Lösung
- Eine Differentialgleichung der Form
-
mit Funktionen
(dabei sind
und
reelle Intervalle)
-
und
-
heißt gewöhnliche Differentialgleichung mit getrennten Variablen.
- Eine Abbildung heißt Metrik, wenn für alle
die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- (Definitheit),
- (Symmetrie), und
- (Dreiecksungleichung).
- Eine polynomiale Funktion ist eine Abbildung
-
der Gestalt
-
mit und wobei nur endlich viele davon von verschieden sind.
- Ein Vektor
mit
-
heißt raumartig.
- Die Abbildung heißt partiell differenzierbar, wenn für jedes
die Abbildung
-
in differenzierbar ist.
- Der Punkt heißt kritischer Punkt von , wenn
-
ist.
Formuliere die folgenden Sätze.
- Der
Satz über Folgen und abgeschlossene Mengen
in einem
metrischen Raum
.
- Der
Satz über den Lösungsraum eines diagonalisierbaren linearen Differentialgleichungssystems mit konstanten Koeffizienten.
- Das
Eigenwertkriterium
für eine reell-symmetrische Bilinearform.
Lösung
- Eine Teilmenge ist genau dann abgeschlossen, wenn jede Folge , die in konvergiert, bereits in konvergiert.
- Es sei
-
mit
-
eine
lineare gewöhnliche Differentialgleichung mit konstanten Koeffizienten.
Die Matrix sei
diagonalisierbar
mit den linear unabhängigen Eigenvektoren . Dann ist der Lösungsraum der Differentialgleichung gleich
-
wobei der Eigenwert zu ist.
- Es sei eine symmetrische Bilinearform auf einem endlichdimensionalen reellen Vektorraum und sei eine Basis
von . Es sei die Gramsche Matrix zu bezüglich dieser Basis. Dann besitzt der Typ der Form folgende Interpretation: ist die Summe der Dimensionen der Eigenräume
zu zu positiven Eigenwerten und ist die Summe der Dimensionen der Eigenräume zu zu negativen Eigenwerten.
Beweise den Satz über das Lösungsverfahren für Differentialgleichungen mit getrennten Variablen.
Lösung
Da stetig ist und keine Nullstelle besitzt, ist bzw.
nach dem Zwischenwertsatz
entweder stets positiv oder stets negativ, sodass
nach Satz 15.7 (Mathematik für Anwender (Osnabrück 2023-2024))
streng monoton
und daher
nach Aufgabe 5.38 (Mathematik für Anwender (Osnabrück 2023-2024))
injektiv
(also bijektiv auf sein Bild)
ist.
Sei
wie angegeben. Dann ist
sodass in der Tat eine Lösung vorliegt.
Es sei nun eine differenzierbare Funktion, die die Differentialgleichung erfüllt. Daraus folgt
-
wobei wir die
Substitution
angewendet haben. Für die zugehörigen Stammfunktionen
(mit den unteren Integralgrenzen
bzw. )
bedeutet dies
,
also ist
.
Was bedeutet
die Polarisationsformel
für ein reelles Skalarprodukt für die Multiplikation von reellen Zahlen?
Lösung
Eindimensional besagt die Polarisationsformel für reelle Zahlen einfach
-
Insbesondere lässt sich also die reelle Multiplikation auf das Quadrieren, Addieren und Subtrahieren von reellen Zahlen zurückführen.
Finde ein Polynom der Form
-
das die Bedingungen
-
-
-
-
-
-
erfüllt.
Lösung
Aus der ersten Gleichung folgt direkt
-
Aus der zweiten und der fünften Gleichung ergeben sich
-
und
-
woraus sich
-
und
-
ergeben. Aus der dritten Gleichung ergibt sich
-
also
-
Unter Verwendung der bisherigen Ergebnisse ergibt die vierte Bedingung
-
also
-
und die sechste Bedingung ergibt
-
also
-
Das Polynom
-
erfüllt also alle Bedingungen.
Wir betrachten die differenzierbare Kurve
-
a) Skizziere das Bild dieser Kurve und den Streckenzug, der sich ergibt, wenn man das Definitionsintervall in vier gleichlange Teilintervalle unterteilt.
b) Berechne die Gesamtlänge des in a) beschriebenen Streckenzugs.
c) Zeige, dass für die Länge dieser Kurve die Abschätzung
-
gilt.
Lösung
b) Die Unterteilungspunkte sind
-
Der Sinus hat dabei folgende Werte:
-
Dabei ergibt sich die zweite Gleichung aus
-
und der Kreisgleichung
.
Die dritte Gleichung folgt daraus aus der Symmetrie des Sinus.
Die erste Teilstrecke des Streckenzugs verbindet die beiden Punkte
und ,
deren Länge ist also
Die zweite Teilstrecke des Streckenzugs verbindet die beiden Punkte
und ,
deren Länge ist also
Die dritte Teilstrecke ist gleichlang zur zweiten und die vierte Teilstrecke ist gleichlang zur ersten. Daher ist die Gesamtlänge dieses Streckenzugs insgesamt gleich
-
c) Da die Kurve stetig differenzierbar ist, ist sie auch rektifizierbar, und ihre Länge ist gleich
-
Wegen ist und daher ist . Wegen der Monotonie der Quadratwurzel folgt
-
Also ist
-
Es sei ein Vektorfeld der Form
-
mit einer stetigen Funktion
-
gegeben. Die Richtungsvektoren stehen also stets senkrecht zu den Ortsvektoren. Es sei und es sei
-
eine Lösung zur eindimensionalen Differentialgleichung
-
Zeige, dass
-
eine Lösung der Differentialgleichung
-
ist.
