Projekt:Altes Dresden/E.T.A. Hoffmann in Dresden/Kalender 1813/Mai

Mai.

Lützen. Hauptquartier des Kaisers Napoleon.

Groß-Görschen zwischen Lützen und Pegau. Erste förmliche Schlacht der Preußen und Russen mit den Franzosen, unter Anführung des Grafen von Wittgenstein und des Kaisers Napoleon. Die Preußen und die Alliirten hatten nach dem Berichte der Ersteren gegen 10,000 Todte und Verwundete, und eroberten 10 Kanonen, 23 Pulverwagen und etwas über 1000 Gefangene. Nur diesen Wenigen wurde Pardon bewilligt. Die verbündeten Truppen blieben die Nacht durch auf dem Schlachtfelde und zogen sich dann zur Erholung nach Rochlitz und Borna. Napoleon zog sich nach Querfurth. Die Russen und Preußen haben weder eine Kanone noch Gefangene verloren, und an 50,000 Mann sind gar nicht zum Gefecht gekommen. Die Cavallerie hat ebenfalls nur wenig agiren können. Nach dem russischen Berichte haben die Franzosen in dieser Schlacht 16 Kanonen, 1400 Gefangene und 12 bis 15,000 Todte verloren. Die alliirten Truppen haben nach eben diesem Berichte 8000 Todte und Blessirte gehabt.

Nach der Leipziger Zeitung vom 6ten d. M. meldete der Fürst von Neufchatel dem General Lauriston, daß der Kaiser Napoleon einen entscheidenden Sieg über die russische und preußische Armee erfochten, und daß die Alliirten 25 bis 30 Tausend Mann an Todten, Verwundeten und Gefangenen verloren haben. Den noch gefunden Prinzen von Mecklenburg Strelitz haben die Franzosen, nach eben diesem Berichte, bei Pegau mit allen Kriegsehren begraben. Den Körper des in dieser Schlacht gebliebenen Prinzen Leopold von Hessen Homburg, bekamen die Franzosen nicht in ihre Gewalt, sondern sein Adjutant von Natzmer ließ ihn selbst begraben; sie konnten also diesen nicht mit jenem verwechseln. Von franz. Seite blieb der Marschall Bessieres, Herzog von Istrien.

Halle. Der General von Bülow schlug die Franzosen wieder aus Halle heraus, und diese entflohen nach Merseburg. In allen Straßen der Stadt wurde gefochten und geschossen Er machte Gefangene und Beute.

Berlin. Vormittag leistete das erste Landwehr-Bataillon in der Marienkirche einen feierlichen Eid. - Der preuß. Gesandte, General-Major von Krusemark, kam von Paris hierher zurück.

Posen. Der russische General Barklay de Tolly traf mit seinem Generalstaabe hier ein. Sein Armee ist in hiesiger Gegend ebenfalls eingetroffen.

Culmbach im Bayreuthischen. Hier war heute eine russische Patrouille.

Stettin. Die Belagerten beschossen die preußische Position bei Finkenwalde und wollten diese Verschanzung erstürmen, mußten aber nach 12 Stunden mit großem Verluste ihr Vorhaben wieder einstellen. Bei der Blaurocksmühle war ebenfalls ein Gefecht zu ihrem Nachtheile. In der Stadt haben sie eine neue Contribution von 40,000 Thalern und viele Kleidungsbedürfnisse ausgeschrieben.

Copenhagen. Der russische Fürst Dolgorucky, welcher Aufträge von seinem Hofe zur Theilnahme an dem Kampfe gegen Frankreich überbracht hat, hat eine sehr gute Aufnahme gefunden, und ist zur russischen Armee zurückgekehrt. - Der Prinz Christian geht nach Hollstein, um allda das Commando der daselbst befindlichen dänischen Truppen zu übernehmen.

Berlin. Heute wurden alle zum Landsturm taugliche Personen zusammen berufen, (ungefähr 40,000) aufgezeichnet, und mit dem Edicte darüber und der Einrichtung bekannt gemacht.

Torgau. Die Franzosen verlangten eingelassen zu werden, wurden aber von dem sächsischen General Thielemann zurückgewiesen.

