Kurs:Grundkurs Mathematik/Teil II/2/Klausur mit Lösungen/kontrolle
Aufgabe | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Punkte | 3 | 3 | 4 | 4 | 7 | 2 | 3 | 4 | 5 | 3 | 5 | 6 | 3 | 3 | 2 | 3 | 4 | 64 |
Aufgabe (3 Punkte)
- Zu nennt man
eine (homogene) lineare Gleichung in den Variablen über .
- Die
-
Matrix
wobei die -te Koordinate von bezüglich der Standardbasis des ist, heißt die beschreibende Matrix zu .
- Eine Relation auf einer Menge ist eine Teilmenge der Produktmenge , also .
- Eine Folge in ist eine
Abbildung
- Unter der Zahl versteht man die Hälfte des Kreisumfanges des Einheitskreises.
- Eine diskrete Wahrscheinlichkeitsdichte auf ist eine Abbildung
mit
Aufgabe (3 Punkte)
- Es sei ein Körper und
ein inhomogenes lineares Gleichungssystem über . Dann ist die Menge aller Lösungen des Gleichungssystems ein (affiner)
Unterraum des . Dabei kann man jede Lösung als Aufpunkt nehmen, und der zugehörige Untervektorraum ist der Lösungsraum zum zugehörigen homogenen linearen Gleichungssystem. - Eine reelle Zahl ist genau dann eine rationale Zahl, wenn sie eine periodische Ziffernentwicklung (im Dezimalsystem) besitzt.
- Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem -fachen Münzwurf genau -fach Kopf fällt, beträgt
Aufgabe (4 Punkte)
Es sei ein Körper und
ein homogenes lineares Gleichungssystem über . Zeige, dass die Menge aller Lösungen des Gleichungssystems ein Untervektorraum des ist. Wie verhält sich dieser Lösungsraum zu den Lösungsräumen der einzelnen Gleichungen?
Wegen
für alle
ist das Nulltupel eine Lösung. Es seien und Lösungen des linearen Gleichungssystems. Zu ist dann für jedes
Entsprechend ist
für alle . Somit ist der Lösungsraum unter Multiplikation mit einem Skalar und unter Addition abgeschlossen und bildet demnach einen Untervektorraum.
Der Gesamtlösungsraum ist der Durchschnitt der Lösungsräume zu den einzelnen Gleichungen.
Aufgabe (4 Punkte)
Wir multiplizieren die gegebene Matrix nacheinander mit Elementarmatrizen, bis sich die Einheitsmatrix ergibt. Es ist
Somit ist insgesamt
Aufgabe (7 Punkte)
Beweise den Satz über die Körpereigenschaft der Restklassenringe .
Bei ist der Restklassenring gleich selbst und kein Körper. Bei besteht der Restklassenring aus nur einem Element und es ist . Dies ist bei einem Körper explizit ausgeschlossen, und ist keine Primzahl. Es sei also von nun an . Wenn keine Primzahl ist, so gibt es eine Darstellung
mit kleineren Zahlen
Im Restklassenring bedeutet dies, dass die Restklassen und nicht sind, dass aber ihr Produkt
ist. Das kann nach Lemma 23.12 (Grundkurs Mathematik (Osnabrück 2016-2017)) in einem Körper nicht sein.
Sei nun eine Primzahl. Wir müssen zeigen, dass jede von verschiedene Restklasse , , ein inverses Element besitzt. Da prim ist, sind und teilerfremd. Nach dem Lemma von Bezout gibt es ganze Zahlen mit
Dies führt im Restklassenring zur Identität
die besagt, dass und invers zueinander sind.
Aufgabe (2 Punkte)
Drücke
mit einer einzigen Wurzel aus.
Es ist
Aufgabe (3 (1+2) Punkte)
Die Folge sei durch
definiert.
- Bestimme und .
- Konvergiert die Folge in ?
- Es ist , da zwar , aber ist, und .
- Die Folge konvergiert gegen . Zu gegebenem
gibt es ein mit
Mit
gilt dann für alle die Abschätzung
Aufgabe (4 Punkte)
Es sei ein angeordneter Körper und es seien und zwei konvergente Folgen mit für alle . Zeige, dass dann gilt.
Es seien und die Grenzwerte der beiden Folgen. Sei
angenommen. Wir setzen
und
Dann sind die -Umgebungen und disjunkt. Zu diesem gibt es ein (gemeinsames) derart, dass für alle die Folgenglieder und die Folgenglieder liegen. Somit ergibt sich
ein Widerspruch zur Voraussetzung.
