Kurs:Einführung in die mathematische Logik (Osnabrück 2021)/Arbeitsblatt 8/kontrolle



Übungsaufgaben

Aufgabe Aufgabe 8.1 ändern

Zeige, dass die folgenden prädikatenlogischen Ausdrücke allgemeingültig sind.

  1. (wobei ein Ausdruck ist).

  2. wobei die Gruppenaxiome sind und
    ist.



Es sei ein erststufiges Symbolalphabet und ein -stelliges Funktionssymbol. Zeige, dass der Ausdruck

allgemeingültig ist.



Es sei ein erststufiges Symbolalphabet und ein -stelliges Funktionssymbol. Zeige, dass der Ausdruck

allgemeingültig ist.



Aufgabe Aufgabe 8.4 ändern

Es seien Aussagenvariablen und prädikatenlogische Ausdrücke. Zeige, dass man, wenn man in einer allgemeingültigen aussagenlogischen Aussage , in dem keine weiteren Aussagenvariablen vorkommen, jedes Vorkommen von durch ersetzt, einen allgemeingültigen prädikatenlogischen Ausdruck erhält.



Formuliere ein Axiomensystem für das Konzept Äquivalenzrelation in einer prädikatenlogischen Sprache erster Stufe.



Axiomatisiere den Körperbegriff in einer geeigneten Sprache erster Stufe.


Eine Menge heißt ein Körper, wenn es zwei Verknüpfungen (genannt Addition und Multiplikation)

und zwei verschiedene Elemente gibt, die die folgenden Eigenschaften erfüllen.

  1. Axiome der Addition
    1. Assoziativgesetz: Für alle gilt: .
    2. Kommutativgesetz: Für alle gilt .
    3. ist das neutrale Element der Addition, d.h. für alle ist .
    4. Existenz des Negativen: Zu jedem gibt es ein Element mit .
  2. Axiome der Multiplikation
    1. Assoziativgesetz: Für alle gilt: .
    2. Kommutativgesetz: Für alle gilt .
    3. ist das neutrale Element der Multiplikation, d.h. für alle ist .
    4. Existenz des Inversen: Zu jedem mit gibt es ein Element mit .
  3. Distributivgesetz: Für alle gilt .



Axiomatisiere den Begriff eines angeordneten Körpers in einer geeigneten Sprache erster Stufe.


Ein Körper heißt angeordnet, wenn es eine totale Ordnung auf gibt, die die beiden Eigenschaften

  1. Aus folgt (für beliebige ),
  2. Aus und folgt (für beliebige ),

erfüllt.



Es sei die Symbolmenge für einen angeordneten Körper. Zeige

und

Über den reellen Zahlen kann man also das Symbol mit anderen Symbolen ausdrücken.


In einem angeordneten Körper ist durch

eine zweistellige Relation gegeben. Drücke diese Relation mit den üblichen Symbolen , Variablen und aussagenlogischen Junktoren aus.



Es sei die Symbolmenge für einen angeordneten Körper und ein einstelliges Funktionssymbol. Formuliere über folgende Eigenschaften.

  1. Die Stetigkeit von .
  2. Die gleichmäßige Stetigkeit von .
  3. Die Differenzierbarkeit von .

Gesucht ist also ein Ausdruck aus mit der Eigenschaft, dass in einer Interpretation von (gegeben durch einen angeordneten Körper und eine Funktion ) genau dann gilt, wenn stetig ist.


Zeige, dass die Polynomfunktionen in einer Variablen über einem angeordneten Körper stetig sind. Formuliere diese Aussage über dem Symbolalphabet für Polynome eines festes Grades.



Sei die Symbolmenge für einen angeordneten Körper und ein einstelliges Funktionssymbol. Formuliere über die Aussage des Zwischenwertsatzes.



Es sei die Symbolmenge für einen angeordneten Körper. Formuliere über die Aussage des Zwischenwertsatzes für Polynome vom Grad .


In welchem Zusammenhang stehen die beiden vorstehenden Formulierungen?


Es seien die Gruppenaxiome und

also die Aussage, dass das inverse Element eindeutig bestimmt ist. Zeige, dass aus keiner echten Teilmenge folgt.



Zeige, dass der prädikatenlogische Ausdruck

erfüllbar ist.



Aufgabe Aufgabe 8.16 ändern

Es sei eine Ausdrucksmenge und ein Ausdruck in einer Sprache erster Stufe. Zeige, dass genau dann gilt, wenn nicht erfüllbar ist.



