Kurs:Mathematik für Anwender I/Teiltest 1/Klausur mit Lösungen
Aufgabe * (4 Punkte)
Definiere die folgenden (kursiv gedruckten) Begriffe.
- Der Betrag einer komplexen Zahl .
- Ein Untervektorraum in einem -Vektorraum .
- Eine
lineare Abbildung
zwischen den -Vektorräumen und .
- Der Kern einer linearen Abbildung
zwischen zwei -Vektorräumen und .
- Die geometrische Reihe für .
- Die Stetigkeit einer
Abbildung
in einem Punkt .
- Die Differenzierbarkeit einer
Abbildung
.
- Das Taylor-Polynom vom Grad zu einer -mal differenzierbaren Funktion
in einem Punkt .
Definiere die folgenden (kursiv gedruckten) Begriffe.
- Der Betrag einer komplexen Zahl .
- Ein Untervektorraum in einem -Vektorraum .
- Eine
lineare Abbildung
zwischen den -Vektorräumen und .
- Der Kern einer linearen Abbildung
zwischen zwei -Vektorräumen und .
- Die geometrische Reihe für .
- Die Stetigkeit einer
Abbildung
in einem Punkt .
- Die Differenzierbarkeit einer
Abbildung
.
- Das Taylor-Polynom vom Grad zu einer -mal differenzierbaren Funktion
in einem Punkt .
Aufgabe * (4 Punkte)
Formuliere die folgenden Sätze.
- Der Binomische Lehrsatz.
- Der Multiplikationssatz für Determinanten.
- Das Quotientenkriterium für Reihen.
- Das Folgenkriterium für die Stetigkeit einer Funktion
-
Es seien Elemente in einem Körper. Ferner sei eine natürliche Zahl.
Dann gilt
-
Es sei
eine Reihe von reellen Zahlen. Es gebe eine reelle Zahl mit und ein
für alle (insbesondere sei für ).
Dann konvergiert die Reihe absolut.
- Die Stetigkeit von im Punkt ist äquivalent dazu, dass für jede Folge , die gegen konvergiert, die Bildfolge gegen konvergiert.
Aufgabe * (4 Punkte)
Zeige, dass für jede natürliche Zahl die Abschätzung
gilt.
Für ergibt sich die Abschätzung durch direktes Nachrechnen. Für wird die Aussage durch Induktion bewiesen. Wir nehmen also an, dass die Aussage für ein schon bewiesen ist und haben sie für zu zeigen. Dies ergibt sich aus
wobei wir in der zweiten Zeile die Induktionsvoraussetzung, in der vierten Zeile die Voraussetzung und in der fünften Zeile den binomischen Lehrsatz angewendet haben.
Aufgabe * (2 (0.5+1+0.5) Punkte)
a) Berechne
b) Bestimme das inverse Element zu
c) Welchen Abstand hat aus Teil (b) zum Nullpunkt?
a) Es ist
b) Das inverse Element zu ist , also ist
c) Der Abstand von zum Nullpunkt ist , daher ist der Abstand von zum Nullpunkt gleich .
Aufgabe * (4 Punkte)
Jeder Vektor aus dem Durchschnitt besitzt eine Darstellung
Die Koeffiziententupel bilden den Lösungsraum des linearen Gleichungssystems
das wir lösen müssen. Wir ersetzen die erste Gleichung durch
und die dritte Gleichung durch
Wir wählen , sodass sein muss. Dies legt eindeutig und dann auch fest. Daher ist der Durchschnitt eindimensional und
ist ein Basisvektor von .
Aufgabe * (4 (1+1+2) Punkte)
Die Zeitungen und verkaufen Zeitungsabos und konkurrieren dabei um einen lokalen Markt mit potentiellen Lesern. Dabei sind innerhalb eines Jahres folgende Kundenbewegungen zu beobachten.
- Die Abonnenten von bleiben zu bei , wechseln zu , wechseln zu und werden Nichtleser.
- Die Abonnenten von bleiben zu bei , wechseln zu , wechseln zu und werden Nichtleser.
- Die Abonnenten von bleiben zu bei , niemand wechselt zu , wechseln zu und werden Nichtleser.
- Von den Nichtlesern entscheiden sich je für ein Abonnement von oder , die übrigen bleiben Nichtleser.
a) Erstelle die Matrix, die die Kundenbewegungen innerhalb eines Jahres beschreibt.
b) In einem bestimmten Jahr haben alle drei Zeitungen je Abonnenten und es gibt Nichtleser. Wie sieht die Verteilung ein Jahr später aus?
c) Die drei Zeitungen expandieren in eine zweite Stadt, wo es bislang überhaupt keine Zeitungen gibt, aber ebenfalls potentielle Leser. Wie viele Leser haben dort die einzelnen Zeitungen (und wie viele Nichtleser gibt es noch) nach drei Jahren, wenn dort die gleichen Kundenbewegungen zu beobachten sind?
a) Die Matrix, die die Kundenbewegungen (in der Reihenfolge und Nichtleser) beschreibt, ist
b) Die Kundenverteilung nach einem Jahr zur Ausgangsverteilung ist
c) Die Ausgangsverteilung ist , daher ist die Verteilung nach einem Jahr gleich .
Nach zwei Jahren ist die Kundenverteilung
Nach drei Jahren ist die Kundenverteilung
Aufgabe * (7 Punkte)
Es sei ein Körper und ein endlichdimensionaler -Vektorraum. Es sei ein Untervektorraum. Zeige, dass es einen -Vektorraum und eine surjektive -lineare Abbildung
derart gibt, dass ist.
