- Permutationsgruppen
Zu einer Menge nennt man die Menge
-
der bijektiven Selbstabbildungen die Automorphismengruppe oder die Permutationsgruppe zu .
Eine bijektive Selbstabbildung
nennt man auch eine Permutation. Für eine endliche Menge schreibt man . Eine endliche Permutation kann man beispielsweise mit einer
(vollständigen)
Wertetabelle oder mit einem Pfeildiagramm beschreiben.
- Zykeldarstellung für Permutationen
Sei eine endliche Menge, eine Permutation und
.
Dann kann man die Folge
-
betrachten. Da endlich ist, gibt es eine Wiederholung mit . Durch Multiplikation mit sieht man, dass es ein minimales gibt mit , und dass alle für , , verschieden sind. Ist , so durchläuft auch dieselbe Teilmenge aus .
Es sei eine endliche Menge und eine
Permutation
auf . Man nennt einen Zykel der Ordnung , wenn es eine -elementige Teilmenge
derart gibt, dass auf die Identität ist und die Elemente aus zyklisch vertauscht. Wenn
ist, so schreibt man einfach
-
Dabei kann man statt jedes andere Element aus als Anfangsglied nehmen. Die Menge heißt auch der Wirkungsbereich des Zykels, und die (geordnete) Auflistung heißt die Wirkungsfolge des Zykels.
Eine Transposition auf einer endlichen Menge ist eine
Permutation
auf , die genau zwei Elemente miteinander vertauscht und alle anderen Elemente unverändert lässt.
Eine Transposition ist also ein besonders einfacher Zykel mit der Zyklendarstellung , wenn die Transposition die Punkte und vertauscht.
Es sei eine endliche Menge und eine Permutation auf .
Dann gibt es eine Darstellung
-
wobei die
Zykel
der Ordnung sind mit disjunkten Wirkungsbereichen.
Dabei ist die Darstellung bis auf die Reihenfolge eindeutig.
Es sei die Fixpunktmenge von und es seien diejenigen Teilmengen von mit mindestens zwei Elementen derart, dass die Elemente aus jedem zyklisch vertauscht. Dann ist die disjunkte Vereinigung aus und den . Zu , , sei der
Zykel
auf , der auf die Identität ist und auf mit übereinstimmt. Wir behaupten
-
Um dies einzusehen, sei
beliebig. Bei
ist ein Fixpunkt für alle und daher kommt links und rechts wieder raus. Es sei also kein Fixpunkt der Permutation. Dann gehört
für genau ein . Für alle ist ein Fixpunkt von . Da
-
ebenfalls zu gehört, ist auch ein Fixpunkt von für alle
.
Wendet man daher die rechte Seite auf an, so wird auf abgebildet bis man zu kommt. Dieses bildet auf ab und die folgenden bilden auf ab, sodass die rechte Seite insgesamt auf schickt und daher mit übereinstimmt.
Aufgrund von diesem Satz können wir allgemein eine Zyklendarstellung für eine beliebige Permutation definieren.
Es sei eine endliche Menge und eine
Permutation
auf . Es seien die Wirkungsbereiche der
Zyklen
von mit
.
Es sei
und
.
Dann nennt man
-
die Zyklendarstellung von .
- Das Signum einer Permutation
Das Signum ist
oder ,
da im Zähler und im Nenner die positive oder die negative Differenz steht. Es gibt für das Signum also nur zwei mögliche Werte. Bei spricht man von einer geraden Permutation und bei von einer ungeraden Permutation.
Wir schreiben
da nach dieser Umordnung sowohl im Zähler als auch im Nenner das Produkt aller positiven Differenzen steht.
Die durch das
Signum
gegebene Zuordnung
-
ist ein
Gruppenhomomorphismus.
Es seien zwei Permutationen
und
gegeben. Dann ist
Die Transposition vertausche die beiden Zahlen
.
Dann ist
Die letzte Gleichung ergibt sich daraus, dass im ersten und im zweiten Produkt alle Zähler und Nenner positiv sind und dass im dritten und im vierten Produkt die Zähler negativ und die Nenner positiv sind, sodass sich diese
(wegen der gleichen Indexmenge)
Minuszeichen wegkürzen.
Die Aussage folgt dann aus
der Homomorphieeigenschaft.