»Open Science bedeutet für mich neben echter Transparenz über den Werdegang von Daten und Ergebnissen auch die Chancengleichheit bei der Verfolgung von Forschungsfragen. Der freie Zugang zu Daten und die Nachvollziehbarkeit von Methodik sind m.E. hierfür die wichtigsten Werkzeuge.«
Moritz Appels promoviert am Chair for Sustainable Business der Universität Mannheim. In seiner Forschung beschäftigt er sich primär mit dem Zusammenwirken von politischen und wirtschaftlichen Akteuren. Zudem absolviert er das Promovierendenkolleg "Ethics and Responsible Leadership in Business” des Wittenberg-Zentrums für Globale Ethik.
Projekt: Lowering the Barriers for Young Strategy Scholars: An Open-Access Database for Manually Computed Variables of Strategy Research [1]
Vor allem drei Elemente von Open Science sind für mich zentral: 1.) offene /FAIRe Daten und Code zur Reproduktion von Analysen; 2.) offene Materialien und Set-Ups für nahe Replikationen von Studien; und 3.) Prä-Registrierung zur klaren Trennung von konfirmatorischen Annahmen und Exploration. Diese Prinzipien wende ich seit Jahren in meiner eigenen Forschung an und versuche sie auch meinen Bachelor- und Masterstudierenden zu vermitteln.
Hilmar ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Sozialpsychologie an der Karl-Franzens-Universität Graz. Er hat im Juni 2020 seine Promotion erfolgreich abgeschlossen.
Projekt: Effects of the Generic Masculine or its Alternatives? [2]
»Open Science ist der Motor für eine weltoffene gleichberechtigte Forschung und ist die einzige Möglichkeit schnell Lösungen für komplexe Problemstellungen zu erlangen.«
Maik Boltes promovierte im Bereich der Fußgängerforschung und arbeitet im Forschungszentrum Jülich am Institute for Advanced Simulation: Civil Safety Research (IAS-7). Sein Forschungsgebiet umfasst aktuell die Erfassung und Analyse von Einflussfaktoren auf die Fußgängerdynamik.
Projekt: Data Archiving of Controlled Experiments on Pedestrian Dynamics [5]
Open Science ist für mich eine Möglichkeit, die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern, der Öffentlichkeit und politischen Entscheidungsträgern zu erleichtern und gute Forschungspraktiken zu fördern.
Ich glaube, all dies schätzt die dringend benötigte fundierte wissenschaftliche Diskussion.
Ludmilla promovierte im Bereich der Ökologischemodellierung und arbeitet im Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie (Zoologie III) und ins Center for Theoretical and Computational Ecology am Universitäat Würzburg. Sie benutzt ökologische Computermodelle, um das Artensterben zu untersuchen (eine kurze Video-Zusammenfassung seiner Arbeit [6]).
»Open Science ist für mich der Anspruch an die eigene Arbeit nicht nur meine Forschungsergebnisse in Open Access Publikationen frei verfügbar zu machen, sondern auch meine Forschungsdaten. Dies ermöglicht nicht nur einen breiteren Zugang zur Forschung über das akademinsche Fachpublikum hinaus, sondern macht meine Ergebnisse auch überprüfbar. In meinem Forschungsbereich, der Handschriftenforschung gibt es zwar mittlerweile eine große Menge an frei zugänglichen Digitalisaten und Erschließungsdaten, der Schritt zu ihrer Verknüpfung in eine Linked-Open-Data Infrastruktur, steht aber vielfach noch aus.«
Marco Heiles arbeitet und forscht am Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft der RWTH Aachen im Fachbereich Ältere deutsche Literatur. Er ist Experte für deutschsprachige Handschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Das mit dem Fellowship im Programm Freies Wissen geförderte Projekt zur Erarbeitung eines Best-Practice-Szenarios für die Erschließung historischer Wissens- und Gebrauchsliteratur als Open Data ist Teil seines Habilitationsprojektes "Kultur und Praxis der Sammelhandschrift. Neue Methoden der Analyse und Interpretation mittelalterlicher deutscher Kleintextsammlungen".
