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Diese Lernressource zu Thema Kombinatorik in der Wikiversity hat das Ziel, die grundlegenden Urnenmodelle als Grundwerkzeug zu Anzahlbestimmung von Mengen kennen zu lernen und diese auf in einem weiteren Schritt auf die Berechnung von Wahrscheinlichkeitsverteilung anzuwenden.
Dabei werden die folgenden Teilaspekte im Detail behandelt:
(1) grundlegende Urnenmodelle
(2) hypergeometrische Verteilung, ... als Anwendung von einem Urnenmodell
(3) Zufallsgrößen und kombinatorische Anzahlbestimmung von günstigen und möglichen Ereignissen.
Die abzählende Kombinatorik [ 1] ist ein Teilbereich der Kombinatorik . Sie beschäftigt sich mit der Bestimmung der Anzahl möglicher Anordnungen oder Auswahlen.
(Zurücklegen) „mit“ bzw. „ohne“ Zurücklegen der gezogenen Objekte sowie
(Reihenfolge) „mit“ bzw. „ohne“ Beachtung ihrer Reihenfolge (d. h. „geordnet“ bzw. „ungeordnet“).
In einer Urne befinden sich
n
{\displaystyle n}
Kugeln, aus der Elemente gezogen werden.
Allgemein bezeichnet
n
{\displaystyle n}
die Zahl der vorhandenen Elemente und
k
{\displaystyle k}
die Anzahl der Ziehungen bzw.
k
1
,
…
,
k
n
{\displaystyle k_{1},\ldots ,k_{n}}
die jeweiligen Anzahlen
k
i
∈
N
0
{\displaystyle k_{i}\in \mathbb {N} _{0}}
, wie oft mit Zurücklegen das Element
i
∈
{
1
,
…
,
n
}
{\displaystyle i\in \{1,\ldots ,n\}}
gezogen wurde.
MIT Beachtung der Reihenfolge - MIT Zurücklegen
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Es werden
k
{\displaystyle k}
-Tupel der Form
(
ω
1
,
…
,
ω
k
)
∈
Ω
{\displaystyle (\omega _{1},\ldots ,\omega _{k})\in \Omega }
gebildet. Verwendet man Kugeln mit Nummern von
1
{\displaystyle 1}
bis
n
{\displaystyle n}
gilt:
Ω
:=
{
1
,
…
,
n
}
k
{\displaystyle \Omega :=\{1,\ldots ,n\}^{k}}
mit
|
Ω
|
=
n
k
{\displaystyle |\Omega |=n^{k}}
Beispiel - MIT Beachtung der Reihenfolge - MIT Zurücklegen
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Die Urne enthält 10 Kugel. Es werden mit
k
{\displaystyle k}
=3 Tripel (3er-Tupel) der Form
(
ω
1
,
ω
2
,
ω
3
)
∈
Ω
{\displaystyle (\omega _{1},\omega _{2},\omega _{3})\in \Omega }
gebildet. Ein mögliches Ergebnis ist
(
ω
1
,
ω
2
,
ω
3
)
=
(
7
,
7
,
5
)
∈
Ω
{\displaystyle (\omega _{1},\omega _{2},\omega _{3})=(7,7,5)\in \Omega }
Das bedeutet, dass in der 1. und 2. Ziehung die Kugel 7 gezogen wurde und in der 3. Ziehung die Zahl 5. Insgesamt gilt daher
Ω
:=
{
1
,
…
,
10
}
3
{\displaystyle \Omega :=\{1,\ldots ,10\}^{3}}
mit
|
Ω
|
=
10
3
=
1000
{\displaystyle |\Omega |=10^{3}=1000}
MIT Beachtung der Reihenfolge - OHNE Zurücklegen
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Es werden
k
{\displaystyle k}
-Tupel der Form
(
ω
1
,
…
,
ω
k
)
∈
Ω
{\displaystyle (\omega _{1},\ldots ,\omega _{k})\in \Omega }
gebildet. Verwendet man Kugeln mit Nummern von
1
{\displaystyle 1}
bis
n
{\displaystyle n}
gilt:
Ω
:=
{
(
ω
1
,
…
,
ω
k
)
∈
{
1
,
…
,
n
}
k
|
∀
i
,
j
∈
{
1
,
…
,
n
}
,
i
≠
j
:
ω
i
≠
ω
j
}
{\displaystyle \Omega :=\{(\omega _{1},\ldots ,\omega _{k})\in \{1,\ldots ,n\}^{k}\,|\,\forall _{i,j\in \{1,\ldots ,n\},i\not =j}\,:\,\omega _{i}\not =\omega _{j}\}}
mit
|
Ω
|
:=
(
n
k
)
⋅
k
!
=
n
!
(
n
−
k
)
!
{\displaystyle |\Omega |:={n \choose k}\cdot {k!}={\frac {n!}{\left(n-k\right)!}}}
Bemerkung - MIT Beachtung der Reihenfolge - OHNE Zurücklegen
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In der obigen Notation von
Ω
{\displaystyle \Omega }
für die
k
{\displaystyle k}
-Tupel der Form
(
ω
1
,
…
,
ω
k
)
∈
Ω
{\displaystyle (\omega _{1},\ldots ,\omega _{k})\in \Omega }
verlangt man, dass für zwei verschiedene Indizes
i
,
j
,
i
≠
j
{\displaystyle i,j,\,i\not =j}
die gezogenen Elemente jeweils paarweise verschieden sind. Diese Definition gewährleistet, dass die Kugeln zurückgelegt werden.
