Lösung
- Eine Menge
heißt ein Ring, wenn es zwei
Verknüpfungen
(genannt Addition und Multiplikation)
-
und
(nicht notwendigerweise verschiedene)
Elemente
gibt, die die folgenden Eigenschaften erfüllen.
- Axiome der Addition
- Assoziativgesetz: Für alle
gilt:
.
- Kommutativgesetz: Für alle
gilt
.
ist das neutrale Element der Addition, d.h. für alle
ist
.
- Existenz des Negativen: Zu jedem
gibt es ein Element
mit
.
- Axiome der Multiplikation
- Assoziativgesetz: Für alle
gilt:
.
ist das neutrale Element der Multiplikation, d.h. für alle
ist
.
- Distributivgesetz:
Für alle
gilt
und
.
- Relation/Rechtseindeutig/Definition/Begriff/Inhalt
- Eine
Abbildung
-
heißt Gruppenhomomorphismus, wenn die Gleichheit
-

für alle
gilt.
- Ungerichteter Graph/Untergraph/Voll/Definition/Begriff/Inhalt
- Ungerichteter Graph/Weg/Länge/Definition/Begriff/Inhalt
- Ungerichteter Graph/Gradmatrix/Definition/Begriff/Inhalt
Formuliere die folgenden Sätze.
- Der Satz über die Division mit Rest für die ganzen Zahlen.
- Der
Multinomialsatz
für einen kommutativen Halbring.
- Die eulersche Polyederformel.
Lösung
- Es sei
eine fixierte positive natürliche Zahl. Dann gibt es zu jeder ganzen Zahl
eine eindeutig bestimmte ganze Zahl
und eine eindeutig bestimmte natürliche Zahl
,
, mit
-

- Es sei
ein
kommutativer Halbring
und seien
Elemente und
.
Dann ist
-

- Es sei
ein
zusammenhängender
planarer Graph
mit
Knotenpunkten,
Kanten und
Gebieten. Dann gilt die eulersche Polyederformel
-

Bestimme die Anzahl der Tripel
mit
-

Lösung
Lösung
Wir zeigen die beiden Inklusionen. Es sei zunächst
-

Dies bedeutet
-

und
-

Dies bedeutet einerseits
und andererseits
. Also ist
.
Wenn umgekehrt
gilt, so ist
und
. Wegen der Teilmengenbeziehungen
und
ist
-

und
-

und damit auch
-

Beweise den Satz über die Anzahl von fixpunktfreien Permutationen.
Lösung
Zu jedem
sei
die Menge aller Permutationen auf
, die
auf sich selbst abbilden. Somit ist
die Menge aller Permutationen, die mindestens einen Fixpunkt haben. Um
die Siebformel
anwenden zu können, müssen wir zu
die Durchschnitte
verstehen. Bei dieser Menge handelt es sich um diejenigen Permutationen, für die alle Elemente aus
Fixpunkte sind
(und die auch noch weitere Fixpunkte außerhalb von
haben können).
Wenn die Anzahl von
gleich
ist, so gibt es
solche Permutationen, da ja die Permutation auf
die Identität sein muss und es außerhalb von
keine Einschränkung gibt. Bei fixiertem
wissen wir auch, wie viele Teilmengen
mit
Elementen zu berücksichtigen sind, nämlich
. Mit diesen Zahlen ergibt sich nun mit Hilfe der Siebformel der Ausdruck

Somit ist die Anzahl der fixpunktfreien Permutationen gleich
-

Lösung
- Für
ist die rekursive Bedingung gleich

also ist
.
- Für
ist die rekursive Bedingung gleich

also ist
.
- Für
ist die rekursive Bedingung gleich

also ist
.
- Für
ist die rekursive Bedingung gleich

also ist
.
- Wir zeigen die Aussage durch Induktion nach
, wobei der Induktionsanfang bereits erledigt ist. Zum Beweis des Induktionsschrittes nehmen wir an, das die Rationalität von
bereits bekannt sei. Die Rekursionsbedingung
-

schreiben wir als
-

bzw. als
-

Da die Binomialkoeffizienten natürliche Zahlen sind, steht hier wieder eine rationale Zahl.
Bestimme, ob die durch die
Gaußklammer
gegebene Abbildung
-
ein
Gruppenhomomorphismus
ist oder nicht.
Lösung
Die Gaußklammer definiert keinen Gruppenhomomorphismus, da
ist und damit
-

aber
-

ist.
Lösung
Die Bijektivität impliziert nach Definition stets die Surjektivität. Es sei
surjektiv. Dann gibt es insbesondere ein Urbild der
, also ein Element
mit
. Dies bedeutet, dass
eine Einheit ist. Wegen der Distributivität ist die Abbildung
ein Gruppenhomomorphismus der additiven Gruppe
. Um die Injektivität zu zeigen wenden wir das Kernkriterium an. Es sei also
. Dann ist aber
-

