Sunsaros
Saros Sawasdee
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- Seminar: Bildung und Ansprüche an die kulturelle Identität im Zeitalter der Globalisierung, Wintersemester 11/12
- Dozentin: Eva Sondershaus, M.A.
- Studium: Universität Augsburg; Bachelor
- DaF/DaZ
- Germanistik
IPK im WS 2011/12
BearbeitenName | Studiengang | vhb | Wiki | Thema | Forschungsland | Homepage | Video | abgeschlossen | |
Kursleiterin Eva Sondershaus, M.A. | Eva Sondershaus | ||||||||
Theresa Kultaschytzky | EKG | TheresaKult | |||||||
Tam Nguyen | BA DaF/DaZ | Nguyen | |||||||
Saros Sawasdee | BA DaF/DaZ | Saros | Deutschland | ||||||
Jian | BA Daf | Jian | |||||||
Anne Stoffels | BA DaF/DaZ | Anne | |||||||
Mariana Rozhniv | BA DaF/DaZ | Mariana | |||||||
Sabine Goldschmid | LA Gym E/F/Daf/DaZ | Sabine | |||||||
Eleonora Lisa Schulze Battmann | BA Germanistik | Eleonora | Italien | ||||||
Josefine Giesler | BA Germanistik | Josefine | |||||||
Svenja Uth | BA DaF/DaZ | Svenja | |||||||
Julia Melnikova | MA DaF | Julia | |||||||
Yulia Lyubimova | MA DaF und Interkulturelles Lernen | Lyubimova | |||||||
Judith Roßmeißl | BA DaF und Germanistik | Judith | |||||||
Nelli Wist | LA GS DaF | Nelli | |||||||
Dorothee Keck | LA GS DaZ | Dorothee | |||||||
Amelie Schmitz | BA DaF/DaZ | Amelie | |||||||
Inna Glagla | LA HA DaF | Inna |
Thema
BearbeitenKulturidentität der Thailänder
Hypothese
BearbeitenThailändischer Tempel hat eine positive Wirkung für Thais in Deutschland.
Einleitung
BearbeitenDie vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema ,,Kulturidentität der Thais“, dessen wichtigster Aspekt der Buddhismus ist, weil sich mehr als 90% der insgesamt mehr als sechzig Millionen Menschen zum Theravada-Buddhismus bekennen.
Durch meine freiwillige Arbeit im thailändischen Tempel ,,Wat Phra Dhammakaya Bavaria“ in Königsbrunn, sowie in anderen Zweigstellen, konnte ich die Menschen beobachten, Erfahrungen sammeln. Diese Erkenntnisse sollen den Wahrheitsgehalt meiner Hypothese ,,eine positive Wirkung des thailändischen Tempels für Thais in Deutschland“ belegen. Außerdem sollen folgende Fragen gestellt und beantwortet werden: Welche Rolle spielt der Tempel für die Gemeinschaft der Thailänder in ihrem Alltagsleben? Wie hilfreich ist der Tempel bei der Integration der Thailänder in die deutsche Kultur? Zur Beantwortung dieser Fragen ist Hintergrundwissen zu folgenden Fragen wichtig: Wie ist der Buddhismus in Thailand? Wie beeinflusst er die thailändische Gesellschaft und die Identität der Thais? Dann werden Interviews von 3 Thailändern, die in Deutschland wohnen, dargestellt. Abgeschlossen wird der Forschungsbericht mit einem kurzen zusammenfassenden Fazit.