Ω
:=
{
(
ω
1
,
…
,
ω
k
)
∈
{
1
,
…
,
n
}
k
|
∀
i
,
j
∈
{
1
,
…
,
n
}
,
i
≠
j
:
ω
i
≠
ω
j
}
{\displaystyle \Omega :=\{(\omega _{1},\ldots ,\omega _{k})\in \{1,\ldots ,n\}^{k}\,|\,\forall _{i,j\in \{1,\ldots ,n\},i\not =j}\,:\,\omega _{i}\not =\omega _{j}\}}
mit
|
Ω
|
:=
(
n
k
)
⋅
k
!
=
n
!
(
n
−
k
)
!
{\displaystyle |\Omega |:={n \choose k}\cdot {k!}={\frac {n!}{\left(n-k\right)!}}}
Beispiel - MIT Beachtung der Reihenfolge - OHNE Zurücklegen
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Von 10 gestarteten Marathonläufer:innen mit den Startnummern 1 bis 10 kommen 4 ins Ziel. Wenn man kombinatorischen Möglichkeiten für den Zieleinlauf angeben möchte, kann man das wie folgt berechnen.
Ω
:=
{
(
ω
1
,
ω
2
,
ω
3
,
ω
4
)
∈
{
1
,
…
,
10
}
4
|
∀
i
,
j
∈
{
1
,
…
,
10
}
,
i
≠
j
:
ω
i
≠
ω
j
}
{\displaystyle \Omega :=\{(\omega _{1},\omega _{2},\omega _{3},\omega _{4})\in \{1,\ldots ,10\}^{4}\,|\,\forall _{i,j\in \{1,\ldots ,10\},i\not =j}\,:\,\omega _{i}\not =\omega _{j}\}}
mit
|
Ω
|
:=
(
10
4
)
⋅
4
!
=
10
!
(
10
−
4
)
!
=
10
⋅
9
⋅
8
⋅
7
{\displaystyle |\Omega |:={10 \choose 4}\cdot 4!={\frac {10!}{\left(10-4\right)!}}=10\cdot 9\cdot 8\cdot 7}
OHNE Beachtung der Reihenfolge - OHNE Zurücklegen
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Es werden
k
{\displaystyle k}
-elementige Teilmengen einer
n
{\displaystyle n}
-elementige Grundmenge gebildet der Form
{
a
,
c
,
d
}
{\displaystyle \{a,c,d\}}
gebildet. Verwendet man Kugeln mit Nummern von
1
{\displaystyle 1}
bis
n
{\displaystyle n}
gilt:
Ω
3
:=
{
A
⊂
{
1
,
…
,
n
}
|
|
A
|
=
k
}
{\displaystyle \Omega _{3}:=\{A\subset \{1,\ldots ,n\}\,|\,|A|=k\}}
mit
|
Ω
3
|
:=
(
n
k
)
=
n
!
k
!
(
n
−
k
)
!
{\displaystyle |\Omega _{3}|:={n \choose k}={\frac {n!}{k!\left(n-k\right)!}}}
Beispiel - OHNE Beachtung der Reihenfolge - OHNE Zurücklegen - Lotto 6 aus 49
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Es werden
6
{\displaystyle 6}
Kugeln aus einer Menge von
n
{\displaystyle n}
-elementige Grundmenge gebildet der Form
{
a
,
c
,
d
}
{\displaystyle \{a,c,d\}}
gebildet. Verwendet man Kugeln mit Nummern von
1
{\displaystyle 1}
bis
n
{\displaystyle n}
gilt:
Ω
3
:=
{
A
⊂
{
1
,
…
,
n
}
|
|
A
|
=
k
}
{\displaystyle \Omega _{3}:=\{A\subset \{1,\ldots ,n\}\,|\,|A|=k\}}
mit
|
Ω
3
|
:=
(
n
k
)
=
n
!
k
!
(
n
−
k
)
!
{\displaystyle |\Omega _{3}|:={n \choose k}={\frac {n!}{k!\left(n-k\right)!}}}
Mit einem Lottoschein kann man verschieden Tipps bzgl. einer Auswahl der 6 Kugeln aus den 49 Kugel auswählen.
OHNE Beachtung der Reihenfolge - MIT Zurücklegen
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Es wird mit den
ω
1
,
…
,
ω
n
{\displaystyle \omega _{1},\ldots ,\omega _{n}}
für jedes Element der
n
{\displaystyle n}
-elementigen Grundmenge
G
{\displaystyle G}
gezählt, wie oft es gezogen wurde.
Tupel
(
0
,
3
,
2
,
0
)
{\displaystyle (0,3,2,0)}
für eine Grundmenge der Form
G
=
{
a
,
b
,
c
,
d
}
{\displaystyle G=\{a,b,c,d\}}
besagt, dass
b
{\displaystyle b}
dreimal gezogen wurde,
c
{\displaystyle c}
viermal gezogen wurde und
a
,
d
{\displaystyle a,d}
überhaupt nicht gezogen wurde.
Verwendet man Kugeln mit Nummern von
1
{\displaystyle 1}
bis
n
{\displaystyle n}
gilt, so zählt man z.B.
ω
1
{\displaystyle \omega _{1}}
, wie oft die Kugel 1 gezogen wurde und nicht, die Nummer der ersten gezogenen Kugel. Dies ist in diesem Urnenmodell sinnvoll, da es nicht auf die Reihenfolge der Zahlen ankommt.
Man betrachtet nun die n-Tupel in
Ω
{\displaystyle \Omega }
mit folgenden Eigenschaften:
Ω
:=
{
(
ω
1
,
…
,
ω
n
)
∈
N
0
n
|
∑
i
=
1
n
ω
i
=
k
}
{\displaystyle \Omega :=\left\{(\omega _{1},\ldots ,\omega _{n})\in \mathbb {N} _{0}^{n}\,\left|\,\sum _{i=1}^{n}\omega _{i}=k\right.\right\}}
mit
|
Ω
|
:=
(
n
−
1
+
k
n
−
1
)
=
(
n
−
1
+
k
)
!
k
!
