"Offene Forschung in Hochschulen erleichtert nicht nur weltweite Zusammenarbeit, Feedback und die Verbreitung innovativer Ideen sondern begünstigt auch kooperative Bemühungen und die Komplementarität von Gedanken statt verschwenderischem Wettbewerb. Das kann insgesamt zu einer Demokratisierung von Wissenschaft weltweit führen. Die digitalen Werkzeuge, die Forscher_innen benötigen, um diese Potenziale ausschöpfen zu können, sollen im Rahmen von open.research.spaces identifiziert werden."
Dr. Tina Ladwig ist Post-Doc am Institut für Technische Bildung und Hochschuldidaktik, Projektleiterin der Hamburg Open Online University an der TU Hamburg und Projektleiterin des Transferprojektes Bridging. Sie ist insbesondere an den kulturellen, strukturellen und strategischen Veränderungs- und Wandelprozessen in Hochschulen sowie an der Rolle soziale Praktiken interessiert, die mit Offenheit in Forschung und Lehre einhergehen.
"Der Freie Zugang zu wissenschaftlich erarbeitetem Wissen, das methodisch geprüft und theoretisch geleitet an öffentlichen Universitäten und Forschungseinrichtungen erarbeitet wird, ist ein hohes öffentliches Gut, das es zu schützen und immer wieder neu zu erarbeiten gilt. Es ist bemerkenswert, dass dieser Zugang dank digitaler Technik und weltumspannender Vernetzung heute so einfach wie nie zuvor möglich wäre - oftmals aber urheberrechtliche Gründe dagegen sprechen. Im Sinne des Open Access-Gedankens setze ich mich daher für eine offen zugängliche Wissenschaft ein, an der die Öffentlichkeit in kritischer und transparenter Weise teilhaben kann."
Georg Fischer ist Stipendiat des DFG-Graduiertenkollegs "Innovationsgesellschaft heute" am Institut für Soziologie der TU Berlin und hat seine Dissertation zum Verhältnis von Urheberrecht und Kreativität in der samplingbasierten Popmusik verfasst. Neben seinem Interesse für urheberrechtliche Ent- und Verwicklungen im Musikbereich sind es Verfahren zur Herstellung von Offen- bzw. Geschlossenheit in der Kunst, die ihn besonders faszinieren. Im Rahmen des Fellowships möchte er das Prinzip der Offenheit in Bezug auf urheberrechtliche Themen vertiefen und gleichzeitig als Methode anwenden. Als Beispielfall dienen ihm Praktiken verschiedener deutscher Verwertungsgesellschaften.
"Offene Wissenschaft bedeutet für mich, Werte wie Gemeinschaft, Transparenz, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit zu fördern. Ich glaube, dafür ist auch etwas Mut nötig, um die eigene Unsicherheit, Unwissenheit und "keine Zeit"-Mentalität zu überwinden. Ich möchte den ersten Schritt machen und einen Beitrag für offene Wissenschaft in meiner Community leisten. Gemeinsam mit den Wissenschaftler_innen aus der Düsseldorfer Informationswissenschaft kann ich vielleicht auch anderen zeigen, dass Offene Wissenschaft keine Hexerei ist."
Maria Henkel ist Doktorandin an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. In der Abteilung für Informationswissenschaft forscht und lehrt sie zu Themen wie Informationskompetenz, Wissensmanagement und Open Innovation. Die Forschungs- und Lehrinhalte der Abteilung sollen im Rahmen des Fellow-Programms Freies Wissen nachhaltig öffentlich zugänglich gemacht werden.
"Eines der spannendsten Merkmale von Forschung ist, dass wir nie ganz absehen können, wie andere unsere Ideen und Ergebnisse weiterentwickeln. Um die freie, kreative und uneingeschränkte Verwendung von Wissen zu ermöglichen, verdienen es unsere Befunde und Materialien daher, offen und transparent für andere nutz- und nachvollziehbar zur Verfügung zu stehen. Die Werkzeuge die wir verwenden, insbesondere Software, können hierzu wesentlich beitragen, indem sie eine offene Arbeitsweise ermöglichen und erleichtern. Im Rahmen des Fellowships möchte ich Tools schaffen und Wissen bereitstellen, um die Dokumentation und den Austausch von Materialien insbesondere in den Kognitions- und Verhaltenswissenschaften zu erleichtern und zu fördern, und hierdurch zu einer transparenten, kollaborativen und effizienteren Forschung beitragen."
