Kurs:Algebraische Kurven/15/Klausur mit Lösungen/latex

%Daten zur Institution

%\input{Dozentdaten}

%\renewcommand{\fachbereich}{Fachbereich}

%\renewcommand{\dozent}{Prof. Dr. . }

%Klausurdaten

\renewcommand{\klausurgebiet}{ }

\renewcommand{\klausurtyp}{ }

\renewcommand{\klausurdatum}{ . 20}

\klausurvorspann {\fachbereich} {\klausurdatum} {\dozent} {\klausurgebiet} {\klausurtyp}

%Daten für folgende Punktetabelle


\renewcommand{\aeins}{ 3 }

\renewcommand{\azwei}{ 3 }

\renewcommand{\adrei}{ 0 }

\renewcommand{\avier}{ 6 }

\renewcommand{\afuenf}{ 0 }

\renewcommand{\asechs}{ 3 }

\renewcommand{\asieben}{ 0 }

\renewcommand{\aacht}{ 3 }

\renewcommand{\aneun}{ 0 }

\renewcommand{\azehn}{ 5 }

\renewcommand{\aelf}{ 0 }

\renewcommand{\azwoelf}{ 5 }

\renewcommand{\adreizehn}{ 4 }

\renewcommand{\avierzehn}{ 0 }

\renewcommand{\afuenfzehn}{ 7 }

\renewcommand{\asechzehn}{ 3 }

\renewcommand{\asiebzehn}{ 2 }

\renewcommand{\aachtzehn}{ 44 }

\renewcommand{\aneunzehn}{ }

\renewcommand{\azwanzig}{ }

\renewcommand{\aeinundzwanzig}{ }

\renewcommand{\azweiundzwanzig}{ }

\renewcommand{\adreiundzwanzig}{ }

\renewcommand{\avierundzwanzig}{ }

\renewcommand{\afuenfundzwanzig}{ }

\renewcommand{\asechsundzwanzig}{ }

\punktetabellesiebzehn

\klausurnote

\newpage


\setcounter{section}{0}





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Definiere die folgenden \zusatzklammer {kursiv gedruckten} {} {} Begriffe. \aufzaehlungsechs{Der \stichwort {rationale Funktionenkörper} {} zu einem Körper $K$.

}{Eine \stichwort {irreduzible Komponente} {} einer \definitionsverweis {affin-algebraischen Menge}{}{} $V$.

}{Ein \stichwort {noetherscher} {} Ring.

}{Die \stichwort {Normalisierung} {} eines Integritätsbereiches $R$.

}{Eine \stichwort {monomiale} {} Kurve.

}{Ein \stichwort {transversaler} {} Schnitt von zwei ebenen Kurven \mathkor {} {V(F)} {und} {V(G)} {} in einem Punkt $P$. }

}
{

\aufzaehlungsechs{Man nennt den \definitionsverweis {Quotientenkörper}{}{}
\mathl{Q(K[X])}{} zum \definitionsverweis {Polynomring}{}{}
\mathl{K[X]}{} den rationalen Funktionenkörper über $K$. }{Eine affin-algebraische Teilmenge
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{W }
{ \subseteq }{V }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} heißt eine irreduzible Komponente von $V$, wenn sie \definitionsverweis {irreduzibel}{}{} ist und wenn es keine irreduzible Teilmenge
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{W }
{ \subset }{ W' }
{ \subseteq }{V }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} gibt. }{Ein \definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{} $R$ heißt noethersch, wenn jedes Ideal darin \definitionsverweis {endlich erzeugt}{}{} ist. }{Man nennt den \definitionsverweis {ganzen Abschluss}{}{} von $R$ im Quotientenkörper
\mathl{Q(R)}{} die Normalisierung von $R$. }{Eine monomiale Kurve ist das Bild der affinen Geraden ${\mathbb A}^{1}_{K}$ unter einer Abbildung der Form \maabbeledisp {} {{\mathbb A}^{1}_{K} } { { {\mathbb A}_{ K }^{ n } } } {t} { \left( t^{e_1} , \, \ldots , \, t^{e_n} \right) } {,} mit
\mathl{e_i \geq 1}{} für alle $i$. }{Die Kurven \mathkor {} {V(F)} {und} {V(G)} {} schneiden sich im Punkt
\mathl{P\in V(F,G)}{} transversal, wenn $P$ sowohl auf
\mathl{V(F)}{} als auch auf
\mathl{V(G)}{} ein \definitionsverweis {glatter Punkt}{}{} ist und wenn die Tangenten der beiden Kurven im Punkt $P$ verschieden sind. }


