Kurs:Einführung in die mathematische Logik/20/Klausur mit Lösungen
Aufgabe | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | |
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Punkte | 3 | 3 | 2 | 2 | 2 | 1 | 3 | 6 | 3 | 0 | 2 | 3 | 0 | 2 | 0 | 0 | 4 | 36 |
Aufgabe (3 Punkte)
Definiere die folgenden (kursiv gedruckten) Begriffe.
- Die Sprache der Aussagenlogik zu einer Aussagenvariablenmenge .
- Ein maximales Ideal in einem kommutativen Ring .
- Die Uminterpretation zu einer - Interpretation in einer Menge , wobei eine Variable und ein Element der Grundmenge ist.
- Ein Nichtstandardmodell zu einem fixierten -Modell .
- Eine arithmetisch repräsentierbare Relation .
- Die Gültigkeit eines modallogischen Ausdrucks .
- Die
Sprache der Aussagenlogik
wird rekursiv durch folgende Regeln definiert.
- Jedes gehört zu .
- Wenn , so ist auch .
- Wenn , so sind auch .
- Das Ideal heißt maximal, wenn ist und wenn es zwischen und keine weiteren Ideale gibt.
- Unter der Uminterpretation versteht man diejenige Interpretation von in , die strukturgleich zu ist und für deren Variablenbelegung
gilt.
- Man nennt eine weitere -Struktur , die zu elementar äquivalent, aber nicht zu - isomorph ist, ein Nichtstandardmodell von .
- Die Relation heißt arithmetisch repräsentierbar, wenn es einen -Ausdruck in freien Variablen derart gibt, dass für alle -Tupel die Äquivalenz genau dann, wenn gilt.
- Man sagt, dass ein modallogischer Ausdruck in einem
modallogischen Modell
gilt,
wenn
für alle gilt.
Aufgabe (3 Punkte)
Formuliere die folgenden Sätze.
- Das Koinzidenzlemma.
- Der Satz über die Vorgängereigenschaft in einem Peano-Halbring.
- Der Satz über das Halteproblem.
- Es sei ein
Symbolalphabet
erster Stufe und eine Teilmenge. Es sei ein
-
Term und ein -
Ausdruck.
Es seien zwei
-
Interpretationen
und
in einer gemeinsamen Grundmenge gegeben, die auf identisch seien. Dann gelten folgende Aussagen.
- Es ist .
- Es ist genau dann, wenn .
- In einem Peano-Halbring gilt für jedes die Eigenschaft: Entweder ist oder es gibt ein mit .
- Die Menge
ist nicht -
entscheidbar.
Aufgabe (2 Punkte)
In einer U-Bahn-Station wird der Zugang und der Ausgang über eine elektronische Karte geregelt, die man an einen Sensor halten muss, damit sich die Schranke öffnet. Es gibt 5 Ausgänge, aber nur 2 Zugänge. Was haben sich die Leute dabei vermutlich gedacht?
Lösung U-Bahn/Zugang und Ausgang/Aufgabe/Lösung
Aufgabe (2 Punkte)
Betrachte die beiden Aussagen „Alkohol ist keine Lösung“ und „Kein Alkohol ist auch keine Lösung“. Formalisiere die beiden Aussagen. Man nehme an, dass beide Aussagen wahr sind. Mit welcher aussagenlogischen Regel kann man daraus auf eine Aussage schließen, in der Alkohol nicht vorkommt?
Die erste Aussage kann man als
und die zweite Aussage als
formalisieren. Aus der Fallunterscheidungsregel ergibt sich die Gültikeit von
dass es also keine Lösung gibt.
Aufgabe (2 Punkte)
Finde einen möglichst einfachen aussagenlogischen Ausdruck, der die folgende tabellarisch dargestellte Wahrheitsfunktion ergibt.
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Aufgabe (1 Punkt)
Lege in der Skizze für die drei Häuser überschneidungsfrei Wege zu den zugehörigen gleichfarbigen Gartentoren an.
Lösung Häuser/Gartentor/Verbindung/Aufgabe/Lösung
Aufgabe (3 Punkte)
Skizziere ein Verfahren, wie man (bei abzählbar) eine Auflistung sämtlicher syntaktischer Tautologien aus erhalten kann.
Lösung Aussagenlogik/Ableitungskalkül/Skizziere vollständige Auflistung/Aufgabe/Lösung
Aufgabe (6 Punkte)
Es sei eine aussagenlogische Ausdrucksmenge und es sei mit . Zeige mit dem Lemma von Zorn, dass es eine maximal widerspruchsfreie Ausdrucksmenge mit gibt.
Zunächst ist auch
da andernfalls
gelten würde, woraus man mit Hilfe von und der Fallunterscheidungsregel erhalten würde. Wir können also im Folgenden davon ausgehen, dass zu gehört.
Wir betrachten die Menge
mit der durch Inklusion gegebenen Ordnung. Wegen ist diese Menge nicht leer. Es sei eine nichtleere total geordnete Teilmenge. Die Vereinigung
besitzt ebenfalls die Eigenschaft, dass man aus ihr nicht ableiten kann. Eine solche Ableitung nimmt nämlich nur Bezug auf endlich viele Voraussetzungen, und wäre dann schon aus einem der ableitbar. Also besitzt die Kette in eine obere Schranke. Nach dem Lemma von Zorn gibt es also in maximale Elemente. Ein solches ist maximal widerspruchsfrei. Wenn man nämlich zu einem solchen maximalen einen neuen Ausdruck hinzunimmt, so gilt
Doch wegen ist widersprüchlich.
Aufgabe (3 Punkte)
Es seien Variablen, Terme und ein Ausdruck in einer prädikatenlogischen Sprache. Zeige, dass
im Allgemeinen nicht allgemeingültig ist.
Es sei ein zweistelliges Funktionssymbol und sei der Ausdruck gleich . Wir setzen
Dann ist einerseits (wir schreiben für die Gleichheit von Ausdrücken)
was allgemeingültig ist, und andererseits
was nicht allgemeingültig ist (beispielsweise bei Interpretation in ). Somit ist die Implikation nicht allgemeingültig.
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (2 Punkte)
Der Ausdruck
ist äquivalent zum Ausdruck
und der Ausdruck
ist äquivalent zu
Der Gesamtausdruck ist somit äquivalent zu
der disjunktive Normalform besitzt.
Aufgabe (3 Punkte)
Es sei die Sprache der Aussagenlogik zu einer Aussagenvariablenmenge und es sei eine Wahrheitsbelegung der Variablen mit zugehöriger Interpretation . Zeige, dass maximal widerspruchsfrei ist.
Sei . Da der Ableitungskalkül korrekt ist, ist abgeschlossen unter Ableitungen. Aufgrund der rekursiv definierten Wahrheitsbelegung gilt für jedes entweder oder . Somit ist widerspruchsfrei. Sobald man zu einen Ausdruck hinzunimmt, hat man und daraus kann man einen Widerspruch ableiten. Die Menge ist also maximal widerspruchsfrei.
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (2 Punkte)
Es sei eine Variable, ein Term und ein Ausdruck. Zeige
Die Variable ist in nicht frei. Daher ist die Menge der relevanten zu substituierenden Variablen leer und somit auch die Menge der substituierenden Terme. Also ist und daher
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (4 Punkte)
Formuliere den Vollständigkeitssatz der Modallogik und skizziere in Grundzügen, wie man ihn beweist.
Lösung Modallogik/Vollständigkeitssatz/Skizziere/Aufgabe/Lösung