(
n
−
1
)
!
{\displaystyle |\Omega |:={n-1+k \choose n-1}={\frac {(n-1+k)!}{k!\left(n-1\right)!}}}
Man betrachtet nun eine Grundmenge
M
:=
{
a
,
b
,
c
,
d
}
{\displaystyle M:=\{a,b,c,d\}}
mit
n
=
4
{\displaystyle n=4}
Elementen.
Da es nicht auf die Reihenfolge ankommt, werden die gezogenen Elemente mit gleichem Buchstaben zusammengefasst, z.B. mit
k
=
10
{\displaystyle k=10}
zu
(
a
,
a
,
a
,
a
,
b
,
d
,
d
,
d
,
d
,
d
)
{\displaystyle (a,a,a,a,b,d,d,d,d,d)}
.
Nun erweitert man das Tupel um
n
−
1
{\displaystyle n-1}
Trennstellen z.B.
(
a
,
a
,
a
,
a
,
Δ
,
b
,
Δ
,
Δ
,
d
,
d
,
d
,
d
,
d
)
{\displaystyle (a,a,a,a,\Delta ,b,\Delta ,\Delta ,d,d,d,d,d)}
.
Positionen der Trennstellen werden mit Nummer belegt und z.B. die Trennstellen
{
5
,
7
,
8
}
{\displaystyle \{5,7,8\}}
gezogen.
Bei
n
{\displaystyle n}
Elementen aus der Grundmenge benötigt man
n
−
1
{\displaystyle n-1}
Trennstellen. Mit
k
{\displaystyle k}
Ziehungen wird aus einer Grundmenge von
n
−
1
+
k
{\displaystyle n-1+k}
Trennstellenpositionen gezogen. Damit führt man die kombinatorischen Möglichkeiten auf ein bekanntes Modell OHNE Beachtung der Reihenfolge - OHNE Zurücklegen zurück.
(
n
−
1
+
k
n
−
1
)
=
(
n
+
k
−
1
k
)
=
(
n
+
k
−
1
)
!
(
n
−
1
)
!
⋅
k
!
{\displaystyle {n-1+k \choose n-1}={n+k-1 \choose k}={\frac {\left(n+k-1\right)!}{\left(n-1\right)!\cdot k!}}}
In der Literatur findet man oft den zweiten Binomialkoeffizient als Anzahl der Möglichkeiten. Für die Trennstellenherleitung wird der erste Binomalkoeffizient verwendet.
Urnenmodelle und Wahrscheinlichkeitsverteilungen
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Die hier dargestellten Urnenmodelle sind insbesondere hilfreich, um Wahrscheinlichkeitsverteilungen zu berechnen. In dem folgenden Beispiel wird aus einer Urne mit
n
{\displaystyle n}
Kugeln nummeriert (
Ω
:=
{
1
,
.
.
.
,
n
}
{\displaystyle \Omega :=\{1,...,n\}}
) eine ungeordnete Stichprobe mit
k
{\displaystyle k}
Elementen ohne Zurücklegen gezogen. Die Grundgesamtheit wird in zwei Gruppen
Ω
1
:=
{
1
,
.
.
.
,
k
}
{\displaystyle \Omega _{1}:=\{1,...,k\}}
und
Ω
2
:=
{
k
+
1
,
.
.
.
,
n
}
{\displaystyle \Omega _{2}:=\{k+1,...,n\}}
geteilt, von denen im Anwendungsfall
Ω
1
{\displaystyle \Omega _{1}}
eine bestimmte Eigenschaft besitzt und
Ω
2
{\displaystyle \Omega _{2}}
diese Eigenschaft nicht besitzt.
In einer Urne befinden sich
N
=
S
+
W
{\displaystyle N=S+W}
Kugeln, von denen
S
{\displaystyle S}
schwarz und
W
{\displaystyle W}
weiße Kugeln sind. Es werden
n
≤
N
{\displaystyle n\leq N}
Kugeln ohne Zurücklegen gezogen. Bezeichne s die Anzahl der schwarzen unter den
n
{\displaystyle n}
gezogenen (
0
≤
s
≤
n
{\displaystyle 0\leq s\leq n}
),
A
s
{\displaystyle A_{s}}
das Ereignis, dass die Anzahl der schwarzen Kugeln genau gleich
s
{\displaystyle s}
ist und
h
(
s
;
n
,
N
,
S
)
{\displaystyle h(s;n,N,S)}
die Wahrscheinlichkeit für das Ereignis
A
s
{\displaystyle A_{s}}
. Die Wahrscheinlichkeitsfunktion
h
(
s
;
n
,
N
,
S
)
,
s
=
0
,
.
.
.
,
n
{\displaystyle h(s;n,N,S),s=0,...,n}
definiert die sogenannte hypergeometrische Verteilung mit Paramtern
n
,
N
,
S
{\displaystyle n,N,S}
auf
Ω
′
=
{
0
,
1
,
.
.
.
,
n
}
{\displaystyle \Omega '=\lbrace 0,1,...,n\rbrace }
.
Für
n
≤
N
{\displaystyle n\leq N}
und
S
≤
N
{\displaystyle S\leq N}
gilt:
h
(
s
;
n
,
N
,
S
)
=
(
S
s
)
(
N
−
S
n
−
s
)
(
N
n
)
;
s
=
0
,
.
.
.
,
n
{\displaystyle h(s;n,N,S)={\frac {{\binom {S}{s}}{\binom {N-S}{n-s}}}{\binom {N}{n}}};s=0,...,n}
Sei
Ω
{\displaystyle \Omega }
die Menge aller ungeordneten Stichproben
{
a
1
,
.