Formuliere die Injektivität für eine Abbildung

prädikatenlogisch mit Hilfe der Verwendung von Sorten.



Formalisiere mit dem Symbolalphabet , wobei einstellige Funktionssymbole sind, die Aussage, dass die Hintereinanderschaltung von injektiven Abbildungen zwischen Mengen wieder injektiv ist.


Häufig sind in mathematische Strukturen gewisse Teilmengen wichtig, die Bezug auf die umgebende Struktur nehmen. Eine solche Teilmenge wird prädikatenlogisch durch eine einstellige Relation mit zusätzlichen Eigenschaften wiedergegeben.


Formalisiere prädikatenlogisch mit einem geeigneten Symbolalphabet , dass ein Untervektorraum in einem Vektorraum über einem Körper vorliegt.



Formalisiere prädikatenlogisch mit einem geeigneten Symbolalphabet den Sachverhalt, dass der Durchschnitt von zwei Untervektorräumen in einem Vektorraum über einem Körper wieder ein Untervektorraum ist.



Formalisiere prädikatenlogisch mit einem geeigneten Symbolalphabet , dass ein Ideal in einem kommutativen Ring vorliegt.



Es sei eine Menge mit ihrer Potenzmenge . Entwerfe ein Symbolalphabet mithilfe von Sortenprädikaten, mit dem man bei adäquater Interpretation folgendes erreichen kann.

  1. Man kann zwischen Elementen und Teilmengen von unterscheiden.
  2. Man kann die Zugehörigkeit eines Elementes zu einer Teilmenge ausdrücken.
  3. Man kann die leere Teilmenge benennen.
  4. Man kann die Disjunktheit von zwei Teilmengen ausdrücken.
  5. Man kann die Teilmengenbeziehung zwischen zwei Teilmengen ausdrücken.
  6. Man kann die Vereinigung und den Durchschnitt von zwei Teilmengen ausdrücken.

Entwerfe ferner ein Axiomensystem für das entwickelte Symbolalphabet, mit dem man

  1. die charakteristische Eigenschaft der leeren Teilmenge,
  2. die charakteristische Eigenschaft der Disjunktheit,
  3. die charakteristische Eigenschaft der Teilmengenbeziehung,
  4. das Extensionalitätsprinzip für Teilmengen,
  5. die charakteristische Eigenschaft des Durchschnitts,
  6. die charakteristische Eigenschaft der Vereinigung,

formulieren kann.




Aufgaben zum Abgeben

Welche der folgenden prädikatenlogischen Ausdrücke sind allgemeingültig ( seien Variablen)?

  1. ,
  2. ,
  3. ,
  4. .



Aufgabe (5 (2+2+1) Punkte)Aufgabe 8.24 ändern

Es seien .

a) Zeige, dass

nicht allgemeingültig ist.

b) Zeige, dass

allgemeingültig ist.

c) Zeige, dass

nicht allgemeingültig wäre, wenn man auch leere Grundmengen zulassen würde.



Es sei ein einstelliges Funktionssymbol. Bestimme, welche der folgenden Ausdrücke untereinander äquivalent[1] sind.

  1. ,
  2. ,
  3. .



Es seien Variablen und einstellige Funktionssymbole. Bestimme, welche der folgenden Ausdrücke untereinander äquivalent sind.

a)

  1. ,
  2. ,
  3. .

b)

  1. ,
  2. ,
  3. ,
  4. .



Zeige, dass die Kommutativität der Addition aus den übrigen Körperaxiomen folgt.

Tipp: Zeige zuerst, dass ist.


Sei die Symbolmenge für einen angeordneten Körper und zwei einstellige Funktionssymbole. Formuliere über die Aussage, dass die Hintereinanderschaltung von zwei stetigen Funktionen wieder stetig ist.



Formalisiere in der prädikatenlogischen Sprache, dass die Hintereinanderschaltung von surjektiven Abbildungen zwischen Mengen wieder surjektiv ist.



Formuliere ein prädikatenlogisches Axiomensystem für einen metrischen Raum über einem angeordneten Körper mit Hilfe von Sortenprädikaten.



Es sei fixiert. Formalisiere prädikatenlogisch mit einem geeigneten Symbolalphabet den Sachverhalt, dass Elemente eines kommutativen Ringes ein gegebenes Ideal erzeugen.




Fußnoten
  1. Zwei Ausdrücke und heißen äquivalent, wenn allgemeingültig ist.