Lösung
- Ein Teilmengensystem auf heißt -Algebra, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind.
- Es ist .
- Mit gehört auch das Komplement zu .
- Für jede abzählbare Familie
, ,
ist auch
-
- Das Borel-Lebesgue-Maß auf ist das
(eindeutig bestimmte)
Maß
auf , das für jeden
Quader
der Form den Wert besitzt.
- Es sei die Menge der
Häufungspunkte
der Folge . Dann setzt man
-
und nennt diese Zahl
(eventuell )
den Limes superior der Folge.
- Der Kegel zur Basis mit der Spitze ist definiert durch
-
- Die beiden Kurven
und
heißen tangential äquivalent in , wenn es eine offene Umgebung und eine
Karte
-
mit derart gibt, dass
-
gilt.
- Der Punkt
heißt regulär für , wenn die
Tangentialabbildung
-
im Punkt
maximalen Rang
besitzt.
- Es seien
-
und
-
orientierte Karten von . Der zugehörige
Kartenwechsel
-
heißt orientierungstreu, wenn für jeden Punkt das
totale Differential
-
orientierungstreu
ist.
- Die Form besitzt auf eine Darstellung
-
mit
stetig differenzierbaren Funktionen
-
Dann ist die äußere Ableitung die -Form
-
Formuliere die folgenden Sätze.
- Der Eindeutigkeitssatz für Maße.
- Das Cavalieri-Prinzip für eine messbare Teilmenge zu
-
endlichen Maßräumen
und .
- Die Transformationsformel für Integrale zu einem -Diffeomorphismus
-
wobei
und
offene Teilmengen des sind.
- Der Satz von Stokes für Mannigfaltigkeiten mit Rand.
Lösung
- Es sei ein
Messraum
und es sei ein
durchschnittsstabiles Erzeugendensystem
für .
Es seien
und
zwei
Maße
auf , die auf übereinstimmen. Es gebe eine
Ausschöpfung
mit und mit . Dann ist
-
- Für jede
messbare Teilmenge
gilt die Beziehung
-
- Für eine
messbare Funktion
-
ist genau dann
integrierbar
auf , wenn die
Hintereinanderschaltung
auf integrierbar ist. In diesem Fall gilt
-
wobei die Determinante des totalen Differentials bezeichnet.
- Es sei eine
-
dimensionale
orientierte
differenzierbare Mannigfaltigkeit mit Rand
und mit
abzählbarer Basis der Topologie,
und es sei eine
stetig differenzierbare
-
Differentialform
mit
kompaktem
Träger auf . Dann ist
-
Lösung
a) Die Grundfläche der Pfanne ist und die Grundfläche einer Bratkartoffel ist
(in Quadratzentimetern).
Daher werden Quadratzentimeter von den Kartoffeln bedeckt und Quadratzentimeter nicht. Daher ist die Ölmenge in Kubikzentimetern
-
In der Pfanne befindet sich also Kubikzentimeter Öl.
b) Es wurde dabei die Formel für die Kreisfläche
(für die Grundfläche der Pfanne und der Kartoffeln),
die Produktformel für das Maß
(bei der Berechnung der Ölmenge aus Grundfläche und Höhe)
einer Produktmenge und das Additivitätsprinzip für disjunkte Teilmengen
(bei der Zerlegung in den bedeckten und den unbedeckten Teil)
angewendet.
Es sei ein Messraum und und seien Maße darauf.
a) Ist die durch
-
für
definierte Abbildung ein Maß?
b) Ist die durch
-
für
definierte Abbildung ein Maß?
Lösung
a) Die Summe ist ein Maß. Für eine disjunkte abzählbare Vereinigung
gilt
wobei im vorletzten Schritt der große Umordnungssatz verwendet wurde.
b) Durch das Maximum ergibt sich im Allgemeinen kein Maß. Dazu sei beispielsweise
-
eine zweielementige Menge und sei das in konzentrierte
Dirac-Maß
und sei das in konzentrierte Dirac-Maß. Dann ist
-
und damit ist auch das Maximum davon . Ferner ist
-
und ebenso
.
Würde ein Maß vorliegen, so müsste also
-
sein.
Lösung
a) Es sei ein Häufungspunkt von . Dann gibt es eine gegen konvergente Teilfolge. Nach dem Folgenkriterium für die Stetigkeit konvergiert die Bildfolge dieser Teilfolge gegen , sodass ein Häufungspunkt der Bildfolge ist.
b) Zu einer beschränkten Menge unter einer stetigen Abbildung
-
ist stets
-
da es eine Folge in gibt, die gegen das Supremum von konvergiert. Die Bildfolge davon konvergiert gegen . Wenn speziell die Menge der Häufungspunkte ist, so ergibt sich daraus und aus Teil a) die Abschätzung
-
c) Wir betrachten die Folge , die für gerade Indizes den Wert und für ungerade den Wert besitzt. Die Häufungspunkte sind also , der Limes superior davon ist . Es sei . Die Bildfolge schwankt zwischen und und somit ist der Limes superior der Bildfolge gleich . Das ist echt größer als
.
