Lösung
- Ein Teilmengensystem
auf
heißt
-Algebra, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind.
- Es ist
.
- Mit
gehört auch das Komplement
zu
.
- Für jede abzählbare Familie
,
,
ist auch
-
- Das Borel-Lebesgue-Maß auf
ist das
(eindeutig bestimmte)
Maß
auf
, das für jeden
Quader
der Form
den Wert
besitzt.
- Es sei
die Menge der
Häufungspunkte
der Folge
. Dann setzt man
-

und nennt diese Zahl
(eventuell
)
den Limes superior der Folge.
- Der Kegel zur Basis
mit der Spitze
ist definiert durch
-
![{\displaystyle {}K_{B}={\left\{P+t(Q-P)\mid Q\in B,\,t\in [0,1]\right\}}\,.}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/20821b5a78244db3ad4cb7ff16d21910ee77202f)
- Die beiden Kurven
und
heißen tangential äquivalent in
, wenn es eine offene Umgebung
und eine
Karte
-
mit
derart gibt, dass
-

gilt.
- Der Punkt
heißt regulär für
, wenn die
Tangentialabbildung
-
im Punkt
maximalen Rang
besitzt.
- Es seien
-
und
-
orientierte Karten von
. Der zugehörige
Kartenwechsel
-
heißt orientierungstreu, wenn für jeden Punkt
das
totale Differential
-
orientierungstreu
ist.
- Die Form
besitzt auf
eine Darstellung
-
mit
stetig differenzierbaren Funktionen
-
Dann ist die äußere Ableitung die
-Form
-

Formuliere die folgenden Sätze.
- Der Eindeutigkeitssatz für Maße.
- Das Cavalieri-Prinzip für eine messbare Teilmenge
zu
-
endlichen Maßräumen
und
.
- Die Transformationsformel für Integrale zu einem
-Diffeomorphismus
-
wobei
und
offene Teilmengen des
sind.
- Der Satz von Stokes für Mannigfaltigkeiten mit Rand.
Lösung
- Es sei
ein
Messraum
und es sei
ein
durchschnittsstabiles Erzeugendensystem
für
.
Es seien
und
zwei
Maße
auf
, die auf
übereinstimmen. Es gebe eine
Ausschöpfung
mit
und mit
. Dann ist
-

- Für jede
messbare Teilmenge
gilt die Beziehung
-

- Für eine
messbare Funktion
-
ist
genau dann
integrierbar
auf
, wenn die
Hintereinanderschaltung
auf
integrierbar ist. In diesem Fall gilt
-

wobei
die Determinante des totalen Differentials
bezeichnet.
- Es sei
eine
-
dimensionale
orientierte
differenzierbare Mannigfaltigkeit mit Rand
und mit
abzählbarer Basis der Topologie,
und es sei
eine
stetig differenzierbare
-
Differentialform
mit
kompaktem
Träger auf
. Dann ist
-

Lösung
a) Die Grundfläche der Pfanne ist
und die Grundfläche einer Bratkartoffel ist
(in Quadratzentimetern).
Daher werden
Quadratzentimeter von den Kartoffeln bedeckt und
Quadratzentimeter nicht. Daher ist die Ölmenge in Kubikzentimetern
-

In der Pfanne befindet sich also
Kubikzentimeter Öl.
b) Es wurde dabei die Formel für die Kreisfläche
(für die Grundfläche der Pfanne und der Kartoffeln),
die Produktformel für das Maß
(bei der Berechnung der Ölmenge aus Grundfläche und Höhe)
einer Produktmenge und das Additivitätsprinzip für disjunkte Teilmengen
(bei der Zerlegung in den bedeckten und den unbedeckten Teil)
angewendet.
Es sei
ein Messraum und
und
seien Maße darauf.
a) Ist die durch
-