»Open Science bedeutet für mich ... eine Selbstverständlichkeit. Ich praktiziere sie seit sieben Jahren in meinem juristischen Blog.«
Marie Herberger arbeitet und forscht mit dem Ziel einer Habilitation am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Zivilprozessrecht (Universität Passau, Prof. Dr. Würdinger)
Projekt: Wikipedia-Artikel als Rechtsprechungsbelege: Eine empirische Argumentationsstudie [7]
Julian Hocker (DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation)
»Open Science ist für mich die Transparenz von Forschung und Bereitstellung von Infrastrukturen, die solche Transparenz ermöglichen. Diese Infrastrukturen helfen im Sinne Knowledge Equity kleinen Forscher*innenteams oder einzelnen Forscher*innen, auf Daten von größeren Projekten oder der Community zuzugreifen. Das Erheben von Daten oder die Recherche von Quellen ist oftmals sehr teuer, Open Science kann helfen, dass auch Projekte mit wenigen Mitteln mit hochwertigen Daten/Quellen arbeiten können. Mit dem Projekt Schularchive möchten wir kleinen Teams und einzelnen Forscher*innen die Recherche nach historischen Quellen erleichtern, die sehr aufwendig ist.«
Julian Hocker arbeitet und forscht am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation zu den Themen Human-centered-design, Ontologieentwicklung und Open Science. Er arbeitet zurzeit an seiner Dissertation in Informationswissenschaft.
Transparenz, Nachvollziehbarkeit, Knowledge Equity und Vertrauen sind einige der Motive Forschungsprozesse und deren Ergebnisse zu öffnen. Da sich Forschungserkenntnisse jedoch nicht von selbst vermitteln, erscheint auch eine Auseinandersetzung mit Implikationen einer offener Wissenschaftspraxis für die akademische Lehre sinnvoll. Die wohl bekannteste dieser Implikationen sind offene Bildungsressourcen ('Open Educational Resources - OER'), deren Rezeption in der österreichischen Hochschulgeographie jedoch durchwachsen ausfällt: Die Spannweite reicht von der anregenden Zirkulation und Diskussion von Lern- und Lehrmaterialien bis hin zu Streitgesprächen ob solche Materialien nicht doch das 'geistige Eigentum' Einzelner sind. Herauszufinden, was uns motiviert und hemmt, Lern- und Lehrmaterialien offen zu teilen, ist das Ziel meines Projektes.
Karl Michael Höferl ist Senior Lecturer am Institut für Geographie der Universität Innsbruck. Seine Lehrtätigkeit fokussiert sich auf angewandt-geographische Themenfelder. Er forscht zum vorausschauenden ('resilienten') gesellschaftlichen Umgang mit Naturgefahren sowie Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels.
»Open Science bedeutet für mich ein transparenter Zugang zur Wissenschaft der insbesondere in Zeiten von fake news und Wissenschaftsverweigerung von zentraler Bedeutung ist. Es geht dabei nicht nur um einen freien Zugriff auf Ergebnisse, sondern vor allem auch um offene und umfänglich dokumentierte Methoden, Instrumente und Werkzeuge. Mit meinem Projekt im Kontext von natürlicher Radioaktivität, möchte ich dazu einen Beitrag leisten und kostengünstige aber moderne Messinstrumente interessierten Laien, Schüler*innen und citizen scientists näher bringen. Gerade bei einem gesellschaftlich aufgeladenen und gleichzeitig wenig greifbaren Thema wie Radioaktivität kann physikalisches Wissen durch eigene Messungen auf spannende Weise gefördert werden.«
Oliver Keller, gebürtiger Münchner und Ingenieur mit Industrieerfahrung, arbeitet seit 2013 als Physiker am CERN in Genf. Aktuell forscht er dort an neuartigen Intsrumenten und physikalischen Experimenten rund um das Thema natürliche Radioaktivität innerhalb eines Promotionsprojekts mit der Uni Genf. Zusammen mit verschiedenen Künstlern kollaboriert er in internationalen Arrangements wie Living Instruments. Oliver ist interessiert an interdisziplinären Projekten, ein leidenschaftlicher Bastler und Verfechter von open source & hardware.
Ich engagiere mich für Offene Wissenschaft... da mir die Notwendigkeit für den Einbezug der Öffentlichkeit und die zielgruppengerechte Aufbereitung von Forschungsergebnissen von Menschen mit Demenz, Angehörigen und weiteren Adressaten meiner wissenschaftlichen Arbeit aufgezeigt wurde.