}





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Formuliere die folgenden Sätze. \aufzaehlungdrei{Der Satz über die rationale Parametrisierung einer ebenen Kurve.}{Der Satz über den Koordinatenring des affinen Raumes.}{Der Satz über die Normalisierung von Monoidringen.}

}
{

\aufzaehlungdrei{Es seien zwei rationale Funktionen \mathkor {} {\varphi_1=\frac{P_1}{Q_1}} {und} {\varphi_2=\frac{P_2}{Q_2}} {} mit
\mathbed {P_1, P_2,Q_1,Q_2 \in K[T]} {}
{Q_1,Q_2 \neq 0} {}
{} {} {} {,} gegeben, die nicht beide konstant seien. Dann gibt es ein nichtkonstantes Polynom
\mathl{F \in K[X,Y]}{} mit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ F(\varphi_1(T), \varphi_2(T)) }
{ =} { 0 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.}}{Es sei $K$ ein unendlicher Körper. Dann ist das Verschwindungsideal des affinen Raumes
\mathl{{ {\mathbb A}_{ K }^{ n } }}{} das Nullideal und der zugehörige Koordinatenring ist der Polynomring
\mathl{K[X_1, \ldots,X_n]}{.}}{Es sei $M$ ein torsionsfreies kommutatives Monoid mit Kürzungsregel und mit zugehöriger Differenzengruppe
\mathl{\Gamma(M)}{} und mit Normalisierung
\mathbed {\tilde{M}} {}
{M \subseteq \tilde{M} \subseteq \Gamma(M)} {}
{} {} {} {.} Es sei $R$ ein normaler Integritätsbereich. Dann ist die Normalisierung des Monoidringes
\mathl{R[M]}{} der Monoidring
\mathl{R[\tilde{M}]}{.}}


}





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{6}
{

Es sei $R$ ein \definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{} und
\mathl{R[X]}{} der \definitionsverweis {Polynomring}{}{} über $R$. Es sei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ {\mathfrak a} }
{ \subseteq }{ R[X] }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ein \definitionsverweis {Ideal}{}{} mit \definitionsverweis {Erzeugern}{}{}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ {\mathfrak a} }
{ =} { (F_0, F_1 , \ldots , F_n) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} wobei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{F_0 }
{ = }{X-r }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} mit
\mathl{r \in R}{} sei. Für
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{i }
{ \geq }{1 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} seien
\mathl{G_i}{} die Elemente aus $R$, die entstehen, wenn man in $F_i$ die Variable $X$ durch $r$ ersetzt. Zeige, dass eine \definitionsverweis {Ringisomorphie}{}{} der \definitionsverweis {Restklassenringe}{}{}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{R[X] / {\mathfrak a} }
{ \cong} { R/(G_1 , \ldots , G_n) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} vorliegt.

}
{

Wir betrachten den \zusatzklammer {surjektiven} {} {} \definitionsverweis {Einsetzungshomomorphismus}{}{} \maabbeledisp {} {R[X]} { R/(G_1 , \ldots , G_n) } {X} { [r] } {,} der $X$ auf die Restklasse zu $r$ abbildet. Dabei wird
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{F_0 }
{ = }{ X-r }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} auf $0$ und die
\mathbed {F_i} {}
{i \geq 1} {}
{} {} {} {,} werden auf
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ G_i }
{ = }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} abgebildet. Nach dem Satz über den induzierten Ringhomorphismus gibt es dann einen surjektiven Ringhomomorphismus \maabbdisp {\varphi} { R[X]/ {\mathfrak a} } { R/(G_1 , \ldots , G_n) } {.} Diesen müssen wir als injektiv nachweisen. Es sei dazu
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{P }
{ =} { a_0 +a_1 X + \cdots + a_n X^n }
{ \in} { R[X] }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} das unter $\varphi$ auf $0$ abgebildet wird, d.h. es ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ P(r) }
{ = }{ a_0 +a_1 r + \cdots + a_n r^n }
{ = }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} in
\mathl{R/(G_1 , \ldots , G_n)}{,} und das bedeutet
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ a_0 +a_1 r + \cdots + a_n r^n }
{ \in} { (G_1 , \ldots , G_n) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} in $R$. Wir betrachten
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{ P- P(r) }
{ =} { \sum_{i= 0}^n a_i X^i - \sum_{i= 0}^n a_i r^i }
{ =} { \sum_{i= 0}^n a_i (X^i -r^i) }
{ =} { \sum_{i= 1}^n a_i (X^i -r^i) }
{ =} { \sum_{i= 1}^n (X-r) H_i }
} {} {}{,} wobei die letzte Gleichung darauf beruht, dass man in
\mathl{X^i-r^i}{} stets
\mathl{(X-r)}{} ausklammern kann. Somit ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{P - P(r) }
{ \in} { (X-r) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und insgesamt
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{P }
{ \in} { (X-r,G_1 , \ldots , G_n ) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Wegen den entsprechenden Gleichungen
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ F_i-G_i }
{ =} { F_i -F_i(r) }
{ =} { (X-r) B_i }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} mit gewissen $B_i$ und somit ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{P }
{ \in} { (X-r,G_1 , \ldots , G_n ) }
{ =} { (X-r,F_1 , \ldots , F_n ) }
{ =} { {\mathfrak a} }
{ } { }
} {}{}{.}


