- Das Kreuzprodukt
Eine Besonderheit im ist das sogenannte Kreuzprodukt, das zu zwei gegebenen Vektoren einen dazu senkrechten Vektor berechnet.
Zu einem
Körper
ist auf dem durch
-
eine
Verknüpfung
erklärt, die das
Kreuzprodukt
heißt.
Statt Kreuzprodukt sagt man auch Vektorprodukt. Als Merkregel kann man
-
verwenden, wobei die Standardvektoren sind und formal nach der ersten Spalte zu entwickeln ist. So wie es dasteht, ist das Kreuzprodukt unter Bezug auf die Standardbasis definiert.
Das Kreuzprodukt auf dem erfüllt die folgenden Eigenschaften
(dabei sind
und
).
- Es ist
-
- Es ist
-
und
-
- Es ist
-
genau dann, wenn
und
linear abhängig
sind.
- Es ist
-
- Es ist
-
wobei hier mit die formale Auswertung
im Sinne des
Standardskalarproduktes
gemeint ist.
- Es ist
-
wobei hier mit die formale Auswertung im Sinne des Standardskalarproduktes gemeint ist.
(1) ist klar von der Definition her.
(2). Es ist
Die zweite Gleichung folgt daraus und aus (1).
(3). Wenn
und
linear abhängig sind, so kann man
(oder umgekehrt)
schreiben. Dann ist
-
Wenn umgekehrt das Kreuzprodukt ist, so sind alle Einträge des Vektors gleich . Es sei beispielsweise
.
Wenn
,
so folgt direkt
-
und wäre der Nullvektor. Es sei also
.
Dann ist
und
und somit ist
-
(4). Siehe
Aufgabe 33.6.
(5). Es ist
was mit der Determinante
wegen der Regel von Sarrus
übereinstimmt.
(6) folgt aus (5).
Der uns in (5) begegnende Ausdruck , also die Determinante der drei Vektoren, wenn man diese als Spaltenvektoren auffasst, heißt auch Spatprodukt.
Es sei eine
Orthonormalbasis
des mit
-
Dann kann man das
Kreuzprodukt
mit den Koordinaten von
und
zu dieser Basis
(und den Formeln aus
Definition 33.1)
ausrechnen.
Es sei
-
und
-
Nach
Lemma 33.3 (2)
ist
-
Nach
Lemma 33.3 (3)
ist
-
und nach
Lemma 33.3 (1)
ist
-
Nach
Lemma 33.3 (6)
steht senkrecht auf und , daher ist
-
mit einem
,
da diese Orthogonalitätsbedingung eine Gerade definiert. Wegen
Lemma 33.3 (5)
und der Voraussetzung ergibt sich
-
also ist
-
Ebenso ergibt sich, unter Verwendung von
Lemma 17.2 (3),
und
.
Somit ist insgesamt
und dies ist die Behauptung.
- Isometrien
Es seien
Vektorräume
über mit
Skalarprodukten
und
-
eine
lineare Abbildung.
Dann heißt eine Isometrie, wenn
-
für alle
gilt.
Eine Isometrie ist stets injektiv. Bei
-
spricht man auch von unitären Abbildungen. In Abgrenzung zu affinen Isometrien, die wir später behandeln werden, spricht man auch von linearen Isometrien.
Es seien und
euklidische Vektorräume
und sei
-
eine
lineare Abbildung. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent.
- ist eine
Isometrie.
- Für jede
Orthonormalbasis
, von ist , Teil einer Orthonormalbasis von .
- Es gibt eine Orthonormalbasis , von derart, dass , Teil einer Orthonormalbasis von ist.
Beweis
Die Menge der Vektoren mit Norm in einem euklidischen Vektorraum nennt man auch die
Sphäre.
Eine Isometrie lässt sich also dadurch charakterisieren, dass unter ihr die Sphäre in die Sphäre abgebildet wird.
- Isometrien auf einem euklidischen Vektorraum
Wir besprechen nun Isometrien von einem euklidischen Vektorraum in sich selbst. Diese sind stets bijektiv. Bezüglich einer jeden Orthonormalbasis von werden sie folgendermaßen beschrieben.
Die Menge der Isometrien auf einem euklidischen Vektorraum bildet eine Gruppe, und zwar eine Untergruppe der Gruppe aller bijektiven linearen Abbildungen. Wir erinnern kurz an die allgemeine und die spezielle lineare Gruppe.
Eine Matrix
mit
-
heißt
unitäre Matrix.
Die Menge aller unitären Matrizen heißt
unitäre Gruppe,
sie wird mit
-
bezeichnet.
- Eigenwerte bei Isometrien
Im Allgemeinen muss eine Isometrie keine Eigenwerte besitzen, bei ungerader Dimension allerdings schon, siehe dazu die nächste Vorlesung.
Nach
Lemma 33.9
ist
-
Somit folgt die Aussage aus
dem Determinantenmultiplikationssatz
und aus
Satz 17.5.
- Eigentliche Isometrien