für
definierte Abbildung ein Maß?
b) Ist die durch
-

für
definierte Abbildung ein Maß?
Lösung
a) Die Summe ist ein Maß. Für eine disjunkte abzählbare Vereinigung
gilt

wobei im vorletzten Schritt der große Umordnungssatz verwendet wurde.
b) Durch das Maximum ergibt sich im Allgemeinen kein Maß. Dazu sei beispielsweise
-

eine zweielementige Menge und
sei das in
konzentrierte
Dirac-Maß
und
sei das in
konzentrierte Dirac-Maß. Dann ist
-

und damit ist auch das Maximum davon
. Ferner ist
-

und ebenso
.
Würde ein Maß vorliegen, so müsste also
-

sein.
Lösung
a) Es sei
ein Häufungspunkt von
. Dann gibt es eine gegen
konvergente Teilfolge. Nach dem Folgenkriterium für die Stetigkeit konvergiert die Bildfolge dieser Teilfolge gegen
, sodass
ein Häufungspunkt der Bildfolge ist.
b) Zu einer beschränkten Menge
unter einer stetigen Abbildung
-
ist stets
-

da es eine Folge in
gibt, die gegen das Supremum
von
konvergiert. Die Bildfolge davon konvergiert gegen
. Wenn speziell
die Menge der Häufungspunkte ist, so ergibt sich daraus und aus Teil a) die Abschätzung
-

c) Wir betrachten die Folge
, die für gerade Indizes den Wert
und für ungerade den Wert
besitzt. Die Häufungspunkte sind also
, der Limes superior davon ist
. Es sei
. Die Bildfolge schwankt zwischen
und
und somit ist der Limes superior der Bildfolge gleich
. Das ist echt größer als
.
Lösung
Wir berechnen zuerst die Länge und die Breite der Querschnittsebene des Bootes zu einer Höhe
über der Grundseite. Für die Länge gilt
-

da die Abhängigkeit von der Höhe linear ist. Für die Breite gilt
-

Daher ist der Flächeninhalt der Querschnittsfläche gleich
-

Nach dem Cavalieri-Prinzip ist daher das Volumen
(in Kubikmetern)
des Bootes von der Grundseite bis zur Höhe
gleich
-

Für
ergibt sich

in Kubikmetern. Der Auftrieb ist gleich dem Gewicht des verdrängten Wasservolumens. Also darf das Schiff maximal
Tonnen wiegen, sodass es eine Ladung von
Tonnen befördern kann.
Beweise das Cavalieri-Prinzip für eine messbare Teilmenge
.
Lösung
Wir zeigen zuerst, dass die Zuordnung
-
ein
Maß
auf der Produkt-
-
Algebra
ist. Es sei dazu
eine
abzählbare Zerlegung
in
paarweise disjunkte
messbare Teilmengen.
Nach
Aufgabe *****
ist

sodass die
-
Additivität
erfüllt ist.
Für einen Quader
ist
-

Aufgrund des
Eindeutigkeitssatzes für das Produktmaß
muss daher das durch das Integral definierte Maß mit dem Produktmaß übereinstimmen.
Lösung
Es sei
und
.
Beide Vektoren sind normiert und stehen senkrecht aufeinander, da die Tangentialebene an die Sphäre senkrecht auf dem Ortsvektor steht. Wir betrachten den Weg
-
mit
-

