Kurs:Mathematik (Osnabrück 2009-2011)/Teil III/Arbeitsblatt 66/latex
\setcounter{section}{66}
\zwischenueberschrift{Aufwärmaufgaben}
\inputaufgabe
{}
{
Es seien
\mathkor {} {(M_1, {\mathcal A }_1 , \mu_1)} {und} {(M_2, {\mathcal A }_2 , \mu_2)} {}
zwei
$\sigma$-\definitionsverweis {endliche Maß\-räume}{}{,}
es seien
\mathkor {} {(N_1, {\mathcal B }_1)} {und} {(N_2, {\mathcal B }_2)} {}
zwei
\definitionsverweis {Messräume}{}{}
und es seien
\maabbdisp {\varphi_1} {M_1} {N_1
} {}
und
\maabbdisp {\varphi_2} {M_2} {N_2
} {}
zwei
\definitionsverweis {messbare Abbildungen}{}{,}
unter denen die
\definitionsverweis {Bildmaße}{}{}
\mathkor {} {(\varphi_1)_*\mu_1} {und} {(\varphi_2)_*\mu_2} {}
\mathl{\sigma}{-}endlich seien. Zeige, dass für das Bildmaß unter der
\definitionsverweis {Produktabbildung}{}{}
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \varphi
}
{ = }{ \varphi_1 \times \varphi_2
}
{ }{
}
{ }{
}
{ }{
}
}
{}{}{}
die Gleichung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \varphi_* (\mu_1 \otimes \mu_2)
}
{ =} { (( \varphi_1)_* \mu_1) \otimes ( (\varphi_2)_*\mu_2)
}
{ } {
}
{ } {
}
{ } {
}
}
{}{}{}
gilt.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Wir betrachten die beiden Rechtecke
\mathdisp {Q= [-1,2] \times [1,4] \text{ und } L= [1,5] \times [3,6]} { }
im $\R^2$. Schreibe den Durchschnitt und die Differenzmengen als disjunkte Vereinigung von Rechtecken. Schreibe die Vereinigung der beiden Mengen auf mehrere Arten als disjunkte Vereinigung von Rechtecken. Welche Darstellung ist eine Verfeinerung einer anderen Darstellung? Wie sieht ein \anfuehrung{Raster}{} aus, mit dem man alle beteiligten Mengen ausdrücken kann? Bestätige, dass die Summe der beteiligten Rechteckinhalte stets gleich ist.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Zeige, dass das durch die drei Punkte
\mathl{(0,0), (0,1)}{} und
\mathl{(1,0)}{} gegebene
\definitionsverweis {abgeschlossene}{}{} Dreieck nicht zum
\definitionsverweis {Produktpräring}{}{} von
\mathkor {} {(\R, \mathfrak {P} \, (\R ) )} {und} {(\R, \mathfrak {P} \, (\R ) )} {}
gehört.
}
{} {}
\zwischenueberschrift{Aufgaben zum Abgeben}
\inputaufgabe
{5}
{
Zeige, dass die \definitionsverweis {offene}{}{} \definitionsverweis {Einheitskreisscheibe}{}{} nicht zum \definitionsverweis {Produktpräring}{}{} von \mathkor {} {(\R, \mathfrak {P} \, (\R ) )} {und} {(\R, \mathfrak {P} \, (\R ) )} {} gehört.
}
{} {}
\inputaufgabe
{4}
{
Es sei $T$ die Vereinigung der drei Quader
\mathdisp {Q_1= [2,7] \times [1,3],\, Q_2= [1,4] \times [2,5] \text{ und } Q_3 =[3,6]\times [4,6]} { }
im $\R^2$. Bestimme
\mathdisp {T(x) = { \left\{ y \in \R \mid (x,y) \in T \right\} }} { }
für jedes
\mathl{x \in \R}{} und
\mathdisp {T^a = { \left\{ x \in \R \mid \lambda(T(x)) = a \right\} }} { }
für jedes
\mathl{a \in \R}{}
\zusatzklammer {dabei ist $\lambda$ einfach die Summe der Länge der disjunkten Intervalle, aus denen sich $T(x)$ zusammensetzt} {} {.}
}
{} {}
Einen Maßraum mit dem Gesamtmaß $1$ nennt man einen Wahrscheinlichkeitsraum. Für die Wahrscheinlichkeitstheorie ist das folgende Konzept enorm wichtig.
Es sei
\mathl{(M, {\mathcal E }, \mu)}{} ein
\definitionsverweis {Wahrscheinlichkeitsraum}{}{.}
Man nennt zwei
$\sigma$-\definitionsverweis {Algebren}{}{}
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ {\mathcal A }, {\mathcal B }
}
{ \subseteq }{ {\mathcal E }
}
{ }{
}
{ }{
}
{ }{
}
}
{}{}{}
\definitionswort {unabhängig}{,} wenn für jedes
\mathkor {} {A \in {\mathcal A }} {und jedes} {B \in {\mathcal B }} {}
die Gleichheit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \mu(A \cap B)
}
{ =} { \mu(A) \cdot \mu(B)
}
{ } {
}
{ } {
}
{ } {
}
}
{}{}{}
gilt.
\inputaufgabe
{4}
{
Es seien
\mathkor {} {(\Omega_1, {\mathcal A }_1, \mu_1)} {und} {(\Omega_2, {\mathcal A }_2, \mu_2)} {} zwei
\definitionsverweis {Wahrscheinlichkeitsräume}{}{}
und
\mathl{(\Omega_1 \times \Omega_2, {\mathcal A }_1 \otimes {\mathcal A }_2, \mu_1 \otimes \mu_2)}{} ihr
\definitionsverweis {Produktraum}{}{.}
Zeige, dass die \anfuehrung{Zylinderalgebren}{}
\mathdisp {{\mathcal Z }_1 = { \left\{ S \times \Omega_2 \mid S \in {\mathcal A }_1 \right\} } \text{ und } {\mathcal Z }_2 = { \left\{ \Omega_1 \times T \mid T \in {\mathcal A }_2 \right\} }} { }
\definitionsverweis {unabhängig}{}{}
sind.
}
{} {}
\zwischenueberschrift{Aufgabe zum Hochladen}
\inputaufgabegibtloesung
{8}
{
Man schreibe eine Animation, die die Unabhängigkeit des Maßes von der Quaderzerlegung im Beweis zu Lemma 66.3 (1) am Beispiel des $\R^2$ deutlich macht. Insbesondere soll die Einführung eines Rasters und der Begriff der Verfeinerung sichtbar werden.
}
{} {}
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