Beckerph
Philipp Becker
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IPK Sommersemester 10
BearbeitenName | Studiengang | vhb | Wiki | Thema | Forschungsland | Homepage | Video | abgeschlossen |
Kursleiterin Eva Sondershaus, M.A. | Eva Sondershaus | [IPK-Zentrale] | ||||||
Tatiana | Germanistik BC | Tatiana | ||||||
Yoon Bo Kyung | Deutsche Sprachwissenschaft DaF | Bo Kyung | ||||||
Becker Philipp | Lehramt Gym | Philipp | ||||||
Lukas Sonnberger | MA DaF | Lukas | ||||||
Johannes Bleimeir | Lehramt Gym/MA Daf | Johannes | ||||||
Erika Barabas | BC DaF | Erika | ||||||
Thema der Projektarbeit
BearbeitenWährend meines Studiums habe ich immer wieder festgestellt, dass Ausländische Studierende oder Studierende mit Migrationshintergrund sich immer wieder mit der Äußerung "Ihr Deutschen macht das ja so und so. In meiner Heimat..." oder "Bei uns machen wir das so und so" von deutschen Studierenden abgrenzen. Ich konnte diese Heimatverbundenheit und den Abgrenzungsversuch nie ganz nachvollziehen. Im September 2008 ging ich dann für ein Jahr als Erasmusstudent nach Spanien und stellte fest, dass auch ich nicht davor gefeit war mir ein Bild von der Heimat zu machen und sie dem neuen Umfeld und der neuen Kultur gegenüber zu stellen. Im Zuge dieses Projektseminars will ich mich näher mit der Frage der Enkultoration und dem Begriff der Heimat auseinandersetzen. Ich will außerdem versuchen das Heimatgefühl zu erfassen und zu beschreiben.
Hypothhese
BearbeitenDas mentale Konzept der Heimat wird auch in der Ferne beibehalten. Vorraussetzung dafür ist meine Annahme das jedem Menschen ein Konzept inne wohnt, das ich als Heimat bzw. Heimatgefühl bezeichne.
Vorgehensweise
BearbeitenZunächst will ich den theoretischen Überbau für diese Arbeit schaffen. Dazu sollen die Konzepte Enkulturation und Heimat als gleichwertige Konstanten charakterisiert und gegenübergestellt werden. Dabei sollen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede aufgezeigt werden. Im Bezug auf den Heimatbegriff hoffe ich zeigen zu können, dass der Heimatbegriff im wesentlich aus zwei Komponenten besteht. Zum einen, aus der realen geographischen Komponente und zum anderen aus der mentalen Ideologischen, der ich perönlich mehr Gewicht beimesse. Hilfestellung dazu geben Zeitungsartikel, Poesie und Erfahrungsberichte. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen das theoretischen Fundament einer qualitativen Umfrage bilden die zeigen soll, dass das Heimatkonzept, im Sinne der Hypothese, kulturunabhängig auch in der Ferne beibehaltenm wird. Sie soll außerdem versuchen Parallelen in der Definition des Heimatgefühls der Probanten ausfindig zu machen.
Theoretischer Teil
BearbeitenEnkulturation
BearbeitenEnkulturation die;-<lat.>: das Hineinwachsen des Einzelnen in die Kultur der ihn umgebenden Gesellschaft; vgl. Akkulturation ( Duden, 278)
Enkulturation:
Zur Definition des Begriffs Enkulturation muss zunächst die Existenz einer Kultur als Grundlage vorrausgesetzt werden, welche sich wiederum aus mehreren Komponenten zusammen setzt.
[Dazu] gehören: die Sprache mit ihren Begriffen und Bedeutungen,[...] die moralischen Normen und Verhaltensmuster, [...] die emotionale Ausdrucksweise,[...] die sozialen Organisationen, Rollen und Spielregeln, die sein [des Menschen] Verhalten zum Mitmenschen bestimmen;die Einrichtungen des Rechts und der Politik,[...] die Künste und Wissenschaften, die Weisen der geselligen Selbstdarstellung (wie z.B. Spiel und Sport, Feste und Feiern) [und] die religiösen Kulte[...] (Loch 1969,127).
Der Erwerb oder das Erlernen dieser gesellschaftlichen Verhaltensweisen, aufgrund derer er [der Mensch] "wie alle anderen" in seiner Kultur handeln kann (Kron 1996, 49), wird als Enkulturation bezeichnet. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf kann nicht muss. Dem Individuum steht offen ob es sich anpasst, Normen eins zu eins übernimmt oder, was wahrscheinlicher ist, sich kreativ seines Verstandes bedient um sich zu entwickeln. Das heißt, die Wichtigkeit einzelner Werte, Normen und Rituale überdenkt und neu einordnet, Traditionen nicht weiterführt oder neue aufnimmt, etc., sprich eine Restrukturierung und Reevaluation der erworbenen Kultur.