Buddhismus in Thailand
BearbeitenDer Theravada-Buddhismus ist in Thailand, Burma und Sri Lanka verbreitet. Er ist die älteste Form des Buddhismus. Theravāda bedeutet wörtlich „Lehre der Ordensälteren“. Ziel des Theravāda ist die Erhaltung der Originallehre, die dhamma genannt wird. Sie ist kulturunabhängig gültig. Die richtige Überlieferung dieser universellen und vollständigen Lehre geht auf den Buddha direkt zurück. Die Betonung liegt im Theravāda auf dem Befreiungsweg. Der Einzelne kann diesen Weg aus eigener Kraft gehen und so den Weg zur Erleuchtung finden. Der Buddha lehrt diesen Weg systematisch als Geistes-Training von Weisheit, Ethik und Sammlung.[1]
Glauben
Bearbeiten1) Tod und Wiedergeburt
Der Körper ist unsere matarielle Präsens auf der Erde, der es uns ermöglicht, in diesem Leben positives Karma durch gute Taten zu erwerben. Im Moment des Todes verläßt das Bewusstsein den sterbenden Körper. Nach einer bestimmten Zeit wird der Geist sich wieder mit einem neuen Körper verbinden. Dieser Kreislauf dauert so lange an, bis das Stadium der Erleuchtung – Nibbhana – erreicht ist. Sterben für einen Buddhisten in letzter Konsequenz etwas ähnliches wie „Kleider wechseln“.[2]
2) Karmagesetz: tue Gutes und du erhältst Gutes, tue Böses und du erhältst Böses. Denken, Sprechen und Tun sind Karma und werden Folgen haben.
Hauptlehren für Buddhisten
BearbeitenIm Kern bedeutet Buddhismus folgende wichtige Lehren:
1. Negetive Taten vermeiden, mit Hilfe der fünf Silas.
2. Rechtes Handeln ist gleich Gutes Tun. Die Folge von positiven Taten nennt man in Thai „Bun“.
3. Die Klarheit des Geistes erreichen durch Sammlung; dies geschieht mit Hilfe der Meditation.
Zusammenfassend könnte man sagen, dass ein reiner Geist zu guten Taten führt und damit letztlich zur Erleuchtung.
Identität der Thais
BearbeitenRainer Krack beschreibt in seinem Buch „Kulturschock Thailand“, dass es einen einzelnen großen Faktor gibt, der das Leben der meisten Thais grundlegend bestimmt, den Buddhismus.Vom Buddhismus geprägte Denkweisen durchdringen fast jeden Lebensschritt und jedes Lebensstadium. Wer die Thais verstehen möchte, sollte sich mit dieser Weltreligion auseinandersetzen. Der Buddhismus in Thailand ist ein Spiegel der historischen, sprachlichen und kulturellen Entwicklung des Landes, auf die jede Thailänder stolz ist.
Beeinflussung von Kultur und Gesellschaft durch den Buddhismus
BearbeitenDie Jahreszahl richtet sich nach der buddhistischen Zeitrechnung BE (Buddha Sakarat). Als Beginn der Zeitrechnung wird der Tod von Buddha betrachtet. Deshalb ist die offizielle Jahreszahl 2555 (2012).
1. Kultur und Tradition
BearbeitenFast alle buddhistischen religiösen Zeremonien haben das Wat (Thaiwort: der Tempel) zum Mittelpunkt. Wats sind eine Mischung aus Kirche und Kloster, es gibt davon rund 32.000 im ganzen Land. Es ist Sitte, dass jeder Mann irgendwann in seinem Leben wenigstens einmal als Novize für einen Zeitraum von fünf Tagen bis zu drei Monaten Mönch wird, um die buddhistische Lehre zu studieren. Er nutzt dazu gerne die jährliche Regen-Klausur, eine Dreimonatsperiode während der Regenzeit.[3] Der Grund, warum ein thailändischer Mann sich für diesen Zeitraum in ein Kloster zurückzieht, liegt darin, dass er in der Abgeschiedenheit des Klosters, sich persönlich formen und z.B. auf die Ehe vorbereiten kann.
Auch Frauen leben für eine Zeit im Kloster, um sich selbst auf geistiger Ebene zu reinigen durch Einhaltung der 8 Silas: nicht töten oder verletzen, nicht stehlen oder anderen Besitz begehren, Keuschheit zu halten, nicht zu lügen oder Ärger zu bereiten, keine Rauschmittel, nur bis 12 Uhr essen, kein Begehr nach Vergnügen und Eitelkeit/Verschönerung (kein/e Musik, Tanz, Unterhaltung, Kosmetik, Schmuck, Geld) und Bequemlichkeit meiden/Bescheidenheit üben (auf Decken oder auf den Boden schlafen, kein übermäßiger Schlaf).
Das Leben der Thailänder bezieht sich im Jahr auf buddhistische Zeremonien, z.B. Vesakfest, Magha Puja, Loi Krathong (nach Lanna Tradition: Yipeng) und Songkran. Anlässlich dieser Feste treffen die Menschen einander, Familiemitglieder besuchen sich und man geht gemeinsam zum Tempel, um dort mit den Mönchen an den Zeremonien teilzunehmen.
