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Öffentliche Wissenschaft im Web 2.0

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Diese Seite ist Teil von Christian Spannagels öffentlichem Lab Notebook. Jeder darf hier gerne ändern/ergänzen/kommentieren/Fragen stellen/…


Auf dem BarCamp Stuttgart am 27. und 28. September 2008 und auf dem EduCamp vom 10.-12. Oktober 2008 möchte ich jeweils eine Session zum Thema "Öffentliche Wissenschaft im Web 2.0" anbieten und mit euch dort Möglichkeiten und Grenzen der öffentlichen Wissenschaft vor allem unter Verwendung von Web-2.0-Anwendungen diskutieren.

Wer sich vorab schon mal informieren möchte: Ich stelle hier in den nächsten Tagen ein paar Infos, Links usw. ein. Außerdem könnt ihr hier schon Wünschen / Anregungen / Ideen für die Sessions äußern. Gibt es einen Punkt, der euch besonders interessiert? Was sollten wir auf jeden Fall diskutieren?

Die Diskussionsbeiträge der Sessions werde ich dann auch hier einstellen. Und vielleicht gelingt es mir auch, die Sessions bzw. die Einstiegsvorträge zu streamen. Alle Infos dazu werde ich hier bekannt geben.

Das Streamen auf dem BarCamp Stuttgart wird vermutlich nicht funktionieren, da die Veranstalter bekannt gegeben haben, dass nicht viel WLAN-Bandbreite zur Verfügung stehen wird. Dann werde ich das lieber nicht versuchen, um nicht die anderen Teilnehmer internetmäßig lahmzulegen. Vielleicht klappt's auf dem EduCamp.
Auch auf dem EduCamp wird diese Session nicht gestreamt. Ich werde aber einen ScreenCast aufnehmen und diesen in den nächsten Tagen ins Netz stellen. --141.20.192.216 13:16, 11. Okt. 2008 (CEST)

Der Screencast ist jetzt online und kann angesehen werden.


Motivation für öffentliche Wissenschaft

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"Die Deutschen, und sie nicht allein, besitzen die Gabe, die Wissenschaften unzugänglich zu machen." (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Das Zitat beschreibt recht gut, dass es eine gewisse Kluft zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gibt. Das, was Wissenschaftler tun, ist der Gesellschaft oft schwer begreifbar zu machen. Das Problem der Kommunikation wissenschaftlicher Inhalte und Prozesse ist heute mit Sicherheit noch viel schwieriger als zu Goethes Zeiten. Insbesondere durch die hohe Spezialisierung innerhalb der Wissenschaften sind Inhalt, Kontext und Nutzen dessen, was Wissenschaftler tun, kaum verstehbar (nicht einmal für Wissenschaftler eines anderen Teilgebiets derselben Disziplin).
  • Darüber hinaus wird Wissenschaft oft vorgeworfen, sie sei zu theoretisch und würde an der Praxis vorbeiarbeiten. Man sagt, Wissenschaft finde im "Elfenbeinturm" statt. Eine Diskussion mit "Praktikern" kann aber wertvollen Input für Wissenschaftler liefern (und umgekehrt können die "Praktiker" von der Diskussion mit den "Theoretikern" profitieren).
  • Beispiel aus meinem eigenen Arbeitsgebiet: Ich arbeite im Bereich der Mathematik- und Informatikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Dort beschäftigen wir uns z.B. mit der Frage, wie man Kinder und Jugendliche dazu bringen kann, mathematische bzw. informatische Kompetenzen zu entwickeln. Auf Seiten der praktizierenden Lehrer existieren oft Vorbehalte gegen das, was wir tun und vermitteln ("Die PH ist zu weit von der Praxis weg. In der Schule läuft es anders." usw.) Genauso existieren mit Sicherheit aber auch Vorbehalte auf der Seite der Wissenschaft ("Lehrer machen seit Jahrzehnten immer das gleiche, entwickeln sich nicht weiter" usw.) Mein Anliegen ist es, diese Vorurteile und Vorbehalte abbauen zu helfen. Insbesondere möchte ich in meiner eigenen wissenschaftlichen Tätigkeit mit Menschen gemeinsam Ideen entwickeln, die im selben Gebiet arbeiten, aber die Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven sehen. Dies führt direkt zum Aspekt der "kollektiven Wissenskonstruktion".
  • Kollektive Wissenskonstruktion unter Beteiligung von Wissenschaftlern und Nichtwissenschaftlern. Dieser Punkt ist mir besonders wichtig. Unter öffentlicher Wissenschaft sollte nicht nur das Offenlegen der Ergebnisse verstanden werden, sondern das Öffnen des gesamten wissenschaftlichen Prozesses. Dadurch wird es anderen Personen (Wissenschaftlern und Nicht-Wissenschaftlern) möglich, sich am Prozess der Wissensproduktion zu beteiligen. Hierbei kommen Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Ecken zusammen, um in einem interdisziplinären Kontext an einem gemeinsamen Problem zu arbeiten (Modus 2 der Wissensproduktion nach Gibbons et al.).
  • Weiterer, aus meiner persönlichen Sicht aber eher untergeordneter Aspekt: Wissenschaftler legen ihre Tätigkeiten offen und begründen und rechtfertigen dabei ihre Aktivitäten gegenüber denjenigen, die sie bezahlen (öffentliche Gelder).

