Kurs:Topologische Invertierbarkeitskriterien/MLC-Regularität

Einführung

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Wenn wir die  -Regularität eines Elementes   für eine multiplikativ lokalkonvexe topologische Algebra   sprechen, suchen wir nach einer multiplikativ lokalkonvexen Algebraerweiterungen   von   in der   invertierbar ist. Dabei besteht

  •   und
  •  

aus einem System von submultiplikativen Halbnormen, die die Topologie auf   bzw.   erzeugen.

Zielsetzung

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Zielsetzung einer multiplikativ lokalkonvexe Algebraerweiterung   zu einer gegebenen topologischen Algebra   mit   ist es, die gegebene multiplikativ lokalkonvexe Algebraerweiterung so zu vergrößern, dass diese ein inverses Element   in der multiplikativ lokalkonvexen Algebraerweiterung   besitzt. Als topologieerzeugende  -Gaugefunktionale werden hier Halbnormensystem   und   verwendet.

Charakterisierung der MLC-Regularität

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Für kommutative multiplikativ lokalkonvexe Algebren   mit unital positivem System von erhält man folgende Charakterisierung:

  •    -singulär     (multiplikativer topologischer Nullteiler)
  •    -regulär   für alle   und ein   mit   für alle  

Dabei sind   submultiplikative Halbnormen.

Veranschaulichung

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Algebraerweiterung   von   ist hier eine mulitplikative lokalkonvexe Algebra, die ein inverses Element   zu einem gegebenen   enthält.

 


  • Negieren Sie die Aussage, dass   kein topologischer Nullteiler ist und formulieren   für ein submultiplikative Halbnormensystem  .
  • Zeigen Sie, dass in einer  -Algebra mit    -regulär ist, wenn folgende Bedingung gilt (siehe Zelazko 1971[1])
 .
  • Zeigen Sie mit der Charakterisierung der  -Regularität, dass die  -singulären Elemente genau die topologischen Nullteiler sind.

Multiplikative lokalkonvexe Algebraerweiterung

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Sei   die Klasse der multiplikativen lokalkonvexen unitalen Algebren und  . Die Algebraerweiterung   bzw.  -Erweiterung von   benötigt nach Definition es einen Algebraisomorphismus   mit:

  •  , wobei   ist das Einselement von   und   das Einselement von   ist.
  •   ist homöomorph zu  ; d.h.   und   sind stetig.


Algebraisomorphismus in den Quotientenräumen

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Der Algebraisomorphismus wird über normierte Quotientenalgebren   definiert. wobei mit  :  mit   bezeichnet und

 

Algebraerweiterung von MLC-Quotientenalgebren

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Embettung in Quotientenräume bzgl. der submultiplikativen Halbnormen.

Algebraisomorphismus - Einbettung in die Algebraerweiterung

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  • Im allgemeinen identifiziert man   mit   und schreibt  . In der jeweiligen Konstruktion der Algebraerweiterung sieht man, dass die Element aus   mit Elementen   in einem Quotientenraum   identifiziert werden.
  • Sei   eine Nullumgebungsbasis der Relativtopologie von   auf   und   eine Nullumgebungsbasis von  , dann kann man die Homöomorphie zwischen   und   wie immer über die Topologie ausdrücken:
 

Stetigkeit über Halbnormen

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Betrachtet man die Halbnormen   und   für Nullumgebungen, so lassen sich die oberen beiden Aussagen wie folgt umformulieren (siehe auch Stetigkeitssatz für lineare Abbildungen):

 

Konstruktion Algebraisomorphismus

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Für die Konstruktion des Algebraisomorphismus geht man wie folgt vor:

  • (KA1) man konstruiert zunächst einen Algebrahomomorphismus   und zeigt, dass dieser stetig ist.
  • (KA2) man zeigt, dass der Algebrahomomorphismus injektiv ist  
  • (KA3) man definiert mit  , die Umkehrabbildung   und zeigt, dass   ebenfalls stetig ist (siehe Stetigkeitssatz für lineare Abbildungen).

Verwendung der Charakterisierung B-regulärer Elemente

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Wir betrachten zunächst multiplikativ lokalkonvexe kommuntative Algebren   und nutzen die Charakterisierung  -Regularität für die  -Erweiterung von  .