Dabei gibt es bei der Übertragung von kulturellen Werten grundsätzlich drei Formen, die Oerter und Montada in ihrem Lehrbuch Entwicklungspsychologie darstellen. Die vertikale, die diagonale und die horizontale Transmission. Die vertikale Transmission findet im häuslichen Rahmen zwischen Eltern und Kindern statt. Hierbei werden generell kulturspezifische Werte vorgelebt. In diesem Umfeld findet auch die konkretere Sozialisation statt die als intentionale und planvolle Einwirkung verstanden [werden kann],während Enkulturation überall stattfindet(Oerter 2002, 79).
Unter diagonaler Transmission versteht man die Enkulturation die von anderen Erwachsenen (Pfarrer, Kindergärtner, Lehrer) des gleichen Kulturkreise ausgeht. Sollten die Erwachsenen eine kulturelle Basis haben die sich von der der horizontalen Transmission unterscheidet und dementsprechend die anderen Werte vermitteln spricht man von Akkulturation. Sofern Kinder und Jugendliche, z.B mit Migrationshintergrund, sich bereits eine kulturelle Identität erworben haben (Oerter 2002, 80) kann man von der Akkulturation auch als sekundäre Enkulturation sprechen (Oerter 2002, 80).
Als horizontale Transmission wird schließlich die kulturelle Einwirkung von gleichaltrigen bezeichnet, bei der Kindern oder Jugendlichen mit Migrationshintergrund von gleichaltrigen kulturell bedingte Normen und Werte vermittelt werden (Oerter 2002, 80). Da dieser Kulturvergleich ein wechselseitger ist können auch beide Parteien daraus profitieren. Datei:Versch. Transmissionen.jpg
Beschreibung |
verschiedene Arten von Transmissionen |
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Quelle |
Oerter, Rolf. Montada eds. (2009): Entwicklungspsychologie. München. |
Urheber |
Berry & Cavalli-Sforza |
Datum |
1986 |
Nachweis der Genehmigung für eine freie Lizenz /Lizenzangabe |
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Andere Versionen dieser Datei | |
Anmerkungen |
Heimat
BearbeitenKonzepte
BearbeitenBernhard Schlink, Egbert Daum und viele andere, sowohl Laien als auch Wissenschaftler und Autoren, sahen sich mit der Zweideutigkeit des Heimatbegriffs konfrontiert. Obwohl es ihnen schwer fiel den Heimatbegriff eindeutig zu definieren, kristallisierten sich dennoch zwei Konstanten heraus die einen Großteil der Definitionsversuche in Poesie, Literaur und Alltagsmeinungen durchzogen. Zum einen ist die Heimat ein geographischer Ort, zum anderen das ideologisch-mentale Konzept das vom Individuum und dessen Interaktion mit der Umwelt geprägt wird.
Heimat als geograpischer Ort ist für viele der Ort der Geburt, der Jugend und/ oder der Adoleszenz. Der Ort an dem die Kernfamile lebt und die Freunde wohnen. Heimat ist dort wo man sich auskennet und wo man bekannt ist. Spricht man von dem Ort an dem man seine Kindheit und Jugend verbracht hat, kann außerdem davon ausgegangen werden, dass die Mentalität, die Werte und Normvorstellung des Menschen hier mit der Umwelt in Interaktion standen und er dadurch maßgeblich geprägt wurde (Daum. S.2). Womit die Grenze zwischen der strikten Trennung von Raum und Ideologie schon nicht mehr ganz so klar ist.
Heimat als Gefühl hingegen kann durch Filme, Musik, Essen, Gerüche, Feste, etc. hervorgerufen werden. Sprich durch Medien und Eindrücke die einem bestimmten Kulturkreis entspringen. Da diese wiederum regional variieren verschwimmt die Grenze zwischen Raum und Ideologie erneut.
Bautingers Ansicht nach ist "Heimat das Produkt eines Gefühls der Übereinstimmung mit der kleinen eigenen Welt. Heimat ist nur dort vorhanden, wo solche Übereinstimmung möglich ist." (Bautinger 1984. S.23)Diese Aussage legt ein weiteres Mal die Ambivalenz des Begriffs offen. Es zeigt außerdem, dass es nur an einem Ort möglich ist, an dem ähnlich Vorraussetzungen herrschen wie am kindlichen und jugendlichen Prägungsort. Dies ist nicht in Relation auf topographische Gegebenheiten zu sehen sondern eher im Bezug auf die soziale Infrastruktur und Gebräuche. Fallen diese, beispielsweise durch Emigration weg, kann es sein, dass der Mensch sich zunächst in der neuen Umgebung, mangels Enkulturation, nicht mehr heimisch fühlt. Dieser Zustand muss jedoch kein daurhafter sein.
Bei weiteren Recherchen bin ich auf ein anderes Phänomen gestoßen, das der Fremdheitsthematik des eben genannten entspricht. Beschrieben wurde es oft als die Fremde in der eigenen Heimat. Menschen die nach längerer Abwesenheit in ihre Heimat (hiermit ist kein fernes Land gemeint; es wird weder ein Auslandsaufenthalt vorrausgesetzt noch, dass der Betroffene einen Migrationshintergrund hat; ein Beispiel für eine längere Abwesenehit könnte auch das Studium in einer anderen Stadt sein) zurückkehrten mussten feststellen, dass sich vieles verändert hatte. Bekannte Läden hatten geschlossen, Freunde oder ehemalige Nachbarn waren verzogen, die Gegend wurde umgestaltet, Wiesen zugebaut, Waldstücke abgeholzt. Kurz das Rad der Zeit und der Veränderung hat sich weitergedreht. Auch ich stelle dies immer wieder fest wenn ich alle paar Monate an den Ort meiner Kindheit zurückkehre.
