Man sagt, dass ein Differentialoperator die Ordnung
(genau)
besitzt, wenn er eine Ordnung , aber nicht besitzt. Differentialoperatoren der Ordnung sind einfach Derivationen, also -lineare Abbildungen
,
die die Leibniz-Regel
-
erfüllen. Diese Regel kann man auch
(was zunächst komplizierter aussieht)
als
-
schreiben, da eine Derivation die Konstanten auf abbildet. Diese so formulierte Regel wird auch von dem Multiplikationsabbildungen erfüllt, d.h. sie gilt für alle Differentialoperatoren der Ordnung . Sie besitzt die folgende Verallgemeinerung.
Es sei eine
kommutative
-Algebra
und sei
eine -lineare Abbildung. Dann sind folgende Aussagen äquivalent.
- ist ein
Differentialoperator
der Ordnung .
- Für beliebige Elemente gilt
Wir beweisen beide Richtungen durch Induktion über . Wenn ein Operator der Ordnung ist, so handelt es sich nach Definition um die Multiplikation mit einem Element . Somit gilt
-
Es sei nun ein Operator der Ordnung und Elemente gegeben. Aufgrund der induktiven Definition ist
-
ein Operator der Ordnung und erfüllt somit nach Induktionsvoraussetzung die angegebene Produktformel. Somit ist
Es sei nun umgekehrt die Produktbedingung erfüllt. Bei
bedeutet dies
-
und es liegt die Multiplikation mit vor, also ein Operator der Ordnung . Es sei nun eine -lineare Abbildung, die die Produktformel für Elemente erfülle. Wir zeigen, dass dann die Abbildung
-
die Produktformel für Elemente besitzt und daher nach Induktionsvorausetzung ein Operator der Ordnung ist, sodass selbst ein Operator der Ordnung ist. Es ist