Riemannsche Flächen/Holomorphe Abbildung/Verzweigung/Einführung/Textabschnitt
Bei einer Überlagerung mit konstanter endlicher Blätterzahl sind die Fasern alle endliche diskrete Mengen zu dieser Anzahl. Bei der Abbildung
sind die Fasern zu alle -elementig, dagegen ist die Faser im Nullpunkt einelementig. Allerdings kann man diese Abweichung auffangen, indem man die Nullstellen der Ableitungen mitzählt. In diesem Sinne ist für jedes Polynom vom Grad und jeden Punkt die Faser über -anzahlig, wenn man die Exponenten (Vielfachheiten) der Linearfaktoren von mitzählt. Dies gilt allgemeiner für holomorphe Abbildungen, die endlich sind, also endliche Fasern haben und eigentlich sind.
Es sei eine nichtkonstante holomorphe Abbildung zwischen den zusammenhängenden riemannschen Flächen und . Es sei ein Punkt mit . Es sei ein lokaler Parameter um . Dann nennt man die Nullstellenordnung der (in einer offenen Umgebung von definierten) holomorphen Funktion im Punkt den Verzweigungsindex von in . Sie wird mit bezeichnet.
Statt Verzweigungsindex sagt man auch Verzweigungsordnung, was insofern etwas problematisch ist, dass die Vielfachheit des Verzweigungsdivisor um niedriger ist. Wenn in einem Punkt der Verzweigungsindex ist, so sagt man, dass dort Verzweigung vorliegt. Die Menge aller Verzweigungspunkte nennt man auch den Verzweigungsort und die Bildpunkte aller Verzweigungspunkte nennt man auch das Verzweigungsbild. Über einem Punkt des Verzweigungsbildes liegt also zumindest ein Verzweigungspunkt, es muss aber nicht jeder Urbildpunkt ein Verzweigungspunkt sein. Der Verzweigungsort ist eine diskrete Teilmenge, da Verzweigung lokal durch das Verschwinden der ersten Ableitung charakterisiert ist. Das Verzweigungsbild ist im endlichen Fall ebenfalls diskret.
Es sei eine nichtkonstante holomorphe Abbildung zwischen den zusammenhängenden riemannschen Flächen und und sei .
Dann stimmt der Verzweigungsindex von in mit dem Exponenten einer lokalen Beschreibung von im Sinne von Fakt überein.
Wegen der Nichtkonstanz können wir nach Fakt davon ausgehen, dass eine Potenzierung auf einer Kreisscheibe vorliegt und dass der Nullpunkt ist. Die Nullstellenordnung von ist aber .
Es sei eine nichtkonstante holomorphe Abbildung zwischen den zusammenhängenden riemannschen Flächen und .
Dann ist genau dann unverzweigt, wenn ein lokaler Homöomorphismus ist.
Unverzweigt bedeutet nach Fakt, dass die Abbildung lokal in geeigneten Koordinaten die Form besitzt. Dabei handelt es sich um einen lokalen Homöomorphismus. Bei mit liegt lokal keine Bijektion vor.