Über einen längeren Zeitraum hinweg entsteht eine Momentaufnahme aus der Vergangenheit, gefärbt durch eigene Erinnerungen und Eindrücke. Bei der Rückkehr erwartet der Heimkehrer eben diese idealisierte Welt, sieht sich jedoch mit einer veränderten Realität konfrontiert. Bernhard Schlink beschreibt auch, dass sich immer mehr ältere Menschen mit dieser Thematik konfrontiert sehen. Die Welt der neuen Medien in der sich die Informationsverarbeitung täglich beschleunigt und in der sich die Gesellschaft an dieser Schnelllebigkeit anpasst, entfremdet sich ihnen zunehmends (Schlink).
Aber nicht nur die Alten, sondern auch die jüngeren Generationen müssen sich zunehmends mit diesem Aspekt der Globalisierung auseinandersetzten, der meiner Meinung nach das Heimatgefühl zum einen erschwert jedoch auf der anderen Seite auch bedingt. Die immer größer werdende Uniformität durch Internet und sogenannte "global player" wie H&M, McDonalds, Starbucks, Burger King, etc. ruft gleichzeitig das Bedürfnis hervor sich von der Masse abzusetzten. Aus diesem Grund bedient sich der Mensch bekannter Sturkturen als mentaler Stütze um seien Alltag und das Erlebte zu strukturieren.
Heimat in der Poesie
BearbeitenTheodor Fontane
Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen. Theodor Fontane (http://www.ub.fu-berlin.de/service_neu/ausstellung/archiv/fontane_nexus.pdf)
Josef von Eichendorff
Heimweh
Wer in die Fremde will wandern,
Der muß mit der Liebsten gehn,
Es jubeln und lassen die andern
Den Fremden alleine stehn.
Was wisset ihr, dunkele Wipfel,
Von der alten, schönen Zeit?
Ach, die Heimat hinter den Gipfeln,
Wie liegt sie von hier so weit!
Am liebsten betracht ich die Sterne,
Die schienen, wie ich ging zu ihr,
Die Nachtigall hör ich so gerne,
Sie sang vor der Liebsten Tür.
Der Morgen, das ist meine Freude!
Da steig ich in stiller Stund
Auf den höchsten Berg in die Weite,
Grüß dich, Deutschland, aus Herzensgrund!
(http://www.gedichte.xbib.de/Eichendorff_gedicht_Heimweh.htm)
Heimweh (2)
An meinen Bruder
Du weißts, dort in den Bäumen
Schlummert ein Zauberbann,
Und nachts oft, wie in Träumen,
Fängt der Garten zu singen an.
Nachts durch die stille Runde
Wehts manchmal bis zu mir,
Da ruf ich aus Herzensgrunde,
O Bruderherz, nach dir.
So fremde sind die andern,
Mir graut im fremden Land,
Wir wollen zusammen wandern,
Reich treulich mir die Hand!
Wir wollen zusammen ziehen,
Bis daß wir wandermüd
Auf des Vaters Grabe knien
Bei dem alten Zauberlied.
(http://www.gedichte.xbib.de/Eichendorff_gedicht_Heimweh+%282%29.htm)
Ernst Mortiz Arndt
Heimweh nach Rügen
O Land der dunkeln Haine,
O Glanz der blauen See,
O Eiland, das ich meine,
Wie thut's nach dir mir weh!
Nach Fluchten und nach Zügen
Weit über Land und Meer,
Mein trautes Ländchen Rügen,
Wie mahnst du mich so sehr!
O wie mit goldnen Säumen
Die Flügel rings umwebt,
Mit Märchen und mit Träumen
Erinn'rung zu mir schwebt!
Sie hebt von grauen Jahren
Den dunkeln Schleier auf,
Von Wiegen und von Bahren,
Und Thränen fallen drauf.
O Eiland grüner Küsten!
O bunter Himmelschein!
Wie schlief an deinen Brüsten
Der Knabe selig ein!
Die Wiegenlieder sangen
Die Wellen auf der See,
Und Engelharfen klangen
Hernieder aus der Höh'.
Und deine Heldenmäler
Mit moosgewobnem Kleid,
Was künden sie, Erzähler
Aus tapfrer Väter Zeit,
Von edler Tode Ehren
Auf flücht'gem Segelroß,
Von Schwertern und von Speeren
Und Schildes-Klang und -Stoß?
So locken deine Minnen
Mit längst verklungnem Glück
Den grauen Träumer hinnen
In alter Lust zurück.
O heißes Herzenssehnen!
O goldner Tage Schein
Von Liebe reich und Thränen!
Schon liegt mein Grab am Rhein.
