Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/Offene Bildungsressourcen und offene Pädagogik in der Journalistenausbildung
Offene Bildungsressourcen und offene Pädagogik in der Journalistenausbildung BearbeitenProjektbeschreibung BearbeitenIm Rahmen des Fellow-Programms „Freies Wissen“ möchte ich, wie von Kerres (2019, 15) gefordert, mehrere Ebenen des Konzepts der offenen Bildung verknüpfen. Kerres weist darauf hin, dass offene Bildungsressourcen (OER) nicht automatisch „zur breiten Teilhabe an Bildung, zu gesellschaftlicher Entwicklung und einem offenen Diskurs“ führen, weil „die bloße Bereitstellung von Materialien mit bestimmten Lizenzen solche Ziele nur schwer einlösen kann“. Röwert (2016) berichtet, dass Studierende zwar häufig als „digital natives“ beschrieben werden, digitale Lehrmaterialien sich aber auch ihnen nicht von selbst erschließen, sondern sie ihre Verwendung zur selbstständigen Erweiterung ihres Wissens erlernen müssen. Vor diesem Hintergrund möchte ich den Einsatz von digitalem Lehrmaterial im Rahmen eines universitären Seminars evaluieren und diese Ergebnisse zusätzlich zu den Lehrmaterialien zugänglich machen. Die digitalen Lehrmaterialien, die ab Sommer 2020 kostenlos Lehrenden und Studierenden zur Verfügung stehen, werden derzeit im Rahmen des Erasmus+Projekts „New skills for the next generation of journalists“ entwickelt. Vier Teams entwickeln diese zu den Themen „Datenjournalismus“ (Universität Bukarest, Rumänien), „Neue Geschäftsmodelle im Journalismus“ (ISCTE-Universität Lissabon, Portugal), „Ethische Herausforderungen im digitalen Zeitalter“ (Universität Pécs, Ungarn) und „Kollaborativer Journalismus“ (TU Dortmund, Deutschland). Die Syllabi der einzelnen Kurse sind frei verfügbar: http://newsreel.pte.hu/news/syllabi_phase_2 Das Seminar „Kollaborativer Journalismus“, das ich gemeinsam mit einer Kollegin entwickele und leiten werde, wird erstmals im Wintersemester 2019/20 im Studiengang „Journalistik“ der TU Dortmund durchgeführt – und zwar nach den Prinzipien der offenen Pädagogik, die eine gemeinsame Teilhabe von Lehrenden und Studierenden an Entwicklung und Durchführung des Unterrichts vorsehen. Das Stipendium werde ich für die transparente und strukturierte Evaluation der offenen Lehrpraxis und des Einsatzes der digitalisierten Kursmodule verwenden. Dafür werden die Studierenden zu mehreren Zeitpunkten befragt und die eigene Lehrpraxis ausführlich reflektiert. Eine open access-Veröffentlichung der Ergebnisse wird angestrebt. Aufgrund eigener Lernerfahrungen bin ich überzeugt, dass offene Bildungsressourcen Chancen für mehr Bildungsgerechtigkeit bieten sowie die Möglichkeit, sich lebenslang immer neue Wissensbereiche anzueignen. Grundvoraussetzung dafür sind qualitativ hochwertige Lehrmaterialien, die selbstgesteuertes Lernen ermöglichen. Folgenden Fragen werde ich nachgehen: Welche Elemente offener Lehre flankieren das Lernen mit digitalen Materialien sinnvoll? Welche Hilfestellungen brauchen Studierende, um digitale Lehrmaterialien motiviert und effektiv zu nutzen? Referenzen BearbeitenMichael Kerres. 2019. Offene Bildungsressourcen und Open Education: Openness als Bewegung oder als Gefüge von Initiativen? In: MedienPädagogik 34 (Februar), 1-18, https://www.medienpaed.com/article/view/637/651 Ronny Röwert. 2016. Digital native ist nicht gleich digital ready. Ein empirisch begründetes Petitum für die diversitätssensible Förderung von digitalen Kompetenzen in der Hochschullehre. In: Synergie. Fachmagazin für Digitalisierung in der Lehre 1, 24-27, https://www.synergie.uni-hamburg.de/de/media/ausgabe01/synergie01-beitrag03-roewert.pdf |