Lösung
- Unter einem euklidischen Vektorraum versteht man einen reellen endlichdimensionalen Vektorraum mit Skalarprodukt.
- Die Menge aller
Berührpunkte
von heißt der Abschluss von .
- Es sei ein
offenes Intervall,
offen
und
-
eine
Funktion.
Dann nennt man den Ausdruck
-
eine Differentialgleichung der Ordnung .
- Es sei
-
mit
-
eine
lineare gewöhnliche Differentialgleichung mit konstanten Koeffizienten.
Dann nennt man das
charakteristische Polynom
-
auch das
charakteristische Polynom
der Differentialgleichung.
- Die
Abbildung
-
heißt die Hesse-Form im Punkt .
- Die Faser über ist die Menge
-
Formuliere die folgenden Sätze.
- Der
Satz über die Unabhängigkeit der Topologie
auf einem reellen endlichdimensionalen Vektorraum.
- Das
Minorenkriterium
für die Definitheit einer symmetrischen Bilinearform.
- Der
Satz über lokale Extrema unter Nebenbedingungen.
Lösung
- Es sei ein
reeller
endlichdimensionaler
Vektorraum.
Es seien zwei Skalarprodukte
und
auf gegeben. Dann stimmen die über die
zugehörigen Normen
und
definierten Topologien überein, d.h. eine Teilmenge ist genau dann
offen
bezüglich der einen Metrik, wenn sie offen bezüglich der anderen Metrik ist.
- Es sei eine
symmetrische Bilinearform
auf einem
endlichdimensionalen
reellen Vektorraum
und sei eine
Basis
von . Es sei die
Gramsche Matrix
zu bezüglich dieser Basis und es seien die
Determinanten
der
quadratischen
Untermatrizen
-
Dann gelten folgende Aussagen.
- Genau dann ist
positiv definit,
wenn alle positiv sind.
- Genau dann ist
negativ definit,
wenn das Vorzeichen in der Folge an jeder Stelle wechselt.
- Es sei eine offene Teilmenge und sei
-
eine
stetig differenzierbare Abbildung.
Es sei die Faser von über . Es sei
-
eine
differenzierbare Funktion
und die eingeschränkte Funktion besitze im Punkt ein
lokales Extremum
auf und sei ein
regulärer Punkt
von . Dann ist
-
d.h. die Linearform verschwindet auf dem
Tangentialraum
an der Faser von durch .
Beweise den Satz über die Charakterisierung von abgeschlossenen Mengen in einem metrischen Raum mit konvergenten Folgen.
Lösung
Es sei zunächst abgeschlossen und eine Folge
gegeben, die in gegen
konvergiert. Wir müssen zeigen, dass
ist. Angenommen, dies wäre nicht der Fall. Dann liegt im offenen Komplement von und daher gibt es ein
derart, dass der gesamte -Ball
im Komplement von liegt. Also ist
-
Da die Folge aber gegen konvergiert, gibt es ein derart, dass alle Folgenglieder
, ,
zu diesem Ball gehören. Da sie andererseits in liegen, ist dies ein Widerspruch.
Es sei nun nicht abgeschlossen. Wir müssen eine Folge in konstruieren, die in konvergiert, deren Grenzwert aber nicht zu gehört. Da nicht abgeschlossen ist, ist das Komplement
nicht offen. D.h. es gibt einen Punkt
derart, dass in jedem -Ball von auch Punkte außerhalb von , also in liegen. Insbesondere ist also für jede natürliche Zahl
der Durchschnitt
-
Wir wählen aus dieser Schnittmenge ein Element und behaupten, dass die sich ergebende Folge die gewünschten Eigenschaften besitzt. Zunächst liegen nach Konstruktion alle Folgenglieder in . Die Folge konvergiert gegen , da man sich hierzu auf
-
beschränken kann und alle Folgenglieder
, ,
in
liegen. Da der Grenzwert einer Folge im Falle der Existenz eindeutig bestimmt ist, und
ist, konvergiert die Folge in nicht.
Lösung
a) Es sei Lipschitz-stetig mit Lipschitz-Konstante . Es ist also
-
für alle . Daher ist
-
und daher ist Lipschitz-stetig mit Lipschitz-Konstante .
b) Wir betrachten
-
mit
-
Diese Funktion ist Lioschitz-stetig mit Lipschitz-Konstante , die sich nicht verbessern lässt. Es liegt also keine starke Kontraktion vor. Da positive Zahlen auf negative Zahlen abgebildet werden und diese auf , ist die Nullabbildung. Die höheren Hintereinanderschaltungen sind erst recht die Nullabbildung und dies ist eine starke Kontraktion.
c) Es sei eine Lipschitz-Konstante für und ein Kontraktionsfaktor für . Es sei so gewählt, dass
-
ist. Sei
-
Für schreiben wir mit und
-
Da Lipschitz-Konstanten multiplikativ sind, gilt für diese Hintereinanderschaltung die Lipschitz-Konstante
( sei )
-
Es handelt sich also um starke Kontraktionen.