Fern, fern vom Heimatlande
Liegt Haus und Grab am Rhein.
Nie werd' an deinem Strande
Ich wieder Pilger sein.
Drum grüß' ich aus der Ferne
Dich, Eiland lieb und grün:
Sollst unterm besten Sterne
Des Himmels ewig blühn!
(http://www.gedichte.xbib.de/Arndt_gedicht_Heimweh+nach+R%FCgen.htm)
Friedrich Hölderlin
Die Heimat
Froh kehrt der Schiffer heim an den stillen Strom
Von fernen Inseln, wo er geerntet hat;
Wohl möcht auch ich zur Heimat wieder;
Aber was hab ich, wie Leid, geerntet? –
Ihr holden Ufer, die ihr mich auferzogt,
Stillt ihr der Liebe Leiden? ach! gebt ihr mir,
Ihr Wälder meiner Kindheit, wann ich
Komme, die Ruhe noch Einmal wieder?
(http://www.gedichte.xbib.de/H%F6lderlin_gedicht_117.+Die+Heimat.htm)
Zusammenfassung des Heimatbegriffs vor der Umfrage
BearbeitenWas ist also Heimat?
Zusammengefasst ist Heimat zunächst einmal der Geburtsort und der Ort der Kindheit und Jugend. Heimat ist außerdem die, teilweise individuelle, Kultur die jedes Individuum in sich trägt, also ein mentales Konzept.
Meiner Meinung nach ist der Heimatbegriff außerdem relativ zu sehen. Ein Beispiel aus meiner persönlichen Erfahrung und aus Gesprächen ist, dass sich Heimat je nach Situation in immer kleinere, regional motivierte Teile aufgliedern lässt. In Spanien wäre ich deshalb zum Beispiel Deutscher, in Deutschland hingegen Bayer und in Bayern Rosenheimer. Das Bild der Heimat steht also auch in Interaktion mit der Umwelt, die es versucht durch bekannte Strukturen begreifbarer zu machen. Je nachdem in welchem Umfeld man sich also bewegt, werden von diesem verschiedene Erwartungen in das Handeln der Person gesetzt. Der Grundcharakter der Person verändert sich dadurch zwar nicht dennoch habe ich selber festgestellt, dass man sich doch in manchen Kontexten an Erwartungen orientiert, wie man es sonst wohl nicht tuen würde.
Des weiteren hatte ich bei meinen bisherigen Recherchen den Eindruck, dass es zwei Faktoren gibt die ein Heimatgefühl im Menschen hervorrufen könne. Zum einen handelt es sich dabei um politische Propaganda die von Institutionen betrieben wird und ein nationalstaatliches Heimatgefühl bei den Mitgliedern dieser Gesellschaft bewirkt. Dieser Aspekt soll hier nicht weiter behandelt werden.
Der zweite, für mich relevante, Faktor ist die wie Fontane es ausdrückt die Fremde die uns zeigt, dass wir eine Heimat haben. Wie auch in den Lyrikbeispielen deutscher Dichter zu sehen ist, hatte ich beim durchstöbern von Berichten und Gesprächen über die Heimat den Eindruck, dass ein solches Gefühl oder eine konkrete Definition für ein solches, im Sinne der These, eher bei denen vorhanden war, die ihre Heimat an einem anderen Ort als ihrem Wohnort ansiedeln würden.
Zusammenführung der Begriffe Heimat und Enkulturation
BearbeitenBetrachtet man die Konzepte Heimat und Enkulturation genauer, lassen sich einige Paralleln feststellen. Enkulturation setzt als Basis das Vorhandensein einer bzw. mehrerer Kulturen vorraus. Bei einem Ortswechsel stehen diese dann in Interaktion miteinander. Bei dem Heimatkonzept das ich als Fundament für das Heimatgefühl vorraussetzte spielt Kultur als wesentlicher Aspekt auch eine wichtige Rolle, da diese als Gefühl von einem Ort zu einem anderen transferiert wird. Dadurch ergeben sich dann als Folge des Kulturkontakts Enkulturationsprozesse.
Des weiteren sind die Begriffe dahingehend relativ veschachtelt, als dass sowohl Heimat als auch Kultur oder der Enkulturationsprozess einem sehr individuellen und perönlichen Bildungsprozess unterliegt. Beide entstehen aus der Interaktion des Individuums selbst mit seiner Umwelt. In einigen Fällen wirken sich hierbei mehrere Kultursysteme gleichzeitig auf eine Person aus. Migranten erfahren so zum Beispiel eine vertikale Transmission die sich von der diagonalen und der horizontalen unter Umständen unterscheidet. Da die Heimat auch als Basis für das spätere Leben vorrausgesetzt wird sieht sich jede Person mit der Schwierigkeit konfrontiert sich aus dieser Auswahl an Multikulturalität ein persönliches Kulturmenü als, sagen wir Heimatkonzept, zusammenzustellen. Das kann zum einen dazu führen, dass der Betroffene eine Identitätskrise durchläuft da es ihm schwer fällt sich aus der Vielfalt heraus selbst zu definieren. Ein Gegenbeispiel dazu wäre, wie auch der späteren Umfrage zu entnehmen ist, das Konzept der mehrfachen Heimat, bei dem Kulturen als verschieden anerkannt werden. Das soll nicht heißen, dass es keine Schnittstellen gäbe die die eine Heimat mit der anderen verbindet. 2 der später Befragten Probanden gaben an, dass für sie beide Heimaten und deren Kulturen in Koexistenz bestehen können.