2. Sprache und Kunst
BearbeitenEin großer Teil des Wortschatzes ist den altindischen Sprachen Sanskrit und Pali entlehnt. Diese Wörter werden vor allem im Zusammenhang mit Religion, Politik, Gesetz, Wissenschaft, Bildung, Literatur oder auch für Personen- oder Familien-Namen eingesetzt.[4]
Die traditionelle Kunst und Kultur Thailands ist vom Buddhismus geprägt. Künstler waren in erster Linie für die Ausschmückung der Tempel zuständig. Entsprechend bestehen die Sammlungen der Museen aus religiösen Gegenständen. (Doring, 2007:117)
3. Bildung und die Aufgabe der Tempel
BearbeitenBis zur Mitte des 19. Jahrhundert war der buddhistische Tempel Erziehungsträger. Noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts spielte Bildung in Thailand eine untergeordnete Rolle, die in den Zuständigkeitsbereich der Mönche fiel. Da Lesen und Schreiben – bei der einfachen Landbevölkerung – sowieso nur einen geringen Stellenwert genoss, wurde in den Tempelschulen des Landes dementsprechend eine eher einfache Grundausbildung von den Mönchen an die männliche Jugend weitergegeben. Den Mädchen wurde dagegen meistens sogar diese vorenthalten. Kinder wohlhabender bzw. adeliger Familien erhielten dagegen eine bessere Ausbildung, um später im Staatsdienst oder am Königshof tätig sein zu können”. [5]
Durch eine Modernisierungspolitik verbesserten die thailändischen Könige das Erziehungssystem des Landes.In der zweiten Hälfte des letzen Jahrhundert wurde die weiterführende und höhere Bildung erweitet. (Mishra, 2010:5)
Drei Hauptsäulen der thailändischen Gesellschaft sind Haus, Tempel und Schule. Sie sind immens wichtig.
Zu Hause erziehen die Eltern durch ihr Vorbild und die Vermittlung ihrer Werte die Kinder und halten sie dazu an, ein guter Mensch zu sein. Sie sichern ihnen eine gute schulische Ausbildung. Die Schule gibt den Kindern wissenschaftliche Kenntnisse, um die zukünftigen Berufe ausüben zu können.
Mönche im Tempel bringen allen die Sichtlichkeit bei. Die Bildungsaufgabe der Tempel in der heutigen Zeit ist vor allem in der Vermittlung von Wissen über die buddhistische Lehre zu sehen. In sogenannten Sonntagsschulen werden neben englischen Sprachkenntnissen, die grundlegenden Werte vermittelt, was eine spätere Karriere möglich macht. Die Mönche genießen das Vertrauen der Bürger, weil sie Nähe zum Menschen haben. Außerdem werden politische Nachrichten verbreitet, z.B. wenn eine Wahl stattgefunden hat.
Eine wichtige Rolle des Wats ist zusätzlich, dass er oft als eine Kombination von religiösem Zentrum, Grundschule, Klinik, kurzfristige Unterkunft für Pilger, Altersheim, Treffpunkt und Gemeinschaftszentrum dient. Die Mönche und Novizen werden oft als Personal eingesetzt. Manche Wat erlangten einen guten Ruf wegen ihrer Klinik. Ein thailändisches Wat zum Beispiel wurde weltbekannt wegen seiner Behandlung von Drogensüchtigen, ein anderes als Hospiz für AIDS-Kranke.[6]
Thailändische Tempel in Deutschland
BearbeitenNach Angaben des Auländerzentralregisters lebten im Jahr 2008 ca.100,000 Thailänder in der Republik Deutschland. Es handelt sich damit, um die weltweit zweitgrößte Gruppe von Thailändern nach den USA. Die Zahl der thailändischen Tempel in Deutschland beläuft sich auf 30. Sieben davon sind Zweigstellen vom Wat Phra Dhammakaya. Der Botschafter Thailands in Berlin, Sorayouth Prompoj, hat im Jahr 2007 ein Interview für die Webseite thailife.de gegeben. Er hofft, dass der Tempel ein thailändisches Kulturzentrum für die Verbreitung der thailändischen Kultur in Deutschland werden könnte, wo z.B. die Thaisprache als Kurs, Kunstunterricht und Thaikochunterricht angeboten werden könnte. Diese Vision benötigt eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen weiteren Instituten.[7]
Positive Wirkung der thailändischen Tempel
BearbeitenEs ist ein normales Phänomen der Globalisierung, dass sich Menschen aus ihrer angestammten Heimat in andere Länder bewegen. Dies zeigt auch die große Gruppe der Thailänder, die nach Deutschland einwandern. Die Einwanderer bilden Gemeinschaften (Communities) im ganzen Land. Der Zuzug der Thailänder hält noch an, bis heute.