Halbnormensystem unital positiv

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Ohne Einschränkung seien die submultiplikativen Halbnormen unital positiv, d.h.   für alle  . Falls das nicht der Fall ist, geht man zu einem äquivalenten Halbnormensystem über   über. Weil   Hausdorffraum ist, gibt es ein   mit  . Man definiert dann   und

 

als Minkowski-Funktional von   und  , da   und damit auch   submultiplikativ sind.   ist eine offene Menge in  , da   als Schnitt von zwei offenen Mengen definiert ist und der endliche Schnitt von offenen Mengen in einer Topologie ist wieder offen.

Aufgabe - Äquivalenz des Halbnormensystems - unital positiv

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Zeigen Sie, dass die Halbnormensysteme   und   äquivalente Gaugefunktionalsysteme sind!

Aufgabe - TNT-Negation und unital positives Halbnormensystem

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Ohne Einschränkung sei das gegebene Halbnormensystem   auf einer unital positiven  -Algebra  . Ferner sei   kein topologischer Nullteiler ( ). Zeigen Sie, dass für alle   ebenfalls   gilt.

Topologische Nullteiler in MLC-Algebren

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Wenn   erfüllt ist, gibt es ein  , sodass für alle   gilt

 

Topologische Nullteiler in Quotientenalgebren

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Damit ist insbesondere für   mit   (d.h.   für alle   die folgende Bedingung erfüllt

 

Abschätzung für Eigenschaft in Quotientenalgebren 1

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Man erhält die folgenden Abschätzung für  , d.h.   für alle   und alle  :

 

Abschätzung für Eigenschaft in Quotientenalgebren 2

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Insgesamt erhält man für   die äquivalente Bedingung:

 

Insbesondere gilt für alle  

 .

TNT-Eigenschaft in Quotientenalgebren

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Also gibt es mindestens ein  , sodass für alle   gilt:

 .

MLC-Singularität 1

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Wenn man die  -Singularität betrachtet, gibt es zu jedem   ein   mit  , sodass   und es gilt mit der Eigenschaft   erhält man die Eigenschaft:

 .

Negation der TNT-Eigenschaft

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Mit der Eigenschaft   erhält man zunächst einmal die Abschätzung:

 .

Vergleich zur Charakterisierung der MLC-Singularität

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Durch die Negation erhält man, dass es zu jedem   ein  , in dem   also kein topologischer Nullteiler ist. Diese Negation liefert nach

 .

Aufgabe - Äquivalenz des Halbnormensystems - TNT

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Wir definieren darüber nun ein weiteres Halbnormensystem   aus submultiplikativen Halbnormen wie folgt über die Eigenschaft von  , kein topologischer Nullteiler zu sein:

  •  
  •  , wenn   und   mit   die obige Gleichung   erfüllt. Zeigen Sie, dass   und   äquivalente Gaugefunktionalsysteme sind

Notation - Produktraum

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Sei   eine Indexmenge. In der folgenden Charakterisierung der  -Regularität werden Produkträume definiert bzw. als Algebraerweiterung konstruiert. Dabei wird folgende Kurzschreibweise des Produktraumes   verwendet.

 

Beweisidee: Konstruktion der MLC-Algebraerweiterung

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Ausgehend von   wird ein Produktraum   von normierten Algebren   betrachtet und topologisiert. Auf die normierten Algebren wird mit der Eigenschaft   die gesuchte Eigenschaft   geliefert und auf alle normierten Algebren   angewendet, um eine Algebraerweiterung   zu erhalten, in der   invertierbar ist.

Algebraisomorphismus in den Quotientenräumen

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Der Algebraisomorphismus wird dann mit

 ,

mit   bezeichnet.

Algebraerweiterung von MLC-Quotientenalgebren

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Embettung in Quotientenräume bzgl. der submultiplikativen Halbnormen.

Schritt 1: Übergang zu Quotientenräumen

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Man betrachtet für jede submultitplikative Halbnorm   das Ideal

 

Dann definiert man   als Quotientenraum  .

Aufgabe: Idealeigenschaften nachweisen

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Zeigen Sie, dass   ein Ideal in   und   eine Algebra.

Schritt 2: Topologisierung der Quotientenräume

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Man verwendet als Halbnorm auf dem Quotientenraum die   mit

 

Aufgaben: Submultiplikative Halbnorm im Quotientenraum

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Zeigen Sie, dass   eine submultiplikative Norm auf dem Quotientenraum   ist und   gilt.

Schritt 3: Inverse im Quotientenraum

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Für die normierten Algebren   nutzt man die Charakterisierung der  -Regularität und erhält Algebraerweiterungen   in denen   das inverse Element   mit dem Algebraisomorphismus der Einbettung   mit einem Inversen Element   zu   d.h.