Antonia Kowe arbeitet als wissenschaftliche Koordinatorin am Department „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ der Interdisziplinären Fakultät an der Universität Rostock. Sie forscht unter anderem zu Patient and Public Involvement (PPI) im Bereich Demenz.
Projekt: Nicht nur vergesslich, sondern meist auch vergessen: offene und verständliche Wissenschaft für Menschen mit Demenz [8]
Felicitas Kruschick (Leibniz Universität Hannover/Institut für Sonderpädagogik)
»Vor dem Hintergrund der Agenda 2030 kommt Open Science eine bedeutende Aufgabe zu, um transformative, globale und lokale Bildungsprozesse chancengerecht und nachhaltig gewährleisten zu können. In einer zunehmend von Ungleichheit geprägten Gesellschaft muss es um Transparenz und Teilhabemöglichkeiten gehen, damit aktiv und kritisch reflexiv an bedeutenden Meilensteinen auf dem Weg zu einer gerechten und nachhaltigen Gesellschaft mitgearbeitet werden kann. Open Science stellt damit eine Schnittstelle dar, die den Weg zur Teilhabegerechtigkeit ebnet und die Wissen vielfältig anschlussfähig gestalten kann. Ganz im Sinne inklusiver Bildung bedeutet Open Science für mich: Leave no one behind. «
Felicitas Kruschick arbeitet und forscht am Institut für Sonderpädagogik an der Leibniz Universität Hannover. Neben der Erarbeitung einer digitalen Lernlandschaft, die etwa 1000 Lehramtsstudierenden verschiedene Facetten des Themas 'Inklusive Bildung' digital aufbereitet näher bringt, forscht sie aktuell zu Konstruktionsprozessen rund um Behinderung und In- und Exklusionsdynamiken an Bildungsangeboten in Ghana. Mit Rückgriff auf die eigene Rolle im Forschungsfeld soll ein kritisches und sensibles Forschungsdesign das Projekt rahmen und Erkenntnisse anschlussfähig zurückgespielt und diskursiv weiterentwickelt werden. Vor dem Hintergrund der Agenda 2030 interessiert sie vor allem, wie eine chancengerechte und kritisch reflexive Umsetzung inklusiver Bildung dort aussehen kann und inwiefern zu problematisierende post- und neokoloniale Strukturen auf unterschiedlichen Ebenen aufgebrochen werden müssen.
João Carlos Magalhães (Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft, HIIG)
: Link; ResearchGate: Link
Für mich ist Open Science mehr als nur eine Praxis, die Wissenschaft und Innovation fördern kann - sie ist auch ein wichtiges Instrument, um verantwortungsvolles Handeln, Demokratie und soziale Gerechtigkeit zu ermöglichen
João Carlos Magalhães ist Postdoc-Forscher im Projekt “Platform Governance and Copyright” (H2020).Seine Forschungsagenda konzentriert sich im Großen und Ganzen darauf, wie Plattformen regieren und regiert werden können. Ein Großteil seiner Forschung hat sich mit der Beziehung zwischen algorithmischer Macht und Demokratie befasst. In seiner Doktorarbeit, die er an der Abteilung für Medien und Kommunikation der LSE (London School of Economics and Political Science) verfasst hat, untersuchte er, wie das algorithmische Sichtbarkeitsregime von Facebook die Art und Weise beeinflusst hat, in der sich zuvor ungebundene Benutzer während der politischen Krise Brasiliens 2013-2018 als politische Bürger – d.h. als ihre bürgerliche Stimme – ausdrücken und verstehen konnten.
» To do meaningful research we must carefully secure and verify the very basis of our respective fields. This includes following data to the first sources of each discipline and critically questioning with modern methods. Open science and open access provide technological opportunities that allow us to supersede socio-political restraints and move forwards to more democratic and reflective sciences and societies. Beyond ideological conceptualizations, Open Science comes with drastic practical changes, challenges and chances of how we do science. My focus is on how incorrect data is reproduced within academic information structures and based in the belief that we cannot ignore practical aspects and good critical practice when establishing new systems of Open Science.«
Charlotte Oertel arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung in Berlin. Seit 2015 ist sie ebenfalls als Researcherin und Datenmanagerin im Digital Cicognara Projekt (Princeton University) involviert, in dessen Rahmen sie Forschungsaufenthalte an der Vatikanischen Bibliothek und der National Gallery in Washington, D.C. absolviert hat.
