Projekt:OERlabs Openbook/Headnotes (Podcast)

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Podcast als Reflexionsmittel

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Der nachfolgende Text ist das Abstract des hier eingereichten Beitrags zum Thema Podcasting und Hochschule:

Reder, C., & Lukács, B. (2018). Offene Bildungspraxis erlebbar machen – die Rolle von Podcasts für Projektdokumentationen und Reflexionsprozesse. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie Und Praxis Der Medienbildung, 32, 17-27. https://doi.org/10.21240/mpaed/32/2018.10.20.X

Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage, wie Reflexion als Teil akademischer Medienkompetenz an Hochschulen adressiert werden kann. Als Beispiel dient ein Praxisprojekt, über das Studierende in labs mit Open Educational Resources (frei verfügbares Bildungsmaterial, OER), aber darüber hinaus vor allem mit Open Educational Practices (offenen Bildungspraktiken, OEP) und offenen Lehrinhalten in Kontakt kommen. Dabei stehen auch andere hochschulische Akteursgruppen im Fokus, die gemeinsam mit den Studierenden in moderierten Dialogen darüber beraten, wie nicht nur OER sondern auch OEP an der Hochschule etabliert werden können, um Dozierenden wie Studierenden den Zugang zu offener Bildung zu erleichtern. Ausgehend von dieser Praxiserfahrung greift der Artikel den Baustein des projektbegleitenden Podcasts heraus, der die Anlage des Projekts dokumentiert, aber auch ein reflexives Element im Doing darstellt, durch das die verschiedenen Perspektiven der Mitarbeitenden an den beiden Standorten, aber auch die von Stakeholdern und Kooperationsakteur*innen widergespiegelt wird. Er widmet sich der Frage, wie dementsprechend ein reflektierter Umgang mit offener Lehr-Lernpraxis an der Hochschule unterstützt werden kann und wie offene Praxis nicht nur als Seminarinhalt, sondern auch nachhaltig als Teil von Hochschulentwicklungsprojekten implementiert werden kann.

Projektoffenheit via Audioformat

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Die oberste Priorität für OER-Projekte sollte eine möglichst offene Arbeitsweise sein. Darunter fällt nicht nur eine korrekte Lizenzierung von erstelltem Material, sondern ebenso eine offene Haltung, sowie ein transparenter Arbeitsprozess. In vielen Fällen werden heutzutage soziale Medien als Dokumentationsplattform verwendet. Interessierte erleben z.B. über die Twitter oder Facebook Timeline die Geschehnisse rund um das Projekt in Echtzeit mit, sei es beim Besuch von Konferenzen oder beim Teilen von relevanten Links. Hier ist zwar in gewisser Weise eine persönliche Verbindung zum Publikum vorhanden, jedoch ist eine klare Grenze gezogen, da man keinen richtigen Einblick in Gedankengänge und Erlebnisse erhält. Durch einen Podcast ermöglicht man dem Publikum einen Einblick in Gespräche zwischen den Projektmitarbeiter*innen, die zwar entsprechend vorbereitet wurden, nach außen die Möglichkeit bieten, ins Projekt zu schauen, aber auch eine Vertrauensbasis schaffen können. Gleiches kann für Gespräche mit Stakeholdern gelten – ein schriftliches Interview vermittelt in vielen Fällen nicht die gleiche, auch emotionale,Wirkung wie eine Sprach- bzw. Videoaufnahme. Letztendlich ermöglichen Podcasts im Rahmen eines Projektes den Projektmitarbeiter*innen, sowie auch Interessierten, eine weitere Stufe der Offenheit zu erreichen.

Brechen mit Gewohnheiten (vs. schriftliche Projektdokumentation)

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Die Arbeit mit OER rüttelt in vielen Fällen an den Gewohnheiten und Praktiken im Bildungssystem. Das offene Teilen von Material, die Bearbeitung und Weiterverarbeitung von Inhalten gehört weder in den Arbeitsalltag von Studierenden, noch ihren Lehrenden. Ein Anspruch der OERlabs als Projekt war es Handlungspraxen zu verändern. Dies betrifft nicht nur die Arbeit mit Bildungsmaterial, sondern auch die Arbeitsprozesse von Akteur*innen im Bildungsbereich. Im Hochschulbereich bzw. in der Projektarbeit trifft dies ganz bestimmte etablierte Projektabläufe (z.B. schriftliche Projektdokumentation bzw. Zwischen- und Abschlussberichte). Eine Möglichkeit hier einen Vorstoß zu schaffen ist es die grundlegende Arbeit anders zu gestalten, wie im Falle des Bildungsshaker Podcasts die Projektdokumentation mit Hilfe von Sprachaufnahmen zu präsentieren.

Hier ist also der Anspruch, dass sich durch derartige, ebenso bereits etablierte Medien bzw. Formate, in einem etwas anderen Kontext einzusetzen, um mögliche Veränderungen der Perspektiven hervorzurufen. Sobald Interessierte statt einer schriftlichen Dokumentation auf einmal mit einer Audioaufnahme konfrontiert werden, kann möglicherweise ein neues Bewusstsein für Arbeitsprozesse geschaffen werden. Dies kann sich auf die eigene Arbeit dieser Personen niederschlagen, in dem sie vielleicht ihren eigenen Reflexionsprozess offener gestalten. Idealerweise werden diese Personen nicht nur durch ihren eigenen veränderten Reflexionsprozess offener, sondern werden vermehrt mit unterschiedlichen Prozessen konfrontiert, wodurch sich Haltungsveränderungen, und schließlich Offenheit als Norm kalibrieren können.

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