Lösung
- Die Seitenlänge des eingeschriebenen Quadrates ist nach dem Satz des Pythagoras gleich . Deshalb ist der Flächeninhalt des eingeschriebenen Quadrates gleich
-
und der Umfang gleich .
- Das eingeschriebene regelmäßige Sechseck besteht aus gleichseitigen Dreiecken, da ja ihr Winkel im Kreismittelpunkt Grad beträgt, und somit ist ihre Seitenlänge gleich . Die Höhe dieser Dreiecke ist nach dem Satz des Pythagoras gleich
-
Der Flächeninhalt eines dieser Dreiecke ist
-
somit ist der Flächeninhalt des eingeschriebenen Sechsecks gleich
-
Der Umfang des Sechsecks ist .
- Das regelmäßige eingeschriebene -Eck besteht aus gleichen gleichschenkligen Dreiecken, deren Schenkel die Länge haben. Deren Grundseite sei mit und deren Höhe sei mit bezeichnet
(deren Werte muss man für den Vergleich der Approximationen nicht ausrechnen).
Der Flächeninhalt eines solchen Dreiecks ist und somit ist der Flächeninhalt des eingeschriebenen -Ecks gleich
-
Der Umfang des -Ecks ist
-
Das Verhältnis des Flächeninhalts des -Ecks zum Flächeninhalt des Kreises ist somit
-
das Verhältnis des Umfangs des -Ecks zum Umfang des Kreises ist
-
Wegen
ist die Umfangsapproximation besser als die Flächenapproximation.
Skizziere den
Graphen
der Addition
-
Lösung Graph (Abbildung)/R/Addition/Aufgabe/Lösung
Bestimme die Lösung des
Anfangswertproblems
-
mit der Anfangsbedingung
-
Lösung
-
Aus der dritten Zeile
-
mit der Anfangsbedingung
folgt direkt
-
Entsprechend folgt aus der zweiten Zeile direkt
-
Die erste Zeile liefert die eindimensionale Differentialgleichung
-
Dies ist eine eindimensionale inhomogene lineare Differentialgleichung. Die zugehörige homogene Gleichung besitzt die Lösung . Mit Variation der Konstanten, also dem Ansatz
-
(siehe
Satz 29.10 (Analysis (Osnabrück 2021-2023))),
ergibt sich die Bedingung
-
Die Stammfunktion hiervon sind
-
Somit ist
-
und die Anfangsbedingung legt
-
fest. Die Lösung des Anfangswertproblems ist somit
Es sei
eine dreimal
stetig differenzierbare
Funktion. Zeige
-
Lösung
Unter mehrfacher Anwendung
des Satzes von Schwarz
ist
(die Klammern verdeutlichen, wie der Satz angewendet wird. Für die vierte Gleichung wird verwendet, dass zweimal stetig differenzierbar ist)
Beweise den Satz über totale Differenzierbarkeit und Richtungsableitungen.
Lösung
Da eine
lineare Abbildung
von nach ist, liefert die Anwendung dieser Abbildung auf einen Vektor
einen Vektor in
.
Nach Voraussetzung haben wir
-
(mit den
üblichen Bedingungen
an ).
Insbesondere gilt für
(hinreichend kleines)
-
Also gilt
da
und der Ausdruck beschränkt ist.
Lösung
Es sei eine
Bilinearform
auf einem zweidimensionalen reellen
Vektorraum,
die bezüglich einer Basis durch die
Gramsche Matrix
-
beschrieben werde. Bestimme den
Typ
der Form in Abhängigkeit von .
Lösung
Bestimme die
kritischen Punkte
der Funktion
-
und entscheide, ob in diesen kritischen Punkten ein
lokales Extremum
vorliegt.
Lösung
Die Jacobi-Matrix dieser Funktion ist
-
Wir setzen beide Komponenten gleich und erhalten durch Subtraktion der beiden Gleichungen voneinander die Bedingung
-
also ist
-
Der einzige kritische Punkt der Funktion ist also
-
Wir bestimmen die Hesse-Matrix in diesem Punkt. Sie ist
-
Wir wenden das Minorenkriterium an. Der Eintrag links oben ist positiv, die Determinante ist , also negativ. Daher besitzt die Hesse-Form den Typ , und somit liegt kein lokales Extremum vor.
Man gebe für jedes eine bijektive,
total differenzierbare
Abbildung
-
an, für die das totale Differential in mindestens einem Punkt nicht
regulär
ist.
Lösung
Für ist die Abbildung
-
bijektiv
(mit der Umkehrfunktion ).
Für ein betrachten wir die Abbildung
-
Dies ist eine polynomiale Abbildung, sodass das totale Differential durch die Jacobi-Matrix, also durch
-
gegeben ist. Für ist diese Matrix nicht invertierbar, da ihre Determinante ist, und die Abbildung ist für diese Punkte nicht regulär. Dennoch ist die Abbildung bijektiv, die Umkehrabbildung wird durch
-
gegeben.
Beweise den
Satz über das Wegintegral in einem Gradientenfeld.
Lösung
Aufgrund der
Kettenregel
ist