.
.
,
a
n
}
{\displaystyle \lbrace a_{1},...,a_{n}\rbrace }
aus der Menge
{
1
,
.
.
.
,
N
}
{\displaystyle \lbrace 1,...,N\rbrace }
ohne Wiederholung,
P
{\displaystyle P}
sei die Gleichverteilung auf
Ω
{\displaystyle \Omega }
. Es ist
|
Ω
|
=
C
N
n
=
(
N
n
)
{\displaystyle |\Omega |=C_{N}^{n}={\binom {N}{n}}}
. Die
S
{\displaystyle S}
schwarzen Kugeln seien mit den Nummern
1
,
.
.
.
,
S
{\displaystyle 1,...,S}
versehen, die
N
−
S
=
W
{\displaystyle N-S=W}
weißen Kugeln mit
S
+
1
,
.
.
.
,
N
{\displaystyle S+1,...,N}
. Das Ereignis
A
k
⊂
Ω
{\displaystyle A_{k}\subset \Omega }
besteht dann aus allen
{
a
1
,
.
.
.
,
a
n
}
{\displaystyle \lbrace a_{1},...,a_{n}\rbrace }
mit genau
s
{\displaystyle s}
Elementen
a
i
{\displaystyle a_{i}}
aus
Ω
1
=
{
1
,
.
.
.
,
S
}
{\displaystyle \Omega _{1}=\lbrace 1,...,S\rbrace }
.
Heuristisch: Es gibt
(
S
s
)
{\displaystyle {\binom {S}{s}}}
Möglichkeiten,
s
{\displaystyle s}
Kugeln aus
S
{\displaystyle S}
schwarzen
[
(
N
−
S
n
−
s
)
{\displaystyle [{\binom {N-S}{n-s}}}
Möglichkeiten,
n
−
s
{\displaystyle n-s}
Kugeln aus
N
−
S
{\displaystyle N-S}
weißen] ohne Zurüklegen zu ziehen.
Jede Kombination einer der
(
S
s
)
{\displaystyle {\binom {S}{s}}}
Möglichkeiten mit einer der
(
N
−
S
n
−
s
)
{\displaystyle {\binom {N-S}{n-s}}}
Möglichkeiten ergibt genau ein Element aus
A
s
{\displaystyle A_{s}}
. Folglich
|
A
s
|
=
(
S
s
)
(
N
−
S
n
−
s
)
{\displaystyle |A_{s}|={\binom {S}{s}}{\binom {N-S}{n-s}}}
und
P
(
A
n
)
=
|
A
s
|
|
Ω
|
{\displaystyle P(A_{n})={\frac {|A_{s}|}{|\Omega |}}}
wie behauptet.
Im Spezialfall
n
=
s
=
S
{\displaystyle n=s=S}
(d.h. Anzahl der Züge gleich Anzahl der schwarzen Kugeln; alle schwarzen Kugeln werden gezogen) ist
h
=
(
S
;
S
,
N
,
S
)
=
(
S
S
)
⋅
(
N
−
S
N
−
S
)
(
N
S
)
=
1
(
N
S
)
.
{\displaystyle h=(S;S,N,S)={\frac {{\binom {S}{S}}\cdot {\binom {N-S}{N-S}}}{\binom {N}{S}}}={\frac {1}{\binom {N}{S}}}.}
Aus einer Sendung von
N
=
10000
{\displaystyle N=10000}
Glühbirnen, welche
S
{\displaystyle S}
defekte enthalten möge, werden
n
=
100
{\displaystyle n=100}
Stück (ohne Zurücklegen) entnommen und geprüft. Die Wahrscheinlichkeit, dass unter den
100
{\displaystyle 100}
Proben genau
s
{\displaystyle s}
(höchstens
s
{\displaystyle s}
) defekt sind, ist
h
(
s
;
100
,
10000
,
S
)
{\displaystyle h(s;100,10000,S)}
oder
∑
k
=
0
s
h
(
k
;
100
,
10000
,
S
)
{\displaystyle \sum _{k=0}^{s}h(k;100,10000,S)}
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass beim Austeilen der
N
=
32
{\displaystyle N=32}
Karten der Spieler
A
{\displaystyle A}
unter seinen
n
=
10
{\displaystyle n=10}
Karten genau
k
=
3
[
k
=
4
]
{\displaystyle k=3[k=4]}
der
S
=
4
{\displaystyle S=4}
Asse besitzt?
h
(
3
;
10
,
32
,
4
)
=
(
4
3
)
(
28
7
)
(
32
10
)
≈
0
,
073
≈
1
14
{\displaystyle h(3;10,32,4)={\frac {{\binom {4}{3}}{\binom {28}{7}}}{\binom {32}{10}}}\approx 0,073\approx {\frac {1}{14}}}
[
h
(
4
;
10
,
32
,
4
)
=
(
4
4
)
(
28
6
)
(
32
10
)
=≈
0
,
0058
≈
1
172
]
{\displaystyle [h(4;10,32,4)={\frac {{\binom {4}{4}}{\binom {28}{6}}}{\binom {32}{10}}}=\approx 0,0058\approx {\frac {1}{172}}]}
Skatbeispiel - Zerlegung der Grundmenge
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Die Zerlegung der Grundmenge
Ω
{\displaystyle \Omega }
in
Ω
1
{\displaystyle \Omega _{1}}
und
Ω
2
{\displaystyle \Omega _{2}}
erfolgt im Skatbeispiel in die Menge der Asse
Ω
1
{\displaystyle \Omega _{1}}
und die Menge Karten, die kein Ass sind
Ω
2
{\displaystyle \Omega _{2}}
.
