Projekt:Fellow-Programm Freies Wissen Einreichungen 2019/Heinrich Bluecher Projekt/Zwischenbericht
Das Heinrich Blücher-Projekt - ZwischenberichtBearbeitenI. Infos zum eigenen Forschungsvorhaben (max. 3000 Zeichen)BearbeitenA. Status QuoBearbeitenDas Heinrich Blücher-Projekt hat zum Ziel die Vorlesungsreihe »Sources of Creative Power« aus dem Jahre 1953/54 für die Öffentlichkeit frei zugänglich zu machen. Die einzelnen Vorlesungen wurden von Studierenden Heinrich Blüchers auf Tonbänder aufgenommen, 1970 im Auftrag seine Ehefrau Hannah Arendt transkribiert und zu einer veröffentlichenbaren Form umgearbeitet. Eine Publikation fand nie statt, stattdessen werden die 600 getippten Seiten im Archiv des Bard College (Annandale-on-Hudson, New York, USA) aufbewahrt. Die Vorlesung besteht aus 28 einzelnen Lectures, die Heinrich Blücher an der New School for Social Research im Adult Education Programm gehalten hat. 2019 konnte ich die einzelnen Lectures digitalisieren. Die Reihe deckt die inhaltlichen Schwerpunkte Blüchers ab und vermittelt so einen Eindruck, was und wie der Autodidakt der Philosophie in den USA gelehrt hat. Im Rahmen des Programms »Fellow Freies Wissen« wird eine Publikations-Webseite erstellt, auf dem die Vorlesungen zu lesen sind und mit einführenden Podcasts begleitet werden. Außerdem wird eine Open Access Publikation auf dem Sächsischen Publikationsserver QUCOSA vorbereitet. B. FortschrittBearbeitenDas Open Access Publikationsvorhaben ist Grundlage eines Seminars am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig. Im Seminar werden im Wintersemester 2019/2020 die Vorlesungen durchgearbeitet. Ziel des Seminars ist die Erstellung einführender und begleitender Podcasts. 7 Studierende haben sich bereit erklärt und werden 3-5 Podcast für das Heinrich Blücher-Projekt im Februar erstellen. Schon vor Beginn des Seminars hat Grafiker Carsten Kinder die Rohdateien der Vorlesungsmanuskripte bearbeitet und einheitliche PDFs angefertigt. Gleichzeitig wurden aus den Rohdateien OCR lesbare Dokumente extrahiert. Die Überprüfung der OCR-Dateien findet parallel zum Seminar statt. Ziel ist es bis Juni 2020 daraus, eine OCR-durchsuchbare Internetseite zu erstellen, die optimal für den Lesekomfort geeignet ist und alle Vorlesungen mit Orientierungsverzeichnis enthält. Die PDFs der Vorlesungen werden außerdem voraussichtlich auf dem Sächsischen Publikationsserver QUCOSA mit einer einheitlichen DOI Adresse hinterlegt. Da den Transkriptionen der Vorlesungen Audiomitschnitte zugrunde liegen und diese ebenfalls zum Teil digitalisiert vorliegen, arbeiten Felix Bielefeld und ich noch an einer Zuordnung der Schrift- und Audiodokumente. So könnte die Vorlesungsreihe multimedial erlebbar gemacht werden. Der Prozess wird ebenfalls im Juni beendet sein. C. AusblickBearbeitenIn den nächsten Wochen wird das Seminar zu der Vorlesungsreihe »Sources of Creative Power« mit der Erstellung der Podcasts beendet werden. Die Produktion der Podcasts findet Mitte Februar statt. Alle Podcasts werden Ende Februar vorliegen. Die Aufbereitung der Vorlesungs-Manuskripte in drei Formen (Original-PDF, OCR-lesbares PDF und digitale Version) wird bis Juni abgeschlossen sein. Ziel ist es die 2 x 28 PDFs (original und OCR) auf dem Publikationsserver QUCOSA zu hinterlegen. Diese Open Access-Publikation wird mit einer Einführung versehen. Gleichzeitig wird die Vorlesungsreihe über eine Internetseite leicht lesbar gemacht. In Orientierungsverzeichnis hilft beim Navigieren durch die einzelnen Vorlesungen und sorgt für einen schnellen Überblick. Auch dieser Prozess wird mithilfe von Felix Bielefeld und dem Grafiker Carsten Kinder abgeschlossen sein. Bisher wird für die Umsetzung keine Hilfe benötigt. II. Zusammenarbeit mit Fellows sowie Mentorinnen und Mentoren (max. 3000 Zeichen)BearbeitenA. Zusammenarbeit mit deiner Mentorin/deinem MentorBearbeitenDie Zusammenarbeit mit den Mentoren Sascha Friesike und Benedikt Fecher funktioniert reibungslos und ist sehr unkompliziert. Da das Projekt von vornherein recht schlicht und umsetzungsorientiert angelegt war, ist die Hilfe von beiden fast nicht nötig. Dennoch ist es Sascha zu verdanken, dass die Vorlesungen nun auch in ein OCR-Format überführt werden und ich begleitend einen Blog zum Seminar zu den Vorlesungen schreibe. Mit Sascha, Benedikt und den anderen unserer Gruppe kommuniziere ich regelmäßig über Skype. Sobald die Podcasts fertig sind und die grafische Oberfläche für die Webpräsentation hoffe ich mit Sascha und Benedikt noch über eine Strategie reden zu können, wie die Seite und die Open Access-Publikation mehr Aufmerksamkeit erregen kann. B. Austausch mit anderen FellowsBearbeitenEine