Riemannsche Mannigfaltigkeit/Kanonische Volumenform/Einführung/Textabschnitt
Es sei eine orientierte riemannsche Mannigfaltigkeit der Dimension . Zu sei diejenige alternierende Form auf (bzw. das entsprechende Element aus ), die jeder die Orientierung repräsentierenden Orthonormalbasis den Wert zuordnet. Dann heißt die -Differentialform
die kanonische Volumenform auf .
Das zugehörige Maß zu dieser positiven Form heißt kanonisches Maß auf . Wir bezeichnen es mit . Demnach ist das Gesamtmaß (der Flächeninhalt, das Volumen) von .
Es sei eine orientierte riemannsche Mannigfaltigkeit und die kanonische Volumenform. Es sei
eine orientierte Karte mit offen mit Koordinaten mit der metrischen Fundamentalmatrix und .
Dann ist
Für eine messbare Teilmenge ist
Gemäß der Definition müssen wir die Differentialform für jeden Punkt berechnen. Diese Form besitzt die Gestalt und ist durch ihren Wert auf festgelegt. Es ist
Nach Definition der metrischen Fundamentalmatrix ist
Nach Fakt ist
Es sei offen und sei eine -dimensionale abgeschlossene Untermannigfaltigkeit, die orientiert und mit der induzierten riemannschen Struktur und der kanonischen Volumenform versehen sei. Es sei offen und es sei
ein Diffeomorphismus mit der offenen Menge .[1]
Dann ist eine Karte von , und auf gilt
Die zweite Gleichung ergibt sich einfach durch Auswertung des Standardskalarproduktes auf dem . Nach Definition der metrischen Fundamentalmatrix ist für
da ja der Tangentialraum das induzierte Skalarprodukt des trägt, da die Tangentialabbildung im lokalen Fall das totale Differential ist und da man dessen Einträge mit den partiellen Ableitungen ausdrücken kann. Daher ergibt sich die Behauptung aus Fakt.
Es sei ein offenes Intervall und
eine reguläre differenzierbare Kurve, es sei also überall . Ferner sei angenommen, dass injektiv und dass das Bild von eine eindimensionale abgeschlossene Untermannigfaltigkeit einer offenen Teilmenge ist. Dann gilt nach Fakt für die kanonische Form von (bzw. das kanonische Maß, das in diesem Fall ein Längenmaß ist) die Beziehung
Somit gilt bei für das Maß (also die Länge) von die Formel
Dies stimmt mit der in Fakt über die Theorie der rektifizierbaren Kurven erzielten Formel überein.
- ↑ Man sagt auch, dass eine (diffeomorphe) Parametrisierung von ist.