Euklidischer Raum/Kanonisches Volumen/Textabschnitt


Es sei ein euklidischer Vektorraum.

Dann gibt es ein eindeutig bestimmtes translationsinvariantes Maß auf den Borelmengen von , das jedem von einer Orthonormalbasis aufgespannten Parallelotop den Wert zuweist.

Es sei eine Orthonormalbasis von und es sei

die dadurch definierte lineare Isometrie. Dann ist das Bildmaß nach Fakt translationsinvariant und besitzt auf dem von den erzeugten Parallelotop den Wert . Es bleibt also zu zeigen, dass dieses Maß auch jedem anderen orthonormalen Parallelotop den Wert zuweist. Es sei also eine weitere Orthonormalbasis mit dem zugehörigen Parallelotop und der zugehörigen Isometrie

Dann ist

wobei den Einheitswürfel im bezeichnet. Da eine Isometrie des ist, folgt die Aussage aus Fakt.

Das in dieser Aussage für euklidische Vektorräume definierte Maß heißt ebenfalls Borel-Lebesgue-Maß.



Es sei ein euklidischer Vektorraum, sei eine Basis von und sei das davon erzeugte Parallelotop.

Dann gilt für das Borel-Lebesgue-Maß auf

Die Positivität der Determinante der Gramschen Matrix folgt aus Fakt. Es sei eine Orthonormalbasis von und es sei

Die Spalten der Matrix sind also die Koeffizienten von bezüglich der gegebenen Orthonormalbasis. Nach Fakt und aufgrund der Definition des Maßes in Fakt ist somit

Wegen

ist

Nach Fakt ist , sodass sich die Aussage aus Fakt ergibt.

Die vorstehende Aussage erlaubt es, auch bei das -dimensionale Maß eines -dimensionalen Parallelotops im auszurechnen (ihr -dimensionales Maß ist , da sie in einem echten Untervektorraum liegen). Die einfachste Situation liegt bei vor, dann handelt es sich um eine einfache Längenberechnung mit Hilfe des Skalarproduktes. Ein typischeres Beispiel ist die Flächenberechnung eines Parallelogramms im .


Wir betrachten das von den Vektoren und aufgespannte Parallelogramm im . Nach Fakt müssen wir die Skalarprodukte dieser Vektoren berechnen. Es ist

Dies führt zur Matrix

mit der Determinante . Der Flächeninhalt des Parallelogramms ist also .