Kurs:Lineare Algebra (Osnabrück 2017-2018)/Teil I/Arbeitsblatt 3
- Die Pausenaufgabe
Formuliere die binomischen Formeln für zwei reelle Zahlen und beweise die Formeln mit Hilfe des Distributivgesetzes.
- Übungsaufgaben
Betrachte die ganzen Zahlen mit der Differenz als Verknüpfung, also die Abbildung
Besitzt diese Verknüpfung ein neutrales Element? Ist diese Verknüpfung assoziativ, kommutativ, gibt es zu jedem Element ein inverses Element?
Wir betrachten auf der Menge
die durch die Tabelle
gegebene Verknüpfung .
- Berechne
- Besitzt die Verknüpfung ein neutrales Element?
Zeige, dass das Potenzieren auf den positiven natürlichen Zahlen, also die Zuordnung
weder kommutativ noch assoziativ ist. Besitzt diese Verknüpfung ein neutrales Element?
Zeige, dass die Verknüpfung auf einer Geraden, die zwei Punkten ihren Mittelpunkt zuordnet, kommutativ, aber nicht assoziativ ist. Gibt es ein neutrales Element?
Man untersuche die Verknüpfung
auf Assoziativität, Kommutativität, die Existenz von einem neutralen Element und die Existenz von inversen Elementen.
Es sei eine Menge mit einer Verknüpfung darauf, die wir als Produkt schreiben.
- Wie viele sinnvollen Klammerungen gibt es für die Verknüpfung von vier Elementen?
- Die Verknüpfung sei nun assoziativ. Zeige, dass das Produkt von vier Elementen nicht von irgendeiner Klammerung abhängt.
Es sei eine Menge mit einer assoziativen Verknüpfung darauf, die wir als schreiben. Zeige, dass
für beliebige gilt.
Es sei eine Menge und die zugehörige Potenzmenge. Betrachte den Durchschnitt von Teilmengen von als eine Verknüpfung auf . Ist diese Verknüpfung kommutativ, assoziativ, besitzt sie ein neutrales Element?
Es sei die Menge der Abbildungen einer zweielementigen Menge in sich selbst, also
Benenne die Elemente aus und lege eine Wertetabelle für die Verknüpfung auf an, die durch die Hintereinanderschaltung von Abbildungen definiert ist.
Es sei ein Ring und seien und Elemente in . Berechne das Produkt
Wie lautet das Ergebnis, wenn der Ring kommutativ ist?
Die folgende Aufgabe beweist man durch Induktion. Dies ist ein Beweisverfahren, das üblicherweise in der Analysis eingeführt wird. Siehe auch den Anhang zum Kurs.
Beweise die allgemeine binomische Formel, also die Formel
für und beliebige Elemente in einem Körper .
Berechne
Es seien Elemente in einem Körper, wobei und nicht seien. Beweise die folgenden Bruchrechenregeln.
Gilt die zu (8) analoge Formel, die entsteht, wenn man die Addition mit der Multiplikation (und die Subtraktion mit der Division) vertauscht, also
Zeige, dass die „beliebte Formel“
nicht gilt.
Beschreibe und beweise Regeln für die Addition und die Multiplikation von geraden und ungeraden ganzen Zahlen. Man definiere auf der zweielementigen Menge
eine „Addition“ und eine „Multiplikation“, die diese Regeln „repräsentieren“.
Zeige, dass die einelementige Menge alle Körperaxiome erfüllt mit der einzigen Ausnahme, dass ist.
Es sei ein Körper. Zeige, dass man jeder natürlichen Zahl ein Körperelement zuordnen kann, derart, dass das Nullelement in und das Einselement in ist und dass
gilt. Zeige, dass diese Zuordnung die Eigenschaften
besitzt.
Erweitere diese Zuordnung auf die ganzen Zahlen und zeige, dass die angeführten strukturellen Eigenschaften ebenfalls gelten.
- Aufgaben zum Abgeben
Aufgabe (2 Punkte)
Man untersuche die Verknüpfung
auf Assoziativität, Kommutativität, die Existenz von einem neutralen Element und die Existenz von inversen Elementen.
Aufgabe (3 Punkte)
Es sei eine Menge. Zeige, dass die Potenzmenge mit dem Durchschnitt als Multiplikation und der symmetrischen Differenz
als Addition (mit welchen neutralen Elementen?) ein kommutativer Ring ist.
Aufgabe (2 Punkte)
Aufgabe (3 Punkte)
Zeige, dass die „Rechenregel“
bei (und ) niemals gilt. Man gebe ein Beispiel mit , wo diese Regel gilt.
Aufgabe (5 Punkte)
Wir betrachten die Menge
mit den beiden ausgezeichneten Elementen
der Addition
und der Multiplikation
Zeige, dass mit diesen Operationen ein Körper ist.
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