Anna Sapronenko

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Wikipedia:Babel
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Allgemeiner Ablauf eines IPK-Seminars

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1. Vollkommen freie Wahl eines Ziellandes, neues Thema oder Anschluss an schon bestehende Gruppen

2. Bildung von Forschungsgruppen, Gleichgesinnte bilden Arbeitsgemeinschaften

3. Wahl eines Themas passend zum Zielland

4. Planung des Projektes, Festlegung des zeitlichen Rahmens

5. Erstellung einer Wikiversity-Homepage

6. Durchführung der Projekte. Treffen der Gruppen, schriftliche Fixierung, Aktualisierung der Wiki-Seite, eventuell Reise in das Zielland

7. Präsentation der Ergebnisse


IPK im WS 2010/2011

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Café IPK

Name Studiengang vhb Wiki Thema Forschungsland Homepage Video abgeschlossen
Kursleiterin Eva Sondershaus, M.A. Eva Sondershaus [IPK-Zentrale]
Aneta Misheska ANIS Aneta Mazedonien
Anna Sapronenko BA Germanistik Anna Siebenbürgen
Erika Barabas DaF,BaC Erika Süd Amerika
Cordula Menacher BA DaF/DaZ Cordula
Albena Staykova BA DaF Benita30 Chile, Bulgarien
Sarina Grauer LA GS/Erweiterung DaZ Sarina Chile, Bulgarien
Katharina Gempel LA GS/Erweiterung DaZ Katharina USA
Susanne Judenhahn LA Gymnasium:Engl/Span/DaZ Susanne USA
Petar Petkov MA Politikwissenschaft/Soziologie/DaF/DaZ PetarPetkov Chile,Bulgarien
Eleonora Miller BA DaF/DaZ Eleonora Serbien

Kurzhinweise zum Umgang mit Wiki

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Liebe IPK-Teilnehmer, wahrscheinlich geht es Euch so wie mir, als ich das erste Mal aktiv auf der Wiki-Plattform etwas gestalten sollte: Bahnhof. Wir werden natürlich im Blockseminar genauer auf die Gestaltungsmöglichkeiten eingeben, aber vorab eine Kurzanleitung, wie Ihre Eure eigene Wiki-HP gestalten könnt. Das wichtigste ist zunächst einmal die Anmeldung, ohne diese können Eure Arbeitsschritte nicht richtig gespeichert werden. Die Anmeldung geschieht wie gewohnt durch die Suche eines User-Namens in Verbindung mit einem von Euch gewählten Passwort.

Generell muß unterschieden werden zwischen BENUTZERSEITE und SEITE BEARBEITEN. Ersters ist das Ergebnis Eurer Veränderungen auf SEITE BEARBEITEN.

Wie gestalte ich nun meine eigene User-Seite? Das einfachste für den Anfang ist wohl, sich im angemeldeten Modus (!) eine User-Seite vorzunehmen, die einem gefällt. Dann geht man auf SEITE BEAREITEN (eben dieser fremden User-Seite). Dort ist es dann möglich, ganz Absätze und tools zu kopieren und sie über die Zwischenablage auf der eigenen SEITE BEARBEITEN-Seite unterzubringen. Nominklatur und Syntax der Web-Befehle hat man damit ebenfalls kopiert. Nun gilt es nur noch, die eigenen Inhalte über die vorgegeben (kopierten) rüber zu schreiben. Nach Betätigung der Vorschau sollte man nicht vergessen, das ganze abzuspeichern!

Hier noch eine Hilfeseite [1]

Durch die Auswanderung nach Deutschland hat sich das Verhältnis der Siebenbürger Sachsen zum Volkstanz in den letzten 25 Jahren verändert.