»Open Science ist die Loslösung der Wissenschaft aus stratifizierten Gesellschaftsstrukturen. Die Teilnahme am Wissenschaftssystem kann nicht mehr, zumndest nicht mehr ohne Begründungsnot, von systemexternen Kriterien, etwa von Herkunft oder Geschlecht, abhängig gemacht werden ("Knowledge Equity"). Bestimmte Positionen in wissenschaftlichen Einrichtungen vermögen allerdings die Systemautonomie zu untergraben. Dazu zählen etwa Redaktionspositionen in reputationsreichen Fachzeitschriften (journal editorships). Dennoch sind Studien zur Komposition von journal editorial boards bisher spärlich, da sie auf eine aufwendig-manuelle Datensammlung angewiesen sind. Mit dem Projekt Open Editorial Boards soll mithilfe von webscraping das Fundament für einen groß angelegten, offenen und strukturierten Datensatz mit Bezug auf journal editorships gelegt werden. Damit soll eine größere Transparenz in einem wesentlichen Bereich des wissenschaftlichen Publikationswesens erreicht werden.«
Andreas Pacher arbeitet in der Szientometrie an der TU Wien Bibliothek, ist Doktorand an der Diplomatischen Akademie Wien in einem gemeinsamen PhD-Programm mit der Universität Wien, und betreibt neben seiner Forschungstätigkeit OOIR, eine Research Discovery-Plattform für sozialwissenschaftliche Disziplinen.
»Als wichtigen Baustein von Open Science in empirischen Forschungsprojekten sehe ich die Öffnung der gesamten Daten-Pipeline, angefangen von der Datengewinnung, über die Manipulation zur finalen Analyse. Im Rahmen meines Projekts untersuche ich, wie neuartige Open Source Tools zur Datenversionierung diese Öffnung unterstützen können. Insbesondere die Zwischenschritte der Datenmanipulation (z.B. bei Sentiment Analysen) sind oftmals nicht reproduzierbar, da unklar ist auf welcher Version eines Datensatzes die Analyse angewendet wurde. Open Source Tools versprechen, auch große Datensätze zu versionieren. Dabei ist bisher nicht bekannt, wie sich diese Tools in die bestehenden Schritte von empirischen Forschungsprojekten integrieren lassen.«
Florian Pethig ist Wirtschaftsinformatiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Mannheim. Im Rahmen seiner Promotion untersucht er, auf welche Weise Informationstechnologie benachteiligte Gruppen ein- oder ausschließen kann. Als Motivation für die Teilnahme am Fellow-Programm diente sein aktuelles Forschungsvorhaben, bei dem er mehrere Millionen Nutzerbeiträge einer Online Community analysiert.
Ich engagiere mich für Offene Wissenschaft, weil wir nur so am besten voneinander lernen können. Rechtswissen ist Herrschaftswissen und sollte allen Menschen zugänglich sein. In meinem Projekt OpenRewi wollen wir eine Community zur Erstellung von Open Educational Ressources aufbauen. Dezentrale Teams sollen autonom arbeiten und dabei hochwertige, frei lizensierte Arbeitsmaterialien für die juristische Lehre erstellen.
Maximilian Petras hat in Berlin und London Jura studiert. Nach seinem Referendariat in Kiel arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Christian Albrechts Universität Kiel und promoviert dort zu Fragen der informationellen Selbstbestimmung aus einer grundrechtstheoretischen Sicht, die emanzipierende Infrastrukturen in den Blick nimmt.
»Open Sciences bedeutet für mich eine Forschungspraxis, die transparent mit der Datengewinnung und -auswertung auch gegenüber den Forschungspartner*innen umgeht, Ergebnisse für diese zugänglich macht und eine Anerkennung der Wissensproduktion durch die Forschungssubjekte in der Wissenschaftscommunity. Wissen welches durch marginalisierte Personengruppen entsteht und im Sinne einer offenen, gleichberechtigten Forschung Geltungsbedarfe hat respektive in der Wissenschaftslandschaft haben sollte, frei bereitzustellen und zu disseminieren ist mein Ziel.«
Dorothee Schäfer ist Sozialarbeiterin und -pädagogin. Sie promoviert am Promotionszentrum Soziale Arbeit der hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften am Standort Hochschule RheinMain, Wiesbaden. Mittels kinderrechtsbasierter Methoden forscht sie zum Erleben emotionaler sowie körperlicher Nähe von Kindern zu ihren Bezugspersonen in der Heimerziehung sowie zu weiteren Themen in den Bereichen stationäre Kinder- und Jugendhilfe, pädagogische Beziehungen, kinderrechtsbasierte und adultismuskritische Perspektiven Sozialer Arbeit.