Praktischer Teil
BearbeitenFragen
Bearbeiten1. Was ist Heimat für dich (Gerüche, Musik, Bräuche, Essen, Filme, Marken, etc.)?
2. Gibt es einen Ort, der für dich deine Heimat ist?
- Warum dieser Ort und nicht...?
- War das für dich schon immer so?
3. Was fühlst du wenn du an deine Heimat denkst?
4.Würdest du sagen, dass sich dein Heimatgefühl mit der Zeit verändert hat?
- Wenn ja, wie hat es sich verändert? Ist es vielleicht stärker oder schwächer geworden?
- War es vielleicht erst ein Ort und ist jetzt ein Gefühl?
- Hat sich der Ort vielleicht sogar geändert?
5.Wann fühlst du dich deiner Heimat am nächsten?
6.Gibt es Situationen in denen du deine Heimat vermisst?
- Was vermisst du dann?
7. Welche Heimatdefinition trifft eher auf dich zu?
- Heimat ist dort wo ich geboren bin
oder
- Heimat ist meine perönliche Kultur die ich täglich lebe
8. Ist dir das Gefühl eine Heimat zu haben wichtig?
- Warum?
oder
- Warum nicht?
9. Hattest du in deiner Heimat auch schon ein Heimatgefühl?
Testpersonen
Bearbeiten- Transkription des Leitfadeninterviews: "Probant 1"
- Zusammenfassung:
Probant 1 ist weiblich und 61 Jahre alt. Sie ist Tamilin und kam 1985 mit ihrem Ehemann und ihren 5 Kindern aus Sri Lanka nach Deutschland, wo sie seitdem im Raum Augsburg lebt und arbeitet. Der Grund für ihre Emigration war der 1983 begonnene Bürgerkrieg und die Benachteiligung der tamilischen Minderheit in Bildung, Politik und Arbeitsleben. Durch ihre Auswanderung nach Deutschland erhofften sie und ihr Mann sich ein ruhigeres Leben und bessere Chancen für ihre Kinder. Heimat sind für sie Filme, Musik und Bücher, weil sie ihr ermöglichen den Kontakt zu ihrer tamilischen Kultur aufrecht zu erhalten. Des weiteren engagiert sie sich auch als Lehrerin für Tamilisch und tamilische Geschichte und Erdkunde um anderen Tamilien und vor allem Kindern die in Deutschland geboren wurden, die Möglichkeit zu bieten sich mit ihrern Wurzeln zu beschäftigen. Diese Tätigkeit eröffnet ihr (und anderen) die Gelegnheit mit Landsleuten zusammenzutreffen, was für ihr Heimatverständnis auch wichtig ist. Oberste Priorität hat aber immer noch die Familie. Heimat ist für sie vor allem dort, wo die Familie ist.
Den Ort den sie darher als ihre Heimat erachtet ist Augsburg. Trotzdem spürt sie immer noch eine Verbundenheit zu Sri Lanka und fühlt sich, genau wie ihre gesamte Familie, verpflichtet immer wieder zurückzukehren um zu helfen bzw. auch nur finanzielle Unterstützung zu leisten. Interessant ist die Ambivalenz ihrer Gefühle wenn sie an ihre alte Heimat denk. Zum einen ist sie manchmal nostalgisch. Sie wollte als Rentnerin immer nach Sri Lanka zurückkehren musste aber 2002 feststellen, dass sie dort eher Beklemmung und Einsamkeit fühlte und sich nach kurzer Zeit Heimweh nach Deutschland, nach ihren Kindern einstellte. Ihren Worten zu Folge fühlte sie sich sehr erleichtert als sie endlich wieder zu Hause war.
Das Heimatgefühl hat sich dahingehend verändert, dass sie Augsburg als Heimatort bezeichnen würde, dennoch Sri Lanka und die Kultur als ihre Heimat im Herzen trägt. Dieser Heimat ist sie immer dann am nächsten, wenn sie mit Landsleuten oder ihrer Familie zusammen trifft. Daran, dass sie Sri Lanka vermissen würde kann sie sich nicht erinnern, außer als ihr Mann vor 6 Jahren starb. Es sind demnach eher die schwierigen Situationen in denen man sich der Heimat fern fühlt. Persönlich vermisst sie dann das Zusammensein mit der ganzen Familie, nicht nur mit ihren Kindern und Enkelkindern sondern auch mit ihren Brüdern die in Kanada und Australien leben.
Ob das Gefühl eine Heimat zu haben für sie wichtig sei weiß sie nicht genau und ob sie auch schon ein Heimatgefühl in Sri Lanka hatte daran kann Sie sich auch nicht erinnern.