Die Thailänder in Deutschland werden mit einer Umgebung konfrontiert, die total unterschiedlich von ihrer eigenen Heimat ist, z.B. Wetter, Lebensweise, Kultur und Sprache. Es ist nicht einfach, sich diesen Lebensumständen anzupassen. Deshalb benötigen sie eine große Unterstützung in vielen Lebensbereichen, die durch thailändische Tempel, Anstalten, Institute und Stiftungen gewährleistet ist. Zum Beispiel, die Kenntnisse der allgemeinen deutschen Lebensweise, rechtliche Situation, rechtliche Grundlagen im Berufsleben, oder andere wichtige Informationen, die sie wissen müssen. Wenn ein Problem auftritt, ob nun juristischer oder privater Natur, wird den Thailändern mit Rat und Tat zur Seite gestanden, damit die Anpassung an die deutsche Kultur gelingt.
Die Ursache von vielen Problemen v.a. der Thailänderinnen, die in der Vergangenheit nach Deutschland kamen, lagen vor allem im Mangel an Informationen und Kenntnissen rund um das Thema Deutschland. Deshalb ist der thailändische Tempel eine wichtige Anlaufstelle, der den Thailändern helfen kann, sich in die Gesellschaft zu integrieren.
Ein solches Zentrum ist das Wat Phra Dhammakaya Bavaria, welches von einer großen Zahl von Thailändern regelmäßig besucht wird, um zu meditieren, die buddhistischen Lehre zu hören und zu lernen. Durch den regelmäßigen Kontakt untereinander und der Teilnahme an vielen gemeinsamen Aktivitäten kann eine positive Veränderung bei den Besuchern beobachtet werden. Die Menschen fühlen sich vom Tempel ermutigt, um Gutes für sich selbst und für die Gesellschaft zu tun. Sie spüren einen tiefen Zusammenhalt, der Gefühle der Geborgenheit in der Gemeinschaft entstehen lässt. Oft genug können wir beobachten, wenn Thailänder den Weg nicht zum Tempel finden, aber in der deutschen Gesellschaft leben, müssen sie sich anpassen. Dies verändert, sowohl ihre eigene Denk- und Lebensweise, wie auch z.B. das Essen. Dies kann zu einer übergroßen Belastung durch Stress bis hin zu einer Identitätskrise führen. Eine vordergründige Lösung ist häufig steigender Alkoholkonsum bis zur Abhängigkeit, Rauchen und Spielsucht. Erst in der Gemeinschaft der Landsleute finden sie den nötigen Halt, sich aus ihrer Krisensituation zu befreien. Hierbei spielt der Tempel eine wichtige Rolle, denn er bietet den Thailändern „ein Stück Heimat in der Fremde“. Durch die Gemeinschaft gestärkt, sind sie jetzt in der Lage, sich in die deutsche Gesellschaft einzufügen.
Die Interviews von 3 Thailändern zeigen, wie wichtig der Tempel für die Thailänder in Deutschland ist, was im Ergebnis meine anfänglich vorgestellte Hypothese unterstützt.
