Stetigkeitssatz für lineare Abbildungen/Beispiele - nicht stetig

Lineare Abbildung - nicht stetig Bearbeiten

Da lineare Abbildungen von einem endlichdimensionalen Vektorraum   in einen Vektorraum   automatisch stetig sind, müssen wir für eine unstetige lineare Abbildung einen unendlichdimensonale Vektorraum   als Definitionsbereich der linearen Abbildung   wählen.

Stetigkeitssatz für lineare Abbildungen Bearbeiten

Im Stetigkeitssatz für lineare Abbildungen werden vier äquivalente Bedingungen für die Stetigkeit angegeben. Für den Stetigkeitsnachweis eignet sich in der Regel am besten die Bedingung (4), während für den Nachweis, dass eine lineare Funktion nicht stetig ist die Negation der Bedingung (3) gut geeignet ist.

Negation des Stetigkeitskriteriums Bearbeiten

Nach dem charakterisieren alle Kriterien (2)-(4) stetige lineare Funktionen auf normierten Räumen. Da diese Bedingungen äquivalent zu Stetigkeit sind, liefert die Negation eines Stetigkeitskriteriums eine Eigenschaft, um nachzuweisen, dass eine lineare Abbildung nicht stetig ist. Angewendet auf

(3) Es existiert ein   mit   für alle   mit  

erhält man als Kriterium für nicht stetige Funktionen.

( 3) Für alle   gibt es   mit   für das   gilt.

Die Länge von Bilder aus der Einheitskugel in   sind also nicht normbeschränkt in  .

Beispiele - Lineare Abbildungen - nicht stetig Bearbeiten

Es werden folgende Beispiele für lineare Abbildungen angegeben, die nicht stetig sind.

  • Definitionsbereich: Polynomvektorraum
  • Definitionbereich: Stetige Funktionen mit Integralnorm

Polynomvektorraum Bearbeiten

In dem Beispiel wird der Polynomvektorraum   mit der  -Norm topologisiert. Mit der Negation des Stetigkeitskriteriums (3) wird in dem folgenden Beispiel gezeigt, dass die Bilder von Vektoren aus der Einheitskugel im Polynomraum unbeschränkt sind.

Definitionsbereich einer unstetigen linearen Abbildung Bearbeiten

Sei   der  -Vektorraum der Polynome mit komplexen Koeffizienten.

 

Dabei entspricht   der Menge Folgen in  , die ab einer Indexschranke nur noch die 0 als Folgenglied besitzt. Die Notation eines Polynoms   als Reihe   bei dem fast alle Koeffizienten   sind, hat nur formale Gründe. Ansonsten muss man den Grad eines Polynoms   bei algebraischen Operationen nicht aufwendig formal berücksichtigten.

Polynomvektorraum als normierten Raum Bearbeiten

Auf   ist folgende Norm   definiert. Für ein Polynom   mit   erhält man die Norm   auf   wie folgt:

 

Dabei ist die Reihe auf der rechten Seite ein endliche Summe mit  , falls der Grad des Polynoms  

Wertebereich der unstetigen linearen Abbildung Bearbeiten

Um die unstetige Abbildung möglichst einfach zu halten, wählen wir als Werte die komplexen Zahlen   mit dem Betrag als Norm auf dem Vektorraum. Damit   mit dem Betrag ein nomierter  -Vektorraum.

Definition der unstetigen linearen Abbildung Bearbeiten

Die lineare Abbildung   ist wie folgt definiert:

 

Aufgabe - Unstetige lineare Abbildung Bearbeiten

  • Sei   als Polynome   gegeben.
    • Berechnen Sie  
    • Berechnen Sie das Bild von   unter der Abbildung  , also  .
  • Zeigen Sie, dass die oben definierte Abbildung   linear vom Vektorraum der Polynome   nach   ist.
  • Zeigen Sie, dass die Abbildung   nicht stetig ist.
    • Verwenden Sie dazu die Polynome   mit  ,
    • zeigen Sie, dass und   gilt,
    • zeigen Sie, dass die Bildfolge   unbeschränkt ist.
    • Begründen Sie dann mit dem Stetigkeitssatz für lineare Abbildungen, dass   nicht stetig ist.


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