- Transkription des Leitfadeninterviews: "Probant 2"
- Zusammenfassung:
Probant 2 ist ein deutscher Schreiner, Kunsthandwerker und Ofenbauer den ich in meinem Italienurlaub kennen gelernt habe. Er ist 42 Jahre alt und wohnte zunächst 3 bis 4 Jahre halb in Deutschland und halb in Italien. Seit nunmehr 3 Jahren wohnt er nur noch in Italien. Anfangs hatte er kaum Kontakt zu Italienern und traf sich für gewöhnlich mit einer Gruppe, die sich aus Schweitzer, Holländern und Deutschen zusammensetzte, ehe er vor einem Jahr mit seiner italienischen Frau zusammen zog, mit der er ein 4 Monate altes Kind hat. Privat und beruflich trifft er seitdem hauptsächlich auf Italiener.
Für ihn ist Heimat zweierlei: Zum einen sind es Gegenden, Landschaften und Mentalität. Zum anderen ist es eine Gefühlssache, Empfindungen und die Art und Weise, wie man die Füße auf dem Boden hat. Perönlich bezeichnet er die Arbeit als seine Heimat, dass er sich ausdrücken, etwas verwirklichen und sich kreativ betätigen kann. Für ihn ist es die Möglichkeit des sozialen Austauschs mit seiner Umwelt. Dabei gibt es für ihn keinen bestimmten Ort den er als seine Heimat bezeichnen würde, da er sich nach Umzügen immer relativ schnell an seine neue Umgebung angepasst hat. Er nennt lediglich Hügellandschaften oder die Natur als Orte, an denen er sich immer beheimatet fühlt. Wenn er an Heimat im klassischen Sinne denkt ist er in Reggio Emilia zwar aufgenommen und will auch nicht nach Deutschland zurückkehren, dennoch fühlt er sich dort zum ersten Mal nur als Gast. Seiner Ansicht nach hat sich das äußere Heimatgefühl, welches ich als Ort definiere, bei ihm immer wieder verändert. Innerlich jedoch baut er auf die Wurzeln seiner Kindheit auf von denen er sich weg zu entwickeln bzw. weiter zu entwickeln versucht. Er sagt, [ Heimat, dass ist] "ein Gefühl das ich denke nötig zu haben". Diesem Heimatgefühl fühlt er sich am meisten bei der Arbeit verbunden, oder wenn er spürt, dass etwas Sinn und Esthetik hat. Als Beispiel nennt er wieder die Natur weil er egal wo immer sofort darin aufgenommen ist. Gegenbeispiele dazu wären für ihn eine durchstrukturierte Parkanlage oder auch die Stadtwohnung die er mit Frau und Kind teilt. Demnach sind Erinnerungen und seine Kultur die er in sich trägt am ehesten heimatbildende ASspekte. Um es nochmal in seinen Worten wiederzugeben. " Die Möglichkeit mich seelisch zu integrieren in ein konkretes soziale Umfeld". Ohne Heimat fühlt er sich nicht lebensfähig. Auf die letzte Frage, ob er auch in der Heimat schon ein Heimatgefühl hatte erklärt er, dass er, als er von einer Indienreise heim kehrte, Heimweh nach Indien hatte. Er fühlte sich dort so gut aufgenommen in die dortige Kultur das ihm Deutschland völlig fremd geworden war.
Auswertung
BearbeitenIn die Auswertung einbezogen sind sowohl die Interviewpartner als auch die Teilnehmer, die sich auf der Diskussionsplattform zu den Fragen geäußert haben. Zwar hatte ich mir anfangs weder Gedanken darüber gemacht die Fragen in einem Blog auf der Wikiversity Seite beantworten zu lassen, noch diese dann für die Auswertung zu verwenden. Dennoch habe ich mich dann, auch aufgrund der Tatsache, dass mir 3 Interviewpartner absprangen, dafür entschieden.
Nach reichlicher Recherche und ausführlicher Auswertung bin ich schließlich zu folgenden Erkenntnissen gelangt.
Bei der ersten Frage die den Probanden Raum ließ Heimat selber zu definieren, tendierten 2/3 eher dazu sie als ein Gefühl zu beschreiben. Dabei variiert dieses von einem schwammigen "etwas Besonderes", über Familie, Erinnerungen und Arbeit bis hin zur Kultur. Allerdings ist es kein reines Gefühl, da der Großteil der Befragten Erinnerungen und Kultur an einen bestimmten Ort koppeln. Die übrigen Probanten sehen eher ihren Geburtsort oder den Ort an dem sie ihre Jugend verbrachten als ihre Heimat da dort ihre Freunde leben oder sie die größte Übereinstimmung mit ihrer persönlichen Kultur sehen. Für sie spielt der mentale Aspekt der Heimat zwar auch eine Rolle, jedoch nur eine Untergeordnete.
Im Gegnsatz dazu nennen 7 von 9 Probanten einen konkreten geographischen Raum wenn sie nach einem Ort gefragt werden, den sie als ihre Heimat bezeichnen würden. Bei fünf handelt es sich dabei um ihren Geburtsort. Zwei Probanden haben ein zweite Heimat hinzugewonnen. Lediglich für zwei spielt der Ort keine Rolle, was ich so werte, dass sie eher einem Heimatgefühl treu sind.
