Universität Wien
Universität Wien
Universität Wien
Universität Wien
 


Weltkulturerbe - Kulturgüterschutz - Kulturkommunikation:
Graz - Wien - Salzburg

Kurs

    220064-Grp.11 UE UE-HIST

Ziele

Über die von der SPL vorgegebenen Inhalte und Ziele hinaus ist folgendes besonders relevant:

  • Teamwork
  • Recherche (jenseits von Google & Co.)
  • einen Wikiversity-/Wikipedia-Eintrag verfassen
  • das Systems "Wikipedia" verstehen lernen.
Zielpublikum

Studenten der Vorlesung von Friedrich Schipper, Kurt Luger und Eva Klein.

Methode

Die Lehrveranstaltung wird in enger Kooperation mit Wikimedia Österreich sowie erfahrenen Wikipedianern durchgeführt.

Blue-Shield-Sommeruniversität

 
Das Blaue Schild ist das Kennzeichen der Haager Konvention von 1954 und gleichzeitig das Logo von Blue Shield International

Die Lehrveranstaltung hat den Status einer Blue-Shield-Sommeruniversität. Blue Shield International ist eine UNESCO-affiliierte Kulturgüterschutz-Organisation mit Sitz in Den Haag. Der Präsident der Organisation ist seit dem Jahr 2008 Karl Habsburg-Lothringen. In den einzelnen Mitgliederstaaten der UNESCO bestehen Blue-Shield-Nationalkomitees. Dem österreichischen Nationalkomitee steht die ehemalige Bezirksvorsteherin des Ersten Wiener Gemeindebezirks und Wiener Stadträtin Ursula Stenzel vor.

Die Aufgabe von Blue Shield ist der Schutz des Kulturerbes in Kriegen und allgemein in bewaffneten Konflikten, in besetzten Gebieten, bei Terrorismus, bei Naturkatastrophen, und bei großen Unglücksfällen. Wie das Rote Kreuz in Kriegszeiten wie auch im Frieden die Menschen schützt und ihnen dient, so schützt das Blaue Schild die bedrohten Kulturgüter, die die kulturelle Identität einer Gesellschaft bzw. der Weltgemeinschaft bilden.

Blue Shield (bzw. Blaues Schild) hat also zwei unterschiedliche Bedeutungen: 1. Im engeren Sinn bezieht es sich auf die kleinen blau-weißen Schilder an besonders geschützten Baudenkmalen. 2. Im weiteren Sinn bezeichnet man damit ganz umfassende Bemühungen zum Schutz des kulturellen Erbes. Bei den Zielen dieser Organisation steht nicht die Vergabe der kleinen blauen Schilder im Mittelpunkt. Wichtig ist zum einen, im jeweiligen Land die Unterzeichnung der Haager Konvention und ihrer beiden Protokolle zu erreichen und deren Umsetzung in nationales Recht voranzutreiben. Zum anderen geht es um Katastrophen-Vorsorge und um die internationale Hilfe nach Katastrophen und Krieg.

Sponsoring

 
Übergabe des Förderschecks durch OMR Prim. Dr. Günter Nebel an Blue-Shield-Präsident Karl von Habsburg, im Bild v.l.n.r.: Friedrich Schipper, Günter Nebel, Karl von Habsburg, Claudia Garad, Klaus Lojka

Die Lehrveranstaltung wird von der Fa. SANLAS mit einem Geldbetrag gefördert, der die Durchführung der Lehrveranstaltung und insbesondere die Stipendien für die teilnehmenden Studierenden ermöglicht. Diese Förderung wurde das erste Mal anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von Blue Shield im Jahr 2016 ausgeschüttet.

Die SANLAS Holding zählt zu den wichtigsten privaten Gesundheitsanbietern in Österreich. Die Privatkliniken, Betreuungs- und Pflegeheime sind mit modernsten diagnostischen und therapeutischen Instrumentarien ausgestattet. Insgesamt verfügt die Holding über 1.100 Betten, versorgt und behandelt pro Jahr mehr als 9.000 PatientInnen stationär und beschäftigt knapp 1.100 MitarbeiterInnen. Im Bereich Gesundheitsmanagement und Consulting hat sich die SANLAS Holding auch international einen guten Ruf erarbeitet und ist bereits in vielen Ländern Europas, einiger MENA (Middle East & North Africa) Staaten, Zentralasiens und in China tätig.