In der Lerneinheit zu Zufallsvariablen traten zwei Wahrscheinlichkeitsräume auf:
Ω
{\displaystyle \Omega }
ist die Menge der ungeordneten Stichproben vom Umfang
n
{\displaystyle n}
aus
{
1
,
.
.
.
,
X
}
{\displaystyle \lbrace 1,...,X\rbrace }
(ohne Wiederholung),
P
{\displaystyle P}
ist Gleichverteilung auf
Ω
{\displaystyle \Omega }
.
Ω
′
=
{
0
,
1
,
.
.
.
,
n
}
,
P
′
{\displaystyle \Omega '=\lbrace 0,1,...,n\rbrace ,P'}
hypergeometrische Verteilung (Anzahl
k
∈
Ω
′
{\displaystyle k\in \Omega '}
schwarzer Kugeln hypergeometrisch verteilt). Wir bezeichnen diese Anzahl als
X
{\displaystyle X}
.
X
{\displaystyle X}
ist eine Abbildung von
w
=
{
a
1
,
.
.
.
,
a
n
}
∈
Ω
:
X
:
Ω
→
Ω
′
,
w
→
X
(
w
)
=
|
w
∩
{
1
,
.
.
.
,
S
}
|
{\displaystyle w=\lbrace a_{1},...,a_{n}\rbrace \in \Omega :X:\Omega \to \Omega ',w\to X(w)=|w\cap \lbrace 1,...,S\rbrace |}
.
Das in der Lerneinheit zu Zufallsvariablen auftretende Ereignis
A
k
{\displaystyle A_{k}}
kann man als Urbild von Zufallsgrößen beschreiben:
A
k
=
{
w
∈
Ω
:
X
(
w
)
=
k
}
=
X
−
1
(
{
k
}
)
{\displaystyle A_{k}=\lbrace w\in \Omega :X(w)=k\rbrace =X^{-1}(\lbrace k\rbrace )}
('Urbild der Menge
{
k
}
{\displaystyle \lbrace k\rbrace }
)
Durch die Definition
P
′
(
{
k
}
)
=
P
(
{
w
:
X
(
w
)
=
k
}
)
=
P
(
X
−
1
(
{
k
}
)
)
,
k
∈
Ω
{\displaystyle P'(\lbrace k\rbrace )=P(\lbrace w:X(w)=k\rbrace )=P(X^{-1}(\lbrace k\rbrace )),k\in \Omega }
erhalten wir eine Wahrscheinlichkeitsfunktion auf
Ω
′
{\displaystyle \Omega '}
(im Beispiel gerade hypergeometrische Verteilung).
Für beliebige Ereignisse
A
′
∈
Ω
{\displaystyle A'\in \Omega }
setzt man in Verallgemeinerung der letzten Gleichung
P
′
(
A
′
)
=
P
(
{
w
:
X
(
w
)
∈
A
′
}
)
=
P
(
X
−
1
(
A
′
)
)
.
{\displaystyle P'(A')=P(\lbrace w:X(w)\in A'\rbrace )=P(X^{-1}(A')).}
Sei
P
{\displaystyle P}
eine Wahrscheinlichkeitsfunktion über
Ω
{\displaystyle \Omega }
.
Ω
′
{\displaystyle \Omega '}
sei eine weitere (nicht-leere) höchstens abzählbare Menge.
eine Abbildung
X
:
Ω
→
Ω
′
{\displaystyle X:\Omega \to \Omega '}
heißt Zufallsgröße (oder zufällige Größe).
Die durch
P
′
(
A
′
)
=
P
(
X
−
1
(
A
′
)
)
{\displaystyle P'(A')=P(X^{-1}(A'))}
,
A
′
∈
Ω
′
{\displaystyle A'\in \Omega '}
, definierte Abbildung von
S
′
{\displaystyle {\mathcal {S}}'}
in
[
0
,
1
]
{\displaystyle [0,1]}
heißt Bild von
P
{\displaystyle P}
unter
X
{\displaystyle X}
:
(
Ω
,
S
,
P
)
⟶
X
(
Ω
′
,
S
′
,
P
′
)
{\displaystyle (\Omega ,{\mathcal {S}},P){\stackrel {X}{\longrightarrow }}(\Omega ',{\mathcal {S}}',P')}
und
(
Ω
′
,
S
′
,
P
′
)
⟶
X
−
1
(
Ω
,
S
,
P
)
{\displaystyle (\Omega ',{\mathcal {S}}',P'){\stackrel {X^{-1}}{\longrightarrow }}(\Omega ,{\mathcal {S}},P)}
Diskreter Wahrscheinlichkeitsraum (Satz)
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Mit dem in b) definierten
P
′
{\displaystyle P'}
gilt:
(
Ω
′
,
S
′
,
P
′
)
{\displaystyle (\Omega ',{\mathcal {S}}',P')}
bildet einen diskreten Wahrscheinlichkeitsraum.
Es ist zu zeigen, dass
P
′
{\displaystyle P'}
eine Wahrscheinlichkeitsverteilung über
Ω
′
{\displaystyle \Omega '}
ist mit
A
:=
X
−
1
(
A
′
)
∈
S
{\displaystyle A:=X^{-1}(A')\in {\mathcal {S}}}
.
P
′
(
A
′
)
=
P
(
X
−
1
(
A
′
)
)
=
P
(
A
)
∈
[
0
,
1
]
{\displaystyle P'(A')=P(X^{-1}(A'))=P(A)\in [0,1]}
gilt nach Definition
Normierung:
P
′
(
Ω
′
)
=
P
(
X
−
1
(
Ω
′
)
)
=
P
(
Ω
)
=
1
{\displaystyle P'(\Omega ')=P\left(X^{-1}(\Omega ')\right)=P(\Omega )=1}
σ
{\displaystyle \sigma }
- Additivität: Für eine Folge
A
1
′
,
A
2
′
,
.
