Lösung
- Man nennt die Menge
-
die Produktmenge der Mengen
und .
- Man nennt die durch
-
gemäß
Satz 10.10 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025))
definierte lineare Abbildung die durch festgelegte lineare Abbildung.
- Die Abbildung werde bezüglich einer Basis durch die
Matrix
beschrieben. Dann nennt man
-
die Determinante der linearen Abbildung .
- Das
Einheitsideal
in einem
kommutativen Ring
ist der Ring selbst.
- Den Exponenten des linearen Polynoms im
charakteristischen Polynom
nennt man die
algebraische Vielfachheit
von .
- Eine Teilmenge heißt
affiner Unterraum,
wenn
-
ist, mit einem Punkt und einem
-
Untervektorraum
.
Formuliere die folgenden Sätze.
- Der Satz über isomorphe Vektorräume.
- Der Nulltest mittels Linearformen.
- Der Satz über die Beschreibung eines Eigenraums als Kern.
Lösung
Erläutere das Prinzip Beweis durch Widerspruch für eine Aussage der Form „Aus folgt “.
Lösung
Es seien und nichtleere Mengen und
-
Abbildungen für . Es sei , , und die Produktabbildung, also
-
a) Zeige, dass genau dann surjektiv ist, wenn alle surjektiv sind.
b) Zeige, dass a) nicht gelten muss, wenn die beteiligten Mengen leer sein dürfen.
Lösung
a) Es seien alle surjektiv und sei . Zu jedem gibt es ein mit . Daher ist ein Urbild von unter .
Es sei umgekehrt surjektiv, und sei gegeben. Da die alle nicht leer sind, gibt es jeweils ein . Wir setzen
-
Dafür gibt es nach Voraussetzung ein Urbild . Für die -te Komponente davon muss gelten.
b) Es sei , sei die leere Abbildung und seien und irgendwelche
(nichtleere)
Mengen und sei
eine beliebige nicht surjektive Abbildung. Dann ist und und daher ist die Produktabbildung ebenfalls die leere Abbildung, also surjektiv, obwohl nicht alle surjektiv sind.
Lösung
Es sei der Preis für ein Schneeglöckchen und der Preis für einen Mistelzweig. Dann gilt
-
und
-
Wenn man von der ersten Zeile das Doppelte der zweiten Zeile abzieht, erhält man
-
und damit
-
Daraus ergibt sich
-
und somit ist der Preis für den gewünschten Strauß gleich
-
Ein
lineares Ungleichungssystem
sei durch die Ungleichungen
-
-
-
-
gegeben.
a) Skizziere die Lösungsmenge dieses Ungleichungssystems.
b) Bestimme die Eckpunkte der Lösungsmenge.
Lösung
a) Wir lösen jeweils nach auf und erhalten die vier Ungleichungen
-
-
-
-
Die zugehörigen Geraden begrenzen dann die Lösungsmenge.
b) Die Eckpunkte sind Schnittpunkte der eingrenzenden Geraden, die durch die Gleichungen
(die zu den Ungleichungen gehören)
gegeben sind. Diese sind
-
Es seien
reelle Zahlen. Wir betrachten die drei Vektoren
-
Man gebe Beispiele für derart, dass der von diesen Vektoren erzeugte Untervektorraum die Dimension besitzt.
Lösung
Sei
.
Dann steht hier dreimal der Nullvektor und der davon erzeugte Untervektorraum ist der Nullraum, welcher die Dimension besitzt.
Sei
.
Dann steht hier dreimal der Vektor und der davon erzeugte Untervektorraum besitzt die Dimension .
Sei
,
und
.
Dann liegen die Vektoren
-
vor. Addition dieser drei Vektoren ergibt den Nullvektor, sodass eine lineare Abhängigkeit vorliegt und die Dimension des erzeugten Raumes maximal sein kann. Da die ersten beiden Vektoren offenbar linear unabhängig sind, ist die Dimension genau .
Sei
und
.
Dann liegt die Standardbasis vor und der erzeugte Vektorraum ist , also dreidimensional.
Bestimme den Kern der durch die Matrix
-
gegebenen linearen Abbildung
-
Lösung
Wir bestimmen den Lösungsraum des linearen Gleichungssystems
-
-
Es ist
-
Damit haben wir Stufengestalt erreicht.
Wir wählen
und
.
Dann ist
nach III und nach I ist
.
Damit ist
-
eine Lösung.
Wir wählen jetzt
und
.
