Projekt:Altes Dresden/Geschichte/Napoleonzeit/Gebäude/Hof- und Sophienkirche

Neue Ansicht von Dresden 1799

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Hof- und Sophienkirche.

Zwischen der großen und kleinen Brüdergasse versteckt, gelegen, macht sie wenig Wirkung, ob sie schon kein unbeträchtliches Gebäude im gothischen Stil ist. Ihr erstes Entstehen fällt ins vierzehnte Jahrhundert, in dem sie zu einem Mineritenkloster gehört. Die sonderbare Regellosigkeit ihrer Gestalt scheint sich von den Veränderungen herzuschreiben, die sie nach und nach erlitten. Der Kirchhof ist mit einer Mauer umgeben, und unter den Todten, die in ihm ruhen, befindet sich auch der Leichnam der Kuhrfürstin Sophie, deren Namen die Kirch führt. Ihre Orgel ist ein Werk Gottfried Silbermanns. Die Gottesverehrung in diesem Gebäude theilt sich in den Hof- und den Sophienkirchengottesdienst. Für den ersten sind ein Oberhofprediger und zwei Hofprediger angestellt; den Gottesdienst der Sophienkirche hingegen, verrichtet allezeit der lezte Diakonus des Kreuzministeriums. Die Stelle des Oberhofpredigers bekleidet gegenwärtig der gelehrte und würdige Theologe, Herr D. Reinhard, dessen gefälliger Vortrag der Bevölkerung der übrigen Kirchen einen merklichen Abbruch thut. Ein buntes Gemisch von Harnischen, Portraits und Gemälden, vorzüglich aus der heiligen Geschichte, zeichnet das Innere dieses Gotteshauses aus. Den Altar schmücken, nebst andern Verzierungen, korinthische dunkle Marmorsäulen, zwischen denen ein steinernes Basrelief die Kreuzigung Christi darstellt.

Neue Ansicht von Dresden. Für Reisende von einem Reisenden. Leipzig, bey Friedrich August Leo. 1799.