Gliederung

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  • Einleitung
    • Individualisierung
    • Geschichte der Siebenbürger-sachsen
    • Siebenbürgisch-sächsische Volkstanz
  • Interviewleitfragen
  • Interview

Ìndividualisierung

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In den gegenwärtigen hochentwickelten Geselschaften wird das soziale Leben der Menschen durch Individualisierungsprozesse beeinflusst. Individualisierung bedeutet, dass das Individuum zentraler Bezugspunkt für sich selbst und die Gesellschaft wird. (Nach Matthias Junge)

Individualisierung - ein Prozess in dem die alten Lebensformen sich ablösen. An die Stelle der so genannten Normalbiographie tritt der Zwang für das Individuum sein Leben, seine Biographie und seine sozialen NetzwerkeZunehmend selbst zu gestallten. (aus Brockhaus, B. 10, S.484 (nach Beck))

Individualisierung ist ein Überbegriff für die vielfaltige Individualisierungsprozesse und -diagnose. Sozialer Prozess der Individualisierung hat eine lange Geschichte und kann auch als das Ergebnis eines allgemeinen Modernisierungsprozesses verstanden werden. Das heißt Ergebnis eines Wandels der Gesellschaft (Demokratisierung, Urbanisierung, Industrialisierung). Das Individuum ist selbst ein Produkt dieses Wandels. Matthias Junge stellt moderne Gesellschaft und traditionelle Gesellschaft gegenüber und bezeichnet moderne Gesellschaft als individualistisch und traditionelle als eher kollektivistisch.


Literatur: Junge, Matthias, Individualisierung, 2002, Campus Verlag, Frankfurt/Mein

Siebenbürgen

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  • Herkunft der Siebenbürger Sachsen
 
DE 7 Stühle-Landkarte

Die Bezeichnung „Sachsen“ (Siebenbürger Sachsen) entstammt vermutlich dem Lateinischen Stereotyp jener Zeit Saxones für westliche (überwiegend deutsche) Siedler. Die Ansiedlung der Siebenbürger Sachsen erfolgte unter König Geisa II. (1141 - 1162) nach der Verlegung der Grenze seines Reiches von dem Fluss Mieresch - an die Linie des Flusses Alt. So kamen ungefähr 500 Familien, das sind 2000-3000 Menschen in dieses Gebiet. Zwischen 1211 und 1225 war auch der Deutsche Ritterorden zum Schutz der Bevölkerung nach Siebenbürgen geschickt. In 12 Jh. entwickelte sich Siebenbürgen zu einem Teil der Königreichs Ungarn und hatte fast absolute Unabhängigkeit. 700 Jahre hatte das Land einen autonomen Status, der aber im Jahre 1867 aufgehoben wurde. In diesem Jahr wurde Siebenbürgen als Bestandteil der ungarischen Reichshälfte der Österreichisch-Ungarnischen Monarchie. Im Jahre 1920 wurde Siebenbürgen durch den Vertrag von Trianon durch Rumänien übernommen. Die Siebenbürger bekamen Rumänische Staatsangehörigkeit. Nach dem zweiten Weltkrieg war die Rumänische Staatsangehörigkeit den Sachsen, die zur Deutschen Wehrmacht angezogen worden, aberkannt. Viele Sachsen wurden deshalb nach Russland deportiert um dort bei dem Aufbau des Landes zu helfen. Viele wurden danach nicht nach Siebenbürgen zurück gebracht, sondern nach Deutschland, nach Frankfurt am Oder. Nach der Entlassung gelang es manchen nach Westdeutschland überzuwechseln. So wurden viele Familien getrennt und verloren.

Ende 60-er Jahren nahmen Rumänien und Deutschland diplomatische Beziehungen zur einander auf und so könnten immer mehr Familien sich zusammenfinden und immer mehr Sachsen wanderten zu ihren Verwandten nach Deutschland aus. Ungefähr 65000 Sachsen verließen Rumänien bis 1980, noch 60000 wanderten nachdem die Aussiedlung verstärkt und geregelt wurde aus. Im Jahre 1990, nach der Öffnung der Grenze kam die nächste Welle der Auswanderer, sie ließ in der Mitte 90-er Jahre nur noch gegen 20000 Sachsen in Rumänien.


