Projekt:Altes Dresden/Geschichte/Napoleonzeit/Orte/Pillnitz

Carl Gottlob Küttner 1794

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Dresden, im Sommer 1794.

Der Churfürst kommt gewöhnlich nur Sonntags in die Stadt, da denn die Fremden ihm vorgestellet werden. Zu Pillnitz lebt er recht eigentlich auf dem Lande und hält nicht was man einen Hof nennt. Dieses Pillnitz hat weder die Pracht noch die Prätension eines fürstlichen Sitzes, ist aber eine überaus niedliche, heitere und angenehme Villa, meublirt mit Einfalt, aber größtentheils in einem sehr guten Geschmack. Die Lage ist vortreflich, und Alles umher athmet Reinlichkeit, Nettigkeit und Freude.

Carl Gottlob Küttner: Wanderungen durch die Niederlande, Deutschland, die Schweiz und Italien in den Jahren 1793 und 1794. Leipzig, 1796. bei Voß und Kompagnie.


Zeitungs-Lexikon 1806

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Pilnitz, kurfürstlich sächsisches Lustschloß und gewöhnlicher Aufenthalt im Sommer, in Meissen an der Elbe, eine starke Meile von Dreßden, gegen Pirna zu. Es sind die Gebäude zum Theil auf chinesische Art angelegt. Die Gemählde, das Theater, der große Venussaal, der Garten, die anmuthige Lage an der Elbe und die Gallerie, worinn fast alle Arten von Spielen angebracht, sind sehenswerth. Dabey sind 30 Häuser, in 2 Reihen, welche das Französische Dorf heissen und 1725 angelegt worden. Von hier bis in die Nahe von Dresden und noch weiter nördlich wird längst den Ufern der Elbe Weinbau getrieben. Dieser Ort wird in der Geschichte merkwürdig bleiben, wegen der 1791 den 25. August bey einer persönlichen Zusammenkunft des Kaisers Leopold und des Königs in Preussen geschlossenen Pilnizer Convention, zur Aufrechthaltung der monarchischen Verfassung Frankreichs

Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.