gegebene Abbildung. Betrachtet man für einen fixierten Index die übrigen Variablen
, ,
als Konstanten, so erhält man eine Abbildung
,
die nur von abhängt
(entsprechend betrachtet man die übrigen Variablen als Parameter).
Falls diese Funktion, als Funktion in einer Variablen, differenzierbar ist, so sagen wir, dass partiell differenzierbar bezüglich ist und bezeichnen diese Ableitung mit . Der Vorteil der partiellen Ableitungen liegt darin, dass man diese einfach berechnen kann. Jedoch hängen sie von der Wahl einer Basis ab. Die partiellen Ableitungen sind selbst Abbildungen von
.
gegeben. Es sei
ein Punkt. Für fixierte Indizes und betrachten wir die Abbildung
(wobei ein reelles Intervall mit
derart sei, dass
gilt)
als Funktion in einer Variablen, wobei die übrigen Variablen
, ,
fixiert seien. Ist diese Funktion in differenzierbar,
so heißt partiell differenzierbar in bezüglich der Koordinate . Man bezeichnet diese Ableitung
(welche ein Element in ist)
mit
und nennt sie die -te partielle Ableitung von in .
Die Abbildung heißt partiell differenzierbar im Punkt , falls für alle und die partiellen Ableitungen in existieren. Die -te partielle Ableitung von in wird mit
bezeichnet.
Diese Definition führt die -te partielle Ableitung einer Funktion
auf den Ableitungsbegriff in einer Variablen zurück, indem die anderen Variablen „festgehalten“ und als Parameter betrachtet werden. Daher bedeutet die Existenz der -ten partiellen Ableitung von im Punkt einfach die Existenz des
Limes
Um die
partielle Ableitung
nach
(in jedem Punkt)
zu berechnen, betrachtet man als eine Konstante, sodass eine nur von abhängige Funktion dasteht. Diese wird gemäß den Ableitungsregeln für Funktionen in einer Variablen abgeleitet, sodass sich
ergibt. Für die partielle Ableitung nach betrachtet man als eine Konstante und erhält
Die partiellen Ableitungen sind im Wesentlichen die Richtungsableitungen in Richtung der Basisvektoren. Insbesondere machen partielle Ableitungen nur dann Sinn, wenn eine Basis im Vektorraum, der den Definitionsbereich einer Abbildung darstellt, gewählt worden ist, bzw. wenn eben von vornherein ein betrachtet wird.
In diesem Fall stimmt die -te partielle Ableitung von in mit der
Richtungsableitung von in in Richtung des -ten Standardvektors überein, und ist in genau dann partiell differenzierbar, wenn die Richtungsableitungen in in Richtung eines jeden Standardvektors existieren.
Es sei
.
Wir können uns wegen
Lemma 46.6
auf eine einzige Komponentenfunktion beschränken. Da
partielle Ableitungen
die
Ableitungen
von Funktionen in einer Variablen sind, ergibt sich
Damit erhalten wir für einen beliebigen Punkt
die
Jacobi-Matrix
Für einen speziellen Punkt, z.B.
,
setzt man einfach ein:
Höhere Richtungsableitungen
Es seien
und
endlichdimensionale -Vektorräume und
eine offene Teilmenge. Für eine Abbildung
und einen fixierten Vektor
ist die Richtungsableitung in Richtung
(falls diese existiert)
selbst eine Abbildung
Als solche ist es sinnvoll zu fragen, ob in Richtung
differenzierbar ist. Wir sprechen dann von höheren Ableitungen. Dies wird präzisiert durch die folgende induktive Definition.
eine
Abbildung
auf einer offenen Menge
und Vektoren in . Man sagt, dass die höhere Richtungsableitung von in Richtung existiert, wenn die höhere Richtungsableitung in Richtung existiert und davon die
Richtungsableitung
in Richtung existiert. Sie wird mit
Dieser Beweis wurde in der Vorlesung nicht vorgeführt.
Durch Betrachten der einzelnen Komponenten von bezüglich einer
Basis
von können wir annehmen, dass
und
ist. Wir wollen den eindimensionalen
Mittelwertsatz der Differentialrechnung
anwenden. Sei
ein fixierter Punkt. Wir betrachten die Abbildung und studieren diese für hinreichend kleine und . Wir fixieren diese
(für den Moment)
und betrachten die differenzierbare Abbildung
Nach
dem Mittelwertsatz
gibt es ein
(von und abhängiges)
mit
Nun wenden wir erneut
den Mittelwertsatz
auf die differenzierbare Abbildung
an, und erhalten die Existenz eines
mit
Zusammen erhalten wir
Wenden wir denselben Trick in umgekehrter Reihenfolge an, so erhalten wir
und ,
sodass dieser Ausdruck auch gleich
ist. Somit schließen wir für
(hinreichend kleine)
gegebene
,
dass positive
und
existieren mit
Für und konvergieren auch und gegen . Die Stetigkeit der beiden zweiten Richtungsableitungen impliziert für die Gleichheit