Kurs:Kommutative Algebra/Teil I/Vorlesung 16
Ein kommutativer Ring heißt lokal, wenn genau ein maximales Ideal besitzt.
Dazu ist äquivalent, dass das Komplement der Einheitengruppe von abgeschlossen unter der Addition ist. Die einfachsten lokalen Ringe sind die Körper. Zu jedem lokalen Ring gehört der Restklassenkörper , den man den Restekörper von nennt.
Es sei ein kommutativer Ring und sei ein Primideal. Dann nennt man die Nenneraufnahme an die Lokalisierung von an . Man schreibt dafür . Es ist also
Der folgende Satz zeigt, dass diese Namensgebung Sinn macht.
Es sei ein kommutativer Ring und sei ein Primideal in .
Dann ist die Lokalisierung ein lokaler Ring mit maximalem Ideal
Die angegebene Menge ist in der Tat ein Ideal in der Lokalisierung
Wir zeigen, dass das Komplement von nur aus Einheiten besteht, sodass es sich um ein maximales Ideal handeln muss. Es sei also , aber nicht in . Dann sind und somit gehört der inverse Bruch ebenfalls zur Lokalisierung.
Die Inklusionen sind klar. Zu betrachten wir das Nennerideal
Wenn nicht zu gehört, so ist das Nennerideal nicht das Einheitsideal. Dann gibt es auch ein maximales Ideal . Aus würde sich direkt ein Widerspruch ergeben.
Es sei ein kommutativer Ring und sei ein Primideal.
Dann ist der Quotientenkörper des Restklassenringes in natürlicher Weise isomorph zum Restekörper der Lokalisierung .
Es ist also
Wir betrachten das kommutative Diagramm
von Ringhomomorphismen, wobei und zu konstruieren sind. Unter dem Ringhomomorphismus
wird das Primideal auf abgebildet, der Ringhomomorphismus ergibt sich als induzierter Homomorphismus. Unter werden Elemente , , die also durch repräsentiert werden, auf Einheiten abgebildet. Somit gibt es nach Satz 15.13 eine Fortsetzung auf den Quotientenkörper
Diese ist als Ringhomomorphismus zwischen Körpern injektiv. Ein Element des Restekörpers, das in der Lokalisierung durch mit repräsentiert wird, wird unter durch das Element getroffen (beachte ).
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