Traditionelle Formen öffentlicher Wissenschaft

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Im Buch Öffentliche Wissenschaft von Faulstich werden zahlreiche Formen traditioneller Wissenschaft genannt. Diese sind im Wesentlichen Formate, in denen wissenschaftliche Ergebnisse für Laien verständlich erläutert werden (Wissenschaftstransfer):

  • öffentliche Vorträge
  • VHS- und Seminarkurse
  • populärwissenschaftliche Zeitschriften und Wissenschaftssendungen im Fernsehen
  • Museen und Science Centers (mit "Hands-on-Activities")
  • ...

Diese Formate vermitteln aber tendenziell den Eindruck, wissenschaftliche Erkenntnisse müssen den "ungelehrten Nichtwissenschaftlern" beigebracht werden. Der Wissenstransfer ist hier überwiegend unidirektional. Sicherlich können Nichtwissenschaftler von den Erkenntnissen von Wissenschaftlern ohne Frage profitieren. Aber umgekehrt können auch Wissenschaftler von Nichtwissenschaftlern viel lernen, wertvolle Anregungen erhalten usw. Ich verstehe unter öffentlicher Wissenschaft, dass Wissenschaftler und Nichtwissenschaftler gemeinsam an Projekten / Produkten / Erkenntnissen arbeiten und dabei aus unterschiedlichen Perspektiven und mit unterschiedlichen Erfahrungshintergründen die Welt verbessern. Dabei können kollaborative Web-2.0-Anwendungen wertvolle Werkzeuge sein.

Öffentliche Wissenschaft im Web-2.0

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Hier einige Ideen, wie man öffentliche Wissenschaft unter Nutzung von Web-2.0-Tools betreiben kann:

  • Man kann sich ein öffentliches Forschungsprofil oder Lab Notebook in Form eines Wikis anlegen und dort seine wissenschaftliche Arbeit darstellen und mit anderen diskutieren usw. Beispiel: mein Forschungsprofil, dessen Teil auch diese Wikiseite hier ist.
  • Eine mittlerweile fast schon weit verbreitete Form öffentlicher Wissenschaft ist das Führen eines Wissenschaftsblogs. Davon gibt's eine Menge im Wissenschaftscafé. Dadurch kann man mit zahlreichen Personen auch außerhalb des wissenschaftlichen Betriebs in Kontakt kommen und Diskussionen führen. Gleichzeitig muss man versuchen, beim Schreiben der Artikel auch eine angemessene Sprache zu wählen, dass auch Nicht-Eingeweihte die Ausführungen nachvollziehen können. Dadurch durchdringt man die Inhalte mitunter besser und lernt, die Dinge, mit denen man sich beschäftigt, zu relativieren und aus anderen Perspektiven zu sehen. Weblogs werden so zu Denkwerkzeugen und Diskurswerkzeugen beim wissenschaftlichen Arbeiten.
  • Man kann wissenschaftliche Vorträge streamen oder aufzeichnen und asynchron im Netz zur Verfügung stellen, damit auch andere Personen daran teilhaben können. Darüber hinaus richte ich mittlerweile zu jedem Vortrag eine Wiki-Seite ein, sodass man auch über die übliche 10-Minuten-Diskussion am Ende eines Vortrags hinaus mit den Teilnehmern weiterdiskutieren kann (den Link teile ich am Ende des Vortrags den Zuhörern mit, und Diskussionsbeiträge am Ende der Präsentation werden auch gleich dort stichpunktartig festgehalten). Darüber hinaus kann z.B. über eine Twitterwall schon während des Vortrags auch Zuschauern des Streams die Möglichkeit gegeben werden, sich interaktiv zu beteiligen, Fragen zu stellen usw. Ein Beispiel, bei dem wir viele dieser Dinge ausprobiert haben, ist der Vortrag von Mo, Tim und mir auf der DeLFI-Tagung 2008 gewesen: Nachlese.
  • Mir ist wichtig, dass wir Möglichkeiten öffentlicher Wissenschaft im Web 2.0 sowohl im Bereich der Forschung als auch im Bereich der Lehre diskutieren (letzteres wird häufig ausgeklammert und "Wissenschaft" mit "Forschung" gleichgesetzt). --Cspannagel 22:09, 23. Sep. 2008 (CEST)
    • So kann man sich beispielsweise auch eine öffentliche "Philosophy of Teaching" als Wiki anlegen, in der man seine didaktisch-methodischen Entscheidungen offen legt. Studierende können dort nachlesen und diskutieren, Verbesserungsvorschläge machen usw. Beispiel: meine Philosophy of Teaching und die dazugehörige Diskussion.
  • Weitere Ideen auf openscientists.org


Bitte kommentiert und ergänzt auch eure eigenen Ideen!

Hier sind eure weiteren Gedanken:

  • Ich könnte mir vorstellen Vorlesungen, Seminare durch Web 2.0 Tools nach Außen zu öffnen und Nichtstudenten an den Inhalten teilhaben zu lassen. Das könnte zu mehr Transparenz beitragen, Praktiker anziehen, Diskussionen zwischen Studenten und der Öffentlichkeit anregen und nicht zuletzt auch die Arbeit der Universität auf den Prüfstand stellen. Prüfstand, im Sinne, ob die Ausbildung zeitgemäß und den Bedürfnissen der Wirtschaft und Gesellschaft (...) angepasst ist (Diskurs). Ich stelle mir das wie eine Barcamp Veranstaltung vor, die nach Außen projiziert wird und die Zuschauer zu Akteuren macht und mit einbindet.

Beispiele

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Beispiel 1: Diskussion wissenschaftlicher Themen in Wikis

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Momentan schreibe ich gerade an einem Artikel über Prozessorientierung in der Didaktik. Dabei möchte ich gerne andere Menschen in die Diskussion mit einbeziehen, um Anregungen zu erhalten und meine eigenen Konzepte zu verifizieren. Dies verwirkliche ich folgendermaßen:

  • Ich lege eine Wiki-Seite an, auf der ich meine Gedanken stichpunktartig festhalte und entwickle.
  • Ich teile diese Seite in twitter mit und versuche dadurch, andere Personen zum Mitmachen anzuregen. In diesem konkreten Beispiel habe ich auch Antworten von Vogelwarte und primabima erhalten.
  • Wenn sich in der Blogosphäre eine Gelegenheit ergibt, dann mache ich ebenfalls auf diese Wiki-Seite aufmerksam, um mit anderen interessanten Personen über das Thema ins Gespräch zu kommen, wie beispielweise hier.
  • Demnächst werde ich auch einen kleinen Artikel darüber in meinem Weblog schreiben, damit noch mehr Menschen auf dieses kleine Projekt aufmerksam werden. Ich versuche dadurch, interessante Diskussionen entstehen zu lassen.

