Kurs:Grundkurs Mathematik/Teil I/27/Klausur mit Lösungen/kontrolle



Aufgabe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Punkte 3 3 0 2 0 5 0 6 1 3 5 6 1 3 4 4 1 0 0 0 47




Aufgabe (3 Punkte)


Lösung

  1. Eine Abbildung von nach ist dadurch gegeben, dass jedem Element der Menge genau ein Element der Menge zugeordnet wird.
  2. Man sagt, dass eine natürliche Zahl größergleich einer natürlichen Zahl ist, geschrieben

    wenn man von aus durch endlichfaches Nachfolgernehmen zu gelangt.

  3. Der Binomialkoeffizient ist durch

    definiert.

  4. Die Menge der ganzen Zahlen besteht aus der Menge aller positiven natürlichen Zahlen , der und der Menge , die die negativen ganzen Zahlen heißen.
  5. Eine Menge heißt ein Körper, wenn es zwei Verknüpfungen (genannt Addition und Multiplikation)

    und zwei verschiedene Elemente gibt, die die folgenden Eigenschaften erfüllen.

    1. Axiome der Addition
      1. Assoziativgesetz: Für alle gilt: .
      2. Kommutativgesetz: Für alle gilt .
      3. ist das neutrale Element der Addition, d.h. für alle ist .
      4. Existenz des Negativen: Zu jedem gibt es ein Element mit .
    2. Axiome der Multiplikation
      1. Assoziativgesetz: Für alle gilt: .
      2. Kommutativgesetz: Für alle gilt .
      3. ist das neutrale Element der Multiplikation, d.h. für alle ist .
      4. Existenz des Inversen: Zu jedem mit gibt es ein Element mit .
    3. Distributivgesetz: Für alle gilt .
  6. Ein Dezimalbruch ist eine rationale Zahl, die man mit einer Zehnerpotenz als Nenner schreiben kann.


Aufgabe (3 Punkte)


Lösung

  1. Auf den natürlichen Zahlen ist durch die Größergleich-Relation eine totale Ordnung definiert.
  2. Es gibt unendlich viele Primzahlen.
  3. Die rationalen Zahlen erfüllen die folgenden Eigenschaften.
    1. Die Addition ist eine kommutative assoziative Verknüpfung mit als neutralem Element. Zu jedem gibt es ein mit
    2. Die Multiplikation ist eine kommutative assoziative Verknüpfung mit als neutralem Element. Zu jedem , , gibt es ein mit
    3. Es gilt das Distributivgesetz.


Aufgabe (0 Punkte)


Lösung /Aufgabe/Lösung


Aufgabe (2 Punkte)

Inwiefern bedeutet die Variable die Identität?


Lösung Abbildung/Variable/Identität/Aufgabe/Lösung


Aufgabe (0 Punkte)


Lösung /Aufgabe/Lösung


Aufgabe (5 (3+2) Punkte)

Es seien und nichtleere Mengen und

Abbildungen für . Es sei , , und die Produktabbildung, also

a) Zeige, dass genau dann surjektiv ist, wenn alle surjektiv sind.

b) Zeige, dass a) nicht gelten muss, wenn die beteiligten Mengen leer sein dürfen.


Lösung

a) Es seien alle surjektiv und sei . Zu jedem gibt es ein mit . Daher ist ein Urbild von unter .

Es sei umgekehrt surjektiv, und sei gegeben. Da die alle nicht leer sind, gibt es jeweils ein . Wir setzen

Dafür gibt es nach Voraussetzung ein Urbild . Für die -te Komponente davon muss gelten.

b) Es sei , sei die leere Abbildung und seien und irgendwelche (nichtleere) Mengen und sei eine beliebige nicht surjektive Abbildung. Dann ist und und daher ist die Produktabbildung ebenfalls die leere Abbildung, also surjektiv, obwohl nicht alle surjektiv sind.


Aufgabe (0 Punkte)


Lösung /Aufgabe/Lösung


Aufgabe (6 Punkte)

Zeige, dass die Ordnungsrelation auf den natürlichen Zahlen eine totale Ordnung ist.