}





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Es sei $K$ ein \definitionsverweis {Körper}{}{} und seien
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{s,t }
{ \in }{K }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Zeige, dass die drei Punkte
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \left( s , \, s^3 \right) ,\, \left( t , \, t^3 \right) ,\, \left( -(s+t) , \, -(s+t)^3 \right) }
{ \in }{ {\mathbb A}^{2}_{K} }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} auf einer Gerade liegen.

}
{

Bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{s }
{ = }{t }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} sind die ersten beiden Punkte gleich und die Behauptung stimmt. Es sei also
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{s }
{ \neq }{t }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Die Gleichung für die Gerade durch die beiden Punkte \mathkor {} {\left( s , \, s^3 \right)} {und} {\left( t , \, t^3 \right)} {} ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ { \left( t^3-s^3 \right) } x - { \left( t-s \right) } y }
{ =} { s t^3 -ts^3 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Hierbei kann man überall
\mathl{t-s}{} ausklammern und erhält die Gleichung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ { \left( t^2+ts+s^2 \right) } x - y }
{ =} { (t+s) st }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Wir setzen nun den Punkt
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{(x,y) }
{ =} { \left( -(s+t) , \, -(s+t)^3 \right) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} in die Geradengleichung ein und erhalten
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{ { \left( t^2+ts+s^2 \right) } { \left( -(s+t) \right) } +(s+t)^3 }
{ =} { -t^3 - 2t^2s -2 ts^2 -s^3 +s^3 +3s^2t+3st^2+t^3 }
{ =} { s^2t+st^2 }
{ } { }
{ } { }
} {} {}{,} der Punkt liegt also auf der Geraden.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Beweise den Satz über die Überdeckung und das Einheitsideal.

}
{

Es sei ${\mathfrak b}$ das von den $F_i$ \definitionsverweis {erzeugte Ideal}{}{.} Die Voraussetzung besagt, dass
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \bigcap_{i \in I} V(F_i) }
{ =} { V( {\mathfrak b} ) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} leer ist. Dann ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ V( {\mathfrak b}) }
{ \subseteq }{ V(1) }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Aus dem Hilbertschen Nullstellensatz folgt, dass eine Potenz von $1$, also $1$ selbst, zu ${\mathfrak b}$ in
\mathl{K[X_1 , \ldots , X_n]}{} gehört. D.h. dass ${\mathfrak b}$ das \definitionsverweis {Einheitsideal}{}{} ist.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{5}
{

Es sei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{V }
{ = }{V(x^2+y^2-1) }
{ \subseteq }{ {\mathbb A}^{2}_{K} }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} der Einheitskreis über einem Körper $K$ und es seien \mathkor {} {P=(a,b)} {und} {Q=(c,d)} {} Punkte auf $V$. Zeige, dass es einen \definitionsverweis {Automorphismus}{}{} \maabb {\varphi} {V} {V } {} mit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{\varphi(P) }
{ =} { Q }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} gibt.