Hamburg. Das zweite hanseatische Bataillon nahm eine Recognoscirung jenseits der Elbe vor, hatte daselbst ein hitziges Gefecht, und ging nicht eher zurück, als bis es sich ganz verschossen hatte. - Mit großer Mühe hatten auch die Franzosen in der Este bei Buxtehude eine Anzahl kleiner Schiffe zusammengebracht und Leute gepreßt, die sie nach Harburg bringen sollten. Eine Compagnie Mecklenburger holte jedoch diese 21 Schiffe ab, und setzte die Leute in Freiheit. - Die Russen beschossen von Wilhelmsburg aus das französische Lager bei Harburg.

Berlin. Von den bei Halle am 2ten d. M. gemachten Gefangenen wurden eingebracht 420 Gemeine, 8 Offiziere, 3 Stück Geschütz und 3 Pulverkarren. Auch trafen 119 franz. Deserteurs ein.

Wien. Der Kaiserl. östreichische Minister Graf von Stadion ging nach dem russisch-preußischen Hauptquartiere ab.

Glogau. In der vergangenen Nacht wurden zwei Trancheen aufgeworfen, und hierauf machten die Belagerten einen Ausfall mit 2000 Mann und 7 Stück Geschütz, wurden aber zurückgeworfen.

Dresden und Meissen. Gestern und heute verfügte sich die alliirte Armee gänzlich auf das rechte Elbufer. Mehrere Partheygänger kehrten jedoch auf das linke Ufer zurück. Der commandirende General will hierdurch die franz. Operations-Linie verlängern, den Feind von seinen Verstärkungen entfernen, und sich seinen Verpflegungen mehr nähern.

8. May

Königsbrück. Hauptquartier des Königs von Preußen.

Wilsdruf. Hauptquartier des Generals von Blücher.

Dessau. Hauptquartier des Generals von Bülow.

Dresden. Hauptquartier des Kaisers Napoleon.

Wien. Der Graf von Bubna ging nach dem französischen Hauptquartiere ab.

Carlscrona. Der Kronprinz von Schweden erließ von hier bei seiner Abreise aus Schweden eine Proklamation an die schwedische Armee.

Berlin. Wegen des Sieges bei Groß-Görschen wurde heute in allen Kirchen ein Te Deum gesungen.

Wilhelmsburg. Diese von den alliirten Truppen besetzte Elbinsel wurde von Davoust mit mehr als 4000 Mann angegriffen; er wurde aber zurückgeschlagen. während dieses Gefechtes wurde ein dänischer Parlamentair zu dem General Vandamme geschickt, und zeigte ihm im Namen des Königs an, daß die dänischen Truppen sogleich gegen die Franzosen feindlich handeln würden, wenn Letztere etwas gegen Hamburg unternehmen sollten.

Dömitz. Das Lützowsche Corps war über Dessau eingetroffen, und ging heute wieder auf das linke Elbufer hinüber.

Steindorf. Hauptquartier des Grafen Wittgenstein.

Berlin. Es wurden eingebracht 56 Gefangene mit einem Offizier, und 120 Ueberläufer.

Hamburg. Die Franzosen machten heute doch einen Angriff auf Hamburg, zogen aber wieder ab, da sie die dänische Artillerie an den gefährlichsten Posten und alles unter den Waffen fanden. Das dänische Militär hat namentlich den Hamburgerberg, den Grasbock und den letzten Heller besetzt.

London. Die Freunde der Unabhängigkeit Deutschlands hielten ein festliches Mittagsmahl, wobei Se. Königl. Hoheit der Herzog von Sussek den Vorsitz führte.

Prag. Abgang des Königs von Sachsen, um sich nach Dresden, auf Napoleons Einladung, zu begeben.

Bischoffswerda. Die alliirten Truppen verursachten hier den Franzosen einen Verlust von 1000 Mann.

Schönebeck. Eine Kosaken-Parthie holte einen ansehnlichen Salzvorrath nach dem rechten Elbufer ab.

Dannaberg bei Lüneburg. Die Franzosen wurden hier von dem Lützowschen Corps zurückgetrieben und verloren 150 Mann an Todten und viele Militär-Effecten. Das Corps ging darauf wieder über die Elbe zurück, bis auf 200 Mann Cavallerie, welche anderweitig detachirt sind.

Gede bei Bautzen. Gefecht zum Vortheil der alliirten Truppen.

Wilhelmsburg wurde durch überlegene Macht von den Franzosen besetzt, wobei die Alliirten 500 Mann an Todten, Gefangenen und Blessirten verloren. Die daneben liegenden kleinen Elbinseln Peut und Feddel, sind bei dieser Gelegenheit ebenfalls verloren gegangen.

