Projekt:OERlabs Openbook/Kommunikation zwischen Verstehen und Verständigung
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Grundsteine der Kommunikation
BearbeitenDer Start von Projekten an Universitäten ist immer an einen Prozess gebunden – zunächst bedarf es einer Vorarbeit (z.B. Kooperationspartner*innen finden, Ideen formulieren und Anträge verfassen), bis es über den bürokratischen Anteil in den Verwaltungsapparat eingearbeitet werden kann, um danach tatsächlich in der Praxis den Platz zu finden. Diese Schritte laufen natürlich alle nicht von alleine ab, sondern benötigen tatkräftige Unterstützung von Mitarbeitenden, sowie ebenso universitären Akteur*innen.
Das Projekt OERlabs rüttelte von Beginn an an den Strukturen interner universitärer Kommunikation. Das Projekt repräsentierte in gewisser Weise eine Expertenrolle in der OER-Thematik, da in beiden Fällen keine aktive und breit gefächerte Arbeit mit OER in der Lehrer*innenbildung stattfand. Somit wohnte sämtlichen Vorhaben eine gewisse thematische Authentizität inne, dies wurde insbesondere durch die aktive Verbreitung von offenem Projektmaterial und offenen Praktiken in der Projektarbeit sichtbar. Hier ist allerdings durchaus die andere Seite der Medaille zu erwähnen, denn es stellte sich ebenso heraus, dass man als Projekt durch diese intrinsische Expertenrolle dennoch keine automatische Hebelkraft besitzt um Diskussionen zu starten bzw. Praktiken und Haltungen zu verändern. (siehe MSD Methoden bzw. Marketing) Dies zog mit sich dass, besonders im MSD-Prozess, Kommunikationsstrukturen von uns vorbereitet und gelegt werden musste, um in weiterer Folge ein entsprechendes Arbeitsumfeld vorfinden zu können. Dies manifestierte sich einerseits in methodischen Vorhaben während der MSD (siehe Methodischen Ablauf = Aufbrechen von Hierarchien), als auch in der direkten Kommunikation mit Stakeholdern (z.B. Einladungen via Anruf).
Hier kann man sich also die Frage stellen, wie ein Sensibilisierungsprojekt wie die OERlabs (interessierte) Menschen ins Boot holen kann, um an einem Entwicklungsprozess teilzuhaben. Ist dazu möglicherweise längere Vorarbeit notwendig, wie z.B. der OER-Stammtisch an der TUK? Gelingt der Einstieg durch Fokus auf einen persönlichen Kontakt, mit Hilfe von Veranstaltungen zum Kennenlernen der Stakeholder bzw. 1-zu-1 Meetings? Oder baut man Kommunikationsstrukturen mit Hilfe bereits vorhandener thematischer Schwerpunkte auf, wie z.B. Diskussionen und Fragen zu Urheberrecht bzw. Einnehmen einer Beratungsfunktion? Und letztlich, wie geht man an die Thematik Offenheit im universitären Kontext heran, möglicherweise auf der Ebene der Studierenden (siehe OER-Seminaren)?
Einbindung einer externen Community in interne Arbeitsprozesse
BearbeitenDie OER-Community im deutschsprachigen Raum hat zwar eine stete Entwicklung hinter sich, könnte aber dennoch als familiär bezeichnet werden. Dies zählt aber auch zu einer Stärke dieser Community, denn Beziehungen wurden über einen längeren Zeitraum durch andere (OER)-Projekte, durch (OER)-Veranstaltungen oder über soziale Medien aufgebaut und gepflegt. Dementsprechend ist es keine Schwierigkeit Meinungen und Unterstützung in derartigen Vorhaben zu erhalten. Allerdings ist eine tatsächliche Zusammenarbeit mit der Community in einem derartigen Projekt nicht vorteilhaft. Hierbei geht es natürlich nicht um die breite OER-Community im Sinne einer Teilung von CC-Material wie Bilder, Grafiken und Designs, die für diverses Material verwendet wurde, sondern um Schaffung von entsprechenden Kommunikationsstrukturen zur Thematik.
Es ist problemlos möglich über Herausforderungen und mögliche Lösungen mit Menschen zu sprechen, die in ähnlichen OER-Entwicklungsprojekten arbeiten, denn durch die gleiche Zielstellung ist ein Anreiz zur Kommunikation und Zusammenarbeit bereits gegeben. Allerdings ist wohl eine wesentliche Zielstellung eher eine UzK- bzw. TUK-interne OER-Community aufzubauen. Hierbei muss Menschen erst klar gemacht werden, worum es grundsätzlich geht bevor man eine Zusage zur Kooperation erhält. Dies ist aber nur mit entsprechenden Personal- und Zeitressourcen möglich, die in einigen Fällen limitiert sind. Der Anspruch kann somit nicht sein, die externe OER-Community vermehrt einzubinden, sondern die internen Strukturen der Universität entsprechend aufzubauen bzw. zu stärken.
Externe Kommunikation der Projektarbeit
BearbeitenWie bereits zu Beginn erwähnt, ist Kommunikation in diesem Fall ein zweischneidiges Schwert. Denn trotz abgeschwächter Kommunikation mit der externen Community, und dem gleichzeitigen Schwerpunkt einer erfolgreichen internen Kommunikation, bedingt ein „offenes“ Projekt dennoch das Sichtbarmachen der eigenen Arbeit (bzw. der eigenen Kommunikation). Um sowohl im praktischen, als auch im wissenschaftlichen Kontext relevant zu sein, ist es von Vorteil früh und permanent Projektergebnisse in die Community zu bringen. Dies gelingt einerseits in Form von wissenschaftlichen Veröffentlichungen, andererseits auf einer grundlegenden Ebene durch die Veröffentlichung von unterschiedlichsten Formaten wie Blog-Beiträgen, Podcast-Episoden, Präsentationen bzw. anderwärtigem Material. Sobald sich also ein Projekt „Offenheit“ als großes Ziel setzt, muss diese Offenheit auf sämtlichen Ebenen aktiv in den Arbeitsprozess integriert werden. Denn Glaubhaft wird man in dieser Entwicklungsarbeit nur wenn neben einer wissenschaftlichen Reflexion und Begleitung, Kommunikation und Methodik möglichst offen nach außen trägt.
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