.
.
{\displaystyle A_{1}',A_{2}',...}
von paarweise disjunkten Mengen aus
Ω
′
{\displaystyle \Omega '}
sind die Urbildmengen wieder paarweise disjunkt:
X
−
1
(
A
i
′
)
∩
X
−
1
(
A
j
′
)
=
X
−
1
(
A
i
′
∩
A
j
′
)
=
∅
{\displaystyle X^{-1}(A'_{i})\cap X^{-1}(A_{j}')=X^{-1}(A_{i}'\cap A_{j}')=\varnothing }
Ferner gilt für die Urbildfunktion:
X
−
1
(
⋃
i
=
1
∞
A
i
′
)
=
⋃
i
=
1
∞
X
−
1
(
A
i
′
)
{\displaystyle X^{-1}\left(\bigcup _{i=1}^{\infty }A_{i}'\right)=\bigcup _{i=1}^{\infty }X^{-1}(A_{i}')}
Dies gilt auch für beliebige Schnitte und Vereinigungen bzgl. des Urbilds einer Funktion.
Dann folgt:
P
′
(
⋃
i
=
1
∞
A
i
′
)
=
P
(
X
−
1
(
⋃
i
=
1
∞
A
i
′
)
)
=
P
(
⋃
i
=
1
∞
X
−
1
(
A
i
′
)
)
{\displaystyle P'\left(\bigcup _{i=1}^{\infty }A_{i}'\right)=P\left(X^{-1}\left(\bigcup _{i=1}^{\infty }A_{i}'\right)\right)=P\left(\bigcup _{i=1}^{\infty }X^{-1}(A_{i}')\right)}
=
∑
i
=
1
∞
P
(
X
−
1
(
A
i
′
)
)
=
∑
i
=
1
∞
P
′
(
A
i
′
)
{\displaystyle =\sum _{i=1}^{\infty }P(X^{-1}(A_{i}'))=\sum _{i=1}^{\infty }P'(A_{i}')}
Wahrscheinlichkeitsverteilung (Definition)
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Die durch
P
′
(
A
′
)
:=
P
(
X
−
1
(
A
′
)
)
,
A
′
∈
S
′
{\displaystyle P'(A'):=P(X^{-1}(A')),A'\in {\mathcal {S}}'}
definierte Wahrscheinlichkeitsverteilung
P
′
{\displaystyle P'}
auf
Ω
′
{\displaystyle \Omega '}
heißt Wahrscheinlichkeitsverteilung von
X
{\displaystyle X}
und wird mit
P
X
{\displaystyle P^{X}}
bezeichnet.
X
{\displaystyle X}
heißt auf
P
′
{\displaystyle P'}
-verteilt.
X
−
1
(
A
′
)
≡
{
w
;
X
(
w
)
∈
A
′
}
{\displaystyle X^{-1}(A')\equiv \lbrace w;X(w)\in A'\rbrace }
schreibt man auch
{
X
∈
A
′
}
{\displaystyle \lbrace X\in A'\rbrace }
("Ereignis
X
{\displaystyle X}
in
A
′
{\displaystyle A'}
"). Entsprechend schreibt man statt
P
X
(
A
′
)
=
P
(
X
−
1
(
A
′
)
)
{\displaystyle P^{X}(A')=P(X^{-1}(A'))}
auch
P
(
X
∈
A
′
)
{\displaystyle P(X\in A')}
("Wahrscheinlichkeit, dass
X
{\displaystyle X}
in
A
′
{\displaystyle A'}
ist").
Die zu
P
′
≡
P
X
{\displaystyle P'\equiv P_{X}}
gehörende Wahrscheinlichkeitsfunktion auf
Ω
′
{\displaystyle \Omega '}
lautet
w
→
P
X
(
{
w
′
}
)
=
P
(
X
=
w
′
)
{\displaystyle w\to P_{X}(\lbrace w'\rbrace )=P(X=w')}
.
Zu jedem Wahrscheinlichkeitsraum
(
Ω
,
S
(
Ω
)
,
P
)
{\displaystyle (\Omega ,{\mathcal {S}}(\Omega ),P)}
gibt es die Zufallsgröße
I
d
:
Ω
→
Ω
,
w
→
I
d
(
w
)
=
w
{\displaystyle Id:\Omega \to \Omega ,w\to Id(w)=w}
. in diesem Fall ist
Ω
′
=
Ω
,
P
′
=
P
{\displaystyle \Omega '=\Omega ,P'=P}
.
Im Fall
Ω
′
⊂
R
{\displaystyle \Omega '\subset \mathbb {R} }
(z.B.
Ω
=
R
+
{\displaystyle \Omega =\mathbb {R} ^{+}}
o.ä.) spricht man auch von einer Zufallsvariablen (statt Zufallsgröße). Beachte, dass diese eine schiefe (aber eingebürgerte) bezeichnung ist:
w
{\displaystyle w}
ist die Variable,
X
:
Ω
→
R
{\displaystyle X:\Omega \to \mathbb {R} }
die Funktion. Im Fall
Ω
⊂
R
k
{\displaystyle \Omega \subset \mathbb {R} ^{k}}
spricht man von einem Zufallsvektor.