 

Aufgabe: Positivität der Halbnorm für das inverse Element

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Zeigen Sie, dass   und   für alle   erfüllt sind, wenn   ist. Nutzen Sie dazu die Eigenschaft, dass das Halbnormensystem   unital positiv ist und mit   eine Isometrie vorliegt.

Aufgabe: Unitale Positivität der Halbnormen und inverse Elemente in Quotientenräumen

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Zeigen Sie, dass in einem unital positiven multipliklativen Halbnormensystem   ein Element   genau dann in  -regulär ist, wenn es  -regulär in jeder normierten Algebra   für alle   ist mit:

 

Schritt 4: Definition des Algebraisomorphismus

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Der Algebraisomorphismus   setzt sich aus zwei verketteten Abbildungen   zusammen mit  :

  •   mit  
  •   mit  

Aufgabe: Surjektivität und Produktraum

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Zeigen Sie zunächst, dass   und   Algebraisomorphismen von Algebraerweiterungen sind!

Aufgabe: Surjektivität und Produktraum

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Ersetzt man den Wertebereich   durch den Produktraum der Quotientenräume  , so ist die modifizierte Abbildungen   keine Algebraisomorphismen mehr. Begründen Sie, warum ist   mit geändertem Wertebereich nicht mehr surjektiv ist, wenn   mehr als einen Index enthält?

Schritt 5: Neutrales Element im Produktraum

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Das neutrale im Produktraum erhält man damit über   mit:

 .

Die Invertierbarkeit im Produktraum   erhält man über

 .

Bermerkung: Notation der Elemente in der Algebraerweiterung

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Man muss bei der Notation in der Algebraerweiterung folgenden Notationen unterscheiden:

  •  
  •   mit  

In der zweiten Schreibweise gibt es in jeder Komponente   des Produktraumes   den gleichen Repräsentanten  , während in der ersten Schreibweise für die Notation des Inversen die Repräsentanten   für jedes   unterschiedlich sein können.

Isometrische Abbildung

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Nach Konstruktion der Algebraerweiterung der normierten Algebra   Algebraerweiterungen auf   nach der Charakterisierung der  -Regularität ist die Algebraerweiterung eine Isometrie, d.h. für alle   gilt für alle  :

 

Schritt 6: Topologisierung der Algebraerweiterung

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Für alle   definiert man mit   und für   setzt man

 .

Aufgabe: Zeigen Sie, dass der Algebraisomorphismus   eine Isometrie ist, d.h.

 

Schritt 7: Inverses Element in der Algebraerweiterung

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Das inverse Element von   ist dann in   mit einem inversen Element  , das komponentenweise als   definiert wird mit   für alle  .

Bemerkung: Vollständigkeit

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Die Vollständigkeit, die für die B-Regularität noch betrachtet wurde, spielt hier für die  -Regularität keine Rolle, da nur das Vorgehen für Konstruktion einer Algebraerweiterung zu einer normierten Algebra   benötigt wird.

Geschichte

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Der Beweis der Charakterisierung  -Regularität wurde von Zelazko bereits 1971 gezeigt[1] als Charakterisierung der permant singulären Elemente von  -Algebren.

Spezialfall der MPC-Regularität

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Der Nachweis der Charakterisierung der  -Regularität ist ein Spezialfall der  -Regularität für multplikative pseudokonvexe Räume, wobei die  -Normen mit   homogen sind und damit die Eigenschaften einer Norm erfüllt.

Algebraisomorphismen

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Bei der  -Regularität wurde die Algebraerweiterung   über die  -Regularität, die Definition von isometrischen Algebraisomorphismen und der Betrachtung von Quotientenräume konstruktiert, in der ein   invertierbar ist.

Direkte Konstruktion der Algebraerweiterung

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Eine direkte Konstruktion der Algebraerweiterung über die topologische Eigenschaften von   ist für  -Regularität ebenfalls möglich. Dabei wird wieder die Polynomalgebra   topologisiert und dann der Quotientenraum   betrachtet, wobei dann   das Hauptideal   ist und   ein Repräsentant des Nullvektors   in der Algebraerweiterung   ist. Der direkte Beweis wird bei der Charakterisierung der  -Regularität geführt und kann mit   auf  -Regularität übertragen werden.

Quellennachweis

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  1. a b Zelazko Wieslaw, On permanently singular elements in commutative m-convex locally convex algebras, Studia Math. 37 (1971), S. 181-190

Siehe auch

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