"Einschätzen können, ob und welche Erkenntnisse, Fakten und Befunde belastbar sind, ist zentraler Bestandteil informierter Meinungsbildung und evidenzbasierten Entscheidens. Ich setze mich dafür ein, Kriterien reproduzierbarer und belastbarer Wissenschaft öffentlich zugänglich und verständlich zu machen, um so zur kritischen Auseinandersetzung mit Ergebnissen experimenteller Forschung beizutragen."
Rima-Maria Rahal studierte Psychologie in Heidelberg und Amsterdam, und promovierte zu den kognitiven Grundlagen von Entscheidungen in sozialen und moralischen Dilemmata am Max Planck Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn. Sie forscht aktuell an der Tilburg University zu physiologischen Maßen in sozialen Entscheidungskontexten. Als Wikiversity-Fellow will sie einen offenen Onlinekurs zu methodischen Grundlagen des wissenschaftlichen Experimentierens unter Einbindung von Open Science Praktiken entwickeln.
Dr. Jona Sassenhagen (Goethe-Universität Frankfurt) et. al.
"Wir glauben, dass wir als Lehrende moralisch verpflichtet sind, Wissenschaft nicht so zu unterrichten, wie sie nun einmal gemacht wird, sondern so, wie sie sein könnte und sollte: transparent und progressiv. Studierende verdienen es, Verfahren vermittelt zu bekommen, die zukunftsträchtig sind und ihnen ermöglichen, nicht nur ihre eigene Karriere zu fördern, sondern Wissen zu schaffen."
Jona Sassenhagen, gebürtiger Sprachwissenschaftler, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Frankfurt in der Abteilung Kognitive Neuropsychologie bei Prof. Christian Fiebach. Dejan Draschkow ist Vertretungsprofessor für Allgemeine Psychologie. Martin Schultze, derzeit an der Uni Berlin, wird demnächst als Methodikprofessor zur Uni Frankfurt kommen. Allen gemeinsam: langjährige Erfahrung in der Methodenlehre.
"Die fortschreitende Digitalisierung chinesischer Quellen eröffnet völlig neue Möglichkeiten der historischen Forschung. Doch wie stellen wir sicher, dass die Digitalisierung „populärer“ Quellen nicht nur bestehende Narrative verstärkt? Wie können wir als HistorikerInnen digitale Hilfsmittel anwenden, ohne dass unsere Forschung intransparent wird und hinter abstrakten Daten die einzelnen historischen Akteure und ihre Ideen verschwinden?"
Henrike Rudolph forscht als Postdoc am Lehrstuhl für Sinologie an der FAU Erlangen-Nürnberg zur Geschichte des modernen China. In ihrem aktuellen Projekt beschäftigt sie sich mit der Entwicklung chinesischer Minderheitsparteien und rekonstruiert die Netzwerke, die die akademischen Eliten in den 1940er und 50er Jahren untereinander und mit den neuen kommunistischen Machthabern verbanden. Im Rahmen des Fellowships soll eine Online-Datenbank aufgebaut werden, um die in ihrem Forschungsprojekt gesammelten Daten sowie die Netzwerkvisualisierungen öffentlich zugänglich zu machen und Best-Practice-Ansätze für eine offene Wissenschaft in der China-Forschung zu entwickeln.
"Die Daten für sich selbst sprechen lassen? Wie finde ich Zugänge zu einem neuralen Netz? Wie erarbeite ich robuste Daten über Datenwelten? Digitale Phänomene stellen Sozial- und Geisteswissenschaftler*Innen vor neue epistemologische und methodologische Herausfordungen. Unter dem Stichwort "Opening Data Science" sammle ich in meinem Projekt innovative Methoden des Zugangs, der Beschreibung und Kritik von Big data, Algorithmen, datascience & Co. Ziel ist es, Akteuren an der Schnittstelle Technologie/Gesellschaft neue Möglichkeiten des Zugangs zu Digitalisierung und Datifizierung zu geben."
Simon David Hirsbrunner ist Technologieforscher und Medienwissenschaftler am DFG-Graduiertenkolleg Locating Media der Universität Siegen. In seiner Forschung untersucht er die sozio-technische Konstruktion datengetriebener Vorhersagen in der Klimafolgenforschung. Dabei interessiert ihn insbesondere, wie prediktives Datenwissen mobilisiert und für verschiedene soziale Welten ausserhalb der Wissenschaft aufbereitet wird - mit anderen Worten, wie Daten auf "Wanderschaft" gehen.
