Die lineare Operation von einer endlichen Gruppe auf einem
-Vektorraum
bzw. auf dem zugehörigen Polynomring
induziert eine -lineare Operation
in jeder Stufe und der
Invariantenring
ist selbst graduiert. Dies ermöglicht folgende Definition.
Die
endliche Gruppe
operiere linear
auf dem
Polynomring
. Dann nennt man die
Potenzreihe
-
die
Hilbert-Reihe
(oder
Molien-Reihe)
zu dieser Operation.
Die Dimensionen der homogenen Stufen sind endlich und daher ist diese Definition sinnvoll. Die Hilbert-Reihe zur Operation ist einfach die Hilbert-Reihe des Invariantenringes.
Die Dimension des
Fixraumes
zu einer linearen Operation kann man über die
Spur
der einzelnen Automorphismen berechnen.
Der folgende Satz berechnet die Hilbert-Reihe
(Formel von Molien).
Der lineare Automorphismus ist
nach Fakt
diagonalisierbar,
da er
endliche Ordnung
hat. In einer geeigneten Basis besitzt die
duale Abbildung
die Gestalt
-
Auf der -ten Stufe induziert dies den linearen Automorphismus
-
mit . Die
Eigenvektoren
von sind die verschiedenen Monome
-
(es sei )
mit
mit den
Eigenwerten
. Die Spur von ist daher
-
Nach
Fakt
ergibt sich
-
mit
-
Damit ist unter Verwendung der
geometrischen Reihe
Die Formel besagt insbesondere, dass diese Potenzreihe eine rationale Funktion
(also ein Quotient aus zwei Polynomen)
ist und daher nur endlich viele Polstellen hat. Die Nennerpolynome in den Summanden erinnern an die
charakteristischen Polynome
der Gruppenelemente, doch steht hier die Variable bei der linearen Abbildung, nicht bei der Identität.