Kurs:Lineare Algebra/Teil II/14/Klausur mit Lösungen
Aufgabe | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Punkte | 3 | 3 | 2 | 2 | 3 | 2 | 0 | 8 | 2 | 4 | 3 | 0 | 3 | 4 | 3 | 0 | 42 |
Aufgabe (3 Punkte)
Definiere die folgenden (kursiv gedruckten) Begriffe.
- Das orthogonale Komplement zu einem Untervektorraum in einem - Vektorraum mit Skalarprodukt.
- Die Höhe in einem Dreieck.
- Ein
normaler
Endomorphismus
auf einem endlichdimensionalen - Vektorraum mit Skalarprodukt .
- Die Quotientenmenge zu einer Äquivalenzrelation auf einer Menge .
- Ein orientierter - Vektorraum.
- Die Äquivalenz von zwei Normen und auf einem - Vektorraum .
- Unter dem orthogonalen Komplement versteht man den Untervektorraum
- Zu einem Dreieck in einer euklidischen Ebene heißt die Gerade durch , die senkrecht auf der Geraden durch und steht, die Höhengerade durch . Die Verbindungsstrecke von zur Geraden durch und heißt Höhe durch .
- Ein
Endomorphismus
heißt normal, wenn und vertauschbar sind.
- Man nennt
die Quotientenmenge von .
- Ein reeller Vektorraum heißt orientiert, wenn er endlichdimensional und auf ihm eine Orientierung erklärt ist.
- Die beiden Normen heißen äquivalent, wenn sie die gleiche Topologie, also die gleichen offenen Mengen definieren.
Aufgabe (3 Punkte)
Formuliere die folgenden Sätze.
- Der Satz über die Charakterisierung von reellen Isometrien mit Matrizen.
- Der Satz über den Abstand eines Vektors zu einem Untervektorraum in einem euklidischen Vektorraum .
- Der Konvergenzsatz für stochastische Matrizen.
- Es sei ein euklidischer Vektorraum und eine Orthonormalbasis von . Es sei
eine lineare Abbildung und die beschreibende Matrix zu bezüglich der gegebenen Basis. Dann ist genau dann eine Isometrie, wenn
- Die orthogonale Projektion ist derjenige Punkt auf , der unter allen Punkten auf zu den minimalen Abstand besitzt.
- Es sei eine spaltenstochastische Matrix mit der Eigenschaft, dass es eine Zeile gibt, in der alle Einträge positiv sind. Dann konvergiert zu jedem Verteilungsvektor mit die Folge gegen die eindeutig bestimmte stationäre Verteilung von .
Aufgabe (2 Punkte)
Es sei ein - Vektorraum mit einem Skalarprodukt . Zeige, dass für die Abschätzung genau dann gilt, wenn ist.
Es ist
und
Somit ist
(und dies ist äquivalent zu wegen der Monotonie des Quadrats auf ) genau dann, wenn ist.
Aufgabe (2 Punkte)
Es ist
Aufgabe (3 Punkte)
Bestimme den Abstand zwischen dem Punkt und sämtlichen Untervektorräumen zu .
Der Abstand von zu den ist nach Beispiel ***** folgendermaßen.
- Zu ist der Abstand .
- Zu ist der Abstand .
- Zu ist der Abstand .
- Zu ist der Abstand .
- Zu ist der Abstand .
- Zu ist der Abstand .
- Zu ist der Abstand .
- Zu ist der Abstand .
Aufgabe (2 Punkte)
Beschreibe die eulersche Gerade in einem gleichschenkligen, nicht gleichseitigen Dreieck.
Lösung Gleichschenkliges Dreieck/Nicht gleichseitig/Eulersche Gerade/Aufgabe/Lösung
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (8 Punkte)
Beweise das Minorenkriterium für den Typ einer symmetrischen Bilinearform.