sodass der Kern nur aus einem
Element besteht.
Es sei
. Dann ist die Multiplikation mit
injektiv, aber nicht surjektiv, da nur gerade Zahlen im Bild liegen.
Lösung /Aufgabe/Lösung
Lösung /Aufgabe/Lösung
Es seien
ganze Zahlen und
die davon
erzeugte Untergruppe.
Zeige, dass eine ganze Zahl
genau dann ein
gemeinsamer Teiler
der
ist, wenn
ist, und dass
genau dann ein
größter gemeinsamer Teiler
ist, wenn
ist.
Lösung
Aus
folgt sofort
für jedes
,
was gerade bedeutet, dass
diese Zahlen teilt, also ein gemeinsamer Teiler ist. Es sei umgekehrt
ein gemeinsamer Teiler. Dann ist
und da
die kleinste Untergruppe ist, die alle
enthält, muss
gelten.
Aufgrund von
Satz 8.4 (Diskrete Mathematik (Osnabrück 2020))
wissen wir, dass es eine ganze Zahl
gibt mit
.
Für einen anderen gemeinsamen Teiler
der
gilt
,
sodass
von allen anderen gemeinsamen Teilern geteilt wird, also ein größter gemeinsamer Teiler ist.
Lösung
Die Elemente aus
seien mit
bezeichnet. Zu jedem
sei
-

und
-

die Anzahl der Elemente aus
, die auf
abgebildet werden
(was
sein kann).
Da
-

gelten soll, muss
für jedes
gelten. Somit gibt es
-
Möglichkeiten für solche Abbildungen.
Lösung /Aufgabe/Lösung
Lösung
Lösung /Aufgabe/Lösung
Beweise den Fünf-Farben-Satz.
Lösung
Wir führen Induktion über die Anzahl der Knoten, wobei die Aussage bei höchstens
Knoten unmittelbar klar ist. Es liege also ein ebener Graph
mit
Knoten vor und für jeden ebenen Graphen mit weniger als
Knoten wissen wir, dass es eine zulässige Färbung mit höchstens
Farben gibt. Nach
Korollar 25.6 (Diskrete Mathematik (Osnabrück 2020)) (2)
gibt es einen Knoten
mit höchstens
Nachbarn. Es sei
der Graph, der aus
entsteht, wenn man
und die an
anliegenden Kanten herausnimmt. Nach Induktionsvoraussetzung besitzt
eine zulässige Färbung mit höchstens fünf Farben. Wenn die Nachbarn von
nur höchstens vier Farben verwenden, was insbesondere dann der Fall ist, wenn
höchstens vier Nachbarn besitzt, so kann man unmittelbar eine zulässige Färbung von
zu einer zulässigen Färbung von
ausbauen, indem man
eine Farbe gibt, die in seinen Nachbarn nicht vorkommt.
Der Punkt
habe also genau
Nachbarn mit
verschiedenen Farben. Wir fixieren eine ebene Realisierung und wir bezeichnen die Nachbarn von
mit
im Uhrzeigersinn
(ein kleiner Kreis um
in
, der keinen weiteren Knotenpunkt enthält, trifft jeden Verbindungsweg zu den Nachbarn in einem Punkt der Peripherie, dies legt die Reihenfolge fest).
Es sei
eine zulässige Färbung auf
. Wie betrachten den
induzierten Untergraphen
-

Wir machen nun eine Fallunterscheidung je nachdem, ob
und
in
miteinander durch einen
Weg
verbunden sind oder nicht.
Fall 1. Sie sind nicht miteinander verbunden. Es sei
die
Zusammenhangskomponente
von
, die
enthält. Dabei gilt
.
Wir legen jetzt auf
eine neue Färbung
fest, indem wir
-

festlegen. Für die Knoten aus
werden also die beiden Farben
und
vertauscht, alle anderen Knoten behalten ihre Farben. Diese Färbung ist wieder zulässig. Dies ist klar für Kanten, die ganz außerhalb von
oder ganz innerhalb von
verlaufen. Bei
und
besitzt bei
dieser Knoten eine von
und
verschiedene Farbe, und bei
gibt es keine Kante.
Fall 2. Es gibt nun einen verbindenen Weg in
von
nach
. Wenn es keinen verbindenden Weg von
nach
innerhalb des entsprechend definierten Untergraphen
gibt, so sind wir aufgrund der Argumentation im ersten Fall fertig. Wir sind somit in der Situation, wo es einen Weg
von
nach
in
und einen Weg
von
nach
in
gibt. Wir ergänzen
durch die Kanten
und
zu einem
Zykel
in
, der in der ebenen Realisierung einem geschlossenen Weg entspricht
(indem wir
ohne Knotenwiederholungen wählen, können wir diesen geschlossenen Weg als überschneidungsfrei annehmen).
Hierbei liegt einer der Punkte
oder
im Inneren des durch den Weg begrenzten Gebietes und der andere außerhalb davon. Dann gibt es aber eine Überschneidung der beiden Wege, und diese muss in einem Knotenpunkt vorliegen. Dies ist aber ein Widerspruch, da die Farben
alle verschieden sind.
Lösung /Aufgabe/Lösung
Lösung /Aufgabe/Lösung
Lösung /Aufgabe/Lösung