Stettin. Die Belagerten steckten einige Häuser in Grabow, welches sich an den Wällen der Festung anschließt, in Brand, wurden aber bald mit einem bedeutenden Verluste zurückgetrieben.

Görde bei Danneberg. Hier hatte das Reichsche Freicorps ein Gefecht, wobei dasselbe 60 Gefangene und 20 Pferde erbeutete.

Bautzen. Die alliirten Armee mit neu hinzugekommenen Truppen 80,000 Mann stark, hat sich hier zusammengezogen. Einzelne Corps sind detaschirt.

Amelingshausen bei Lüneburg. Der russische Major von Nostitz nahm in einem Gefechte den Franzosen, wobei auch 140 Douaniers waren, 120 Gefangene ab.

Dresden. Der König von Sachsen traf hier von Prag wieder hier ein.

Hamburg. Die Dänen brachten heute 100 franz. Gefangene mit 4 Offizieren ein. Hamburg wird von den Franzosen beschossen.

Königsbrück. Der russische General Ilowaiski nahm hier ein Detaschement von 8 Offizieren und 175 Mann gefangen.

Magdeburg. 300 Kosaken ritten bis vor die Thore und nahmen in den Dörfern 72 französische Pferde weg.

Unweit Bautzen. Das Corps des Grafen Miloradowitsch hatte am 12ten und heute zwei Gefechte, in welchen beiden die Franzosen an 1000 Todte und Blessirte, 6 Offiziere und 300 Gefangene verloren.

München. Ganz unvermuthet kam der Vicekönig von Italien hier an und ging weiter nach Mailand.

Torgau. Der hieselbst commandirende sächsische General von Thielemann ist mit seiner Adjudantur zu den Russen übergegangen, da er früher schon erklärt hatte, nur für die gerechte Sache, keinesweges aber für den Feind derselben zu fechten. Bald nachher besetzten die Franzosen diese Festung, und vereinigten so 8000 Sachsen mit sich.

Dresden. Der Graf von Bubna kam von Wien bei Napoleon an, und ging den 17ten wieder zurück.

Berlin. Die Prinzessin Wilhelm von Preußen ging von hier ab, so wie mehrere andere Personen von hier abreisten, indem sich der Kriegsschauplatz Berlin sehr näherte. Der General von Bülow ist mit seinem Corps bestimmt, Berlin zu decken. Durch feindliche Manöver von Torgau her, hat derselbe sich etwas zurückgezogen, und seine Vertheidigungslinie erstreckt sich von Magdeburg herunter. Das russische Beobachtungscorps unter Woronzow steht in festen Verschanzungen vor Magdeburg.

Copenhagen. Der Graf von Bernstorf traf von seiner Sendung nach London wieder hier ein. - Der Herr von Kaas wurde zum Kaiser Napoleon geschickt.

Sandkrug unweit Wittenberge. Neuer Uebergang des Lützowschen Freicorps auf das linke Elbufer.

Hamburg. Ankunft des Herzogs von Braunschweig Oels aus England. - Die Schweden nähern sich, und 2 Offiziere derselben sind bereits eingetroffen. - Die Dänen parlamentiren mit den Franzosen.

Würschen unweit Bautzen. Hauptquartier der verbündeten Armeen.

Stralsund. Ankunft des Kronprinzen von Schweden. Mehrere von seinen Truppen waren bereits früher gelandet. - Der Herzog von Cumberland kam ebenfalls an.

Dresden. Der Kaiser Napoleon ging von hier ab.

Berlin. Angekommen 193 Gefangene.

Dahme. Der preuß. Rittmeister von Blankenburg hat hier 150 Franzosen und eine Menge Gewehre aufgehoben. Der Marschall Victor war eine Stunde vorher abgegangen.

Wien. Der Feldmarschall Fürst v. Schwarzenberg ging zur Armee in Böhmen, welche unter seinem Commando steht, ab.

Gerbersdorf zwischen Oelzen und Dahme. Die Franzosen sind von hier nach der Ober-Lausitz aufgebrochen, da ihnen ihre Absicht auf Berlin durch den General von Bülow gänzlich vereitelt ist.

Baruth. Eine Abtheilung der unter dem General von Bülow stehenden Truppen machte in dieser Gegend 300 Franzosen gefangen.