Inhalt

 
Gruppenfoto Mozartplatz
 
Hauptplatz und Rathaus in Graz
 
Die Neue Burg, der Südostflügel der Wiener Hofburg
 
Innenansicht des Stephansdoms
 
Universität Salzburg

Das Konzept des kulturellen Erbes – ob Welterbe, Kulturgüterschutz oder lebendige immaterielle Formen des Kulturellen – bildet ein der europäischen Moderne inhärentes Phänomen. Kulturerbe entsteht aber nicht von selbst, sondern wird gemacht – kulturellen Artefakten, Formen und Praktiken wird ein Stempel aufgedrückt, der zu einer Steigerung von symbolischem Kapital führt. In diesen Prozess sind sämtliche Formen von Kommunikation eingebunden. Materielle wie immaterielle Kultur werden mit einem Prädikat Heritage ausgezeichnet, damit in ein neues, höherwertiges Referenzsystem gestellt und mit neuen Deutungen versehen. Kulturelles Erbe als Wert verweist damit auf Vergangenheit und Zukunft, spiegelt die allgegenwärtige Besessenheit von Geschichte und ist typisch für die spätmoderne Kulturproduktion.

Die Entdeckung von Differenzen zu früheren Kulturformen und Traditionen bilden den Motor für die Konzeptualisierung des kulturellen Erbes in der Moderne. In der Abgrenzung vom vermeintlich Anderen, sowohl räumlich, zeitlich als auch sozial, stellt es eine geeignete Projektionsfläche bei der Erfindung der eigenen Kultur dar, ist relevant für die Herausbildung kultureller wie nationaler Identität.

1816 wurde Salzburg nach dem Wiener Kongress dem Hause Habsburg zugeschlagen. Die einst so prosperierende Fürstenstadt wurde damit zur Provinz, auf ein halbes Jahrhundert zur unbedeutenden Kreisstadt, die von Linz aus verwaltet wurde. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts fand Salzburg zu einer eigenständigen Entwicklung zurück, bildete sich eine bürgerliche Öffentlichkeit. Mit dem Anschluss an das Eisenbahnbahnnetz nahm auch die wirtschaftliche Entwicklung ihren Aufschwung. Der Salzburg-Mythos der „schönen Stadt“ kurbelte den Tourismus an. Salzburg wurde zur Mozartstadt, mit der Gründung der Festspiele gewann sie das Image einer kulturellen Metropole und seinen besonderen Charakter, der sie bis heute zu einer Destination des globalen Kulturtourismus machte. 1996 wurden die Historische Altstadt von Salzburg und das Schloss Schönbrunn als erste österreichische Stätten in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen.

Das Schloss Schönbrunn ist Symbol der Macht und des Einflusses des Hauses Habsburg in der europäischen Geschichte. Gemeinsam mit dem Park stellt das Ensemble, als ein ausgezeichnet erhaltenes Beispiel der fürstlichen barocken Residenzen, ein Gesamtkunstwerk dar. Die Altstadt von Wien wurde erst fünf Jahre später und unabhängig von Schönbrunn in die Welterbeliste aufgenommen. Im historischen Zentrum der Stadt Wien werden die drei Schlüsselepochen der europäischen kulturellen und politischen Entwicklung – das Mittelalter, das Barock und die Gründerzeit – durch das städtische und architektonische Erbe außergewöhnlich dargestellt. Seit dem 16. Jahrhundert wird Wien allgemein als die Musikhauptstadt Europas anerkannt.

Der historische Stadtkern von Graz, seit 1999 Welterbe, und das Schloss Eggenberg, seit 2010 Teil des Grazer Welterbes, sind das Spiegelbild einer Jahrhunderte langen Verbindung von künstlerischen und architektonischen Bewegungen, die ihren Ursprung im deutschen und mediterranen Raum und am Balkan fanden. Erscheinungsbild von Stadt und Schloss lassen deren gemeinsame historische und kulturelle Entwicklung deutlich ablesen und bilden das außergewöhnliche Beispiel einer harmonischen Integration der architektonischen Stile aufeinander folgender Epochen.

Dass Kulturerbe nicht nur durch den Zahn der Zeit, sondern auch im Krieg bedroht ist, war immer evident; dass es daher auch besonders geschützt werden soll, ist eine relativ junge Idee. Der erste Herrscher, der dem Militär den Auftrag gegeben hatte, Kulturgut im Krieg zu respektieren, war die österreichische Kaiserin Maria Theresia. Zu einem entsprechenden ersten internationalen Abkommen kam es erst 1954 mit der Verabschiedung der Haager Konvention, die auch als Schutzzeichen das „Blaue Schild“ einführte. Und erst seit 20 Jahren wacht die UNESCO-affiliierte Organisation Blue Shield über die Einhaltung der Standards der Konvention. Mittlerweile ist dieser Kulturgüterschutz und seine militärische Ausprägung mit anderen Kulturerbe-Ideen verschränkt.

