Differenzierbare Hyperfläche/Einheitsnormalenfelder und Orientierung/Einführung/Textabschnitt
Es sei offen, eine stetig differenzierbare Funktion und die Faser zu , wobei in jedem Punkt von regulär sei. Ein auf einer offenen Umgebung definiertes stetiges Vektorfeld mit
für alle heißt Normalenfeld auf .
Wenn dabei zusätzlich
gilt, so spricht man von einem Einheitsnormalenfeld. Da die Normalengerade im betrachtenten Hyperflächenfall eindimensional ist, gibt es für jeden Punkt nur zwei mögliche Werte für ein Einheitsnormalenfeld an diesem Punkt, die zueinander negativ sind. Dabei interessiert man sich hauptsächlich nur für die Werte des Feldes auf , man betrachtet also zwei Normalenfelder zu als identisch, wenn sie auf übereinstimmen. Die offene Umgebung ist nur nötig, um von differenzierbar sprechen zu können.
Es sei offen, eine stetig differenzierbare Funktion und die Faser zu , wobei in jedem Punkt von regulär sei.
Dann ist ein Einheitsnormalenfeld auf .
Nach Voraussetzung ist das Gradientenfeld nullstellenfrei auf und daher wegen der vorausgesetzten Stetigkeit auch nullstellenfrei in einer offenen Umgebung . Das angegebene Vektorfeld ist also in einer offenen Umgebung von definiert. Die Orthogonalität zu den Tangentialräumen an die Faser und die Normiertheit sind klar.
Wir betrachten die Funktion , und dazu die Faser über , also das einschalige Hyperboloid . Der Gradient zu in einem Punkt ist durch und das totale Differential ist entsprechend durch gegeben, daher ist in jedem Punkt von regulär. Der Tangentialraum in einem Punkt ist der Kern des totalen Differentials, eine Basis ist (bei muss man den zweiten Vektor durch ersetzen). Das Einheitsnormalenfeld ist
Es sei offen, eine stetig differenzierbare Funktion und die Faser zu , wobei in jedem Punkt von regulär sei. Dann nennt man die Fixierung eines Einheitsnormalenfeldes auf eine Orientierung von .
Zu einer Orientierung gibt es stets die negative oder die entgegengesetzte Orientierung. Wenn eine beschreibende Funktion für fixiert ist, so erhält man mit Fakt direkt die Orientierung . Allerdings gehört zu die entgegengesetzte Orientierung, und es gibt keine kanonische Möglichkeit, eine davon auszuwählen. Bei einem nullstellenfreien Normalenfeld kann man stets zum zugehörigen Einheitsnormalenfeld übergehen und erhält somit eine Orientierung.
Es sei offen, eine stetig differenzierbare Funktion und die Faser zu , wobei in jedem Punkt von regulär sei. Es sei zusammenhängend.
Dann gibt es genau zwei Orientierungen auf .
Nach Fakt gibt es ein Einheitsnormalenfeld, das eine Orientierung repräsentiert, und die Negation davon liefert eine weitere Orientierung. Diese nennen wir bzw. . Es sei nun
ein beliebiges stetiges Einheitsnormalenfeld. Wir betrachten die Übereinstimmungsorte
und
Da es für jeden Punkt nur die beiden möglichen Werte
gibt, ist die disjunkte Vereinigung von und . Als Übereinstimmungsort von stetigen Funktionen sind und abgeschlossen (und damit auch offen in ). Aufgrund des Zusammenhangs ist also oder .