Interviews
Bearbeiten- weiblich, 45 jahre alt, Hausfrau
- männlich, 32 jahre alt, Elektriker
- weiblich, 44 jahre alt, Hausfrau
Fazit der Fragestellung
BearbeitenDie erste Frau kam seit fünf Jahren in den Tempel. Sie war mehr als 10 Jahren alkoholsüchtig. Die Gründe dafür lagen darin, dass sie sich aufgrund sprachlicher Schwierigkeiten innerhalb der Familie isoliert fühlte. Dies führte zu ständigen Streitigkeiten zwischen ihr auf der einen Seite und Mann und Tochter auf der anderen Seite. Die sprachliche Barriere von ihrer Muttersprache Thai, zu der deutschen Sprache von ihrem Mann und Tochter, erschien ihr als unüberbrückbar. Dies war eine äußerst stressige Situation für sie. Der Alkohol hat ihr geholfen, gefühlt aus ihrer Isolation herauszukommen, weil sie mit ihren Freunden trank. Für die Zeit des Alkoholrausches hatte sie das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Sie hat ihre schlechten Gefühle weggetrunken. Letztendlich hat der Alkohol ihr geholfen, ihre eigentlichen Probleme nicht angehen zu müssen. Die Zeit mit ihrer Familie wurde ihr damit abgenommen. Vor allem sprach sie kaum an einem Tag mit ihrer Tochter, weil sie immer betrunken war. Wenn ihre Tochter ein Problem hatte, sprach sie deshalb nur mit ihrem Vater. Sie fühlte sich allein und wurde immer weiter isoliert. Sie trank immer mehr bis zur Sucht und sie konnte schließlich nicht mehr aufhören.
Durch die Meditationsübung konnte sie ihr Denken positiv verändern. Sie hat erkannt, dass nicht die unterschiedliche Sprache und Kultur problematisch waren, sondern ihre eigene Persönlichkeit. Durch ihre Wut hatte sie weder Geduld noch Kraft, um ihrem Mann und ihrer Tochter zuzuhören. Obwohl sie viel in der Familie gestritten haben, konnte sie sich jetzt beruhigen und zu Lösungen in der Familie finden. Tochter und Mutter nähern sich einander an und sprechen wieder miteinander. Sie lernen einander neu kennen.
Eine weitere gute Wirkung war, dass sie Gefühle wie glücklich sein und Zufriedenheit spüren kann. Sie will nicht mehr mit ihrer alten Gruppe von Freunden auf Partys gehen, um zu trinken. Sie hat sich für ihre Familie entschieden. Zusätzlich hat sie mehr Geduld, kann ihre Emotionen besser steuern, wenn sie Gefühle der Unzufriedenheit während der Arbeitszeit in sich aufsteigen spürt.
Der zweite Mann besuchte vor sechs Jahren den Tempel zum ersten Mal. An seinem ersten Besuch des Tempels warnte ein Mönch ihn, dass das Rauchen ungesund ist. Er entschied mit dem Rauchen aufzuhören. Als seine Frau die erste Tochter zur Welt brachte, wollte er ein gutes Vorbild für seine Tochter sein. Durch das Dhamma-Lernen glaubte er auch an die Folge des Karmas. Deswegen traf er die Entscheidung, keinen Alkohol zu trinken. Im Tempel lernte er neue Freunde kennen. Sie trafen sich außerhalb des Tempels, um gemeinsam Aktivitäten durchzuführen und luden andere Buddhisten zum Tempel ein, das Dhamma zu lernen. Durch die Meditation erkennt er schnell, was für ihn gut ist und was nicht. Er trifft heute schneller Enscheidungen, die sich für sein Leben als vorteilhaft erwiesen haben.
Die letzte Frau besuchte seit drei Jahren den Tempel und war vor 10 Jahren spielsüchtig. Sie hatte nie genug Geld im Monat. Sie verkaufte ihre Schätze, um Geld zum Spielen zu haben. Nachdem sie den Tempel besuchte, konnte sie ihre Spielsucht beenden, nachdem sie eine Rede von einem Mönch gehört hatte. Er hatte sie daran erinnert, dass Geld, das beim Spielen verloren wird, niemals nützlich eingesetzt wird. Außerdem ermutigten ihre Freunde im Tempel sie, den suchfreien Weg zu gehen. Wenn sie regelmäßig den Temple besuchte, konnte sie es schließlich zu 100 Prozent mit dem Spielen aufhören. Der Kontakt zu den Menschen im Tempel, die alle verschiedene Berufe haben,führte dazu, dass sie sich eine berufliche Grundlage schaffen konnte. Dies gilt sowohl für das Erlernen der Massage, als auch für Kochen. Heute besitzt sie ein Massage-Zertifikat und kocht Thaiessen, um sie zu verkaufen. Ihre finanzielle Situation hat sich verbessert, da sie keine Schulden mehr beim Pfandhaus hat, und ein Guthaben auf der Bank anspraren konnte. Heute teilt sie ihr Geld sinnvoll ein.