Lösung
Wir berechnen zuerst die Länge und die Breite der Querschnittsebene des Bootes zu einer Höhe über der Grundseite. Für die Länge gilt
-
da die Abhängigkeit von der Höhe linear ist. Für die Breite gilt
-
Daher ist der Flächeninhalt der Querschnittsfläche gleich
-
Nach dem Cavalieri-Prinzip ist daher das Volumen
(in Kubikmetern)
des Bootes von der Grundseite bis zur Höhe gleich
-
Für ergibt sich
in Kubikmetern. Der Auftrieb ist gleich dem Gewicht des verdrängten Wasservolumens. Also darf das Schiff maximal Tonnen wiegen, sodass es eine Ladung von Tonnen befördern kann.
Beweise das Cavalieri-Prinzip für eine messbare Teilmenge .
Lösung
Wir zeigen zuerst, dass die Zuordnung
-
ein
Maß
auf der Produkt--
Algebra
ist. Es sei dazu
eine
abzählbare Zerlegung
in
paarweise disjunkte
messbare Teilmengen.
Nach
Aufgabe *****
ist
sodass die
-
Additivität
erfüllt ist.
Für einen Quader ist
-
Aufgrund des
Eindeutigkeitssatzes für das Produktmaß
muss daher das durch das Integral definierte Maß mit dem Produktmaß übereinstimmen.
Lösung
Es sei
und
.
Beide Vektoren sind normiert und stehen senkrecht aufeinander, da die Tangentialebene an die Sphäre senkrecht auf dem Ortsvektor steht. Wir betrachten den Weg
-
mit
-
Es ist
-
der Weg verläuft also ganz auf der Sphäre. Ferner ist
-
und
-
Lösung
Wir wählen
und
und
-
und
-
Dann ist
-
und
-
Lösung
Zu jedem Punkt wählen wir eine offene Kartenumgebung mit einer Karte
-
mit . Dabei können wir annehmen, indem wir zu einer Ballumgebung von und dessen Urbild übergehen, dass die offene Bälle sind, deren Radius maximal ist. Die
, ,
überdecken die Mannigfaltigkeit. Wegen der Kompaktheit von gibt es endlich viele Punkte derart, dass auch
, ,
die Mannigfaltigkeit überdecken. Wir platzieren die offenen Bälle in
(„einem neuen“)
, und zwar mit den Mittelpunkten
-
Wegen der Radiusbedingung sind diese Bälle zueinander disjunkt. Wir betrachten die beschränkte offene Menge . Die Kartenabbildungen liefern stetige Abbildungen
-
Wegen der Disjunktheit ergibt sich daraus durch , falls ist, eine stetige Abbildung
-
Wegen der Überdeckungseigenschaft ist diese surjektiv.
Wir betrachten die differenzierbaren Abbildungen
-
und
-
und die Differentialform
-
auf dem .
a) Berechne die zurückgezogene Differentialform auf dem .
b) Berechne das Wegintegral zur Differentialform zum Weg .
c) Berechne
(ohne Bezug auf b))
das Wegintegral zur Differentialform zum Weg .
Lösung
a) Die zurückgezogene Differentialform ist
b) Das Wegintegral ist
c) Der verknüpfte Weg ist
-
Somit ist
Beweise die Quaderversion des Satzes von Stokes.
Lösung
Da beide Seiten dieser Gleichung linear in sind, können wir annehmen, dass die Gestalt
-
mit einer in einer offenen Umgebung von definierten stetig differenzierbaren Funktion besitzt. Die Integrale sind links und rechts
Lebesgue-Integrale
zu stetigen Funktionen auf Teilmengen des
bzw. .
Daher können wir auf beiden Seiten zum
topologischen Abschluss
übergehen, da dadurch die in Frage stehenden Integrationsbereiche nur um eine Nullmenge verändert werden, sodass dies die Integrale nicht ändert.
Wir schreiben den abgeschlossenen Quader als
-
Wir wenden
Fakt *****
auf jede Seite ausgenommen
und
an und erhalten darauf
-
da auf diesen Seiten jeweils eine der Variablen konstant ist. Aufgrund
des Satzes von Fubini
und
des Hauptsatzes der Infinitesimalrechnung
(angewendet auf jedes fixierte )
gilt