Johanna ist Trainerin und Beraterin im Bereich Wissenschaftskommunikation. Sie absolvierte ihre Promotion am Max-Planck Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen und hat Arbeitserfahrungen in gemeinnützigen Projekten, im privaten Sektor und arbeitete unter anderem für ein wissenschaftliches Startup, ein pan-afrikanisches Netzwerk für Wissenschaftler und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP). Seit 2014 bietet Johanna unter dem Label Access 2 Perspectives Kurse und Trainings in den Bereichen (offene) Wissenschaftskommunikation, wissenschaftliches Projektmanagement und Karriereentwicklung mit Fokus auf digitalen Anwendungen für die (ebenfalls möglichst offene) Wissenschaft an. Eine ihrer Initiativen zielt darauf ab, Forschung auf dem afrikanischen Kontinent durch Offene Wissenschaft zu stärken; sie ist Mitgründerin der Preprint-Plattform AfricArxiv.org. PhD Career Stories ist ein weiteres Projekt, bei dem sie als Teammitglied tätig ist: ein Podcast mit Karrierewegen von promovierten Personen, die innerhalb oder außerhalb der akademischen Umgebung weitergingen. Darüber hinaus ist Johanna Vorstandsmitglied des globalen Innovationsnetzwerks Global Innovation Gathering und Mitglied des Alumninetzwerks für internationale Angelegenheiten nefia, der Österreichischen Denkfabrik GLOBArt, der Max-Planck-Alumni-Association (MPAA) und des Business and Professional Women Network (BPW) in Berlin.
Was hat dich motiviert, Mentorin im Fellow-Programm Freies Wissen zu werden?
Das Programm Freies Wissen mit seiner Vielseitigkeit an Projekten und die relativ hohe Anzahl der Fellows in jedem Programmjahr ist in Deutschland meines Wissens nach bisher einmalig und hat schon einige spannende Open-Science-Projekte und Ergebnisse hervorgebracht, wie beispielsweise
Nachdem die Fellows des 3. Programmjahres nun bekannt sind, bin ich gespannt auf den Austausch, die Gespräche und das gemeinsame Tüfteln an den Projekten mit den Fellows und Mentorinnen und Mentoren. Die anderen Mentorinnen und Mentoren durfte ich auch schon kennenlernen und freue mich mit dabei zu sein.
Was bedeutet für dich Offene Wissenschaft und wie spiegelt sich das in deiner täglichen Arbeit wieder?
In meinen Trainings an Universitäten und Graduierten-Kollegs betone ich immer wieder, wie wichtig Transparenz und freier Zugang in der Wissenschaft sind um Wirtschaft, Medizin und damit die Gesellschaft handlungsfähiger und effizienter werden zu lassen. Dies gilt für einzelne Kommunen und Regionen innerhalb Deutschlands, deutschlandweit und letztlich auch für die globale Gesellschaft. Der Elefant im Raum ist offensichtlich der aktuelle Klimawandel, und damit in Zusammenhang stehende weitere globale Herausforderungen wie Migration, fortschreitende Umweltzerstörung, Wirtschaftlichkeit einzelner Nationen, sowie Konfliktbewältigung. Diese Themen sind nur bedingt voneinander trennbar; weshalb transparente Datenerhebung und die Nutzbarmachung von Forschungsergebnissen in unserem digitalen Zeitalter nicht nur möglich, sondern auch dringend notwendig ist. Der direkte Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen erlaubt auch das Zusammenwachsen der globalen wissenschaftlichen Community. Forscher des globalen Südens in Afrika, Lateinamerika und Südostasien haben die Möglichkeit, über online-basierte Publikationssysteme, Datenbanken und wissenschaftliche Serviceanbieter (Zotero, Figshare, Preprint-Plattformen, DOAJ, Zenodo, Dryad, u.v.a.) Anschluss zu finden, ihre eigenen Forschungsergebnisse sichtbar zu machen und vermehrt transkontinentale Kollaborationen einzugehen.