Ideale und Nullstellengebilde/Grundlegende Eigenschaften/Textabschnitt
Es sei ein Körper und sei , , eine Familie von Polynomen in Variablen. Es sei das von den erzeugte Ideal in . Dann ist
Das Ideal besteht aus allen Linearkombinationen der und enthält insbesondere alle . Daher ist die Inklusion klar. Für die umgekehrte Inklusion sei und sei . Dann ist (mit ) und somit ist
also verschwindet jedes Element aus dem Ideal im Punkt . Daher ist .
Wir können also im Folgenden bei jeder Nullstellenmenge davon ausgehen, dass sie durch ein Ideal gegeben ist.
Für Ideale in gilt für die zugehörigen Nullstellengebilde.
Es sei . D.h. für jedes ist . Dann ist erst recht für jedes .
Affin-algebraische Teilmengen des affinen Raumes erfüllen einige wichtige strukturelle Eigenschaften.
Es sei ein Körper, der Polynomring in Variablen und sei der zugehörige affine Raum. Dann gelten folgende Eigenschaften.
- Es ist , d.h. der ganze affine Raum ist eine affin-algebraische Menge.
- Es ist , d.h. die leere Menge ist eine affin-algebraische Menge.
- Es seien affin-algebraische Mengen mit
.
Dann gilt
Insbesondere ist die Vereinigung von endlich vielen affin-algebraischen Mengen wieder eine affin-algebraische Menge.
- Es seien
, ,
affin-algebraische Mengen mit
.
Dann gilt
(1) und (2) sind klar, da das konstante Polynom überall und das konstante Polynom nirgendwo verschwindet.
(3). Es sei ein Punkt in der Vereinigung, sagen wir . D.h. für jedes Polynom . Ein beliebiges Element aus dem Produktideal hat die Gestalt
mit . Damit ist , da stets gilt, also gehört zum rechten Nullstellengebilde. Gehört hingegen nicht zu der Vereinigung links, so ist für alle . D.h. es gibt mit . Dann ist aber und , sodass nicht zur Nullstellenmenge rechts gehören kann.
(4). Es sei . Dann ist für alle genau dann, wenn ist für alle und für alle . Dies ist genau dann der Fall, wenn ist für alle aus der Summe dieser Ideale.