}
{

Es genügt, für die beiden Punkte
\mathl{(1,0)}{} und
\mathl{P=(a,b) \in V}{} einen Automorphismus des Kreises anzugeben, der
\mathl{(1,0)}{} in $P$ überführt, da man den geforderten Automorphismus dann als eine Hintereinanderschaltung solcher Morphismen \zusatzklammer {bzw. des Umkehrmorphismus} {} {} erhalten kann. Wir betrachten die bijektive \definitionsverweis {lineare Abbildung}{}{} \maabb {\varphi} {K^2} { K^2 } {,} die durch die Matrix
\mathdisp {\begin{pmatrix} a & -b \\ b & a \end{pmatrix}} { }
gegeben ist. Diese bildet den Punkt $(1,0)$ auf
\mathl{(a,b)}{} ab. Ein Punkt
\mathl{(x,y) \in V}{} wird dabei auf
\mathl{(ax-by, bx+ay)}{} abgebildet. Für den Bildpunkt gilt
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{ (ax-by)^2 + (bx+ax)^2 }
{ =} { a^2x^2 -2abxy +b^2y^2 +b^2x^2 + 2abxy+ a^2y^2 }
{ =} { (a^2+b^2)x^2 + (a^2+b^2)y^2 }
{ =} { x^2+y^2 }
{ =} { 1 }
} {} {}{,} d.h. der Bildpunkt liegt wieder auf dem Kreis. Somit induziert $\varphi$ eine \zusatzklammer {algebraische} {} {} Abbildung \maabb {\varphi} {V} {V } {.} Entsprechend liefert die durch die Matrix
\mathl{\begin{pmatrix} a & b \\ -b & a \end{pmatrix}}{} gegebene inverse Abbildung einen inversen Morphismus, sodass insgesamt ein Automorphismus vorliegt.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{5 (1+4)}
{

Wir betrachten die durch die Gleichung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ f }
{ =} { xy^3+y+x^3 }
{ =} { 0 }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} gegebene Kurve in ${\mathbb A}^{2}_{K}$ über einem \definitionsverweis {Körper}{}{} $K$. \aufzaehlungzwei {Zeige, dass bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \operatorname{char} (K ) }
{ = }{ 7 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} der Punkt
\mathl{(4,2)}{} ein singulärer Punkt der Kurve ist. } {Zeige, dass die Kurve bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \operatorname{char} (K ) }
{ \neq }{ 7 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} \definitionsverweis {glatt}{}{} ist. }

}
{

Die partiellen Ableitungen sind
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ { \frac{ \partial f }{ \partial x } } }
{ =} { y^3+3x^2 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ { \frac{ \partial f }{ \partial y } } }
{ =} { 3xy^2+1 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} \aufzaehlungzwei {Im gegebenen Punkt
\mathl{(4,2)}{} ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ f(4,2) }
{ =} { 4 \cdot 2^3 +2 +4^3 }
{ =} {32 +2+64 }
{ =} { 98 }
{ =} { 0 }
} {}{}{,}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ { \frac{ \partial f }{ \partial x } } (4,2) }
{ =} { 8 + 3 \cdot 16 }
{ =} { 56 }
{ =} { 0 }
{ } { }
} {}{}{} und
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ { \frac{ \partial f }{ \partial y } } (4,2) }
{ =} { 3 \cdot 4 \cdot 4 +1 }
{ =} { 49 }
{ =} { 0 }
{ } { }
} {}{}{,} also liegt ein singulärer Punkt vor. } {Es ist zu zeigen, dass diese beiden partiellen Ableitungen und $f$ über einem beliebigen Körper der Charakteristik $\neq 7$ keine gemeinsame Nullstelle haben. Aus
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{y^3 }
{ =} {-3x^2 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und der Kurvengleichung folgt
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{x (-3x^2) +y+x^3 }
{ =} { y -2x^3 }
{ =} { 0 }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} also
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{y }
{ =} {2x^3 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Dies in die erste partielle Ableitung eingesetzt ergibt
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ y^3 +3x^2 }
{ =} { 8x^9 +3x^2 }
{ =} { { \left( 8x^7 +3 \right) } x^2 }
{ =} { 0 }
{ } { }
} {}{}{} Dies in die zweite partielle Ableitung eingesetzt ergibt
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ 3xy^2 }
{ =} { 3x { \left( 2x^3 \right) }^2 }
{ =} { 12 x^7 }
{ =} { -1 }
{ } { }
} {}{}{.} Daraus folgt einerseits
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{x }
{ \neq }{0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und andererseits, dass wir Charakteristik $\neq 2,3$ annehmen können. Dann ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ x^7 }
{ =} { - { \frac{ 3 }{ 8 } } }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ x^7 }
{ =} { - { \frac{ 1 }{ 12 } } }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} also
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ { \frac{ 3 }{ 8 } } }
{ =} { { \frac{ 1 }{ 12 } } }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} bzw.
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ 9 }
{ =} {2 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} was bei Charakteristik $\neq 7$ ausgeschlossen ist. }