Der Unterraum ist ebenfalls endlichdimensional. Es sei eine Basis von , die wir durch zu einer Basis von ergänzen können. Es sei . Wir betrachten die lineare Abbildung
die durch
und
festgelegt ist (dabei sei der -te Standardvektor des ), was nach dem Basisfestlegungssatz möglich ist. Wegen
ist die Abbildung surjektiv. Offenbar ist . Es sei
Dann ist
Da die Standardbasis vorliegt, sind die und daher ist . Also ist .
Aufgabe * (3 Punkte)
Bestimme die inverse Matrix zu
Aufgabe * (4 Punkte)
Bestimme die komplexen Zahlen , für die die Matrix
nicht invertierbar ist.
Die Matrix ist genau dann invertierbar, wenn ihre Determinante ist. Wir müssen also die Nullstellen der Determinante bestimmen. Die Determinante ist (nach der Regel von Sarrus)
Dies ist gleich genau dann, wenn
ist. Durch quadratisches Ergänzen führt diese Gleichung auf
Daher sind
die beiden einzigen Lösungen der quadratischen Gleichung. Diese zwei reellen Zahlen sind also die einzigen (reellen oder komplexen) Zahlen, für die die Matrix nicht invertierbar ist.
Aufgabe * (3 Punkte)
Führe die ersten drei Schritte des babylonischen Wurzelziehens zu mit dem Startwert durch (es sollen also die Approximationen für berechnet werden; diese Zahlen müssen als gekürzte Brüche angegeben werden).
Die Formel für lautet
Daher ist
Somit ist
Schließlich ist
Aufgabe * (4 Punkte)
Untersuche, ob die Reihe
konvergiert oder divergiert.
Für ist
und für ist
Daher gilt für die Reihenglieder für die Abschätzung
Die Reihe konvergiert nach Beispiel ***** und dies gilt auch für . Nach dem Majorantenkriterium konvergiert auch
und daher konvergiert auch die in Frage stehende Reihe.
Aufgabe * (7 Punkte)
Beweise das Folgenkriterium für die Stetigkeit einer Funktion in einem Punkt .
Es bezeichne (1) die Stetigkeit von im Punkt und (2) die Eigenschaft, dass für jede gegen konvergente Folge die Bildfolge gegen konvergiert. Wir müssen die Äquivalenz von (1) und (2) zeigen.
Es sei (1) erfüllt und sei eine Folge in , die gegen konvergiert. Wir müssen zeigen, dass
ist. Dazu sei vorgegeben. Wegen (1) gibt es ein mit der angegebenen Abschätzungseigenschaft und wegen der Konvergenz von gegen gibt es eine natürliche Zahl derart, dass für alle die Abschätzung
gilt. Nach der Wahl von ist dann
sodass die Bildfolge gegen konvergiert.
Es sei (2) erfüllt. Wir nehmen an, dass nicht stetig ist. Dann gibt es ein
derart, dass es für alle
Elemente
gibt, deren Abstand zu maximal gleich ist, deren Wert unter der Abbildung aber zu einen Abstand besitzt, der größer als ist. Dies gilt dann insbesondere für die Stammbrüche
, .
D.h. für jede natürliche Zahl
gibt es ein
mit
Diese so konstruierte Folge konvergiert gegen , aber die Bildfolge konvergiert nicht gegen , da der Abstand der Bildfolgenglieder zu zumindest ist. Dies ist ein Widerspruch zu (2).
Aufgabe * (4 Punkte)
Berechne das Cauchy-Produkt bis zur vierten Potenz der geometrischen Reihe mit der Exponentialreihe.
Die geometrische Reihe ist und die Exponentialreihe ist . Das Cauchy-Produkt von zwei Reihen ergibt sich einfach dadurch, dass man jeden Summanden mit jedem Summanden multipliziert und gleiche Potenzen aufsummiert. Daher können die Potenzen etc. ignoriert werden und es ist
Das Cauchy-Produkt bis zur vierten Potenz der beiden Reihen ist also
Aufgabe * (2 (1+1) Punkte)
Wir betrachten die Funktion
a) Bestimme die Ableitung .
b) Bestimme die zweite Ableitung .
a) Es ist
b) Es ist
Aufgabe * (3 Punkte)
Wir betrachten die Funktion
Bestimme die Tangenten an , die lineare Funktionen sind (die also durch den Nullpunkt verlaufen).
Eine lineare Funktion wird durch mit beschrieben. Eine lineare Funktion, die im Punkt tangential zu ist, muss und erfüllen. Daraus ergibt sich die Bedingung
bzw.
Also ist oder . Daher gibt es zwei Tangenten an , die lineare Funktionen sind, nämlich und .
Aufgabe * (5 Punkte)
Wir betrachten die Funktion
Bestimme die Punkte , in denen differenzierbar ist.
Die Funktion ist überall differenzierbar und die Ableitung ist nur an der Stelle gleich . Daher ist die Umkehrfunktion für differenzierbar. Daher ist auch als Hintereinanderschaltung von und dieser Funktion für differenzierbar.
Für betrachten wir direkt den Differenzenquotient, also für den Ausdruck
Wir betrachten positive und können den Nenner als
schreiben. Daher ist der Differenzenquotient gleich
Für steht hier und dies divergiert, also existiert der Grenzwert des Differenzenquotienten nicht. Daher ist in nicht differenzierbar.
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