Beispiel 2: Öffnung wissenschaftlicher Vorträge

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Folgendes Beispiel von der DeLFI-Tagung 2008 soll das Öffnen wissenschaftlicher Vorträge illustrieren. Dabei wird das Ziel verfolgt, dass Vorträge möglichst über den singulären zeitlichen Rahmen hinaus, in dem sie normalerweise stattfinden, zu Diskussion und Interaktion anregen:

  • Mo, Tim und ich haben einige Tage vor unserem Vortrag eine Wiki-Seite angelegt, auf der bereits Fragen gestellt und Anregungen gegeben werden konnten. Das Ganze wurde habe ich in meinem Weblog angekündigt, und zwar unter Nutzung eines Videos auf YouTube. Da ich dieses Video mit dem Tagungs-Tag versehen hatte, erschien es auch automatisch im Nachrichten-Stream der zur Tagung gehörigen Community-Plattform. Darauf hin wurde bereits im Vorfeld des Vortrags im Wiki ein Hinweis eingestellt.
  • Während des Vortrags wurde die Präsentation über ustream.tv gestreamt, sodass auch Personen synchron teilnehmen konnten, die nicht direkt vor Ort waren. Dieser Stream wurde auf der Wiki-Seite und per Twitter angekündigt.
  • Zusätzlich zur Folienpräsentation wurde in dem Raum eine Twitterwall angezeigt (Mo hat gemeinsam mit Studierenden in Aachen ein eigenes prototypischen System, Twittopia, dafür implementiert). So hatten alle Teilnehmer im Raum die Möglichkeit, während des Vortrags kleine Kommentare oder Fragen über Twitter abzusetzen bzw. die Fragen der anderen zu beantworten. Ebenso konnten die auswärtigen Teilnehmer per Twitter mit den Personen im Raum interagieren.
  • Der Vortrag wurde nicht nur gestreamt, sondern auch als Bildschirmvideo aufgezeichnet. Dieses Bildschirmvideo kann nun im Nachhinein noch jederzeit angesehen werden.
  • Die Diskussion im Anschluss an den Vortrag wurde von einer Teilnehmerin gleich im Wiki protokolliert. Anschließend haben wir dies aufbereitet. Das Wiki steht jetzt weiterhin zur Diskussion zur Verfügung. Jeder, der sich den Vortrag im Bildschirmvideo ansieht, kann dort mitdiskutieren.
  • Im Nachhinein kann man als öffentlicher Wissenschaftler auch gezielt Personen auf diese "Vortragsumgebung" im Netz aufmerksam machen. So habe ich beispielsweise auf einen Weblogbeitrag von Daniel Ehniss mit einem Hinweis auf die Wiki-Seite reagiert. So entsteht auch nach einem Vortrag, der "eigentlich" nur 30 Minuten dauert, eine nachhaltige Diskussionsumgebung durch die Vernetzung im Web 2.0.

Beispiel 3: Diskussion der eigenen Lehrprinzipien in einem Wiki

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  • Ich habe meine Lehrprinzipien in meiner öffentlichen Philosophy of Teaching in einem Wiki beschrieben.
  • Auf der dazugehörigen Diskussionsseite können Studierende mir Feedback geben, Verbesserungsvorschläge machen und die Prinzipien mit mir diskutieren.

Zum Stöbern und Weiterlesen

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  • Wir haben das Netzwerk openscientists.org gegründet, in dem das Konzept der öffentlichen Wissenschaft diskutiert werden kann. Dort sind auch zahlreiche Literaturstellen und Links zum Thema zu finden. Jeder darf dort natürlich auch mitmachen!
  • Sehr viele Anregungen habe ich aus Diskussionen innerhalb der Gruppe Neuron! erhalten. Großes Vorbild für das Arbeiten als öffentlicher Wissenschaftler ist für mich Jean-Pol Martin, von dem ich mir einige Arbeitsweisen abgeschaut habe (wie beispielsweise die Arbeit hier im Wiki).
  • In meinem Weblog habe ich einige Beiträge im Themenfeld öffentliche Wissenschaft geschrieben. In den Diskussionen dort gibt es auch zahlreiche Anregungen und Trackbacks, die es sich zu verfolgen lohnt! Interessant in diesem Zusammenhang ist vielleicht auch mein erster Weblog-Beitrag zum Thema.
  • Es gibt mittlerweile auch die XING-Gruppe Open Scientists. Interessierte einfach beitreten!