Dann ist
nach III und nach I ist
-
Damit ist
-
eine weitere Lösung, die von der ersten Lösung linear unabhängig ist. Da die Matrix den Rang besitzt
(was aus der Stufengestalt ablesbar ist),
ist der Kern zweidimensional, also ist der Kern gleich
-
Lösung
Lösung
a) Es ist . Für ist
-
also . Für und ist
-
also .
b) Wir behaupten
-
Das Polynom gehört offenbar zu und damit gehört auch das von erzeugte Hauptideal zu . Es sei umgekehrt . Die Division mit Rest ergibt
-
wobei konstant ist. Aus
folgt
-
und da konstant ist, folgt
.
Also ist .
Lösung
Wir betrachten den Vektor
-
Wegen
-
ist dieser Vektor nicht . Es ist
also liegt ein Eigenvektor von zum Eigenwert vor.
Es sei
-
eine Matrix über einem Körper .
a) Zeige, dass es eine zu
ähnliche Matrix
gibt, in der mindestens ein Eintrag gleich ist.
b) Zeige, dass es nicht unbedingt eine zu ähnliche Matrix geben muss, in der mindestens zwei Einträge gleich sind.
Lösung
a) Es sei
, .
Wenn ein
Eigenvektor
zu zum Eigenwert ist, so ergänzen wir durch einen Vektor
zu einer Basis. Bezüglich dieser Basis wird die durch gegebene lineare Abbildung durch eine zu ähnliche Matrix der Form
-
beschrieben, es gibt also darin mindestens eine . Wenn hingegen kein Eigenvektor ist, so sind
und
linear unabhängig
und bilden eine Basis des . Bezüglich dieser Basis wird die Abbildung durch eine Matrix der Form
-
beschrieben.
b) Wir betrachten die Matrix
-
über und behaupten, dass die dadurch gegebene lineare Abbildung die Eigenschaft hat, dass in jeder beschreibenden Matrix höchstens eine vorkommt. Es sei eine beschreibende Matrix. Jede beschreibende Matrix besitzt die gleiche
Spur,
die gleiche
Determinante
und das gleiche
charakteristische Polynom
wie . Da die Determinante von gleich ist, können weder in einer Zeile noch in einer Spalte von zweimal eine stehen. In der Hauptdiagonalen können nicht zwei Nullen stehen, da dann die Spur sein müsste, diese ist aber . Wenn in der Nebendiagonalen zwei Nullen stünden, so wäre eine Diagonalmatrix und wäre diagonalisierbar. Dies ist aber nach
Beispiel 22.12
nicht der Fall.
Beweise den Satz von Cayley-Hamilton.
Lösung
Wir fassen die Matrix als eine Matrix auf, deren Einträge im
Körper
liegen. Die
adjungierte Matrix
-
liegt ebenfalls in . Die einzelnen Einträge der adjungierten Matrix sind nach Definition
Determinanten
von -Untermatrizen von . In den Einträgen dieser Matrix kommt die Variable maximal in der ersten Potenz vor, sodass in den Einträgen der adjungierten Matrix die Variable maximal in der -ten Potenz vorkommt. Wir schreiben
-
mit Matrizen
-
d.h. man schreibt die einzelnen Einträge als Polynom und fasst dann zu die Koeffizienten zu einer Matrix zusammen. Aufgrund von
Satz 17.9 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025))
gilt
Wir können auch die Matrix links nach den Potenzen von aufteilen, dann ist
-
Da diese zwei Polynome übereinstimmen, müssen jeweils ihre Koeffizienten übereinstimmen. D.h. wir haben ein System von Gleichungen
-
Wir multiplizieren diese Gleichungen von links von oben nach unten mit und erhalten das Gleichungssystem
-
Wenn wir die linke Spalte dieses Gleichungssystem aufsummieren, so erhalten wir gerade . Wenn wir die rechte Seite aufsummieren, so erhalten wir , da jeder Teilsummand einmal positiv und einmal negativ vorkommt. Also ist
.
Wir betrachten die Matrix
-
über .
a) Bestimme die
jordansche Normalform
von .
b) Bestimme die kanonische Zerlegung von in einen
diagonalisierbaren
Anteil und einen
nilpotenten
Anteil.
c) Welche Eigenschaften der kanonischen Zerlegung erfüllt die Zerlegung
-
welche nicht?
Lösung
a) Es ist
-
eine Matrix mit Rang , daher ist der
Eigenraum
zum
Eigenwert
eindimensional. Daher hat die jordansche Normalform die Gestalt
-
b) In der Basis, in der die jordansche Normalform vorliegt, ist
-
Dabei ist der Summand links in Diagonalgestalt, also insbesondere diagonalisierbar, und der Summand rechts ist nilpotent. Ferner ist
-
und
-
sodass auch die Vertauschbarkeitsbeziehung gilt.
c) Die Summanden sind diagonalisierbar bzw. nilpotent, allerdings ist
-
und
-
Bestimme, ob im der Ausdruck
-
eine
baryzentrische Kombination
ist.
Lösung
Wegen
-
liegt keine baryzentrische Kombination vor.