"Offene Wissenschaft fördert die Forschung durch die Generierung von besseren Standards und mehr öffentlichen Qualitätskontrollen. Darüber hinaus führt es zu der Entstehung einer kollaborativen Umgebung, in der Menschen gemeinsam Ideen und Forschungsvorhaben entwickeln können, die es uns ermöglichen, auch gemeinsam einen Schritt weiter zu gehen
Andŕe Maia Chagas ist Doktorand an der Universität Tübingen und arbeitet in der Grundlagenforschung am visuellen System von Mäusen. Er beschäftigt sich bereits seit Beginn seiner wissenschaftlichen Karriere mit Offener Wissenschaft. Im Jahr 2013 gründete er das Open Neuroscience, ein Portal für Open Source Projekte im Bereich der Neurowissenschaften, und ist seitdem in sehr vielen Open Source Projekten involviert, die das Ziel haben neue wissenschaftliche Geräte zu entwickeln. Im selben Jahr begann er die Zusammenarbeit mit „Trend in Africa“, einer NGO, die sich der Entwicklung der Hochschulbildung auf dem afrikanischen Kontinent widmet, und entwickelte Workshops und Open Source Tools für Forschung und Lehre. Zuletzt hat er gemeinsam mit einem Team von Editoren für den "Open-Source-Toolkit“-Kanal des Wissenschaftsverlages PLOS Open-Access-Papiere kuratiert, die Hard- und Software beschreiben.
"Offene Wissenschaft ist für mich eine Voraussetzung für gute Forschung. Durch offene Methoden, Materialien und Daten können Forscher publizierte Resultate verifizieren. Außerdem werden sehr viele Ressourcen gespart, wenn man auf Methoden und Ideen aus anderen Labs aufbauen kann, anstatt das Rad immer wieder neu zu erfinden."
Xenia Schmalz ist Postdoc an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ihre Forschung befasst sich mit den kognitiven Prozessen, die für das Lesen und das Lesen lernen wichtig sind. Im Rahmen des Freies Wissen Fellow-Programmes möchte sie ein Computermodell implementieren, das die kognitiven Prozesse beim Lernen der Buchstaben-Laut-Beziehungen simuliert. Ein frei verfügbares Model des Lernprozesses kann von Forschern genutzt werden, um Hypothesen über die Leselernprozesse bei Kindern aufzustellen.
"Die Ausbildung zum Juristen/zur Juristin ist stark kommerzialisiert: Dies beginnt bei der Ausbildungsliteratur und reicht bis zum teuren Besuch privater Repetitorien, die den examensrelevanten Pflichtfachstoff außeruniversitär aufbereiten. Mit einem OER-Lehrbuch zum Verwaltungsrecht soll ein Leuchtturmprojekt geschaffen werden, das das Potential der Idee freien Wissens für die Rechtswissenschaft aufzeigt und allen Interessierten freien Zugang zu einem rechtswissenschaftlichen Lehrbuch und seine freie Nutzung ermöglicht."
Nikolas Eisentraut ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Verwaltungsrecht des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin. Er promoviert dort zu einer vergaberechtlichen Fragestellung und setzt sich auch im Rahmen seiner Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Rechtsproblemen des öffentlichen Wirtschaftsrechts sowie des allgemeinen Verwaltungsrechts und Verwaltungsprozessrechts auseinander.
"Ziel der Wissenschaft ist die Erforschung und Objektivierung von Zusammenhängen. Aktuell werden jedoch vermehrt populistische Stimmen laut, die wissenschaftliche Erkenntnis anzweifeln. Umso wichtiger wird es, dass Forschung jenseits des Elfenbeinturms stattfindet und für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Gelingt uns ein Diskurs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, so kommen wir einer freien, partizipativen und gleichberechtigten Gesellschaft ein Stück näher."
Kerstin Schoch ist Künstlerin, Kunsttherapeutin und Psychologin. Sie studierte an der Hochschule für Kunsttherapie Nürtingen und der Universität Mannheim. Sie ist freiberuflich als kunsthochzwei in Berlin sowie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunsttherapie und Forschung der Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg tätig. Seit 2016 promoviert sie an der Universität Witten/Herdecke im Fach Psychologie und entwickelte ein quantitatives Ratinginstrument für bildnerische Arbeiten (RizbA), das der Bildanalyse neue Perspektiven eröffnet.
