Endomorphismus/Eigenräume/Beziehungen/Textabschnitt

Wir haben in Fakt gesehen, dass der Eigenraum zu der Kern des Endomorphismus ist. Wesentlich allgemeiner als in Fakt gilt die folgende Charakterisierung.


Es sei ein Körper, ein -Vektorraum und

eine lineare Abbildung. Es sei .

Dann ist

Es sei . Dann ist genau dann, wenn ist, und dies ist genau bei der Fall, was man als schreiben kann.

Insbesondere ist ein genau dann ein Eigenwert von , wenn nicht injektiv ist. Für ein gegebenes lässt sich diese Eigenschaft einfach mit Hilfe eines linearen Gleichungssystems (oder der Determinante) überprüfen und ebenso der Eigenraum berechnen. Dagegen ist es kein lineares Problem, zu entscheiden, ob überhaupt Eigenwerte besitzt und diese zu bestimmen. Wir werden weiterhin eine lineare Abbildung dadurch untersuchen, dass wir die Differenzen zu den Streckungen für verschiedene betrachten.

Bei einer -Matrix muss man den Kern der Matrix bestimmen. Wenn man beispielsweise wissen möchte, ob die Matrix den Eigenwert besitzt, so sieht man anhand von

sofort, dass dies nicht der Fall ist.



Es sei ein Körper, ein -Vektorraum und

eine lineare Abbildung. Es seien Elemente in .

Dann ist

Es sei . Dann ist

Also ist

woraus wegen direkt folgt.



Es sei ein Körper, ein -Vektorraum und

eine lineare Abbildung. Es seien Eigenvektoren zu (paarweise) verschiedenen Eigenwerten .

Dann sind linear unabhängig.

Wir beweisen die Aussage durch Induktion nach . Für ist die Aussage richtig. Es sei die Aussage also für weniger als Vektoren bewiesen. Betrachten wir eine Darstellung der , also

Wir wenden darauf an und erhalten einerseits

Andererseits multiplizieren wir die obige Gleichung mit und erhalten

Die so entstandenen Gleichungen zieht man voneinander ab und erhält

Aus der Induktionsvoraussetzung folgt, dass alle Koeffizienten , , sein müssen. Wegen folgt  für und wegen ist dann auch .



Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler -Vektorraum. Es sei

eine lineare Abbildung.

Dann gibt es maximal viele Eigenwerte zu .

Beweis

Siehe Aufgabe.

Insbesondere besitzt ein Endomorphismus auf einem endlichdimensionalen Vektorraum nur endlich viele Eigenwerte.