Diskussion

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Gibt es schon Anregungen / Fragen / Ideen im Vorfeld der Barcamp-Sessions? Einfach hier eintragen!

  • Ich beobachte diesen Weg mehr Beiträge bereits im Vorfeld einzusammeln mit Interesse und bin sicher beim BarCamp in der Session dabei. Planst du auch auf aktuelle Entwicklungen (und die zeitlosen Herausforderungen) im E- und Blended Learning einzugehen? Grüße, Martin Koser
    • Es freut mich, dass du zu der Session kommen willst! Was genau meinst du mit "Herausforderungen" im Zusammenhang mit E-Learning und öffentliche Wissenschaft? Ich plane, speziell auf Web-(2.0)-Tools im Zusammenhang mit öffentlicher Wissenschaft einzugehen, auch in der Lehre (z.B. das, was Alexander oben geschrieben hat, z.B. das Streamen von Veranstaltungen). Ich weiß aber nicht, ob es das ist, woran du gerade denkst... --Cspannagel 23:28, 22. Sep. 2008 (CEST)
      • Dabei denke ich an Herausforderungen wie Nutzerakzeptanz, aber auch an die Herausforderungen/Probleme/Widerstände, die sich durch die Transparenz des Lernprozesses ergeben. Beide Punkte hängen natürlich zusammen - die Transparenz von E-Learning, bspw. mit Wikis schreckt ja manchmal die Lernenden ab. Also Dinge die tendenziell mehr den "lehrenden" Wissenschaftler beschäftigen ... ?
        • Wichtiger Punkt mit der Problematik der Transparenz. Viele Personen (nicht nur Lernende, auch Wissenschaftler) haben Angst davor, Fehler öffentlich zu machen (ich vermute, das sprichst du mit diesem Problem an?). Ich denke aber, dass das große didaktische Chancen bietet. Hier kann man deutlich machen, was es heißt, mit Fehlern konstruktiv umzugehen und Fehler als Lernchancen zu begreifen. Man muss hierzu in einer Lehrveranstaltung natürlich die entsprechende Atmosphäre schaffen, d.h. von Anfang an klar machen, dass es beim Einsatz von Web-2.0-Tools gerade der Clou ist, dass Fehler reichhaltige Lerngelegenheiten nach sich ziehen können, einfach weil andere die Fehler korrigieren und damit alle daraus lernen können. --Cspannagel 22:03, 23. Sep. 2008 (CEST)
          • Ich habe zur Fehlerproblematik übrigens mal einen Blogbeitrag geschrieben. --Cspannagel 22:06, 23. Sep. 2008 (CEST)
  • Vielleicht sollte man auch diskutieren, was es für Wissenschaftler bedeutet, dass in Wikipedia keine Theoriefindung stattfinden soll. Heißt das, dass Wissenschaftler dort nicht publizieren sollen?
Ist die Suche nach Wissenschaftlern als Artikelschreibern nicht ernst gemeint und sollten sie statt dessen alle nur in Wikiversity schreiben?
Darf ich die Tatsache, dass es einen Benutzer:cspannagel nur in Wikiversity, aber nicht in der Wikipedia gibt, so verstehen, dass du das auch so siehst? Benutzer:Jeanpol argumentiert bisher ja anders. --Cethegus 06:49, 23. Sep. 2008 (CEST)
Interessante Fragen. Wissenschaftler können natürlich zunächst mal auch "etabliertes" Wissen ihres Gebiets einbringen - also die Tatsache, dass Theoriefindung nicht erlaubt ist, sollte zunächst einmal keinen Wissenschaftler davon abhalten, sich in Wikipedia zu beteiligen. Ich persönlich würde es allerdings gut finden, wenn man auch Theoriefindung dort betreiben dürfte. Man könnte dies ja irgendwie kennzeichnen (z.B. als "Theoriefindungsartikel" oder so). Ich selbst habe übrigens einen Wikipedia-Account und habe dort auch schon ein bisschen was eingebracht. Allerdings heiße ich dort nicht cspannagel, sondern Renfield. :-) --Cspannagel 22:03, 23. Sep. 2008 (CEST)
  • Interessantes Topic, ich denke ein hier auch sehr oft übersehenes Thema ist gerade für Naturwissenschaften, mathematische Gleichungen sinnvoll im Internt zu publizieren. Es gibt zwar MathML, aber dass man damit eine etwas anspruchsvollere Gleichung im Browser dargestellt bekommt, ist ein verflixt großes Problem.
    • Bei Wikimedia beispielsweise scheint das kein Problem zu sein, weil man dort TeX einbinden kann. Aber viele Systeme ermöglichen das tatsächlich nicht... --Cspannagel 22:30, 23. Sep. 2008 (CEST)
  • Mit Blick auf öffentliche Wissenschaft sollte noch stärker an Kollaboration gedacht werden. Tools wie mendeley zeigen hier einen ersten Weg auf. Auch das Biblionetz von Beatdoebli ist ein weiterer Wegweiser Beats Biblionetz. - In der Zukunft wünsche ich mir noch mehr "Sammelplätze", in denen man z.B. gemeinsam Texte kommentiert (vgl. Inklng) oder Call for Papers sammelt.
    Gruß Frieder aus Heidelberg

Diskussion auf dem BarCamp Stuttgart

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Mitschrift der bcStuttgart-Session (vielen Dank an Hannes fürs Protokollieren!):

  • Teilnehmer: Problematik "Wissenschaft im Elfenbeinturm" bleibt als Elfenbeinturm2.0 erhalten, wird nur auf ein neues Medium übertragen. Die Haltung "Kommt zu mir" bleibt. Vorschlag die Inhalte auf anderen Seiten einzubinden, statt auf Wikis zu posten.
  • Christian: Das Wiki wird genutzt zur gezielten Diskussion mit Vortragsbesuchern, ehemaligen Studenten & individuellen Teilnehmern.
  • Teilnehmer: Beispiel LHC - Erklärung der Physik auf verständliches Niveau heruntergebrochen und in den öffentlichen Medien angeboten.
  • Teilnehmer: Wissenschaftler müssen ihre Arbeit mehr öffnen (Stichwort Glasturm), und außerdem den Kontakt zu anderen Projekten hält (Kommentarfunktionen nutzen).
  • Teilnehmer: Trennung der verschiedenen Stadien der wissenschaftlichen Forschung
  • Teilnehmer: Alle Inhalte sind zwar im Internet hinterlegt, jedoch fällt es schwer diese zu finden, vor allen Dingen für Laien. Auch fehlt die Erklärung für Laien.
  • Teilnehmer: Problematik des Urheberrechts bei frühzeitiger Veröffentlichung im Netz
  • Christian: Frühe Nennung ist durch den guten Stil und den Zitierrichtlinien eher ein Vorteil
  • Teilnehmer: Blogquellen sind allgemein nicht anerkannt
  • Teilnehmer: Zwei Definitionen fehlen: "Was ist Wissenschaft?" "Wer ist die Öffentlichkeit?"
  • Christian: Dunstkreis aus Studenten, Kollegen & Lehrern, potentiell jeder.
  • Teilnehmer: Wird der Wissenschaftler in einem Blogkommentar ernst genommen, oder gilt er nur als Klugscheißer vom Dienst.
  • Teilnehmer: Sender- & Empfänger. Wer ist wer?
  • Teilnehmer: Wollen die Leute mehr wissen, will die Wissenschaft mehr Öffentlichkeit?
  • Teilnehmer: Beispiel: Warum Bloggt ein guter Mann nicht: 1. Sein Stil ist zu progressiv für die Öffentlichkeit, 2. Er denkt in 10-Seiten Artikeln, nicht in Blogartikeln.

Die Diskussion habe ich in einem Weblog-Artikel aus meiner Sicht zusammengefasst. Außerdem gibt es noch einen Blogbeitrag bei Xooyoo zur Session.

