Kurs:Topologische Invertierbarkeitskriterien/Satz - Konkavitätsmodul
Satz: Konkavitätsmodul lokalbeschränkter Räume
BearbeitenIst der Konkavitätsmodul von einem lokalbeschränkten topologischen Vektorraum , so gibt es zu jedem eine topologieerzeugende -Norm auf .
Bemerkung
BearbeitenDer Konkavitätsmodul liefert Informationen darüber, wie man eine Nullumgebung mit "aufgeblasen" muss, damit beliebige Summe von zwei Elementen aus wieder in der "aufgeblasenen" Nullumgebung liegen.
Beweis
BearbeitenZunächst betrachtet man eine grundlegende Abschätzung für den Konkavitätsmodul einer Nullumgebung.
- Wegen für alle Nullumgebungen gilt .
- durch Bildung des Infimums bleibt die Abschätzung auch für das Konkavitätsmodul der Topologie erhalten mit .
Beweisschritt 1 - Obere untere Schranke für p
BearbeitenMit der algebraischen Darstellung gibt es damit die folgenden oberen und unteren Schranken für mit .
Beweisschritt 2 - Anwendung Korrespondenzsatz für p-Normen
BearbeitenNach dem Korrespondenzsatz für p-Normen genügt es zu zeigen, dass eine absolut -konvexe Nullumgebung besitzt, die als absorbiernde Menge des Minkowski-Funktionals die p-Norm als p-Gaugefunktional erzeugt.
Bemerkung 3 - p-konvex bzw. absolut p-konvex
BearbeitenEigentlich wäre es bereits ausreichend zu zeigen, dass es eine -konvexe Nullumgebung gibt, da in einem toplogischen Vektorraum jede -konvexe Nullumgebung eine kreisförmige Nullumgebung enthält. Wenn man eine kreisförmige Nullumgebung mit einer -konvexe Nullumgebung schneidet erhält man eine Nullumgebung, die absolut -konvex ist.
Beweisschritt 4 - Anwendung Satz über Quasinormierbarkeit
BearbeitenSei mit . Nach Voraussetzung gibt es eine beschränkte, ohne Einschränkung, kreisförmige Nullumgebung mit
bzw.
Beweisschritt 5 - Mehrfache Anwendung der Mengeninklusion
BearbeitenDurch fortgesetzte Anwendung der obigen Mengeninklusion
erhält man über die Potenzgesetze und
Beweisschritt 6 - Mehrfache Anwendung der Mengeninklusion
BearbeitenJede weitere Anwendung der Mengeninklusion verändert jeweils bei zwei Koeffizienten im Term den Faktor zu .
Beweisschritt 7 - Mehrfache Anwendung der Mengeninklusion
BearbeitenIn allgemeinere Form erhält man durch fortgesetzte Anwendung des Mengeninklusion die Teilmengenbeziehung:
Beweisschritt 8 - Zerlegung der Eins
BearbeitenDie Zerlegung der Eins bleibt bei jeder Anwendung erhalten und mit gilt ferner:
Beweisschritt 9 - Ordnung der Zerlegung der Eins
BearbeitenAls Ordnung einer Zerlegung der bezeichnet man das Maximum der auftretenden mit . ("Je größer das ist, um so feiner ist die Zerlegung der .")
Beweisschritt 10 - Zusammenhang zwischen Zerlegungen der Eins
BearbeitenDa ist, erhält man jede Zerlegung der Ordnung aus einer Zerlegung der Ordnung , indem man die betreffenden Summanden durch ersetzt, denn aus folgt, dass die Summanden der Ordnung für in gerader Anzahl auftreten.
Beweisschritt 11 - Vollständig Induktion
BearbeitenNun soll die Behauptung mit vollständiger Induktion über die Ordnung gezeigt werden.
Beweisschritt 11.1 - Induktionsfang
BearbeitenFür gilt die Behauptung mit
Beweisschritt 11.2 - Induktionsvoraussetzung
BearbeitenFür die Ordnung gelte die Mengeninklusion als Induktionsvoraussetzung:
Beweisschritt 11.3 - Induktionsschritt
BearbeitenUm aus der Zerlegung der Eins mit Ordnung eine Zerlegung der Ordnung zu machen, wird in der Mengeninklusion ein Summand durch eine Teilmenge aus zwei Summanden ersetzt. Dadurch entsteht eine Zerlegung höherer Ordnung.
Beweisschritt 11.4 - Induktionsschritt
BearbeitenDies ist mit möglich.
Bemerkung 11.5 - Zusammenhang Minkowski-Funktional
BearbeitenWenn man zeigen kann, erzeugt das Minkowskifunktional der absolut -konvexe Menge die gleiche Topologie wie das Minkowskifunktional der Menge , denn es gilt .
Beweisschritt 11.6 - Induktionsschritt
BearbeitenAlso ist für den Induktionsschritt noch zu zeigen:
Beweisschritt 11.7 - Induktionsschritt
BearbeitenZu einer beliebigen Wahl von Skalaren mit wählt man die derart, dass erfüllt ist.
Beweisschritt 11.8 - Induktionsschritt
BearbeitenDurch diese Einschachtelung der erhält man:
Beweisschritt 11.8 - Induktionsschritt
BearbeitenDamit gilt erhält man mit der Kreisförmigkeit von :
Beweisschritt 12
BearbeitenDamit besitzt eine absolut -konvexe Nullumgebung, dessen Minkowski-Funktional -homogen ist.
Bemerkung
Bearbeitenbraucht nicht -normierbar zu sein, falls das Infimum nicht angenommen wird. Zusammen mit den Korrespondenzsatz für -Normen, der die Topologisierung eines lokalbeschränkten Raumen, sowohl durch eine -Norm als auch durch eine Quasihalbnorm der Stetigkeitskonstant ermöglicht.
Siehe auch
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