„Die Einheit von Forschung und Lehre hat die deutsche Universitätslandschaft maßgeblich geprägt. Mit meinem Projekt open eCoach greife ich diese Philosophie auf und betrachte offene Lehre als integralen Bestandteil von offener Wissenschaft. eLearning Angebote sollen nicht zur Differenzierung von Bildungseinrichtungen verwendet werden, sondern (genau wie textuelle und multimediale Inhalte auf Wikipedia und Commons) für die Allgemeinheit benutzbar und editierbar gemacht werden.“
Moritz Schubotz ist Postdoc in der Arbeitsgruppe Informationswissenschaften an der Universität Konstanz und seit fünf Jahren als freiwilliger MediaWiki Softwareentwickler tätig. Nachdem er in den vergangenen Jahren viele Prinzipien aus der OpenSource Entwicklung auf seine Forschungsaktivitäten übertragen hat, möchte er nun das Fellowprogramm nutzen Lernsoftware und Aufgaben für die Informatikausbildung offen zu machen.
"Die computergestützte Analyse von großen Datenmengen der modernen Forschung steht vor einer großen Herausforderung: Wie können Ergebnisse aus tausenden Laboren ausgetauscht, wiederverwendet und unabhängig überprüft werden? Im Rahmen des Fellow-Programms möchte ich mich dieser Herausforderung stellen und Werkzeuge für die Verwendung offener, standardisierter Datenformate in den Neurowissenschaften schaffen. Diese "Open Science" Werkzeuge sollen insbesondere einen einfachen Einstieg in die Materie ermöglichen, denn nur ein Bruchteil aller Labore hat bisher offene Datenstrukturen implementiert."
Alexander Horst von Lautz ist Doktorand am Bernstein Center für Computational Neuroscience Berlin und promoviert über Entscheidungs - und Gedächtnisprozesse an der FU Berlin und Universität Oxford. In diesem Rahmen arbeitet er mit großen Datenmengen aus hochauflösenden MRT, EEG und MEG Maschinen über mehrere Labore hinweg. Daher ist der Wunsch entwachsen, einheitliche Formate und das offene Teilen von Forschungsergebnissen zu ermöglichen.
„Ein freier Zugang zu Wissen - in einer digitalisierten Welt könnte er so einfach sein! Und doch wird den unbegrenzten Möglichkeiten einer Offenen Wissenschaft u.a. durch konservative Rechtsetzung in Deutschland und Europa bis heute ein Riegel vorgeschoben. Deswegen ist es wichtig, dass wir die Diskussion zugunsten eines wissenschaftsfreundlichen Urheberrechts in Politik und Gesellschaft anregen und durch fundierte Beiträge anreichern. Die Möglichkeiten, die das Recht der Offenen Wissenschaft bereits heute bietet, sollten wir aber auch nutzen – dafür müssen wir unter Wissenschaftlern ein stärkeres Bewusstsein schaffen!“
Julia Wildgans ist Doktorandin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Recht des Geistigen Eigentums sowie deutsches und europäisches Verfahrensrecht an der Universität Mannheim. Sie promoviert unter Betreuung von Frau Prof. Dr. Nadine Klass, LL.M. (Wellington), im Bereich des Wissenschaftsurheberrechts: Insbesondere untersucht sie die neuesten gesetzlichen Änderungen auf deutscher (§§ 60a ff. UrhG) sowie auf europäischer Ebene (EU- Richtlinie über das Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt) auf empirischer Grundlage und betrachtet alternative Lösungen der wissenschaftlichen Praxis.