}





\inputaufgabepunkteloesung
{4}
{

Es sei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{M }
{ \subseteq }{\N }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ein \definitionsverweis {numerisches Monoid}{}{.} Zeige, dass der \definitionsverweis {Singularitätsgrad}{}{} von $M$ mit den drei folgenden Zahlen übereinstimmt. \aufzaehlungdrei{Die maximale Länge einer Kette von Monoiden
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{M }
{ =} {M_0 }
{ \subset} {M_1 }
{ \subset} {M_2 }
{ \subset \ldots \subset} {M_n }
} {
\vergleichskettefortsetzung
{ =} {\N }
{ } {}
{ } {}
{ } {}
}{}{} }{Die maximale Länge einer Kette von $K$-\definitionsverweis {Algebren}{}{}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{K[M] }
{ =} { R_0 }
{ \subset} {R_1 }
{ \subset} {R_2 }
{ \subset \ldots \subset} {R_n }
} {
\vergleichskettefortsetzung
{ =} { K[T] }
{ } {}
{ } {}
{ } {}
}{}{.} }{Die maximale Länge einer Kette \zusatzklammer {einer \definitionsverweis {Fahne}{}{}} {} {} von $K$-\definitionsverweis {Untervektorräumen}{}{}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{K[M] }
{ =} { V_0 }
{ \subset} {V_1 }
{ \subset} {V_2 }
{ \subset \ldots \subset} {V_n }
} {
\vergleichskettefortsetzung
{ =} { K[T] }
{ } {}
{ } {}
{ } {}
}{}{.} }

}
{

Der Singularitätsgrad $\delta$ ist die Anzahl der Lücken von $M$ in $\N$, der nach [[Numerische Halbgruppe/Teilerfremde Erzeuger/Singularitätsgrad/Beziehung zur Normalisierung/Fakt|Kurs:Algebraische Kurven (Osnabrück 2017-2018)/Numerische Halbgruppe/Teilerfremde Erzeuger/Singularitätsgrad/Beziehung zur Normalisierung/Fakt/Faktreferenznummer (Algebraische Kurven (Osnabrück 2017-2018))]] mit
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \dim_K (R^{\operatorname{norm} }/R) }
{ = }{\dim_K (K[T]/K[M] ) }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} übereinstimmt. \aufzaehlungdrei{Bei einer Kette von Monoiden
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{M }
{ =} {M_0 }
{ \subset} {M_1 }
{ \subset} {M_2 }
{ \subset \ldots \subset} {M_n }
} {
\vergleichskettefortsetzung
{ =} {\N }
{ } {}
{ } {}
{ } {}
}{}{} muss in jedem Schritt mindestens ein Element hinzukommen, sodass
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{n }
{ \leq }{ \delta }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist. Wenn man $M_{i+1}$ sukzessive dadurch definiert, dass man zu $M_{i}$ das größte Element hinzunimmt, das nicht zu $M_{i}$ gehört, so ist dies ein Monoid, das genau ein Element mehr als $M_{i}$ besitzt. Dieses Verfahren ergibt eine Kette der Länge $\delta$ wie gewünscht. }{Zur Kette der Länge $\delta$ gehört die Kette von $K$-\definitionsverweis {Algebren}{}{}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{K[M] }
{ =} {K[M_0] }
{ \subset} {K[M_1] }
{ \subset} {K[M_2] }
{ \subset \ldots \subset} {K[M_\delta] }
} {
\vergleichskettefortsetzung
{ =} {K[\N] }
{ } {}
{ } {}
{ } {}
}{}{,} wobei die Inklusionen echt sind, da zu
\mathl{T^m \in M_{i+1}\setminus M_i}{} auch
\mathl{T^m \in K[M_{i+1} ] \setminus K[M_i]}{} gilt. Dass es keine längeren Ketten gibt, wird allgemeiner in Teil (3) begründet. }{Die Algebrakette aus Teil (2) ist insbesondere eine Kette von $K$-\definitionsverweis {Untervektorräumen}{}{.} Wegen
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \dim_{ K } { \left( K[\N]/K[M] \right) } }
{ =} { \delta }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} kann es keine längeren Ketten von Untervektorräumen geben, da diese den Ketten im Restklassenraum
\mathl{K[\N]/K[M]}{} entsprechen und es in einem Vektorraum der Dimension $\delta$ nur Ketten der maximalen Länge $\delta$ geben kann. }


}





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{7}
{

Beweise den Satz über die Schnittmultiplizität und den transversaler Schnitt.