Es ist
-

der Weg verläuft also ganz auf der Sphäre. Ferner ist
-

und
-

Lösung
Wir wählen
und
und
-
und
-
Dann ist
-

und
-

Lösung
Zu jedem Punkt
wählen wir eine offene Kartenumgebung
mit einer Karte
-
mit
. Dabei können wir annehmen, indem wir zu einer Ballumgebung von
und dessen Urbild übergehen, dass die
offene Bälle sind, deren Radius maximal
ist. Die
,
,
überdecken die Mannigfaltigkeit. Wegen der Kompaktheit von
gibt es endlich viele Punkte
derart, dass auch
,
,
die Mannigfaltigkeit überdecken. Wir platzieren die offenen Bälle
in
(„einem neuen“)
, und zwar mit den Mittelpunkten
-
Wegen der Radiusbedingung sind diese Bälle zueinander disjunkt. Wir betrachten die beschränkte offene Menge
. Die Kartenabbildungen
liefern stetige Abbildungen
-
Wegen der Disjunktheit ergibt sich daraus durch
, falls
ist, eine stetige Abbildung
-
Wegen der Überdeckungseigenschaft ist diese surjektiv.
Wir betrachten die differenzierbaren Abbildungen
-
und
-
und die Differentialform
-

auf dem
.
a) Berechne die zurückgezogene Differentialform
auf dem
.
b) Berechne das Wegintegral zur Differentialform
zum Weg
.
c) Berechne
(ohne Bezug auf b))
das Wegintegral zur Differentialform
zum Weg
.
Lösung
a) Die zurückgezogene Differentialform ist

b) Das Wegintegral ist

c) Der verknüpfte Weg ist
-

Somit ist

Beweise die Quaderversion des Satzes von Stokes.
Lösung
Da beide Seiten dieser Gleichung linear in
sind, können wir annehmen, dass
die Gestalt
-

mit einer in einer offenen Umgebung von
definierten stetig differenzierbaren Funktion
besitzt. Die Integrale sind links und rechts
Lebesgue-Integrale
zu stetigen Funktionen auf Teilmengen des
bzw.
.
Daher können wir auf beiden Seiten zum
topologischen Abschluss
übergehen, da dadurch die in Frage stehenden Integrationsbereiche nur um eine Nullmenge verändert werden, sodass dies die Integrale nicht ändert.
Wir schreiben den abgeschlossenen Quader als
-
![{\displaystyle {}{\overline {Q}}=[a,b]\times {\tilde {Q}}\,.}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/aba500de3f8366efa212c0fbb3302a519ab2ea37)
Wir wenden
Fakt *****
auf jede Seite
ausgenommen
und
an und erhalten darauf
-

da auf diesen Seiten jeweils eine der Variablen
konstant ist. Aufgrund
des Satzes von Fubini
und
des Hauptsatzes der Infinitesimalrechnung
(angewendet auf jedes fixierte
)
gilt
![{\displaystyle {}{\begin{aligned}\int _{Q}d\omega &=\int _{Q}df\wedge dx_{2}\wedge \ldots \wedge dx_{n}\\&=\int _{Q}{\left(\sum _{j=1}^{n}{\frac {\partial f}{\partial x_{j}}}dx_{j}\right)}\wedge dx_{2}\wedge \ldots \wedge dx_{n}\\&=\int _{Q}{\frac {\partial f}{\partial x_{1}}}dx_{1}\wedge dx_{2}\wedge \ldots \wedge dx_{n}\\&=\int _{\tilde {Q}}{\left(\int _{[a,b]}{\frac {\partial f}{\partial x_{1}}}dx_{1}\right)}dx_{2}\wedge \ldots \wedge dx_{n}\\&=\int _{\tilde {Q}}{\left(f(b,x_{2},\ldots ,x_{n})-f(a,x_{2},\ldots ,x_{n})\right)}dx_{2}\wedge \ldots \wedge dx_{n}\\&=\int _{b\times {\tilde {Q}}}fdx_{2}\wedge \ldots \wedge dx_{n}-\int _{a\times {\tilde {Q}}}fdx_{2}\wedge \ldots \wedge dx_{n}\\&=\sum _{S{\text{ orientierte Seite von }}Q}\int _{S}fdx_{2}\wedge \ldots \wedge dx_{n}\\&=\int _{\partial Q}fdx_{2}\wedge \ldots \wedge dx_{n}\\&=\int _{\partial Q}\omega .\end{aligned}}}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/b50debdabea1015d4c0e285f5d16c17d2fda1104)