Hamburg. Die Dänen haben sich wieder nach ihrem Gebiete zurückgezogen. Die Bürger und die Russen unter Tettenborn halten die Stadt besetzt. In der vorigen Nacht beschossen die Franzosen die Stadt Dreiviertelstunden lang.

Bautzen. Vom 19ten bis heute wurden die vereinigten Armeen hier von den Franzosen, 120,000 Mann stark, angegriffen, und erstere stellten sich nach der Schlacht in geringer Entfernung von dem Schlachtfelde bei Weißenberg in größter Ordnung wieder auf. Sie hatten 12 bis 15,000 Todte und Blessirte, jedoch haben sie weder Gefangene, außer einigen schwer Blessirten, noch Geschütz verloren. Den Franzosen sind dagegen 1500 Gefangene, wobei ein Divisions- und ein Brigade-General, und 10 Kanonen abgenommen worden. Auch hatten die Franzosen allein 18,000 Blessirte, außer den zahlreichen Todten. Ein Bataillon Würtemberger, welche bei Kreckwitz eine Batterie stürmen sollten, so wie eine Abtheilung sächsischer Truppen, gingen über. Napoleon hat bereits vor der Schlacht einen Waffenstillstand angeboten, und nach derselben kam man auf einen dergleichen von 36 Stunden überein, welcher bald darauf auf 3 Tage verlängert wurde. - Der östreichische Minister Graf von Stadion ist in Weißenberg bei dem russischen Kaiser und Könige von Preußen angekommen.

Berlin. Ankunft des Herzogs von Braunschweig Oels, welcher den 24sten zur Armee abging.

Hamburg erhielt eine neue Verstärkung von 2500 Schweden, die ersten, welche hier anlangten.

Hamburg wurde in der vergangenen Nacht stark beschossen, und die Franzosen nahmen eine außerhalb dem Hafen liegende Jacht weg. Diese gerieth aber auf den Strand und wurde ihnen wieder entrissen.

Stralsund. Hieselbst bei dem Kronprinzen befindet sich der östreichische Minister Binder von Kriegelstein und der russische General Suchteln.

Löwenberg. Der König von Preußen hat einen Aufruf mit der Ueberschrift: An die Preußen, erlassen, worin gesagt wird: "Das dem Feinde viele bedeutendere Verluste zugefügt sind, als wir selbst erlitten haben, daß er die vereinigte Armee eben so sehr achten als fürchten gelernt hat. Jeder Angriff, den sie gemacht hat, ist mit dem glücklichsten Erfolge gekrönt gewesen. Dennoch ist sie dem Feinde mit Vorsicht gewichen, um sich ihren Hülfsquellen und Verstärkungen zu nähern, und den Kampf mit desto gewisserem Erfolge wieder zu erneuern."

Dresden. Heute starb der am 21sten bei Bautzen durch eine Kanonenkugel blessirte franz. Marschall Duroc. Dieselbe Kugel tödtete den franz. General Kirgener.

  • w:de:Markersdorf (Sachsen): Im Totenregister von Markersdorf von 1813, Nr. 32,33 (Kirchturmknopfakten) ist dazu folgendes vermerkt: "Von der nemlichen Kugel wurde am 22. Mai, Sonnabends, in der 8. Stunde Abends der Kaiserl.Königl. französische und italien. Marechal Duroc, Herzog von Friaul, schwer blessiert und starb in der Nacht bei dem Klosterbauer Joh. Traugott Hanspach": Der Gedenkstein für den General Duroc, 1834/1835 errichtet, gilt als französisches Territorium, und bis zu den Inflationsjahren erhielten der Bauer Hanspach sowie dessen Nachfahren von der französischen Regierung für dieses Gebiet eine Pachtgebühr. Als dann aber der Wert der Deutschen Reichsmark durch die Inflation stark gesunken war, verzichteten die Besitzer auf diese Einnahme, trotzdem gilt dieser Gedenkstein mit seinem Umfeld noch immer als Exterritorium Frankreichs. In den französischen Geschichtsbüchern hat das Bild dieses Granitwürfels nach der Jahrhundertwende Einzug gehalten.

Cönnern. Die Kosaken überfielen 900 Mann franz. neu organisirte Cavallerie, und nahmen den General Poinçon, 2 Obersten, und 380 Mann gefangen.

Breslau. Ankunft des Königs von Preußen.