Lösung
Es ist einerseits
und andererseits ebenso
sodass eine Lösung vorliegt.
Bestimme die partielle Ableitung nach der Funktion
Lösung
Die partielle Ableitung nach ist
-
Es sei
-
- Bestimme die Jacobi-Matrix zu in einem Punkt .
- Zeige, dass im Nullpunkt ein globales Maximum besitzt.
- Zeige, dass im Nullpunkt kein isoliertes Maximum besitzt.
Lösung
- Die Jacobi-Matrix ist
-
- Im Nullpunkt ist
-
Da dies überhaupt der maximal mögliche Wert für den Kosinus ist, liegt dort ein globales Maximum von vor.
- In jeder beliebig kleinen offenen Umgebung des Nullpunktes gibt es Punkte der Form , in diesen Punkten hat ebenfalls den Wert .
Es sei
-
eine zweimal
stetig differenzierbare Funktion,
wobei eine
offene Menge
sei. Zeige, dass für und die Beziehung
-
gilt.
Lösung
Es ist einerseits
Andererseits ist
Mit Hinzunahme des Faktors stimmen die beiden Ausdrücke überein.
Lösung
- Das totale Differential ist
-
- Es ist
-
es gibt also keine regulären Punkte.
- Man kann die Abbildung auffassen als die Hintereinanderschaltung von
-
und
-
Somit kann das totale Differential, da es über einen eindimensionalen Raum faktorisiert, nirgendwo bijektiv sein.
Lösung
- Die Bedingung für einen Beobachtervektor ist
-
deshalb kann man direkt
-
und
nehmen.
- Die Jacobi-Matrix zu ist
-
Ein kritischer Punkt liegt genau dann vor, wenn sämtliche Einträge dieses Vektors verschwinden, was nur im Nullpunkt der Fall ist. Dieser ist kein Beobachtervektor.
- Wegen
-
ist
-
Bei
ist
-
und die Abbildung
-
ist stetig, injektiv
(wegen der ersten drei Komponenten)
und erreicht alle Beobachtervektoren mit positiver vierter Komponente.
Bei
ist
-
und die Abbildung
-
besitzt die gleichen Eigenschaften.
Wir betrachten die Abbildung
-
- Bestimme das
totale Differential
von in jedem Punkt .
- Zeige, dass
-
ein
regulärer Punkt
für ist und bestimme eine
Basis
für den
Tangentialraum an die Faser
von in Punkt .
Lösung
- Das totale Differential wird bezüglich der Standardbasis durch die Jacobi-Matrix beschrieben, diese ist
-
- In
ist die Jacobi-Matrix gleich
-
Diese hat offenbar den Rang , daher liegt ein regulärer Punkt vor. Der Tangentialraum an die Faser durch ist der Kern dieser Matrix, eine Basis davon ist
und .
Es sei
-
a) Bestimme das zugehörige Gradientenfeld .
b) Beschreibe die Lösungskurven zur zugehörigen Differentialgleichung
-
zu einer Anfangsbedingung
-
c) Bestimme in Abhängigkeit von den Ort, wo sich die Lösung zum Zeitpunkt
befindet.
d) Wir beschränken uns nun auf Anfangsbedingungen
-
mit
-
Für welchen dieser Anfangspunkte ist der Wert von am Ortspunkt der Lösung zum Zeitpunkt
extremal?
Lösung
a) Es ist
-
b) Da es sich um ein lineares Differentialgleichungssystem mit konstanten Koeffizienten handelt, und da das Vektorfeld in diagonalisierter Form vorliegt, sind
und
die Basislösungen. Die allgemeine Lösung ist
-
Diese befindet sich zum Zeitpunkt
an der Stelle .
c) Zum Zeitpunkt
befindet sich die Lösungskurve an der Stelle
-
d) Der Wert von an der Stelle ist
-
Es geht also um die Extrema dieser Funktion unter der Nebenbedingung
.
Es ist
-
Der Ansatz
-
führt bei
auf
-
und auf
-
und bei
auf
-
und auf
-
Mögliche Extrema liegen also in und in
vor. Die Werte sind
und .
Daher liegt, da die durch
gegebene Faser kompakt und darauf überall regulär ist, in das Minimum und in das Maximum vor.
Zeige, dass der
Schwerpunkt
eines Intervalls
mit dem
arithmetischen Mittel
der Intervallgrenzen übereinstimmt.
Lösung
Die Intervalllänge ist . Der Schwerpunkt ist
also das arithmetische Mittel.
Berechne den Flächeninhalt des Bildes des Rechtecks
unter der Abbildung
-
Lösung
Die Abbildung ist bijektiv mit der Umkehrabbildung
-
Die Jacobi-Matrix ist
-
mit der Jacobi-Determinante
-
Für die Punkte mit liegt also kein lokaler Diffeomorphismus vor und für die Punkte mit liegt ein Diffeomorphismus auf das Bild vor. Auf ist also die
Transformationsformel
anwendbar. Die Ausnahmemenge hat den Flächeninhalt und das gilt nach
Korollar 13.6 (Maß- und Integrationstheorie (Osnabrück 2022-2023))
auch für das Bild davon. Daher kann man die Transformationsformel anwenden und nach
Fubini
ist somit
-