Ob Ort oder Gefühl, dieser Aspekt scheint keine Rolle zu spielen bei der Assoziation von Emotionen die hervorgerufen werden wenn man an Heimat denkt. Alle Probanden verbanden damit überwiegend positive Erinnerungen und Eigenschaften wie, Freude, Geborgenheit, Freitheit, Rückhalt, etc.. Einige assoziierten auch Heimweh damit, was jedoch nicht unbedingt negativ sein muss, sondern auch als positiv romantische Komponente, wie in oben aufgeführten Gedichten, des Heimatbegriffs gesehen werden kann.
Obwohl dies den Anschein erwecken mag, dass Heimat, sowohl Ort als auch Gefühl, ein statischer Begriff sein könnte gaben doch 8 von 9 Probanden an das sich ihr Heimatverständnis gewandelt hat. Diese Veränderung manifestiert sich auf verschiedene Arten. Zwei Befragte gaben an das sie durch den neuen Kulturkreis, durch Freundschaften, etc. eine zweite Heimat zu ihrer ursprünglichen hinzu gewonnen hätten. Andere stellten fest, dass Wurzeln für sie eine wichtigere Rolle spielten als an ihrem Geburtsort zu leben. Was sich jedoch bei allen Befragten herauslesen lässt ist, dass sich ein Heimatbewusstsein erst dann eingestellt hat als sie sich von ihrer ursprünglichen Heimat entfernten. Konkret geben dies Teilnehmer 5 und 6 an.
Im Bezug auf die Fragen fünf und sechs musste ich bei der Auswertung feststellen, dass sie mir leider bei der Bestätigung oder Wiederlegung meiner These oder bei dem Versuch herauszufinden, ob Heimat eher ein Ort oder ein Gefühl ist nicht weiter geholfen haben. Ich denke das es sich hierbei um verirrt Fragen eines vorherigen Themenkonzepts handelt das versuchen sollte Gefühle einzufangen die mit Heimat verbunden oder dadurch hervorgerufen werden. Bei Intresse stehen dem Leser sowohl die transkribierten Interviews, als auch deren Zusammenfassungen, wie auch die Antworten der Diskussionsteilnehmer zur Verfügung.
Zu Frage sieben machten 8 von 9 Probanden Angaben. Dabei spielt bei allen die persönliche Kultur eine entscheidende Rolle. 2/3 gaben jedoch auch ihren mometanen Wohnort oder ihren Geburtsort als Heimat an. Wertet man die 1,2 und 7 dahingehend aus wie oft jeder Teilnehmer sich zu seiner Heimat als Ort oder als Gefühl geäußert hat kommt man zu folgendem Ergebnis:
P1: 2xOrt 2xGefühl
P2: 3X Gefühl
T1: 1xOrt 2xGefühl
T2: 3xOrt 1xGefühl
T3: 3xOrt 1xGefühl
T4: 1xOrt 1xGefühl
T5: 2xOrt 2xGefühl
T6: 2xOrt 2xGefühl
T7: 1xOrt 2xGefühl
Heimat als Ort und Gefühl ist bei knapp der Hälfte der Probanden ausgeglichen. Bei Zweien überwiegt das Heiamtgefühl, wiederum zwei tendieren eher zur Heimat als Ort. Lediglich für Proband 2 ist Heimat eindeutig ein Gefühl das sich von geographischen Regionen trennen lässt.
Heimatgefühl hin oder her, alle Probanden sind sich einig, dass Heimat für sie von Bedeutung ist. Für alle spielt sie eine wichtige Rolle, da sie Wurzeln verleiht, identitätsbildent ist und in schwierigen Situationen Geborgenheit, Sicherheit und Rückhalt bietet.
Die abschließende Frage beantworteten nur 6 der teilnehmenden Probanden. Alle hatten auch in ihrer Heimat schon einmal ein Heimatgefühl jedoch auf verschieden Arten. Am interessantesten fand ich persönlich die diesbezüglichen Erfahrungen von Proband 2 und Teilnehmer 1.
Proband 2 kam von einer Indienreise München seine Geburtsstadt zurück und fühlte das erste Mal in seinem Leben Heimweh. Nicht jedoch nach Deutschland, das er vielleicht in Indien vermisst hätte, sondern nach Indien.
Teilnehmer 1 beschreibt seine Lebenssituation in Deutschland und das er aufgrund seiner Hautfärbung nie als ""echter" Deutscher" anerkannt wird. Aus diesem Grund möchte er auch so schnell wie möglich in die Türkei zurückkehren, da er sich dort in die Gesellschaft integriert fühlt. Dennoch sagt er das Deutschland immer seine erste Heimat bleiben wird.