  • Der siebenbürgisch-sächsische Volkstanz

Als die Vorfahren von Siebenbügern im 12. Und 13 Jh. nach Siebenbürgen enwanderten, brachten sie ihre Tänze und Lieder, so wie die anderen Kulturgüter, gleichsam als Ausdruck ihres innersten Wesens mit. Vieles davom ist im Laufe der bisherigen Jahrhunderte verloren gegangen, vieles hat sich verändert, vieles dazugekommen, und mancher Volkstanz zeigt heute den Einfluss des rumänischen Volkes und anderer mitwohnenden nationalitäten.

In der "Siebenbürgisch-sächsischen Volkskunde" von Adolf Schullerus, die 1926 in Leipzig erschien, wird im Kapitel "Geselligkeit" kurz auch über das Tanzen im 15. und 16. Jahrhundert auf Siebenbürgischen Dörfern berichtet. An jedem zweiten Feiertag der wichtigsten Feste Weihnachten, Ostern und Pfingsten gab es große Tanzunterhaltungen, die aber immer unter Aufsicht des Altknechts, der Altmagd oder sogar des Pfarrers und nach strengen Regeln abliefen. Diese Unterhaltungen begannen stets mit den sogenannten "Irtentänzen", die sowohl Knechte als auch Mägde in Kirchentracht tanzen mussten, selbst im Sommer im schweren Pelz. Dabei führte der Jungaltknecht dem Alter nach jedem Burschen eine Magd zu und wenn es zu viele Mägde waren, sogar zwei oder drei. Der Bursche musste dann mit diesen tanzen.Beim Tanzen hatte man zu schweigen, besonders die Mägde mussten den Mund fest zupressen. In den Pausen, wenn die Mägde sich setzten, mussten die Beine schön nebeneinandergestellt und ein Fuß nach innen gekehrt werden. Laute Unbeherrschtheit war verpönt.

Außer an den Feiertagen durfte die Jugend auch am Sonntagnachmittag mit besonderer Erlaubnis des Pfarrers tanzen.

In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen gab es ein deutliches Aufleben des Kulturaustausches zwischen Siebenbürgen einerseits und Deutschland und Österreich andererseits. Mehrere Volkstanzgruppen besuchten Siebenbürgen und lehrten in Kurzkursen Jugendliche, die sich dafür interessierten, alte deutsche Volkstänze.

Wir können also feststellen, dass bis zum Zweiten Weltkrieg in siebenbürgisch-sächsischen Gemeinden und Dörfern noch manche alten Bräuche und damit auch Tänze lebendig waren. Erwähnt werden muss noch, dass durch die Einwanderung der wegen ihres evangelischen Glaubens aus ihrer österreichischen Heimat vertriebenen Landler eine ganze Reihe österreichischer Tänze eingeführt wurden und Fuß gefasst haben.

Einen Aufschwung nahm die Kulturtätigkeit in Rumänien durch die von der Kommunistischen Partei geschaffene Kulturbewegung "Preis dir, Rumänien" (Cântarea României). Auch in den entlegendsten Dörfern sollten dadurch Chorgesang, Theater, Dichtung und vor allem der Volkstanz gepflegt und verbreitet werden. So wurden auch in den Orten mit deutscher Bevölkerung Volkstanzgruppen gegründet und manche von ihnen haben Beachtliches geleiste In den Jahren 1980 und 1981 leitete Frau Marie Luise Schuster in Hermannstadt Volkstanzkurse mit jungen Lehrkräften aus vielen sächsischen Ortschaften. So wurden die Volkstänze überall verbreitet und neu belebt.

Literatur:

Schuster, Marie Luise, 1981: Deutsche Volkstänze, die man in Siebenbürgen tanzte und zum Teil noch tanzt. Hermannstadt.

