Kurs:Invariantentheorie (Osnabrück 2012-2013)/Arbeitsblatt 14/latex
\setcounter{section}{14}
\zwischenueberschrift{Aufwärmaufgaben}
\inputaufgabe
{}
{
Es seien $R$ und $S$
\definitionsverweis {kommutative Ringe}{}{}
und sei
\maabb {\varphi} {R} {S
} {}
ein
\definitionsverweis {Ringhomomorphismus}{}{.}
Es sei ${\mathfrak p}$ ein
\definitionsverweis {Primideal}{}{}
in $S$. Zeige, dass das Urbild
\mathl{\varphi^{-1}( {\mathfrak p} )}{} ein Primideal in $R$ ist.
Zeige durch ein Beispiel, dass das Urbild eines \definitionsverweis {maximalen Ideales}{}{} kein maximales Ideal sein muss.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $R$ ein Integritätsbereich und
\mathl{S \subseteq R}{} ein multiplikatives System. Zeige, dass die Primideale in $R_S$ genau denjenigen Primidealen in $R$ entsprechen, die mit $S$ einen leeren Durchschnitt haben.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Beschreibe das
\definitionsverweis {Spektrum}{}{}
\mathl{\operatorname{Spek} { \left( R_{\mathfrak p} \right) }}{} einer
\definitionsverweis {Lokalisierung}{}{}
eines
\definitionsverweis {kommutativen Ringes}{}{}
$R$ an einem
\definitionsverweis {Primideal}{}{}
${\mathfrak p}$.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei
\maabbdisp {\varphi} {R} {S
} {}
ein
\definitionsverweis {Ringhomomorphismus}{}{}
zwischen den
\definitionsverweis {kommutativen Ringen}{}{}
\mathkor {} {R} {und} {S} {}
und es sei
\mathl{{\mathfrak p} \in \operatorname{Spek} { \left( S \right) }}{} ein
\definitionsverweis {Primideal}{}{.}
Zeige, dass es natürliche Ringhomomorphismen
\maabbdisp {} {R_{ \varphi^{-1}( {\mathfrak p} )}} { S_{\mathfrak p}
} {}
\zusatzklammer {zwischen den
\definitionsverweis {Lokalisierungen}{}{}} {} {}
und
\maabbdisp {} {\kappa { \left( \varphi^{-1}( {\mathfrak p} ) \right) } } { \kappa { \left( {\mathfrak p} \right) }
} {}
\zusatzklammer {zwischen den
\definitionsverweis {Restekörpern}{}{}} {} {}
gibt.
}
{} {}
\inputaufgabegibtloesung
{}
{
Es sei $K$ ein \definitionsverweis {Körper}{}{} und seien $R$ und $S$ integre, endlich erzeugte $K$-\definitionsverweis {Algebren}{}{.} Es sei \maabbdisp {\varphi} {R} {S } {} ein $K$-\definitionsverweis {Algebrahomomorphismus}{}{} und ${\mathfrak n}$ ein \definitionsverweis {maximales Ideal}{}{} in $S$ mit $\varphi^{-1}( {\mathfrak n}) = {\mathfrak m}$. Die Abbildung induziere einen \definitionsverweis {Isomorphismus}{}{} $R_{\mathfrak m} \rightarrow S_{\mathfrak n}$. Zeige, dass es dann auch ein $f \in R$, $f \not \in {\mathfrak m}$, gibt derart, dass $R_f \rightarrow S_{\varphi (f)}$ ein Isomorphismus ist.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Zeige, dass die \definitionsverweis {Spektrumsabbildung}{}{} zur \definitionsverweis {Reduktion}{}{} \maabbdisp {} {R} {R/ {\mathfrak n}_R } {} eines \definitionsverweis {kommutativen Ringes}{}{} $R$ eine \definitionsverweis {Homöomorphie}{}{} ist.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $R$ ein
\definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{,}
der einen
\definitionsverweis {Körper}{}{}
der positiven
\definitionsverweis {Charakteristik}{}{}
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{p
}
{ > }{0
}
{ }{
}
{ }{
}
{ }{
}
}
{}{}{}
enthalte
\zusatzklammer {dabei ist $p$ eine Primzahl} {} {.}
Zeige, dass die Abbildung
\maabbeledisp {} {R} {R
} {f} {f^p
} {,}
ein
\definitionsverweis {Ringhomomorphismus}{}{}
ist, den man den \stichwort {Frobeniushomomorphismus} {} nennt.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $R$ ein
\definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{}
der
\definitionsverweis {positiven Charakteristik}{}{}
\mathl{p >0}{.} Zeige, dass die
\definitionsverweis {Spektrumsabbildung}{}{}
zum
\definitionsverweis {Frobeniushomomorphismus}{}{}
\maabbeledisp {} {R} {R
} {f} {f^p
} {,}
eine
\definitionsverweis {Homöomorphie}{}{}
ist.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $R$ ein
\definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{.}
Bestimme die
\definitionsverweis {Fasern}{}{}
zur
\definitionsverweis {Spektrumsabbildung}{}{}
zur Ringerweiterung
\mathl{R \subseteq R[X_1 , \ldots , X_n]}{.}
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Bestimme die
\definitionsverweis {Fasern}{}{}
der
\definitionsverweis {Spektrumsabbildung}{}{}
zu
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \R[X]
}
{ \subseteq }{ {\mathbb C}[X]
}
{ }{
}
{ }{
}
{ }{
}
}
{}{}{.}
}
{} {}
Wenn der Grundkörper die komplexen Zahlen sind, so gibt es auf dem ${\mathbb C}$-Spektrum auch eine komplexe Topologie, die wesentlich feiner als die Zariski-Topologie ist. Dies wird in den folgenden Aufgaben entwickelt.
