Endomorphismus/Hauptraum/Einführung/Textabschnitt
Zu einer linearen Abbildung auf einem -Vektorraum und einem Eigenwert nennt man
den Hauptraum zu zu diesem Eigenwert.
Wenn endlichdimensional ist, so wird die Kette
stationär, d.h. es gibt ein mit
Haupträume sind nach Aufgabe invariant unter der linearen Abbildung. Es gilt nach Definition
wobei für diagonalisierbares Gleichheit gilt, siehe Aufgabe. Trigonalisierbare Abbildungen werden wir über ihre Haupträume verstehen.
Es sei eine lineare Abbildung auf einem endlichdimensionalen -Vektorraum und sei
eine Faktorzerlegung des charakteristischen Polynoms in teilerfremde Polynome .
Dann gilt die direkte Summenzerlegung
wobei diese Räume -invariant sind. Die Einschränkung von auf den ist bijektiv.
Nach dem Lemma von Bezout gibt es Polynome mit
Es sei und . Es sei . Nach dem Satz von Cayley-Hamilton ist
und somit gehört das Bild von zum Kern von und umgekehrt. Aus
kann man ablesen, dass der linke Summand zu und der rechte Summand zu gehört. Es liegt also eine Summenzerlegung vor, die direkt ist, da aus sofort folgt. Für die -Invarianz der Räume siehe Aufgabe. Zu ist
d.h. es gilt und somit ist die Einschränkung von auf den Kern von surjektiv, also bijektiv.
Wir betrachten die Permutationsmatrix
über , das charakteristische Polynom ist
wobei die beiden Faktoren teilerfremd sind. Wir überprüfen Fakt an diesem Beispiel. Es ist
mit
und
mit
Es ist
Ferner ist
und
woraus man ablesen kann, dass die Einschränkung von auf bijektiv ist. Die Darstellung der aus Beispiel führt zur Matrixgleichung
Es sei
ein Endomorphismus auf dem endlichdimensionalen -Vektorraum und sei .
Dann ist die Dimension des Hauptraumes gleich der algebraischen Vielfachheit von .
Wir schreiben das charakteristische Polynom zu als
wobei in nicht als Linerarfaktor vorkommt, d.h. ist die algebraische Vielfachheit von . Dann sind und teilerfremd und nach Fakt ist dann
und
ist eine Bijektion. Es ist ferner
wobei die Inklusion klar ist und die andere Inklusion sich daraus ergibt, dass höhere Potenzen von wegen der eben erwähnten Bijektivität auf keine weiteren Elemente annullieren. Für das charakteristische Polynom gilt wegen der direkten Summenzerlegung nach Fakt die Beziehung
wobei das charakteristische Polynom zu und das charakteristische Polynom zu ist. Da auf die Nullabbildung ist, ist das Minimalpolynom zu und damit auch das charakteristische Polynom eine Potenz von , sagen wir
wobei
sei. Insbesondere ist somit , da ein Teiler von ist. Bei müsste eine Nullstelle von sein und wäre ein Eigenwert von . Dies ist aber ein Widerspruch dazu, dass auf diesem Raum eine Bijektion ist.
Zu einer linearen Abbildung auf einem endlichdimensionalen -Vektorraum und zwei Eigenwerten
haben die zugehörigen Haupträume den Durchschnitt , also
Das charakteristische Polynom von sei
wobei in weder noch eine Nullstelle sei. Nach Fakt, angewendet auf , ist
Wegen folgt daraus sofort
Es sei
ein trigonalisierbarer -Endomorphismus auf dem endlichdimensionalen -Vektorraum .
Dann ist die direkte Summe der Haupträume, also
wobei die verschiedenen Eigenwerte zu durchläuft, und ist die direkte Summe der Einschränkungen
auf den Haupträumen.
Es sei
das charakteristische Polynom, das nach Fakt in Linearfaktoren zerfällt, wobei die verschieden seien. Wir führen Induktion über . Bei gibt es nur einen Eigenwert und nur einen Hauptraum. Nach Fakt ist dann auch das Minimalpolynom von der Form und daher ist . Es sei die Aussage nun für kleineres bewiesen. Wir setzen und und sind damit in der Situation von Fakt und Fakt. Wir haben also eine direkte Summenzerlegung in -invariante Untervektorräume
Das charakteristische Polynom ist nach Fakt das Produkt der charakteristischen Polynome der Einschränkungen auf die beiden Räume. Nach Fakt ist das charakteristische Polynom der Einschränkung auf den ersten Hauptraum, daher muss das charakteristische Polynom der Einschränkung auf sein. Das heißt insbesondere, dass diese Einschränkung ebenfalls trigonalisierbar ist. Nach der Induktionsvoraussetzung ist also die direkte Summe der Haupträume zu und daraus ergibt sich insgesamt die direkte Summenzerlegung für und für .