Fazit
BearbeitenBevor ich zum Fazit in Bezug auf die These komme möchte ich zunächst noch einmal auf den ineinander übergehenden Komponenten des Heimatbegriffs Ort und Gefühl eingehen. Wie Eingangs schon geschildert ist es sehr schwierig diese beiden Elemente in diesem Kontext klar voneinander abzugrenzen. Ein Ziel dieser Arbeit sollte etwas mehr Klarheit zu schaffen. Rückblickend muss ich anerkennen, dass ich den Arbeitsumfang der dazu nötig gewesen wäre über- und die Vielseitigkeit des Heimatsbegriffs unterschätzt habe. Große Schwierigkeiten macht bei der Abgrenzung des Bergiffspaares vor allem die Individualität der einzelnen Heimatdefinitionen. Im spanischen gibt es ein Sprichwort das besagt, "Cada uno es un mundo" (Jeder ist eine Welt)und so ist es mir auch bei den verschiedenen Definitionen von Heimat ergangen. Zwar ließen sich generelle Gemeinsamkeiten feststellen, geht man jedoch ins Detail erkennt man das verschiedenste Einflüsse gewirkt haben und dies immer noch tun.
Meine Hypothese sehe ich nach der Auswertung nur teilweise bestätigt. Ich bin anfangs davon ausgegangen, das jedem Mensch ein Heimatkonzept inne wohnt. Diesen Aspekt sehe ich durchaus bestätigt, da alle Probanden auch die Kultur bzw. ihre persönliche Kultur als Teil ihrer Heimat nannten. Ich ging jedoch davon aus, dass sich dieses Konzept, das für meine Begriffe aus Kultur regionaler Färbung, Moralvorstellungen, Gebräuchen, etc. besteht zumindest zu 90 Prozent in der Ferne beibehalten wird. Für mich perönlich war außerdem das innere Heimatkonzept vorrangig. Hier hat sich jedoch gezeigt, dass man sich des Heimatgefühls in den meisten Fällen erst in der Ferne bewusst wird. Oder wie Teilnehmer 6 es ausdrückte: "Ich habe erst dann erfahren was Heimat eigentlich ist als ich mein gewohntes Umfeld längere Zeit verlassen habe. Erst wenn alles längerfristig nicht mehr den gewohnten Gang geht, bekommt man plötzlich Einblicke für all das was uns sonst natürlich erscheint." Diese natürlichen Dinge bestehen im neuen Umfeld jedoch nicht statisch fort, sondern treten in Interaktion mit Enkulturations-, Akkulturations- und Assimilationsprozessen. Teilweise ist so eine zweite Heimat entstanden die problemlos in Koexistenz mit der ersten bestehen kann. In anderen Fällen hat sich die Sicht auf extreme Standpunkte der alten Heimat relativiert. Des weiteren ist es nicht selbstverständlich, dass die emotionale Komponente der Heimat den Vorrang gegenüber der geographischen hat.
Ein weiter wesentlicher Aspekt der Heimat,der mir durch diese Projekt noch klarer wurde ist, das Dazugehören wollen zu einer Gruppe oder zu etwas, das einem wichtig ist. In den meisten Fällen äußert sich dies durch das Bestreben einer Kultur oder auch einer Subkultur in einer Gesellschaft angehören zu wollen. In wenigen Fällen, wie bei Probant 2 unterschiedet sich dies dadurch das er sich z.B. der Natur am zugehörigsten fühlt und dadurch dort gut integriert ist.
Wichtig ist dies aufgrund des Wurzel oder Basis bildenden Charakters den einige Befragte angesprochen haben. Wurzeln sind die Grundlage dafür sich selber definieren zu können. Auf diesem Fundament ist es möglich sich innerhalb des eigenen oder eines neuen Kulturkreises weiter zu entwickeln. Die Gegenüberstellung des eigenen Heimatkonzepts in der Ferne kann dann dabei helfen sich zu integrieren und positiv in die Gesellschaft einzubringen.
Literaturverzeichnis
BearbeitenBautinger, H.: Auf dem Wege zu einem neuen, aktiven Heimatverständnis. In Heimat heute. S. 11-27. Stuttgart 1984.
Daum, E.: Heimat machen!, Über Verbindungen von Ort und Selbst. In Klueting, E., Gessner-Krone, W. (Hrsg.): Heimatpflege in Westfalen. S. 2. Februar. Münster 2007.
Wermke, M., Kunkel-Razum, Scholze-Stubenrecht (Hrsg.): Duden, Die Deutsche Rechtschreibung. Band 1. Aufl. 25. Mannheim 2009.
Kron,F.W.: Grundwissen Pädagogik. 4 Aufl. München 1994.
Loch, W.: Enkulturation als antopologischer Grundbegriff der Pädagogik. In Weber, E. (Hrsg.): Erziehungs und Bildungsbegriff im 20. Jahrhundert. S 122-140. Bad Heilbrunn/Obb. 1969.
Oerter, R., Montada, L. (Hrsg.): Entwicklungspsychologie. 5 Aufl. München 2002.
Schlink, B.: Heimat als Utopie. Frankfurt a.M. 2000.
Internetquellen
Bearbeitenhttp://www.lwl.org/westfaelischer-heimatbund/pdf/Heimatpfl%20in%20Westf_Internet.pdf