Lösung

Wir verwenden die Charakterisierung mit der Addition. Wegen ist . Wenn und ist, so bedeutet dies, dass es natürliche Zahlen mit und gibt. Dann gilt insgesamt

und somit ist auch . Aus und ergibt sich und und somit . Dies ist nach der Abziehregel nur bei möglich, und dies ist wiederum, da kein Nachfolger ist, nur bei möglich. Die Aussage oder beweisen wir durch Induktion über (für jedes feste ), wobei der Induktionsanfang wegen klar ist. Die Aussage gelte also für ein bestimmtes . Wenn die erste Möglichkeit gilt, also , so gilt wegen

erst recht . Wenn die zweite Möglichkeit gilt, also , so gibt es zwei Möglichkeiten. Bei ist und die Gesamtaussage gilt für . Andernfalls ist und somit ist nach Lemma 10.6 (Grundkurs Mathematik (Osnabrück 2022-2023))  (3) und die Gesamtaussage gilt erneut.


Aufgabe (1 Punkt)

Die Weihnachtsferien begannen am 22.12.2015 (erster Ferientag) und endeten am 6.1.2016 (letzter Ferientag). Wie lange dauerten die Ferien?


Lösung

Tage.


Aufgabe (3 Punkte)

Es sei eine natürliche Zahl. Zeige, dass die Zahl

durch teilbar ist.


Lösung

Bei gerade ist

mit einem und daher

Das angegebene Produkt hat also die Form

Bei gerade ist durch teilbar und damit ist auch das Gesamtprodukt durch teilbar, bei ungerade ist gerade und man kann entsprechend schließen.


Bei ungerade ist gerade und daher

mit einem . In diesem Fall ist

und man kann entsprechend schließen.


Aufgabe (5 Punkte)

Es sei ein Körper und ein beliebiges Element. Bestimme, welche Potenzen man (ausgehend von und bei optimaler Verwertung von Zwischenschritten) mit einer, zwei, drei oder vier Multiplikationen erhalten kann.


Lösung

Wir gehen rekursiv vor, da jede Potenz sich durch Multiplikation einer zuvor erhaltenen Potenz ergibt. Wenn dabei die Faktoren gleiche Potenzen verwenden, müssen diese nicht doppelt gezählt werden, da man ja die Ergebnisse von Zwischenmultiplikationen wiederverwenden kann.

Mit einer Multiplikation kann man offenbar nur erhalten.

Mit zwei Multiplikationen kann man

und

erhalten und sonst keine Potenz, da ja alle möglichen Multiplikationen notiert wurden.

Mit drei Multiplikationen kann man

erhalten. kann man nicht mit drei Multiplikationen erreichen, da in (dem einzigen ernsthaften Kandidat) schon vier Multiplikationen drin sind.

Mit vier Multiplikationen kann man

und

erhalten. Weitere Möglichkeiten gibt es nicht. Wenn nämlich nicht als Faktor vorkommt, so gibt es von den noch nicht abgedeckten Potenzen nur , doch dieser Aufbau braucht fünf Multiplikationen.


Aufgabe (6 (1+3+2) Punkte)

Eine -Schokolade ist ein rechteckiges Raster, das durch Längsrillen und Querrillen in () mundgerechte kleinere Stücke eingeteilt ist. Ein Teilungsschritt an einer Schokolade ist das vollständige Durchtrennen einer Schokolade längs einer Längs- oder Querrille. Eine vollständige Aufteilung einer Schokolade ist eine Folge von Teilungsschritten (an der Ausgangsschokolade oder an einer zuvor erhaltenen Zwischenschokolade), deren Endprodukt aus den einzelnen Stücken besteht. Bei einer gegebenen vollständigen Aufteilung einer Schokolade kann man sich für jedes Stück fragen, wie oft es bei einem Teilungsschritt der Aufteilung beteiligt war. Diese Zahl nennen wir die Aufteilungstiefe von . Die Summe aller Aufteilungstiefen zu allen Stücken nennen wir die Gesamtaufteilungstiefe der Aufteilung.