Reflexion des Fazits
BearbeitenDie Thailänder in den Interviews, die regelmäßig an einer religiösen Aktivität im Tempel mindestens ein Mal im Monat teilnahmen, meistens am ersten Sonntag des Monats, veränderten sich positiv. Vorher litten diese Menschen unter Alkoholsucht, rauchten und waren spielsüchtig. Nachdem sie aber den Tempel besuchten, konnten sie dieses Verhalten beenden.
Diese Ergebnisse bestätigen deshalb meine Hypothese, dass Thailändischer Tempel eine positive Wirkung für Thais in Deutschland hat.
Der thailändische Tempel ist ein Treffpunkt für Thailänder, die den buddhistischen Glauben zu leben. Sie ermutigen einander, wertvolle Mitglieder der Gesellschaft zu werden.
Der Alkohol führt zu unkontrollierten Verhalten. Wer zu viel Alkohol trinkt, gefährdet sich und die Menschen in seiner Nähe. Manche Trinker werden aggressiv, die Isolation nimmt immer mehr zu. Dadurch streigt der Druck zu trinken an und ein Teufelskreis ist geschlossen. Es erfordert eine unglaubliche persönliche Kraft aus diesem Kreislauf heraus zu kommen und ein Leben ohne Alkohol zu führen.
Die erste Frau beendete die Alkoholsucht. Sie ist gesund und auf dem Weg, aus eigener Kraft die Probleme in der Familie zu bearbeiten. Da sie weder eine Therapie noch andere Unterstützung seitens der Sozialsysteme – z.B. Krankenkasse, Kommunen- benötigt, leistet der Tempel auch hier einen, für die Allgemeinheit nicht zu unterschätzenden, Beitrag.
Rauchen schadet der Gesundheit. Es schadet dem Körper, der unsere materielle Präsens auf der Erde ist. Durch ihn ist es uns möglich, in diesem Leben positives Karma durch gute Taten zu erwerben. Wenn dem Körper geschadet wird, wird die Zeit im Leben verkürzt und damit auch die Zeit gutes Karma zu sammeln.
Auch der Mann, als zweiter Interviewpartner, hat sich durch die Einsicht, den Körper gesund zu halten, gegen die Suchtmittel Rauchen und Alkohol entschieden. Er tat dies, durch die im Tempel gewonnene Einsicht, dass der Körper ein wertvolles Instrument des Lebens ist. Sein Vorbild ermöglicht es auch seiner Familie, also Frau und Tochter, ein möglichst suchtfreies Leben zu führen. „In einem gesunden Körper, ein gesunder Geist“ und so kann man auch in diesem Fall davon sprechen, dass ein suchtfreies Leben, ermöglicht durch die Förderung und Unterstützung durch die Tempelgemeinschaft, dem Sozialsystem in Deutschland so manche Zahlung erspart wurde.
Spielsucht führt den Süchtigen häufig in eine finanzielle Krise. Wenn die Betroffen kein Geld haben, kann es dazu führen, das sie sich Geld durch, z.B. Diebstahl beschaffen. Beschafungskriminalität und hohe Verschuldung können die Süchtigen ebenfalls in einen Teufelskreis führen: Spielen-Verlieren, Geldbeschaffen, Spielen-Verlieren bis „Nichts mehr geht“.
Sie haben im schlimmsten Fall nicht nur ihre momentane Situation, sodern auch ihre Zukunft verspielt.
Die letzte Frau hatte immer Geldschulden. Dies kann zu Depressionen führen. Depressionen sind als Erkrankung seitens der Schulmedizin anerkannt. Wenn sie es schafft, mit dem Spielen aufzuhören, hat dies für sie zwei Vorteile:
1. hat sie ihre Sucht besiegt und damit auch Folgen der Suchtbelastung wie eben Depressionen, Ängste und Schuldgefühle, sich selbst und ihrer Familie gegenüber;
2. verfügt sie heute über eigenes Geld.