"Wissenschaftlicher Fortschritt hängt maßgeblich von der Entwicklung neuer Technologien ab. Weil die Herstellung von Instrumenten immer digitaler wird, wird auch der Austausch von nützlichen Designs einfacher. Wissenschaftliche Designpläne werden deshalb zunehmend als Open Source Hardware ausgetauscht oder gar gemeinsam entwickelt. Damit sich auch das Feld der Hochdurchsatz Zell-Analyse öffnet, möchte ich gemeinschaftlich wichtige Instrumente als Open Source Hardware zugänglich machen"
Tobias Wenzel arbeitet als promovierter Physiker am Lebenswissenschaftlichen Forschungsinstitut EMBL Heidelberg. Er erforscht den Kosmos von hilfreichen und schädlichen Bakterien die unseren Darm besiedeln und etwa 99% des genetischen Reichtums (und somit der chemischen Funktionen) unseres Körpers ausmachen. Dazu entwickelt er Hochdurchsatz Analysemethoden für einzelne Zellen, bekannt als Tröpfchen Mikrofluidik. Um die Verbreitung offener/freier Technologien voranzutreiben, hat er in der Vergangenheit bereits das Journal of Open Hardware und die Hardware Dokumentations-Plattform DocuBricks gegründet.
"Wissenschaft kann zu einer guten Entwicklung der Gesellschaft beitragen, wenn möglichst viele Menschen daran teilhaben können. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Forschungsinfrastrukturen sollten Forschung daher möglichst nachhaltig, nutzerfreundlich und offen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen."
Andreas Möllenkamp ist Kultur-, Musik- und Medienwissenschaftler und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Kulturwissenschaften der Universität Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschichte der Wissensgesellschaft, der Kultur und Geschichte digitaler Medien sowie im Bereich Kulturerbe und Museumsforschung. In seinem Projekt beschäftigt er sich mit den Potentialen und Problemen der Öffnung qualitativer Interviewforschung.
"Im Fellow-Programm Freies Wissen möchte ich zeigen, wie die Prinzipien der offenen Wissenschaft in der geisteswissenschaftlichen Forschung angewendet werden können, wo Wissenschaftler traditionell dazu neigen, alleine zu arbeiten. Der Fortschritt der Digital Humanities hat gezeigt, wie wertvoll kollaborative, offene Praktiken in der geisteswissenschaftlichen Forschung sind, und ich möchte zeigen, wie diese Praktiken auf verschiedene Disziplinen ausgeweitet werden können."
Rebecca Kahn ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft in der Forschungsgruppe Lernen, Wissen, Innovation und Direktorin von Sammlungen des Pelagios Commons. Ihre Arbeit konzentriert sich auf neue Formen der digitalen wissenschaftlichen Kommunikation in den Geisteswissenschaften und Kulturinstitutionen. Sie promovierte 2016 in Digital Humanities am King's College in London.
"Mein Job ist es, Lehrkonzepte, Tools und Formate wie Studierende unternehmerisches Denken und Handeln lernen, zu entwickeln und in der Hochschule strukturell zu implementieren. Durch Freies Wissen möchte ich es ermöglichen, dass Lehrende niedrigschwellig und vor allem zielgruppengerecht den Zugang zu dem Entrepreneurship Education Material bekommen, den sie für ihre Fachlehre benötigen. Durch Freies Wissen bekommt meine Arbeit und Forschung mehr Wirkung da sie mehr Menschen zugänglich ist und kann gleichzeitig durch Co-Creation wachsen."
Johanna Ebeling ist Projektmitarbeiterin im Büro der Vizepräsidentin für Lehre an der HTW Berlin. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt in dem Querschnittsthema Entrepreneurship Education. Zudem forscht sie zur Entwicklung von Social Entrepreneurship. Zuvor arbeitete Johanna mehrere Jahre in verschiedenen (Social) Start ups.
„Als aktiver Nutzer und Nachnutzer von freiem Wissen, möchte ich gerne meinen Beitrag dazu leisten. Außerdem bin ich der Ansicht, dass Forschung, die aus öffentlichen Mitteln bezahlt wird, auch wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. Dazu gehört nicht nur das Ergebnis, sondern möglichst auch die Datenbasis und der Forschungsprozess an sich. Denn nur so kann sich jeder Einzelne ein eigenes Bild machen und die Ergebnisse nachvollziehen.“
Martina Trognitz studierte Computerlinguistik und Klassische Archäologie an der Universität Heidelberg und arbeitet gerade an ihrer Doktorarbeit mit dem Titel ‘Computer-Based Analysis of Multi-Sided Minoan and Mycenean Seals’. Darin wendet sie Methoden aus dem maschinellen Lernen, dem Clustering und der sozialen Netzwerkanalyse an, um eine archäologische Fragestellung zu bearbeiten. Sie arbeitet am Austrian Centre for Digital Humanities der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und beschäftigt sich dort intensiv mit der Langzeitarchivierung digitaler Daten.