}
{

Es sei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{R }
{ = }{K[X,Y]_{\mathfrak m} }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} der \definitionsverweis {lokale Ring}{}{} zum \zusatzklammer {Null} {-} {}Punkt $P$ in der Ebene. Es sei zunächst der Schnitt als transversal vorausgesetzt. Dann sind insbesondere beide Kurven in $P$ glatt, und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{B }
{ = }{R(F) }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist nach Lemma 23.3 (Algebraische Kurven (Osnabrück 2017-2018)) ein \definitionsverweis {diskreter Bewertungsring}{}{.} Da die Tangenten verschieden sind, können wir annehmen, dass die Tangente an \mathkon { V(F) } { durch } { V(Y) }{ } und die Tangente an \mathkon { V(G) } { durch } { V(X) }{ } gegeben ist. Nach dem Beweis zu Lemma 23.3 (Algebraische Kurven (Osnabrück 2017-2018)) ist dann $X$ eine Ortsuniformisierende von $B$. Da $G$ die Form \mathkon { G=X+H } { mit } { H \in {\mathfrak m}^2 }{ } hat, ist $G$ ebenfalls eine Ortsuniformisierende in $B$ und daher ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ B/(G) }
{ = }{ K }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Daher ist die Schnittmultiplizität eins.

Für die Rückrichtung folgt aus Lemma 26.4 (Algebraische Kurven (Osnabrück 2017-2018)), dass die Multiplizität der beiden Kurven in $P$ eins sein muss und daher beide Kurven in $P$ glatt sind. Nehmen wir an, dass die Tangenten übereinstimmen. Dann können wir annehmen, dass sowohl \mathkon { F } { als auch } { G }{ } die Form $Y +$ Terme von größerem Grad besitzen. Man kann die Idealerzeuger
\mathl{(F,G)}{} durch
\mathl{(F,F-G)}{} ersetzen, und dabei ist
\mathl{F-G \in {\mathfrak m}^2}{.} Dann erzeugt aber
\mathl{F-G}{} in
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{B }
{ = }{R/(F) }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} nicht das maximale Ideal, und die Schnittmultiplizität kann nicht eins sein.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Bestimme die \definitionsverweis {Multiplizität}{}{} der \definitionsverweis {ebenen projektiven Kurve}{}{}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{V_+ { \left( X^4+YZ^3+Z^4 \right) } }
{ \subset} { {\mathbb P}^{2}_{{\mathbb C}} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} im Punkt
\mathl{(0,1,0)}{} sowie die \zusatzklammer {projektiven} {} {} \definitionsverweis {Tangente}{}{}(n) in diesem Punkt.

}
{

Der Punkt liegt in der offenen Umgebung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ {\mathbb A}^{2}_{{\mathbb C}} }
{ \cong} { D_+(Y) }
{ \subset} { {\mathbb P}^{2}_{{\mathbb C}} }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} sodass wir darauf die Multiplizität bestimmen können. Wir setzen also
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ Y }
{ = }{ 1 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und erhalten die inhomogene Gleichung
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ X^4+Z^3+ Z^4 }
{ = }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Die \definitionsverweis {homogene Zerlegung}{}{} ist
\mathdisp {Z^3 + { \left( X^4+Z^4 \right) }} { . }
Somit ist die Multiplizität gleich $3$ und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{Z }
{ = }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist die einzige Gleichung für eine \zusatzklammer {affine} {} {} Tangente. Die einzige projektive Tangente ist der projektive Abschluss davon, also
\mathl{V_+(Z)}{.}


}





\inputaufgabepunkteloesung
{2}
{

Bestimme die Schnittpunkte der Fermat-Kubik
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{V_+ { \left( X^3+Y^3+Z^3 \right) } }
{ \subseteq} { {\mathbb P}^{2}_{K} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} mit der Geraden
\mathl{V_+(X+Y+Z)}{.}

}
{

Es sind offenbar
\mathdisp {(1,-1,0),\, (1,0,-1),\, (0, 1,-1)\,} { }
Schnittpunkte der Kurve mit der Geraden. Nach dem Satz von Bezout kann es nicht mehr Schnittpunkte geben.


}