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Übungen zum Praxisfeld Historische Kommunikationsforschung werden im Rahmen der Sommeruniversität 2020 anhand des Themas "Weltkulturerbe - Kulturgüterschutz - Kulturkommunikation" durchgeführt. Dabei werden die österreichischen UNESCO-Welterbe-Städte Salzburg, Graz und Wien besucht, ausgewählte Kulturerbe-Stätten mit Experten besichtigt und die jeweiligen Strategien des Kulturmanagements sowie der Kulturkommunikation bzw. - vermittlung und -vermarktung im Hinblick auf Kulturbildung sowie Kulturtourismus diskutiert.

Darüber hinaus stehen Aspekte der Denkmal- und Ortsbildpflege, der Stadtentwicklung und Konflikte in der Stadtplanung - in der Spannung zwischen Tradition und Moderne bzw. moderner Architektur/Hochhäuser im Welterbe - zur Debatte.

Auch der Themenkomplex des Kulturgüterschutzes wird - teils vor dem Hintergrund der Zerstörung des Kulturerbes in Städten wie Damaskus und Aleppo - diskutiert. Auch der Frage der Wechselseitigkeit von materiellen und immateriellen Kulturerbe wird nachgegangen: Was ist immaterielles Kulturerbe und welche Rolle hat es im Kontext des Weltkulturerbes, wie kommuniziert/vermittelt man den Wert des immateriellen Kulturerbes, immaterielles Kulturerbe auf der nationalen und internationalen Liste, entlistetes sowie künftiges Kulturerbe.

Wikimedia Österreich

 
Für Fragen in der LV werden die Studierenden mit WP-Schokolade belohnt.

Die Lehrveranstaltung wird in enger Kooperation mit Wikimedia Österreich durchgeführt.

Wikimedia ist eine weltweite Bewegung zur Förderung freien Wissens. Wie die Wikipedia ist sie aus ehrenamtlichem Engagement entstanden, um das Wissen der Menschheit frei zugänglich zu machen. Die freie Enzyklopädie Wikipedia ist das erste und erfolgreichste von vielen Projekten innerhalb der Wikimedia-Familie.

Die Wikimedia Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in San Francisco in den USA. Sie ist die Betreiberin der Online-Enzyklopädie Wikipedia und ihrer Schwesterprojekte.

In Zusammenarbeit mit einem Netzwerk aus Zweigniederlassungen (sogenannten "Chapters") wie Wikimedia Österreich bietet die Stiftung die grundlegende Infrastruktur und einen organisatorischen Rahmen, um vielsprachige Wiki-Projekte und weitere Unternehmungen, die diesem Ziel dienen, zu unterstützen und zu entwickeln.

Informationen zu Wikimedia finden Sie hier.

Als Lehr- und Lernplattform dient diese Kursseite auf Wikiversity, die von Beppo Stuhl und Karl Gruber betreut wird.

Lehrveranstaltungsleiter

Als universitäre Leiter fungieren Prof. Dr. Friedrich Schipper (Wien), Prof. Dr. Kurt Luger (Salzburg) und Dr. Eva Klein (Graz), unterstützt durch die Wikipedianer Arno Grumbeck, Beppo Stuhl, Karl Gruber, Dipl.-Ing. Johannes Kalliauer u.a.

In den drei Welterbe-Städten Graz, Wien und Salzburg werden verschiedene Experten aus den unterschiedlichen Fachbereichen mit ihren Impulsen die Lehre unterstützen.

Eckdaten zur Lehrveranstaltung

 
Gruppenbild der Blue-Shield-Sommeruni 2016 der Unis Wien und Salzburg im Wien-Museum
 
Blue-Shield-Sommeruni 2016: Diskussion über Stadtentwicklung und moderne Architektur und Hochhäuser im Weltkulturerbe, v.l.n.r. Habsburg, Luger, Madreiter, Schipper

Blue-Shield-Sommeruniversität 2020 "Weltkulturerbe - Kulturgüterschutz - Kulturkommunikation: Graz - Wien - Salzburg":

eine Lehrveranstaltungskooperation des Fachbereichs Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg, des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Graz und des Instituts für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien.