Bemerkungen zum Rechnen mit Zufallsvariablen (5)
Bearbeiten
Da Zufallsvariablen reellwertige Funktionen sind, kann man mit ihnen üblicherweise Rechnen:
(
X
+
Y
)
(
w
)
=
X
(
w
)
+
Y
(
w
)
{\displaystyle (X+Y)(w)=X(w)+Y(w)}
(
X
⋅
Y
)
(
w
)
=
X
(
w
)
⋅
Y
(
w
)
{\displaystyle (X\cdot Y)(w)=X(w)\cdot Y(w)}
(
e
X
)
(
w
)
=
e
X
(
w
)
{\displaystyle (e^{X})(w)=e^{X(w)}}
|
X
|
(
w
)
=
|
X
(
w
)
|
{\displaystyle |X|(w)=|X(w)|}
n
{\displaystyle n}
-maliges Würfeln. Auf
(
Ω
,
S
,
P
)
{\displaystyle (\Omega ,{\mathcal {S}},P)}
,
Ω
=
{
1
,
.
.
.
,
6
}
n
=
{
(
a
1
,
.
.
.
,
a
n
)
:
a
i
∈
{
1
,
.
.
.
,
6
}
}
,
P
{\displaystyle \Omega ={\lbrace 1,...,6\rbrace }^{n}=\lbrace (a_{1},...,a_{n}):a_{i}\in \lbrace 1,...,6\rbrace \rbrace ,P}
Gleichverteilung auf
Ω
{\displaystyle \Omega }
, definiere
X
:
Ω
→
Ω
′
=
{
0
,
.
.
.
,
n
}
{\displaystyle X:\Omega \to \Omega '=\lbrace 0,...,n\rbrace }
durch
X
(
w
)
=
|
{
i
∈
{
1
,
.
.
.
,
n
}
:
a
i
=
6
}
|
{\displaystyle X(w)=|\lbrace i\in \lbrace 1,...,n\rbrace :a_{i}=6\rbrace |}
("Anzahl Sechser").
Behauptung:
P
X
(
{
k
}
)
≡
P
(
X
=
k
)
=
(
n
k
)
(
1
6
)
k
(
5
6
)
n
−
k
,
k
=
0
,
.
.
.
,
n
{\displaystyle P^{X}(\lbrace k\rbrace )\equiv P(X=k)={\binom {n}{k}}\left({\frac {1}{6}}\right)^{k}\left({\frac {5}{6}}\right)^{n-k},k=0,...,n}
Die Wahrscheinlichkeitsverteilung auf
{
1
,
.
.
.
,
n
}
{\displaystyle \lbrace 1,...,n\rbrace }
definiert durch
P
k
=
(
n
k
)
p
k
⋅
(
1
−
p
)
n
−
k
,
k
=
0
,
.
.
.
,
n
{\displaystyle P_{k}={\binom {n}{k}}p^{k}\cdot (1-p)^{n-k},k=0,...,n}
heißt Binomialverteilung mit den Parametern
n
{\displaystyle n}
und
p
{\displaystyle p}
, kurz
B
(
n
,
p
)
{\displaystyle B(n,p)}
-Verteilung (
0
≤
p
≤
1
{\displaystyle 0\leq p\leq 1}
). Die im Beispiel angegebene Zufallsvariable
X
{\displaystyle X}
ist also
B
(
n
,
1
6
)
{\displaystyle B(n,{\frac {1}{6}})}
-verteilt.
Sei
A
⊂
Ω
{\displaystyle A\subset \Omega }
. Die Zufallsvariable
I
A
:
Ω
→
{
0
,
1
}
{\displaystyle I_{A}:\Omega \to \lbrace 0,1\rbrace }
,
I
A
(
w
)
=
{
1
,
w
∈
A
0
,
w
∉
A
{\displaystyle I_{A}(w)=\left\{{\begin{array}{ll}1,&w\in A\\0,&w\notin A\end{array}}\right.}
heißt Indikatorvariable oder Indikatorfunktion von
A
{\displaystyle A}
. Umgekehrt stellt jede
{
0
,
1
}
{\displaystyle \lbrace 0,1\rbrace }
-wertige Zufallsvariable
X
{\displaystyle X}
eine Indikatorvariable
I
A
{\displaystyle I_{A}}
dar, nämlich
A
=
{
w
∈
Ω
:
X
(
w
)
=
1
}
=
{
X
=
1
}
.
{\displaystyle A=\lbrace w\in \Omega :X(w)=1\rbrace =\lbrace X=1\rbrace .}
Sei eine Wahrscheinlichkeitsverteilung
P
{\displaystyle P}
auf
Ω
{\displaystyle \Omega }
gegeben und setze
p
=
P
(
A
)
{\displaystyle p=P(A)}
. Dann ist die Verteilung von
X
=
I
A
{\displaystyle X=I_{A}}
gegeben durch
P
(
X
=
1
)
=
p
,
P
(
X
=
0
)
=
1
−
p
{\displaystyle P(X=1)=p,P(X=0)=1-p}
.
X
{\displaystyle X}
heißt bernoulliverteilt mit Paramter p, kurz
B
(
1
,
p
)
{\displaystyle B(1,p)}
-verteilt.
Für Indikatorvariablen:
I
A
∩
B
=
I
A
⋅
I
B
{\displaystyle I_{A\cap B}=I_{A}\cdot I_{B}}
I
A
∪
B
=
I
A
+
I
B
+
1
A
∩
B
{\displaystyle I_{A\cup B}=I_{A}+I_{B}+1_{A\cap B}}
I
A
¯
=
I
−
I
A
,
(
1
=
1
Ω
)
{\displaystyle I_{\bar {A}}=I-I_{A},(1=1_{\Omega })}
Die nun folgenden Erläuterungen beziehen sich auf den Fall von mehreren, aber auf dem gleichen Wahrscheinlichkeitsraum
(
Ω
,
S
,
P
)
{\displaystyle (\Omega ,{\mathcal {S}},P)}
definierten Zufallsvariablen.