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $R$ eine \definitionsverweis {endlich erzeugte}{}{} \definitionsverweis {kommutative}{}{}
${\mathbb C}$-\definitionsverweis {Algebra}{}{.}
Zeige, dass es auf dem
${\mathbb C}$-\definitionsverweis {Spektrum}{}{}
\mathl{{\mathbb C}\!-\!\operatorname{Spek}\, { \left( R \right) }}{} eine \stichwort {natürliche Topologie} {}
\zusatzklammer {oder \stichwort {komplexe Topologie} {}} {} {}
gibt, die im Falle des Polynomringes
\mathl{{\mathbb C}[X_1 , \ldots , X_n]}{} mit der metrischen Topologie auf dem ${\mathbb C}^n$ übereinstimmt. Zeige ferner, dass zu einem
${\mathbb C}$-\definitionsverweis {Algebrahomomorphismus}{}{}
\maabb {\varphi} {R} {S
} {}
zwischen endlich erzeugten ${\mathbb C}$-Algebren
\mathkor {} {R} {und} {S} {}
die induzierte Abbildung
\maabbdisp {} { {\mathbb C}\!-\!\operatorname{Spek}\, { \left( S \right) } } { {\mathbb C}\!-\!\operatorname{Spek}\, { \left( R \right) }
} {}
stetig in der natürlichen Topologie ist.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei
\mathl{P \in {\mathbb C}[X]}{} ein nichtkonstantes
\definitionsverweis {Polynom}{}{.} Zeige, dass die Funktion
\maabbeledisp {} {{\mathbb C}} {{\mathbb C}
} {z} { P(z)
} {,} die Eigenschaft besitzt, dass \definitionsverweis {Urbilder}{}{} von \definitionsverweis {beschränkten Teilmengen}{}{}
\mathl{T \subseteq {\mathbb C}}{} beschränkt sind.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es seien
\mathl{F_1 , \ldots , F_k \in {\mathbb C}[X_1 , \ldots , X_n]}{} Polynome mit der Eigenschaft, dass der dadurch definierte
${\mathbb C}$-\definitionsverweis {Algebrahomomorphismus}{}{}
\maabbeledisp {} {{\mathbb C}[Y_1 , \ldots , Y_k] } {{\mathbb C}[X_1 , \ldots , X_n]
} {Y_j} {F_j
} {,}
\definitionsverweis {ganz}{}{} ist. Zeige, dass die zugehörige Abbildung
\maabbeledisp {} {{\mathbb C}^n} {{\mathbb C}^k
} {(x_1 , \ldots , x_n)} {(F_1(x_1 , \ldots , x_n) , \ldots , F_k (x_1 , \ldots , x_n) )
} {,}
die Eigenschaft besitzt, dass \definitionsverweis {Urbilder}{}{} von
\definitionsverweis {beschränkten Teilmengen}{}{}
\mathl{T \subseteq {\mathbb C}^k}{} wieder beschränkt sind.
}
{} {}
Man folgere, dass in der vorstehenden Situation die Abbildung $F$ eigentlich ist, dass also Urbilder kompakter Teilmengen wieder kompakt sind, und dass $F$ \definitionsverweis {abgeschlossen}{}{} ist.
\zwischenueberschrift{Aufgaben zum Abgeben}
\inputaufgabe
{}
{
Zeige, dass bei
\mathl{R \subset R[X]}{} die
\definitionsverweis {going-up}{}{-}Eigenschaft nicht gelten muss.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Zeige, dass die \definitionsverweis {Spektrumsabbildung}{}{} zur \definitionsverweis {Normalisierung}{}{} einer \definitionsverweis {monomialen Kurve}{}{} eine \definitionsverweis {Homöomorphie}{}{} ist.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei \maabb {} {R} {S } {} ein \definitionsverweis {endlicher Ringhomomorphismus}{}{} zwischen \definitionsverweis {kommutativen Ringen}{}{.} Zeige, dass die \definitionsverweis {Fasern}{}{} der \definitionsverweis {Spektrumsabbildung}{}{} \maabbdisp {} { \operatorname{Spek} { \left( S \right) } } { \operatorname{Spek} { \left( R \right) } } {} aus endlich vielen Punkten bestehen.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Bestimme die
\definitionsverweis {Fasern}{}{} der
\definitionsverweis {Spektrumsabbildung}{}{} zu
\mathl{\Q[X] \subseteq \R[X]}{.} Welche sind endlich?
}
{} {}
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