Kommunikation mit den anderen Fellows fand vor allem zum Auftaktseminar statt. Diese war sehr fruchtbar und ergiebig, da unterschiedliche Themen, unterschiedliche Zugänge und unterschiedliche Arbeitsweisen aufeinander trafen. Für das Heinrich Blücher-Projekt bedeutete dies, das Publikationsvorhaben noch digitaler zu denken und verschiedene weitere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, die Vorlesung erlebbar zu machen. Außerdem wurde mir so das Blog-Schreiben als ein Arbeits- und Reflexionsschritt vertraut gemacht und ich lernte ganz andere Bestandteile der Offenen Wissenschaft kennen. Da sich die Themen der anderen Fellows vom inhaltlichen und auch methodischen Zuschnitt sehr von dem unterscheiden, was ich mache, ist bisher keine weitere Kommunikation erfolgt. Ich gehe aber davon aus, dass sich dies ändert, wenn wir uns zum nächsten Seminarblock treffen und alle Vorhaben konkreter sind. III. Kommunikation und Vernetzung (max. 3000 Zeichen)BearbeitenA. Kommunikationsaktivitäten mit Bezug zum Fellow-ProgrammBearbeitenSeit September schreibe ich an einem Blog zur Forschungsprojekt Heinrich Blücher (https://bluecher.hypotheses.org). Hier präsentiere ich vor allem die Ergebnisse aus dem Seminar am Institut für Kulturwissenschaften und berichte über das Studium der Vorlesungsreihe »Sources of Creative Power«. Der Blog verweist auf das Fellow-Programm. Im Seminar habe ich das Fellow-Programm dargestellt und die Studierenden auf Möglichkeiten der Offenen Wissenschaft hingewiesen. Mit dem Wissen an so einem Projekt teilzunehmen, erlernen gleichzeitig Wissenschaft auch als etwas zu begreifen, dass nach außen hin kommuniziert wird. Das Leipziger Universitätsmagazin LUMAG hat am 27.9.2019 über das Projekt und die Förderung in einem Artikel berichtet. Das LUMAG erreicht digital alle Universitätsmitarbeiter*innen in Leipzig. B. Weitergabe von WissenBearbeitenBisher gab es noch keine Gelegenheit neben dem Seminar am Institut für Kulturwissenschaften über Offene Wissenschaft die Kolleginnen und Kollegen oder andere Peer-Groups aufzuklären. Dies werde ich verstärkt in der zweiten Projektphase tun, sobald die Inhalte aufbereitet sind und der Grafiker vor allem das Projekt umsetzt. Dann kann man das Projekt, die Realisierungsschritte und die Anbindung an das Fellow-Programm besser präsentieren. Zu weiteren Bewerbung des Projekts und der Herausstellung der Potentiale von Offene Wissenschaft wäre auf jeden Fall die Unterstützung und das Wissens über mögliche Kanäle, Social Media Plattformen oder Konferenzen hilfreich. C. Neue Kontakte Offene WissenschaftBearbeitenBisher haben sich leider wenig neue Kontakte oder Austauschmöglichkeiten ergeben. Vermutlich liegt das in dem Charakter meines Projektes, was weniger auf Austausch über Methoden und Möglichkeiten von Offener Wissenschaft funktioniert, sondern sich als reines Open Access Publikationsvorhaben positioniert. Eine Zusammenarbeit wird jedoch mit QUCOSA - dem sächsischen Publikationsserver — stattfinden. Außerdem gibt es enge Beziehung zur Universitätsbibliothek Leipzig, die im Bereich Digital Humanities sehr aktiv ist. D. Neue Kontakte Wikimedia-CommunitiesBearbeitenLeider keine. IV. Förderung von Offener Wissenschaft (max. 4000 Zeichen)BearbeitenA. Neue Initiativen zur Förderung Offener WissenschaftBearbeitenHauptsächlich haben wir es am Institut für Kulturwissenschaften mit sensiblen Daten zu tun. Die Kultursoziologie arbeitet qualitativ. Die dort entstehenden Datensätze (über Interviews) werden meistens vertraulich erhoben. Des Weiteren sind die Projekte meiner soziologischen Kolleg*innen anders zugeschnitten. Die Bereiche Kulturphilosophie und Kulturgeschichte verfolgen ebenfalls derzeit anders zugeschnittene Projekte. Im Kulturmanagement hingegen planen wir langfristig ein offen zugängliches und interaktives Kulturmanagement-Lehrbuch. Hier haben wir erste Ideen gesammelt, und sind jetzt in einer Phase der Entwicklung. B. Initiativen zur Förderung Offener WissenschaftenBearbeitenDer Freistaat Sachsen und die Universität Leipzig setzen zunehmend auf Transferleistungen von der Wissenschaft in die Gesellschaft und umkehrt. Damit entsteht nicht nur ein Bewusstsein, dass Wissenschaft offener gestaltet werden muss, sondern auch Potential, Wissenschaft anders zu begreifen und zu fördern. Es gibt bisher wenige Programme in Leipzig die dergleichen mitdenken. Wichtig in Leipzig ist der Alexander von Humboldt Lehrstuhl für Digital Humanities. Allmählich erwacht das Bewusstsein für Offene Wissenschaft und mit den Erfahrungen aus dem Programm »Fellow Freies Wissen« werde ich in kommenden Jahren verstärkt an Projekten der Offenen Wissenschaft arbeiten. |