Die Lehrveranstaltung wird in enger Kooperation mit Wikimedia Österreich durchgeführt. Informationen zu Wikimedia finden Sie hier.

Da die Lehrveranstaltung in enger Kooperation mit Wikimedia Österreich durchgeführt wird, werden alle teilnehmenden Studierenden angehalten, auf der Übungsplattform Wikiversity einen eigenen Beitrag im Themenbereich zu verfassen. Die besten Beiträge können dann auf Wikipedia transferiert werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Abschlussarbeit: Einzel- oder Gruppenarbeit - Bearbeitungen eines Themas in Form eines enzyklopädischen Beitrags für Wikiversity

Lehrveranstaltungsleiter: Mag. Dr. Friedrich Schipper, Wien, Dr. Eva Klein Visitkarte und Univ.Prof. Dr. Kurt Luger


Anzahl der Studierenden: 30
Anzahl Wikipedia-Tutoren: 3
Lehrveranstaltungskennzahl: 220064 - Gruppe 11
Umfang: 2 Stunden, 4 ECTS credits
Zeit und Ort: Wien, Graz, Salzburg
Erster Termin: 14.3.2020
Sommeruni: 28.6.-12.7.2020
weitere Termine: siehe Terminseite
Offizielle Website: Uni-Wien

 

Gewinn der
Europeana Challenge
in der Kategorie
"Most Innovative Project"

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

 
Blue-Shield-Sommeruni 2016: Kulturvermittlung: Erläuterungen zum Thema "Stadtführung" in Salzburg

Über die von der SPL vorgegebenen Inhalte und Ziele hinaus ist folgendes besonders relevant:

  1. Teamwork
  2. Recherche (jenseits von Google & Co.)
  3. Analyse eines bestehenden enzyklopädischen Artikels
  4. Texte verfassen (einen Wikiversity-/Wikipedia-Eintrag verfassen)
  5. laufende Dokumentation der eigenen Arbeit
  6. Gegenlesen von Arbeiten der Kollegen.
Prüfungsstoff

Unter Anleitung der LV-Leiter und von Wikimedia-Tutoren werden in Kleinteams die Grundlagen für Wikiversity-/Wikipedia-Einträge zum Thema des Europaforums Wachau recherchiert und verfasst. Für den adäquaten Umgang mit der Mediawiki-Software wird ein eigener Editathon (Schreibwerkstatt) angeboten; ein eigener Laptop ist dafür mitzubringen.

Literatur

Im Rahmen eines Wikipedia-Abkommens unterstützen eine Reihe bekannter Verlage diese Lehrveranstaltung und stellen den teilnehmenden Studierenden kostenfrei Fachliteratur aus den Verlagsprogrammen zur Verfügung, die zur Ausarbeitung der jeweilis zu erstellenden enzyklopädischen Artikel dienen. Eine Übersicht der Verlage findet sich hier!

Art der Leistungskontrolle:

 
Blue-Shield-Sommeruni 2016: Kulturkommunikation
  • Anwesenheit bzw. aktive Teilnahme an allen Sessionen/Exkursionen und Fertigstellung eines eigenen Wikiversity-/Wikipedia-Eintrags bzw. der vorgegebenen Aufgabenstellungen.
  • Teilnahme an einem abschließenden Workshop Wikimedia - Studierende - Institut/SPL zur Evaluierung dieser Pilot-Lehrveranstaltung und aktives Feedback zur Optimierung dieses Lehrformats.

Teilnehmer an diesem Projekt

 
Blue-Shield-Sommeruni 2016: Immaterielles Kulturerbe: Einstimmung beim Heurigen

Ansprechpersonen:

Europeana-Preis

 
Gewinn der Europeana Challenge in der Kategorie Most Innovative Project

Wir freuen uns bekannt geben zu dürfen, dass die von Dr. Friedrich Schipper durchgeführte Kurs-Reihe Krieg und Propaganda: bis zum 1. Weltkrieg die Europeana Challenge
in der Kategorie Most Innovative Project gewonnen hat.

Wir bedanken uns bei allen, die zum Gelingen der Kurs-Reihe beigetragen haben, die in Kooperation zwischen der Universität Wien und Wikiversity Austria veranstaltet wird.


(Bildbeschreibungsseite des Europeana-Logos des oben angezeigten Banners)


  Commons: Sommeruniversität Graz-Wien-Salzburg 2020 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien