Friedensvertrag für pädagogische Einrichtungen

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Wir wollen auch in Zukunft zufrieden und professionell zusammenarbeiten. Damit das gelingt, gilt es einiges zu beachten und zu tun. Vor allem für den Fall, dass ich verärgert bin, stimme ich daher Folgendem zu:

1.     Ich werde alles unterlassen „Sei es durch Worte, Gesten oder Taten“, was weiteren Schaden verursachen, oder den Ärger eskalieren lassen könnte.

2.     Ich werde meinen Ärger nicht unterdrücken.

3.     Ich werde meinen Atem beachten und versuchen, zu meinem inneren Frieden zurückzukehren.

4.     Ruhig und innerhalb von 24 Stunden werde ich der Person, die meinen Ärger ausgelöst hat meinen Ärger und mein Leiden mündlich mitteilen.

5.     Ich werde bei der anderen Person um ein zeitnah zu führendes Gespräch bitten, um den Vorfall ausführlicher zu besprechen.

6.     Ich werde nicht sagen: „Ich bin nicht ärgerlich. Ich leide nicht. Es ist alles in Ordnung.“

7.     Ich nehme mir Zeit, in Ruhe und mit klarem Blick mein Leben im Alltag zu betrachten.

8.     Insbesondere betrachte ich:

a.     ob ich selber ungeschickt und nicht genügend achtsam war

b.     ob ich durch meine Verhaltensweisen und durch in der Vergangenheit wurzelnde Gewohnheiten die andere Person verletzt habe

c.      wie meine innere Bereitschaft für Ärger die primäre Ursache meines Ärgers ist

d.     wie die andere Person ebenfalls leidet

e.     wie ihr Umgang mit ihren Leiden meinen Ärger wachsen lässt

f.      wie die andere Person sich von der Last des Leidens zu erleichtern sucht

g.     dass ich nicht wirklich zufrieden/glücklich sein kann, solange die Person leidet

Ich werde mich sofort entschuldigen, ohne bis zum vereinbarten Gespräch zu warten, wenn ich Ungeschicklichkeit und Unachtsamkeit bei mir bemerkt habe.

Ich werde das vereinbarte Gespräch verschieben, wenn ich mich nicht ruhig genug dafür fühle.

Für den Fall, dass ich eine andere Person ärgerlich gemacht habe, stimme ich Folgendem zu:

1.     Ich werde die Gefühle der anderen Person achten, sie nicht verspotten oder ins Lächerliche ziehen und ihr genug Zeit geben, sich zu beruhigen.

2.     Ich werde sie nicht zu einer sofortigen Diskussion drängen.

3.     Ich werde die Gesprächsanfrage der anderen Person bestätigen und ihr versichern, dass ich da sein werde.

4.     Ich werde meinen Atem beachten und versuchen, zu meinem inneren Frieden zurückzukehren, um in Ruhe und mit klarem Blick Folgendes zu beachten:

a.     Meine Anteile an Unfreundlichkeit und Ärger, sowie meine Verhaltensmuster und Gewohnheiten, die die andere Person ärgerlich bzw. unglücklich machen

b.     Möglicherweise habe ich versucht, die Last meines eigenen Lebens leichter zu machen, indem ich der anderen Person Leid zufügte

c.      Indem ich der anderen Person Leid zufüge, füge ich mir selber Leiden zu

Wenn ich Ungeschicklichkeit und Unachtsamkeit bei mir erkannt habe, werde ich mich sofort entschuldigen, ohne bis zum vereinbarten Gespräch zu warten, und ohne den Versuch zu machen, mein Verhalten zu rechtfertigen.

Unterzeichnet am                                            von


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Ein Bericht über den Friedensvertrag und andere pädagogische Rituale findet sich hier:

„Schön, dass du da bist!“ (Selbst)fürsorgende und demokratiefördernde Rituale im pädagogischen Alltag


Diese Seite ist Bestandteil des Forschungsprojekts FRIDA - Friedensfähigkeit, Innere Demokratisierung und Achtsamkeit

im Forschungsverbund "Demokratiefähigkeit bilden".

Unsere Vorträge und Veröffentlichungen zu den Themen des Projekts finden sich hier.

Siehe auch

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FRIDA-Methoden im Unterricht: Operationalisierung demokratiefördernder Lehr-Lern-Formate

Delll: Methodensammlung Demokratie lebendig lehren & lernen

Inner Development Goals - Ziele der inneren Entwicklung

Schattenarbeit und Innere De-Kolonialisierung

Code of democratic Ethics in der Bildung

MiMos-Lebendiges Wissen - Sinnliches Wissen

Lehren mit Mitgefühl

Friedensvertrag