Auch die Gesellschaft könnte in doppelter Hinsicht von ihrem neuen Leben profitieren:
a. sie fällt den Sozialsystemen nicht zur Last und
b. ist als Konsumentin für die Wirtschaft interessant. Von ihrem Guthaben bei der Bank ist es ihr möglich, auch für ihre Altersabsicherung zu sorgen.
Mit der Hilfe von der Meditationsübung werden die Menschen gelassener. Sie steuern sich selbst besser und denken positiver, weil sie ein Gefühl für sich selbst entwickeln. Während der Meditation reflektieren sie das eigene Verhalten und denken darüber nach, ob das was sie getan haben, gut für sie und ihre Familie war.
Durch die Meditation kann Abstand zwischen Verhalten und Gefühl gebracht werden, was eine Reflexion des eigenen Verhaltens aus einer gewissen Distanz heraus ermöglichen kann. So kann die Einsicht gewonnen werden, dass Streit zwischen den Familienmitgliedern unnötig ist. Dies könnte wiederum zu Offenheit, auch für die Sicht der anderen Seite führen. Durch die, von Einsicht in das eigene Fehlverhalten geprägte Gesprächsbereitschaft, kann es auch den anderen Familienmitgliedern möglich werden, sich für Gespräche zu öffnen und gemeinsam nach einem Weg zu suchen, der allen gerecht wird.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Netzwerk der Menschen im Tempel. Alle drei Interviewpartner haben es erst geschafft, ihrem Leben eine positive Wendung zu geben, als sie neue Freunde im Tempel gefunden hatten. Diese Menschen unterstützten sie auf dem Weg der Veränderung. Sie haben gemeinsam Gruppenmeditationen gemacht, sich getroffen, haben ihre Kenntnisse untereinander, z.B. über die buddhistische Lebensweise ausgetauscht. Auch ganz lebenspraktische Unterstützung wurde geleistet, z.B. durch legale Arbeit, Hilfestellung, wenn jemand in Schwierigkeiten war. Durch Herzlichkeit und Ehrlichkeit- in Sprache und Handlung- wurde Verlässlichkeit erlebt, soziale Stabilität erreicht und so ein belastbares Netzwerk gebildet. Durch diese Einbindung in eine soziale Gruppe, konnte das Suchtverhalten nachhaltig aufgegeben und ein glückliches und zufriedenes Leben erreicht werden.
Diese positiven Aspekte haben nicht nur wünschenswerte Effekte für die betroffenen Thailänder, sondern auch für die deutsche Gesellschaft.
Zusammenfassend können wir feststellen, dass der Besuch des Tempels bei allen drei Menschen eine positive Wendung in ihrem Leben gebracht hat. Durch die sozialen Kontakte haben sie ihre eigene persönliche Stabilität wieder gefunden.
Sowohl ihre gesellschaftlichen Probleme haben sich reduziert, als auch ihr Leben mehr Qualität bekommen hat.
Quellen
Bearbeiten- Doring, Richard; Stefan Loose: Travel Handbücher Thailand,12 Aufl.,Ostfildern: DuMont Reise 2008.
- Mishra, Patit Paban : The history of Thailand. Greenwood histories of the modern nations, USA: Greenwood Pub Group Inc 2010.
- Rainer, Krack: Kulturschock Thailand, 6.Aufl., Bielefeld: Reise Know-How 2002.
- Thailändische Gemeinschaft in der Bundesrepublik Deutschland: อยู่เยอรมนี, คู่มือสำหรับคนไทยฉบับกระเป๋า, Berlin: Royal Thai Embassy 2009.
- Tworuschka, Monika; Udo: Die Welt der Religionen: Geschichte, Glaubenssätze,Gegenwart: Wissenmedia 2006.
- USA International Business Publications: Thailand Country Study Guide, USA: International Business Publications 2007.
- ↑ http://www.theravadanetz.de/frameset.html
- ↑ http://www.dataspace.ch/themen/buddhismus/page30/page30.html
- ↑ http://www.clickthai.de/Kultur/Religion/religion.html
- ↑ http://www.clickthai.de/Kultur/Sprache/sprache.html
- ↑ http://www.thailandblick.com/Seiten/kultur-bildung.html
- ↑ http://web828.theta.ibone.ch/divers/buddhismus/?seite=schulen
- ↑ http://www.thailife.de/schau-thai/200705/05-interview.htm