Aufgabe (5 (2+3) Punkte)
- Bestimme die Glieder der
Heron-Folge
zur Berechnung von mit dem Startglied
- Finde ganze Zahlen
mit
- Es ist
und
- Von der Approximation
her betrachten wir . Wegen
ist diese Zahl positiv. Wir behaupten
Dies ist äquivalent zu
Wegen
ist dies richtig.
Aufgabe (3 Punkte)
Wir erweitern mit und erhalten
Folgen der Form , , konvergieren (vergleiche Aufgabe ***** {{:Kurs:Kurs:Grundkurs Mathematik/Reelle Folge/k-te Wurzel von n/Kehrwert/Aufgabe/Aufgabereferenznummer/Reelle Folge/k-te Wurzel von n/Kehrwert/Aufgabe/Aufgabereferenznummer}}) gegen , nach den Rechengesetzen für konvergente Folgen konvergiert diese Folge also gegen .
Aufgabe (5 (2+3) Punkte)
Es seien
Funktionen.
a) Zeige die Gleichheit
b) Zeige durch ein Beispiel, dass die Gleichheit
nicht gelten muss.
a) Die Gleichheit von Funktionen bedeutet die Gleichheit für jedes Argument. Für ist
was die Aussage beweist.
b) Wir nehmen für jeweils die Identität, also die Abbildung . Die Verknüpfung der Identität mit sich selbst ist wieder die Identität. Das Produkt der Identität mit sich selbst ist das Quadrieren . Daher ist in diesem Beispiel die Funktion
gleich der Quadrierungsfunktion. Die Funktion
hingegen ist die Hintereinanderschaltung des Quadrierens mit dem Quadrieren, und das ist die Abbildung .
Aufgabe (6 (1+4+1) Punkte)
Es sei
- Finde eine ganzzahlige Nullstelle von .
- Finde sämtliche reellen Nullstellen von .
- Bestimme eine Zerlegung von in Linearfaktoren.
- Es ist
somit ist eine Nullstelle von .
- Mit einer Division mit Rest ergibt sich
Es geht also noch um die Nullstellen von . Diese sind
- Es ist
Aufgabe (3 (1+1+1) Punkte)
Ein Schüler fragt: „Ist auch die Quadratwurzel aus irgendeiner Zahl?“
- Was ist Ihre Antwort?
- Könnte die Frage anders gemeint gewesen sein?
- Was wäre in diesem Fall Ihre Antwort?
Lösung Schülerfrage/Summe von Quadratwurzeln/Aufgabe/Lösung
Aufgabe (3 Punkte)
Wir betrachten
Diese Funktion ist nach Satz 51.8 (Grundkurs Mathematik (Osnabrück 2016-2017)) wieder stetig und es ist
und
Nach dem Zwischenwertsatz gibt es ein mit
also ist
Aufgabe (2 Punkte)
Bestimme die Schnittpunkte des Einheitskreises mit der durch
gegebenen Geraden.
Der Einheitskreis ist durch
gegeben. Darin setzen wir
ein und erhalten
Also ist
und damit
Die Schnittpunkte sind also und .
Aufgabe (3 Punkte)
Bestimme die Wahrscheinlichkeit, dass beim Zahlenlotto Zahlen gezogen werden, deren Summe ergibt.
Wegen
muss auf jeden Fall die und die gezogen werden. Wenn die nicht gezogen wird, so ist die einzige Möglichkeit
Wenn die nicht gezogen wird, so muss die gezogen werden, und es ergibt sich die einzige Möglichkeit
Wenn gezogen werden, so verbleiben die Möglichkeiten
Es gibt also fünf Ziehmöglichkeiten, die die Summenbedingung erfüllen. Die Wahrscheinlichkeit für ein solches Ereignis ist demnach gleich
Aufgabe (4 Punkte)
Es sei das Ereignis, dass bei einem zehnfachen Münzwurf keinmal Kopf fällt, und es sei das Ereignis, dass bei einem hundertfachen Münzwurf höchstens zehnmal Kopf fällt. Welches Ereignis ist wahrscheinlicher?
Das Ereignis hat die Wahrscheinlichkeit . Für das Ereignis haben wir die (groben) Abschätzungen
Das Ereignis ist also wahrscheinlicher.