Gegeben
k
{\displaystyle k}
Zufallsvariablen
X
1
,
.
.
.
X
k
,
X
i
:
Ω
→
Ω
i
′
⊂
R
{\displaystyle X_{1},...X_{k},X_{i}:\Omega \to \Omega _{i}'\subset \mathbb {R} }
.
Sei
X
=
(
X
1
,
.
.
.
,
X
k
)
:
Ω
→
Ω
′
=
Ω
1
1
′
×
.
.
.
×
Ω
k
′
⊂
R
k
{\displaystyle X=(X_{1},...,X_{k}):\Omega \to \Omega '=\Omega _{1}1'\times ...\times \Omega _{k}'\subset \mathbb {R} ^{k}}
der aus ihnen gegildete Zufallsvektor. Dann heißt die Verteilung
P
X
=
P
(
X
1
,
.
.
.
,
X
k
)
{\displaystyle P_{X}=P_{(X_{1},...,X_{k})}}
auch gemeinsame Verteilung der
X
1
,
.
.
.
,
X
k
;
P
X
i
{\displaystyle X_{1},...,X_{k};P_{X_{i}}}
heißt auch i-te Rand- oder Marginalverteilung.
Die Randverteilung
P
X
i
{\displaystyle P_{X_{i}}}
lässt sich aus der gemeinsamen Verteilung
P
X
{\displaystyle P_{X}}
wie folgt berechnen. Sei
A
i
′
⊂
Ω
i
′
{\displaystyle A_{i}'\subset \Omega '_{i}}
. Setze
A
′
=
Ω
1
′
×
.
.
.
×
Ω
i
−
1
′
×
A
i
′
×
Ω
i
+
1
′
×
.
.
.
×
Ω
k
′
.
{\displaystyle A'=\Omega '_{1}\times ...\times \Omega '_{i-1}\times A'_{i}\times \Omega '_{i+1}\times ...\times \Omega _{k}'.}
Dann ist
X
−
1
(
A
′
)
=
{
w
:
X
1
(
w
)
∈
Ω
1
′
,
.
.
.
,
X
i
(
w
)
∈
A
i
′
,
.
.
.
,
X
k
(
w
)
∈
Ω
k
′
}
{\displaystyle X^{-1}(A')=\lbrace w:X_{1}(w)\in \Omega _{1}',...,X_{i}(w)\in A_{i}',...,X_{k}(w)\in \Omega _{k}'\rbrace }
=
{
w
:
X
i
(
w
)
∈
A
i
′
}
=
X
i
−
1
(
A
i
′
)
{\displaystyle =\lbrace w:X_{i}(w)\in A_{i}'\rbrace =X_{i}^{-1}(A_{i}')}
P
X
i
(
A
i
′
)
=
P
(
X
i
−
1
(
A
i
′
)
)
=
P
(
X
−
1
(
A
′
)
)
=
P
X
(
A
′
)
{\displaystyle P_{X_{i}}(A'_{i})=P(X_{i}^{-1}(A_{i}'))=P(X^{-1}(A'))=P_{X}(A')}
Werfen zweier (unterschiedbarer) Würfel. Setze
Ω
=
{
1
,
.
.
.
,
6
}
2
,
w
=
{
j
,
k
}
∈
Ω
,
1
≤
j
,
k
≤
6
{\displaystyle \Omega =\lbrace 1,...,6\rbrace ^{2},w=\lbrace j,k\rbrace \in \Omega ,1\leq j,k\leq 6}
und definiere die Zufallsvariablen
X
i
:
Ω
→
Ω
i
′
=
{
1
,
.
.
.
,
6
}
,
i
=
1
,
2
{\displaystyle X_{i}:\Omega \to \Omega '_{i}=\lbrace 1,...,6\rbrace ,i=1,2}
gemäß
X
1
=
(
(
j
,
k
)
)
=
j
[
X
2
=
(
(
j
,
k
)
)
=
k
]
{\displaystyle X_{1}=((j,k))=j[X_{2}=((j,k))=k]}
die Augenzahl des 1. [2.] Würfels.
Hier ist
Ω
′
=
Ω
1
′
×
Ω
2
′
=
Ω
{\displaystyle \Omega '=\Omega _{1}'\times \Omega '_{2}=\Omega }
und die gemeinsamer Verteilung der
X
1
,
X
2
{\displaystyle X_{1},X_{2}}
auf
Ω
′
{\displaystyle \Omega '}
ist
P
(
X
1
,
X
2
)
(
{
(
j
,
k
)
}
)
=
1
|
Ω
′
|
=
1
36
{\displaystyle P_{(X_{1},X_{2})}(\lbrace (j,k)\rbrace )={\frac {1}{|\Omega '|}}={\frac {1}{36}}}
für alle
j
,
k
=
1
,
.
.
.
,
6
{\displaystyle j,k=1,...,6}
.
Die Randverteilung von
X
1
{\displaystyle X_{1}}
erhalten wir aus der letzten Gleichung der Definition wie folgt:
P
X
1
(
{
j
}
=
P
(
X
1
,
X
2
)
(
{
j
}
×
{
1
,
.
.
.
,
6
}
)
=
∑
k
=
1
6
P
(
X
1
,
X
2
)
(
{
(
j
,
k
)
}
)
=
6
36
=
1
6
{\displaystyle P_{X_{1}}(\lbrace j\rbrace =P_{(X_{1},X_{2})}(\lbrace j\rbrace \times \lbrace 1,...,6\rbrace )=\sum _{k=1}^{6}P_{(X_{1},X_{2})}(\lbrace (j,k)\rbrace )={\frac {6}{36}}={\frac {1}{6}}}