Konjugationsklassen/Klassengleichung/Einführung/Textabschnitt
Zu einer Gruppe nennt man die Äquivalenzklassen zur Äquivalenzrelation, bei der zwei Elemente als äquivalent (oder konjugiert) gelten, wenn sie durch einen inneren Automorphismus ineinander überführt werden können, die Konjugationsklassen.
Zwei Elemente sind also konjugiert, wenn es ein mit gibt.
Die folgende Aussage heißt Klassengleichung.
Es sei eine endliche Gruppe und seien die Konjugationsklassen von mit mindestens zwei Elementen.
Dann ist
Die Konjugationsklassen sind Äquivalenzklassen, daher bilden sie eine Zerlegung von . Die Summe der Anzahl der Elemente in den Konjugationsklassen ist daher gleich der Ordnung von . Die einelementigen Konjugationsklassen entsprechen dabei den Elementen im Zentrum der Gruppe.
Die Anzahl der Elemente in den einzelnen Konjugationsklassen unterliegt starken Einschränkungen, die das folgende Lemma beinhaltet.
Es sei eine endliche Gruppe und sei . Dann gelten folgende Aussagen.
- Die Menge ist eine Untergruppe von .
- Sei
die
Konjugationsklasse
zu . Dann ist
- Die Elementanzahl von ist ein Teiler von .
(1). Es ist klar, dass das neutrale Element zu gehört. Es seien . Dann ist
also . Bei ist
,
was man direkt zu
auflösen kann, was wiederum bedeutet.
(2). Wir betrachten die
Abbildung
Da genau aus allen zu
konjugierten Elementen
besteht, ist diese Abbildung
surjektiv.
Unter dieser Abbildung ist das
Urbild
von . Es gilt
genau dann, wenn
ist, also genau dann, wenn ist. Das bedeutet, dass die
Fasern
der Abbildung gerade die
Linksnebenklassen
zur Untergruppe sind. Daher ist gleich dem
Index
von in .
(3) folgt aus (2) und
Fakt.
Es sei eine Primzahl und eine endliche Gruppe mit , , Elementen.
Wir gehen von der Klassengleichung aus, also von
wobei den Index der zu den mehrelementigen Konjugationsklassen gehörenden echten Untergruppen (im Sinne von Fakt) bezeichnet. Jedes ist nach Fakt (3) ein Vielfaches von . Daher ist auch ein Vielfaches von . Somit ist nicht trivial.