Diskussion auf dem EduCamp in Berlin

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  • Christian: Wie könnte man noch öffentliche Wissenschaft im Web 2.0 betreiben? Welche Chancen und Grenzen gibt es für öffentliche Wissenschaft?
  • Teilnehmer: Hirachisierung der Informationen zu Open Science? #Informationsflut
  • Christian: Bisher wenig Informationen und wenig Teilnahme. Überlegungen für Zukunft aber sinnvoll.
  • Teilnehmer: Zielgruppe bei Open Science?
  • Christian: Keine komplette Öffentlichkeit, sondern Versuch relevante Zielgruppe zu erreichen.
  • Teilnehmer: Welche Öffentlichkeit wird angesprochen? Wie öffentlich ist Open Science? Welche Grundkenntnisse braucht die angeprochene Zielgruppe um sinnvoll diskutieren zu können? Was macht man mit unpassenden Diskussionsbeiträgen?
  • Christian: Thema bestimmt die Vorraussetzungen bei der Zielgruppe.
  • Teilnehmer: Technische Hürde für Wissenschaftler. Zwang bestimmte Technologien zu nutzen. (Widerspricht "So einfach wie möglich")
  • Christian: Räume für Thema und Diskussionen. Gezielte Nutzung von "Räumen", Technologien, um die passende Zielgruppe anzusprechen. Nutzung vieler Medien und Kanäle um möglichst viele mit einzubiehen.
  • Teilnehmer: Unpassende Rückmeldung spiegelt trotzdem Interesse wieder. Das ist öffentliche Wissenschaft.
  • Teilnehmer: Wie Wissenschaftlern vermitteln, mit unpassenden Rückmeldungen der Öffentlichkeit umzugehen? Strategien beim Umgang mit Öffentlichkeit?
  • Teilnehmer: Rechtfertigung vor Öffentlichkeit. Wie geht man mit Kritik und fehlenden Möglichkeiten zur Veränderung des Wissenschaftsbetriebs um?
  • Teilnehmer: Welche Feedback-Kultur bringen die eingesetzen Medien mit sich? Wie kann man diese Feedback-Kultur gestalten?
  • Christian: Wissenschaftler müssen hier Vorbild sein. Kritik ernst nehmen und anständige Rückmeldung geben.
  • Teilnehmer: Diskurs mit Öffentlichkeit bisher (Zeitschriften ect.) ohne Feedback-Funktion. Allgemein wenig Diskurs in den Wissenschaften. Web2.0-Tools ermöglichen Öffnung.
  • Christian: Wissenschaft als Prozess, kein fertiges Produkt, dass sich Rechtfertigen muss.
  • Teilnehmer: Mehr Vernetzung, mehr Diskussion -> Gründung einer neuen Wissenschaftskultur mit Gleichgesinnten.
  • Teilnehmer: Zeit-Kapazitäten bei Wissenschaftler unvereinbar mit Nutzung von Web2.0-Technologien
  • Christian: Feedback kann dem Wissenschaftler weiterhelfen. Kein Zwang zur Öffnung.
  • Teilnehmer: Öffentliche Wissenschaft als Zukunftsmodell zur Kontrolle der Wissenschaft?
  • Teilnehmer: Geld kontrolliert die Wissenschaft.
  • Teilnehmer: Öffnung bringt Informationen über Forscher und Wissenschaftler. Zukunft des Lernens individuell und Institutionsübergreifend?
  • Teilnehmer: Politische Forderung nach Anerkennung der Öffentlichkeitsarbeit als Teil der Arbeit eines Wissenschaftlers.
  • Teilnehmer: Zukunft der Reputation durch kontinuierliche öffentliche Beschäftigung mit dem Thema. Messung der Vernetzung und Veröffentlichung von Content als Reputationsbasis.
  • Teilnehmer: Wissenschaftsbetrieb erschwert die Öffentlchkeitsarbeit, weil Elfenbeinturmforscher gefragt ist. (Berufungskommision)
  • Christian: Forderung nach Änderung der Berufungsbedingungen.

Danke, Robert, für's Mitschreiben!

Ideen für den Open Space:

  • Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, öffentlichen Wissenschaft im Web 2.0 durchzuführen?
  • Wie kann man andere Wissenschaftler für diese Konzepte begeistern? Welche Einwände gibt es?
  • Gibt es noch weitere Ideen für den Open Space? Bitte hier eintragen!
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