Da nach Voraussetzung insbesondere die Determinante der Gramschen Matrix nicht ist, ist nach Aufgabe 39.13 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025)) die Bilinearform nicht ausgeartet und daher hat der Typ die Form . Wir müssen zeigen, dass ist. Wir beweisen die Aussage durch Induktion über die Dimension von , wobei der Induktionsanfang trivial ist. Die Aussage sei bis zur Dimension bewiesen und es liege ein -dimensionaler Raum mit einer Basis mit den angegebenen Eigenschaften vor. Der Untervektorraum
hat die Dimension und die Folge der Determinanten der Untermatrizen der Gramschen Matrix zur eingeschränkten Form stimmt mit der vorgegebenen Folge überein, wobei lediglich das letzte Glied
weggelassen wird. Nach Induktionsvoraussetzung besitzt den Typ , wobei die Anzahl der Vorzeichenwechsel in der Folge
ist. Aufgrund der Definition des Typs ist
da ein -dimensionaler Untervektorraum , auf dem die Bilinearform negativ definit ist, zu einem Untervektorraum
führt, der die Dimension oder besitzt und auf dem die eingeschränkte Form ebenfalls negativ definit ist. Nach Aufgabe 39.23 (Lineare Algebra (Osnabrück 2024-2025)) ist das Vorzeichen von gleich und das Vorzeichen von gleich . Das bedeutet, dass zwischen und ein zusätzlicher Vorzeichenwechsel (und somit ) genau dann vorliegt, wenn
ist.
Aufgabe (2 Punkte)
Skizziere für einen zweidimensionalen Minkowski-Raum den Lichtkegel und die Menge der Beobachtervektoren und zeichne dabei eine Zukunftsrichtung aus.
Lösung Minkowski-Raum/2/Relevante Teilmengen/Skizze/Aufgabe/Lösung
Aufgabe (4 Punkte)
Es sei ein endlichdimensionaler - Vektorraum und eine Basis von . Es sei das durch
definierte Skalarprodukt auf . Zu einer linearen Abbildung bezeichne die (über ) zugehörige Sesquilinearform. Zeige, dass die Gramsche Matrix von bezüglich der Basis mit der beschreibenden Matrix von bezüglich der Basis übereinstimmt.
Es sei
die Einträge in der beschreibenden Matrix zu sind also . Die Gramsche Matrix zu ergibt sich, indem man auf alle Paare der Basis anwendet. Dies ergibt
Also stimmen die Matrizen überein.
Aufgabe (3 (1+2) Punkte)
Wir betrachten auf den komplexen Zahlen die Relation, bei der zwei Zahlen als äquivalent gelten, wenn ihre -te Potenz übereinstimmt.
- Zeige, dass dies eine Äquivalenzrelation ist.
- Wie viele Elemente beinhalten die Äquivalenzklassen (verwende, dass es komplexe Zahlen mit gibt)?
- Zwei komplexe Zahlen gelten als äquivalent, wenn sie unter der Abbildung
den gleichen Wert besitzen. In einer solchen Situation liegt stets eine Äquivalenzrelation vor.
- Da ein Körper ist, besteht die Äquivalenzklasse zu allein aus , sie ist also einelementig. Die Äquivalenzklasse zu besteht aus den -ten Einheitswurzeln. Für von verschiedene Zahlen ist
genau dann, wenn
wenn also eine -te Einheitswurzel ist. Somit besteht die Äquivalenzklasse zu aus der Elementen , wobei die -ten Einheitswurzeln durchläuft.
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (3 Punkte)
Beweise den Satz von Lagrange.
Betrachte die Linksnebenklassen für sämtliche . Es ist
eine Bijektion zwischen und , sodass alle Nebenklassen gleich groß sind (und zwar Elemente haben). Die Nebenklassen bilden (als Äquivalenzklassen) zusammen eine Zerlegung von , sodass ein Vielfaches von sein muss.
Aufgabe (4 Punkte)
Betrachte die Doppelpyramide der Höhe über dem Quadrat mit den Eckpunkten . Wie nennt man die eigentliche Symmetriegruppe dieses Objektes? Bestimme die Matrizen bezüglich der Standardbasis, die die eigentlichen Symmetrien der Doppelpyramide beschreiben.
Die eigentliche Symmetriegruppe ist die Diedergruppe . Sie besteht aus vier Grunddrehungen der Ebene, in der das Quadrat sich befindet, und aus vier Halbdrehungen um die beiden Diagonalen und die beiden Mittelachsen des Quadrates. Von daher ergeben sich die beschreibenden Matrizen als
Aufgabe (3 Punkte)
Wir setzen in
für den Eigenwert ein und müssen den Kern von
bestimmen. Ein Eigenvektor ist somit
Dies ist keine Eigenverteilung (und kann auch nicht zu einer solchen normiert werden), da ein Eintrag positiv und einer negativ ist.
Aufgabe (0 Punkte)