Offene Wissenschaft ist für mich die einzige Möglichkeit, Reproduzierbarkeit als Grundpfeiler der guten wissenschaftlichen Praxis zu gewährleisten. Nur durch die Bereitstellung von (Analyse-Code und) Daten können Forschungsergebnissen nachgerechnet und so einer Überprüfung unterzogen werden. Offen Wissenschaft soll außerdem dem Gate-Keeping, das in wissenschaftlichen Einrichtungen noch viel praktiziert wird, entgegen stehen.
Sophie C. Schmidt ist Archäologin und Archäoinformatikerin. Sie arbeitet an (geo-)statistischen Methoden in der Archäologie, interessiert sich für die Siedlungen früher Bauern in Europa, die Bedeutung von Programmieren für die Archäologie, und für die Darstellung der Vergangenheit in Computerspielen (Archäogaming). Als Mitglied der Research Squirrel Engineers arbeitet sie an der Bereitstellung von Daten als Linked Open Data. Derzeit arbeitet sie am DAI im Projekt NFDI4Objects, welches ein Konsortium im Rahmen der Nationalenforschungsdateninfrastruktur-Initiative de DFG ist, das sich mit den materiellen Hinterlassenschaften der gesamten Menschheitsgeschichte befasst.
»Open Science bedeutet für mich insbesondere die Bereitstellung von frei zugänglichen und semantisch modellierten Daten in den Digital Humanities. Im Fellow-Programm Freies Wissen wird durch die Modellierung von Ogham Steinen in Wikidata eine Grundlage für Open Science im Sinne der Knowledge Equity geschaffen. Denn viele der gut erarbeiteten Datenbanken sind nicht offen und frei verfügbar, so dass das Ogi Ogham Projekt maßgeblich zu Wissensgerechtigkeit und freiem Wissen beitragen kann und den Forschenden einen neuen Blick auf diesen Wissensschatz ermöglicht.«
Florian Thiery ist studierter Geodät und Research Software Engineer in einer IT Abteilung an einem archäologischen Forschungsinstitut in Mainz. Dadurch ist er Mitglied in der mainzed Community of Practice. Er ist Initiator der Research Squirrel Engineers, einer Initiative für unabhängige Communityprojekte mit Fokus auf freie und offene Daten, Linked Open Data und Digital Humanities. Die Arbeit konzentriert sich unter Anderem auf den Aufbau, Erweiterung und Veröffentlichung von Linked Open Data und der Verankerung von semantischen Technologien in den Geistes- und Kulturwissenschaften. In seinem Projekt beschäftigt er sich mit irischen ᚑᚌᚆᚐᚋ (Ogham) Steinen und deren Publikation im Wikimedia Universum.
Ich engagiere mich für Offene Wissenschaft, weil ein fairer Zugang zur Information die Grundlage für eine selbstbewusste Positionierung ist. Ich praktiziere Open Access in der Forschung, weil ich der Meinung bin, dass nicht nur Forschungsergebnisse, sondern auch Forschungsdaten Teil des Forschungsvorhabens sind und replizierbar und frei zugänglich sein sollen (siehe z.B. meine manuell annotierten Korpora unter einer CC BY Lizenz). Im Rahmen des Fellowships geht es mir darum, einen engeren Zusammenhang zwischen Forschung und Lehre herzustellen, indem Methoden, Ressourcen und Prinzipien von Open Science im Seminarraum und darüber hinaus, insbesondere in der kommenden Berufspraxis zukünftiger Lehrkräfte, Resonanz finden. Dadurch erziele ich sowohl die Weiterbildung der Studierenden als auch meine eigene berufliche Weiterqualifizierung.
Naomi Truan ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Universität Leipzig. Ihre Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in den Bereichen Pragmatik, Soziolinguistik, Digitale Linguistik sowie Grammatik und Schule.