Bunzlau. Hauptquartier des Kaisers Napoleon.

Berlin. Eingebracht 265 französische Kriegsgefangene.

Haynau. Seit der Schlacht von Bautzen fielen mit der Arriergarde der alliirten Armee täglich Gefechte vor, ohne entscheidende Resultate, nur daß es diesen Truppen gelang, die Franzosen in gehöriger Entfernung zu halten, und den vorgesetzten Marsch nicht zum Stillstand zu bringen. Heute aber hatte der General von Blücher ein glänzendes Gefecht mit der franz. Division Maison. Nach einigem Widerstande war die Hälfte dieser Division theils niedergemacht, theils gefangen, und 11 Kanonen und sehr viele Munitionswagen erbeutet.

Liegnitz. Hauptquartier des Kaisers Napoleon.

Berlin. Eingebracht wurden als Gefangene der franz. General Poinçon, 1 Oberster und 1 Capitain. - Der Herzog von Braunschweig-Oels kam aus dem preuß. Hauptquartier und ging nach Stralsund.

Berlin. 150,000 Russen und Preußen haben in Schlesien die vortheilhafteste Stellung eingenommen. Die Leitung des Ganzen ist dem General Barclay de Tolly, als ältesten Armee-General, übergeben. Graf Wittgenstein führt das Ober-Commando über die gesammte Cavallerie.

Chemnitz. Der preuß. Husaren-Rittmeister von Colomb nahm hier auf der Straße von Zwickau den Franzosen 18 Kanonen, 6 Haubitzen, 36 Wagen mit Munition, 6 andere Wagen, 400 Pferde und 300 Gefangene ab. Er war nur 90 Mann stark, und bekam einen Todten und 5 leicht Blessirte. Fast alles erbeutete Gut wurde vernichtet.

Berlin. Eingebracht 370 Gefangene, wobei 19 Offiziere.

Hamburg wurde von dem General Tettenborn wegen politischer Verhältnisse verlassen, und er zog sich mit seinen Truppen nach Boitzenburg. Franzosen und Dänen besetzten die Stadt, und zu Folge der von dem Könige von Dännemark an seine Generale in Hollstein erlassenen Befehle, sind alle disponible Truppen in den Herzogthümern unter die unmittelbare Direction des Marschall Davoust gestellt worden.

Halberstadt. Der russ. General Tschernitscheff griff hier 1600 Mann franz. Infanterie und 80 Gensdarmen, nebst 14 Kanonen und 60 Munitionswagen an. Es wurden 4 bis 500 Mann getödtet und die übrigen und alle Kanonen und Munitionswagen gefangen und genommen.

Stralsund. Der englische Gesandte Thornton, gingen nach Copenhagen ab, um dem Könige von Dännemark höchst angenehme Friedensvorschläge zu überbringen.

Dresden. Der dänische Abgesandte v. Kaas hat sich als solcher bei dem franz. Minister Herzog von Bassano aufgeführt.

  • [w:de:Hugues-Bernard Maret]] Maret begleitete Napoleon bei den meisten seiner Feldzüge, einschließlich des Feldzugs von 1809; am Schluss sprach er sich für die Heiratsallianz mit der Erzherzogin Marie Louise von Österreich aus, die 1810 stattfand. Im Frühjahr 1811 ersetzte der Herzog von Bassano Champagny als Außenminister. In dieser Funktion schloss er die Verträge zwischen Frankreich und Österreich sowie zwischen Frankreich und Preußen ab, die der französischen Invasion in Russland 1812 vorausgingen. Während des größeren Teils des Feldzugs war er mit Napoleon zusammen; nach seinem katastrophalen Ende half er dabei, die neuen Truppen vorzubereiten, mit denen Napoleon den ähnlich verheerenden Feldzug von 1813 unternahm. Aber im November 1813 ersetzte Napoleon ihn durch Caulaincourt, von dem er dachte, dass er für einen Friedensschluss geeigneter sei, und dass er persönlich dem Zaren Alexander I. von Russland dankbar sei. Maret hingegen blieb während des Feldzugs von 1814 als Privatsekretär bei seinem Meister, und ebenso während dessen von 1815.

Prinkenau. Das russisch-deutsche Corps, welches von Schlesisch-Neustädtel kam, und für östreichische Truppen gehalten wurden, nahm den Franzosen 500 Gefangene ab.