  1. Es sei eine -Schokolade gegeben. Zeige, dass es eine vollständig Aufteilung gibt, bei der jedes Stück die Aufspaltungstiefe besitzt.
  2. Wir betrachten ein Eckstück einer -Schokolade. Was ist seine minimale Aufteilungstiefe und was ist seine maximale Aufteilungstiefe?
  3. Hängt für eine fixierte Schokolade die Gesamtaufteilungstiefe von der Aufteilung ab?


Lösung

  1. Man halbiert zuerst in der Mitte, die beiden -Schokoladen halbiert man so, dass jeweils -Schokoladen entstehen, diese halbiert man wieder und die entstehenden -Schokoladen halbiert man noch mal. Bei diesem Aufteilungsprozess ist jedes Stück an Teilungen beteiligt. Die Aufspaltungstiefe ist also für jedes Stück.
  2. Die minimale Aufteilungstiefe eines Eckstückes ist , diese erreicht man, indem man von der Gesamtschokolade eine Einerreihe mit der Ecke abtrennt und daraus dann die Ecke als Einzelstück abtrennt. Aufteilungstiefe ist sicher nicht möglich. Die maximale Aufteilungstiefe ist . Größer kann sie nicht sein, da es nur drei Quer- und drei Längsrillen gibt und die Anzahl der Rillen auf den Teilschokoladen bei jedem Teilungsschritt um zumindest kleiner wird. Unter der Aufteilung, bei der man stets eine die Ecke nicht enthaltende Einerrandreihe abtrennt, besitzt die Ecke die Aufteilungstiefe .
  3. Die Gesamtaufteilungstiefe hängt von der Aufteilung ab. Betrachten wir eine -Schokolade. Wenn man in der Mitte halbiert und dann noch die beiden Teilschokoladen albiert, so ist jedes Stück an zwei Teilungsvorgängen beteiligt, die Gesamtaufteilungstiefe ist also . Wenn man hingegen jeweils ein Randstück abtrennt, so ist die Summe der Aufteilungstiefen gleich


Aufgabe (1 Punkt)

Bestimme die Primfaktorzerlegung von


Lösung

Es ist


Aufgabe (3 Punkte)

Zeige durch Induktion, dass jede natürliche Zahl eine Zerlegung in Primzahlen besitzt.


Lösung

Wir beweisen die Existenz durch Induktion über .  Für liegt eine Primzahl vor. Bei ist entweder eine Primzahl, und diese bildet die Primfaktorzerlegung, oder aber ist keine Primzahl. In diesem Fall gibt es eine nichttriviale Zerlegung mit kleineren Zahlen . Für diese Zahlen gibt es nach Induktionsvoraussetzung jeweils eine Zerlegung in Primfaktoren, und diese setzen sich zu einer Primfaktorzerlegung für zusammen. 


Aufgabe (4 Punkte)

Bestimme den größten gemeinsamen Teiler der drei Zahlen .


Lösung

Wir berechnen zuerst den größten gemeinsamen Teiler von und . Der euklidische Algorithmus ergibt

Daher ist der größte gemeinsame Teiler der beiden ersten Zahlen. Wir berechnen nun den größten gemeinsamen Teiler von und . Es ist

also ist auch ein Teiler der dritten Zahl und somit ist der größte gemeinsame Teiler aller drei Zahlen gleich .


Aufgabe (4 Punkte)

Beweise die Bernoulli-Ungleichung für einen angeordneten Körper.


Lösung

Wir führen Induktion über . Bei steht beidseitig , sodass die Aussage gilt. Es sei nun die Aussage für bereits bewiesen. Dann ist

da Quadrate (und positive Vielfache davon) in einem angeordneten Körper nichtnegativ sind.


Aufgabe (1 Punkt)

Was fällt an dem folgenden Satz auf (aus der Sendung Börse vor acht, 2020): „Die deutsche Bahn will bis 2030 ihren Personenverkehr verdoppeln. Ihren Güterverkehr will sie im gleichen Zeitraum sogar um steigern“.


Lösung Bahn/Güterverkehr/Aufgabe/Lösung


Aufgabe (0 Punkte)


Lösung /Aufgabe/Lösung


Aufgabe (0 Punkte)


Lösung /Aufgabe/Lösung


Aufgabe (0 Punkte)


Lösung /Aufgabe/Lösung