  • Allgemeine Fragen
    • Wie alt bist/sind du/Sie?
    • Wo bist du/ sind Sie geboren?

1. Was ist/war deine/Ihre Motivation zum Tanzen?

2. Was sind/waren die Voraussetzungen und was muss man können um tanzen zu dürfen?

  • Welche Fähigkeiten muss man lernen und wie lange dauert es, bis man autreten darf?
  • Mit wieviel Jahren hast du angefangen und warum?

3. Zu welchen Anlässen wird/wurde der Volkstanz getantz?

4. Welche Rolle, deiner/Ihrer Meinung nach, spielt der Volkstanz in der Siebenbürgischen Kultur?

5. Wie, deiner/Ihrer Meinung nach, hat die Umsiedlung nach Deutschland den Tanz beeinflußt?

Interviews

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"Befragter 1"

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  • Rahmendaten: Geschlecht: männlich, Alter: 29 Jahre, Herkunft: geboren in Siebenbürgen, mit 7 mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen.

"Befragter 2"

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  • Rahmendaten: Geschlecht: weiblich, Alter: 26 Jahre, Herkunft: geboren in Augsburg, Deutschland.
  • Transkription des Iinterviews: /Interview Befragter 2

"Befragter 3"

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  • Rahmendaten: Geschlecht: männlich, Alter: 56 Jahre, Herkunft: geboren in Siebenbürgen, mit 35 nach Deutschland ausgewandert.
  • Transkription des Iinterviews: /Interview Befragter 3

"Befragter 4"

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  • Rahmendaten: Geschlecht: weiblich, Alter: 51 Jahre, Herkunft: geboren in Siebenbürgen, mit 30 Jahren nach Deutschland gekommen.

Interviewauswertung

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Beide ältere und jüngere Generationen haben relativ gleiche Motivation zum Tanzen: Spaß am tanzen, Unterhaltung, Pflege der Tradition und Kultur. Vorrausetzungen zum Tanzen sind heute wie auch vor 25 Jahren nicht hoch, man braucht Taktgefühl und Willen zum tanzen, Übung um auftreten zu können. Für die jüngeren Probanden war das die persönliche Wahl zu einer Tanzgruppe zu kommen um das Tanzen zu lernen. Die älteren Probanden lernten Tanz selbstverständlich in der Jugend. Die Anlässe für den Volkstanz bleiben nach wie vor Feste, Feiertage und Veranstaltungen mit kulturellem Hintergrund. Für ältere Probanden waren die Möglichkeiten zum tanzen aber religionsbedingt - die Fastenzeit war unangemessen zum tanzen. Für die jüngeren Probanden stellt der Tanz nicht nur Tradition sondern auch Unterhaltung und eine Möglichkeit zum selbstausdruck dar. (Tanzen als Unterhaltung auf Geburtstagen und Hochzeiten). Nach der Meinung beider Generationen ist der Volkstanz ein sehr bedeutsames Teil der Siebenbürgischer Kultur, ein Mittel sich auszudrücken und eigene Kultur zu repräsentieren. Jüngere wie auch ältere Probanden sind der Meinung, dass der Volkstanz sich wesentlich verändert hat. Der Tanz, wie die Leute selbst ist offener und anspruchsvoller geworden.


Nach der Auswertung der Interviews ist es bestätigt, dass der Siebenbürgischer Volkstanz wie auch das Verhältnis der Siebenbürger Sachsen zum Tanz sich durch die Umsiedlung nach Deutschland verändert hat. In Deutschland haben die Auswanderer Recht auf ihre Privatsphäre und Private Entscheidungen die von der Gruppe nicht beeinflusst werden, wie z.B. das Recht selber zu entscheiden, ob man sich mit der Kultur und Tradition durch das Tanzen identifizieren möchte. Im Gegensatz zur kollektivistischen Gesellschaft dominieren in der Individualistischen Gesellschaft individuelle Interesen.