Lineare Abbildung/Trigonalisierbar/Charakterisierungen/1/Fakt/Beweis2
Von (1) nach (2). Es sei eine Basis, bezüglich der die beschreibende Matrix zu obere Dreiecksgestalt besitzt. Dann folgt durch direkte Interpretation der Matrix, dass die Untervektorräume
-invariant sind und somit eine invariante Fahne vorliegt.
Von (2) nach (1). Es sei
eine -invariante Fahne. Aufgrund des Basisergänzungssatzes gibt es eine Basis von mit
Da die Fahne invariant ist, gilt
Bezüglich dieser Basis besitzt die beschreibende Matrix zu somit obere Dreiecksgestalt.
Von (1) nach (3). Das charakteristische Polynom von ist gleich dem charakteristischen Polynom , wobei eine beschreibende Matrix bezüglich einer beliebigen Basis ist. Wir können also annehmen, dass eine obere Dreiecksmatrix ist. Dann ist nach Fakt das charakteristische Polynom das Produkt der Linearfaktoren zu den Diagonaleinträgen.
Aus (3) folgt (4), da das Minimalpolynom nach Fakt ein Teiler des charakteristischen Polynoms ist.
Von (4) nach (1). Wir beweisen die Aussage durch Induktion nach , wobei die Fälle
klar sind. Nach Voraussetzung und nach Fakt besitzt einen Eigenwert und damit auch einen Eigenvektor. Nach Fakt gibt es einen -dimensionalen Untervektorraum
der -invariant ist. Es sei eine Basis von , die wir durch zu einer Basis von ergänzen. Bezüglich dieser Basis wird durch eine Matrix der Gestalt
beschrieben. Die -Untermatrix oben links beschreibt dabei die (beidseitige) Einschränkung von auf bezüglich der gegebenen Basis. Nach Fakt ist das Minimalpolynom von ein Teiler des Minimalpolynoms von und zerfällt daher wie dieses in Linearfaktoren. Nach Induktionsvoraussetzung ist trigonalisierbar und damit auch selbst.
Der Zusatz ergibt sich wie folgt. Die trigonalisierbare Abbildung werde bezüglich der Basis durch die Matrix beschrieben, und bezüglich der Basis durch die obere Dreiecksmatrix . Dann gilt nach
Fakt
die Beziehung
,
wobei den Basiswechsel beschreibt.